Franz-Josef Selig, Bass

  • Franz-Josef Selig studierte zunächst Kirchenmusik, anschließend Gesang in Köln. Bis 1995 war er Ensemblemitglied des Aalto-Theaters Essen und gastierte in Folge regelmäßig an allen bedeutenden Opernhäusern, darunter die Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York, das Royal Opera House Covent Garden, das Teatro alla Scala in Mailand, die Opéra de la Bastille, die Deutsche Oper Berlin, die Hamburgische Staatsoper, sowie die Salzburger Festspiele. Sein breites Repertoire umfasst Partien wie Komtur (Don Giovanni), Ramfis (Aida), König Marke (Tristan und Isolde), Gurnemanz (Parsifal), Daland (Der fliegende Holländer), Gremin (Eugen Onegin) und Arkel (Pelléas et Mélisande). Partien an der Bayerischen Staatsoper 2010/11: Sarastro (Die Zauberflöte), Rocco (Fidelio), Osmin (Die Entführung aus dem Serail).


    Die wunderschöne Stimme fiel schon sehr früh auf, ich habe ihn am Anfang seiner Ausbildung Kirchenmusik das erste Mal in einem geistlichen Konzert gesehen und gehört und war begeistert von ihm. Ich war damals mit meiner Gesangslehrerin in diesem Konzert und sie hat sofort gesagt, aus diesem Sänger wird mal was Großes. Wir hatten nach dem Konzert Gelegenheit mit ihm zu sprechen und er war noch ganz unbeholfen und zurückhaltend, aber sehr natürlich und nett. Ich habe ihn leider nie mehr gehört, aber viel über ihn gelesen.


    Ich bin gespannt auf sein Debut in Fidelio heute in München, Staatsoper.

  • Franz-Josef Selig hat eine warme, technisch perfekte Basstimme. Fast immer bringt er vorzügliche Leistungen, egal was er anpackt. Am meisten beeindruckte mich sein Sarastro in der ungewöhnlichen Figur eines Zirkusdirektors bei den Salzburger Festspielen.
    Ich würde in die Reihe dieser jüngeren, sehr überzeugenden Bässe noch Günther Groißböck und Georg Zeppenfeld aufnehmen.
    Und dennoch -
    Denkt man an Frick, Böhme, Greindl und Moll dann ist das m. E. doch noch eine andere Klasse, obwohl die "Jungen" vielleicht sogar technisch perfekter singen. Ist es die Erfahrung? Liegt es an der Bühnenpräsenz? Hatten die alten Bässe mehr Wucht und Schwärze?
    ( z. b. Frick).Gibt es ein besonderes Charisma für Gesangskoryphäen unter den Bässen in einer ganzen Generation? Hatten viele ältere Opernfreunde so wie ich ihre ersten prägenden Bühnenerlebnisse genau mit dieser Sängergarde nach dem zweiten Weltkrieg? Oder ist es einfach nostalgische Verblendung unter dem Motto:"Früher war alles besser. Was ist es????
    Herzlichst
    Operus ?(

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich habe Franz-Josef Selig schwärzer in Erinnerung, zwar hat er immer noch die Wärme in der Stimme, aber das Timbre hat sich verändert. Als ich ihn damals hörte, sang er in einem geistlichen Konzert, weiß nicht mehr was es war, irgend eine Messe. Da stach er aus dem Solistenensemblle raus, wunderschön im Legato und mit weichem Timbre. Er hat sich verändert, ob es daran liegt dass er nach seinem Kirchenstudium dann ins Opernfach wechselte und eine andere Ausbildung, Technik erfuhr?


    Aber es stimmt schon, es gab wundervolle Bassstimmen früher, die von operus Genannten waren im Vergleich wirklich schwarz.


    Vielleicht hat sich die Ausbildung wirklich geändert an den Hochschulen....

  • Ich glaube, dass sich durch das singen von Opernrollen die Stimme verändert. Wahrscheinlich müssen oder wollen die Sänger unterschiedliche Partien singen und wenn dann dabei Partien zu bewältigen sind, die in den Bass-Bariton-Bereich gehen, wird die Stimme automatisch höher ?


    Ich konnte das bei unserer Freundin Wulkopf beobachten, die ich ja schon aus ihrer Studienzeit in Detmold her kenne. Damals war sie ein richtiger Kontra-Alt und die Stimme war am schönsten in dieser tiefen Lage. Sie hat dann in München ja zunächst auch Erda gesungen, auch Gaea oder die tiefste Walküre. Als dann die anderen, höher liegenden Partien kamen , entwickelte sie sich zu einem Mezzo und sang Waltraute, Brangäne ect. Obwohl sie immer noch eine grosse Tiefe hatte und auch diese Partien weiter sang war aber der Klang heller geworden. Die Vielseitigkeit hat eben auch zwei Seiten.

  • Heute wird er 50:



    Selig, Franz-Josef, deutscher Bass, * 11.7.1962 Mayen.
    Studierte an der Kölner Musikhochschule Katholische Kirchenmusik sowie Gesang bei Claudio Nicolai. 1992–95 gehörte er dem Opernensemble in Essen an; seit 1995/96 ist er regelmäßiger Gast der Kölner Oper, in der gleichen Spielzeit debütierte er an der Mailänder Scala als Sarastro unter Riccardo Muti (dort 1998 Eremit).
    Seine Paraderolle, den Sarastro, sang er 1996/97 auch an der Lyric Opera in Chicago; in dieser Rolle stellte er sich auch in Wien, Paris und an der New Yorker Metropolitan Opera vor. Gastspiele am Londoner Covent Garden sowie dem Théâtre de la Monnaie in Brüssel. 1998 Sarastro an der Scala sowie 1999 an der Bastille Opéra (Inszenierung: Bob Wilson).
    An der Wiener Staatsoper sang er 2000 Daland, Rocco, Komtur.
    Zu Seligs Partien gehören Gurnemanz, König Marke, Osmin, Ramphis, Fiesco, Eremit.


    Herzlichen Glückwunsch!


    :jubel::jubel::jubel:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • In wenigen Tagen ist es soweit:


    25. Juli 2012 im Bayreuther Festspielhaus im Rahmen der Bayreuther Festspiele 2012

    Richard Wagner: Der fliegende Holländer

    Mit Franz-Josef Selig (Daland),
    Adrianne Pieczonka (Senta),
    Michael König (Erik),
    Christa Meyer (Mary),
    Benjamin Bruns (Steuermann)
    und Evgeny Nikitin (Der Holländer)
    Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele;
    Dirigent: Christian Thielemann


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Franz-Josef Selig ist das vierte heutige lebende Geburtstagskind. Gestern waren es sechs aber von 14, also 3/7, und sie hatten auch nicht alle Geburtstag. Heute sind es vier von sechs, also 2/3. Auch das ist mal schön, auch für den Erinnerer. Zu Franz-Josef Seligs Ehrentag habe ich eine meiner neueren Anschaffungen ausgesucht:



    Heute wird er 53 Jahre alt.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • In der neuen Produktion von Mozarts "Die Entführung aus dem Serail" singt er einen wunderbaren Osmin:


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano