Künstler, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken sollten... - Teil 2 : die Dirigenten

  • guten Morgen allerseits,


    Alfred hatte in der Zeit, die durch den Systemwechsel verloren ging, unter anderem 2 Threads eröffnet - der andere Thread lautete Unbekannte Künstler, die unsere Aufmerksamkeit verdienen - Teil 1 : die Interpreten .


    In diesen Threads möchte Alfred (und jetzt -moi-) der Foren-Gemeinschaft Gelegenheit geben, bislang unbekannten Künstlern, die Einzelnen von uns durch hervorragende Leistungen aufgefallen sind, aus der Versenkung zu heben, sie der Allgemeinheit vorzustellen, sie etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken.


    Ich hielt und halte diese Threads für sinnvoll, da ich meine, dass es doch eine Menge unentdeckter Juwelen gibt, die eine größere Aufmerksamkeit verdienen. Es sollen hier also Dirigenten genannt werden (gerne auch mit Begründung), die bisher kaum einer kennt, die einem von uns aufgefallen sind, und die es verdienen, einem breiteren Publikum vorgestellt zu werden. Eventuell können diese dann auch in Einzel-Threads diskutiert werden.


    rolo :hello:

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Ich fange mal an.


    Vor einigen Wochen war in Düsseldorf Hilary Hahn zu Gast. Das ist wirklich keine vergessene oder unbekannte Künstlerin und paßt nicht in diesen Thread.


    Aber: die musikalische Orchesterleitung hatte Pietari Inkinen, ein junger finnischer Dirigent, und mit ihm das New Zealand Symphony Orchestra, für das er seit 2008 arbeitet.


    Was ich von dem Konzert gehalten habe, schrieb ich schon an anderer Stelle. An dem Abend hat mich vor allem überzeugt, dass er alles mit Verve dirigiert, ohne dabei hastig zu sein. Im langsamen Satz der Symphonie Fantastique hat er sich viel Zeit genommen, um im Finale um so drängender, unausweichlicher zu werden.


    Meine Frau und ich waren so begeistert, dass wir uns gleich schon wieder Karten für die Kölner Philharmonie im kommenden Februar gekauft haben, wo er als Gastdirigent Tschaikowskis V., ein Schostakowitsch Cellokonzert und ein Stück von Vasks dirigieren wird.


    CDs von ihm sind bisher i.W. bei Naxos erschienen:

  • Mir ist auch mehr zufällig der Dirigent Myer Fredmann (geb. 1932) bei völlig unterschiedlichen Komponisten und weit entfernten Orchestern begenet. Dem Namen habe ich wenig beigemessen, da er allgemein total unbekannt war.
    Myer Fredmann ist ja aiuch weit entfernt und steht ja aus unsrer europäischen Sicht - :D auf dem Kopf (Australien und Neuseeland).


    :thumbup: Aber heute muss ich feststellen, das alles, was er auf CD vorlegt beachtenswert ist:


    Mein Erstkontakt war bereits vor Jahrzehnten die wirklich fabelhafte Aufnahme des
    Respighi-Klavierkonzertes in modo misolidio mit Sonya Hanke und dem Sydeny SO:



    MarcoPolo


    und dann u.a später diese Naxos -CD mit Werken von Britten mit dem New Sealand PO in herausragender Interpretation:



    NAXOS, 1995, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Solche kenne ich leider nicht bzw. habe ich nicht in meiner Sammlung, wohl aber solche, die sozusagen "in der zweiten Reihe stehen", die also vielleicht noch nicht einmal jedem Tamino bekannt sind. Und da möchte ich heute ein Duo empfehlen, das in den Jahren 1999 bis 2004 mit einer Gesamtaufnahme der Mozart-Klavierkonzerte hervorgetreten ist, die (nicht nur meiner Meinung nach) mittlerweile zu den Referenzen gerechnet werden kann:



    Die Rede ist von dem Pianisten Matthias Kirschnereit und dem Dirigenten Frank Beermann, wobei ich Kirschnereit noch für den Bekannteren halte. Aber, wie diese Aufnahmen zeigen, lohnt es sich auf jeden Fall, sich mit diesen beiden zu beschäftigen.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • 1902 - 1972 ein britischer Dirigent.
    Heute leider völlig vergesssen.
    Und gäbe es nicht seine einfühlsame und genaue Begleitung der Aufnahmen Solomons wäre es auch ok gewesen.
    So aber darf man sich an Herbert Menges erinnern, an den Dirigenten, der Solomon Cutner, den großen Pianisten bei Orchesterwerken begleiten durfte.
    Das hat er auch mit anderen Solisten unter Beweise gestellt, doch bei Solomon war die künstlerische Übereinstimmung wohl einzigartig.
    Solomon hat ihn jedenfalls Cluytens vorgezogen und das will was heißen!
    Überhaupt Solomon! Wer ihn mit Beethoven gehört hat, der fragt sich schon, ob es da noch Steigerungen geben kann.


    Gruß S.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Auch wenn er seit 2 ½ Jahren bereits einen eigenen Thread besitzt, ist Kurt Herbert Adler, gebürtiger Wiener, doch weitestgehend unbekannt geblieben, zumindest (und kurioserweise) in Europa.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões