Jean Stern

Lieber Joseph II,
den Namen Jean Stern habe hier zum ersten Male bewusst gelesen. Da ich in der Nähe von Ludwigshafen wohne, hat mich das interessiert. Im Internet fand ich nur wenige Fakten, aber ich will das Wenige hier mitteilen:
An der Oper Frankfurt sang Jean Stern 1926 unter Clemens Krauss den Pizzaro, Franz Völker den Florestan.

In einer Theaterkritik von 1940 finde ich den Satz:
"Der schon früher sehr eindrucksvolle Pizzaro von Jean Stern steigerte sich durch treffliche theatralische Effekte zu einer düster-packenden Erscheinung."

Da ich mich selten in Schellack-Gefilde verirre, habe ich diesen Thread eben erst gesehen. Im Zusammenhang mit einem Beitrag zu dem Baß Georg Stern fiel mir wieder ein, dass die beiden sich kannten. Georg Stern hat immer darauf hingewiesen, dass er mit dem älteren Kollegen nicht verwandt sei.

Hier ein paar Angaben zur Vita:

Zitat

Stern, Jean, Baß-Bariton, * 22.6.1889 Ludwigshafen, † 15.5.1974 Frankfurt a.M.;
seine Stimme wurde durch den berühmten Tenor Hermann Jadlowker entdeckt. Nach seiner Ausbildung durch Carl Beines begann er 1910 seine Laufbahn als Sänger am Theater von Graz. 1911-14 sang er dann am Stadttheater von Nürnberg. Es schlossen sich Engagements am Stadttheater von Hamburg (1914-16), am Hoftheater von Kassel (1916-19) und am Stadttheater von Basel (1919-23) an. 1921 gastierte er am Stadttheater von Zürich. 1923 wurde er an das Opernhaus von Frankfurt a.M. berufen. Hier hatte er als erster Heldenbariton eine glanzvolle Karriere, die bis zu seinem Abschied von der Bühne im Jahre 1953 dauerte. Er wurde namentlich als Wagner-Interpret in Partien wie dem Wotan im Ring-Zyklus, dem Telramund im »Lohengrin«, dem Titelhelden im »Fliegenden Holländer«, besonders aber als Hans Sachs in den »Meistersingern« international bekannt. Daneben galten der Scarpia in »Tosca«, der Titelheld im »Rigoletto«, der Pizarro im »Fidelio« und der Jago im »Othello« als Höhepunkte in seinem Bühnenrepertoire.
Er wurde zum Ehrenmitglied der Frankfurter Oper ernannt. 1927 gastierte er in Barcelona, 1931 im Haag, seit 1932 oft an der Staatsoper von München. Weitere Gastspiele an den Staatsopern von Wien (1927) und Berlin (1928 ). 1931 sang er am Teatro Colón Buenos Aires den Alberich im Ring-Zyklus. An der Mailänder Scala trat er 1938 und 1939 ebenfalls als Alberich auf, 1939 in der gleichen Partie auch an der Covent Garden Oper London. Er gastierte in Rio de Janeiro und am Teatro San Carlos Lissabon. 1943 trat er bei den Festspielen von Bayreuth als Hans Sachs auf. Er gastierte mit dem Frankfurter Ensemble 1934 in Holland, 1938 in Bukarest, Sofia, Belgrad, Zagreb und Athen, 1942-44 in Barcelona. Am 9.6.1924 sang er an der Oper von Frankfurt in der Uraufführung von »Der Sprung über den Schatten« von E. Krenek, am 8.6.1937 in der Uraufführung der »Carmina Burana« von Carl Orff, am 26.5.1936 die Titelrolle in der von »Doktor Johannes Faust« von H. Reutter, am 7.10.1942 den Titelhelden in »Odysseus« vom gleichen Komponisten, bereits am 14.11.1926 die Titelpartie in der Uraufführung von »Der Golem« von d'Albert. Er wirkte in Frankfurt auch in den deutschen Erstaufführungen der Opern »Khovantchina« von Mussoorgsky (1924) und »Die Sache Makropoulos« von L. Janácek (1928 ) mit. Noch 1950 übernahm er in Frankfurt den Mephisto im »Faust« von Gounod. Er lebte später als Pädagoge in Frankfurt a.M.
(Der ebenfalls in Frankfurt engagierte, wesentlich jüngere Bassist Georg Stern war nicht mit ihm verwandt.)

Schallplatten: Odeon (1928-29, frühe Aufnahmen in elektrischer Aufnahmetechnik). Auf Historia Veröffentlichung einer Szene aus »Tristan« mit Henny Trundt und Luise Willer von 1933.
[Lexikon: Stern, Jean. Großes Sängerlexikon, S. 23316
(vgl. Sängerlex. Bd. 5, S. 3343 ff.) (c) Verlag K.G. Saur]

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Zu den heute noch populären Aufnahmen mit Jean Stern gehört diese Frankfurter Rundfunkaufnahme von "Rheingold", wo er als Alberich zu hören ist:

Richard Wagner (1813-1883)
Das Rheingold

Künstler: Kronenberg, Stern, Sattler, Carlsson, Kopp,
SO des HR,
Zillig

LG

* Label: Line , AAD/m, 48