Wird denn Bedeutung per Plebiszit entschieden? - Diese Frage stellte Wolfram - rein hypothetisch im Kunstliedforum - und wollte die Frage vermutlich verneinend beantwortet haben.
Ich jedoch - immer auf der Suche nach interessanten Forenthemen habe versucht die Frage wörtlich zu nehmen - nein ich habe es nicht versucht - die Frage hat sich mir wirklich aufgedrängt :
WER entscheidet nun wirklich was "bedeutend" und was "unbedeutend" ist ?
Ist die Zauberflöte nun ein Meisterwerk oder ein volkstümlich verdummendes Libretti ohne Sinn mit gefälliger Musik Mozarts als Beigabe ?
Ist Zwölftonmusik "unanhörbar" bzw "Unkunst" und somit zu negieren - oder aber intellektuelle Tonsprache - einigen wenigen erleuchteten Vorbehalten.
Soll Kunst "Freude und Genuss", bereiten und das Leben verschönern - oder tiefere Einsichten vermitteln die man sich unter Opfern und Unlustgefühlen erarbeiten muss ?
Ich möchte nicht, daß diese Fragen hier beantwortet werden, sondern daß man sich die Frage stellt WER denn hier die Spielregeln aufstellt - und auch - ob sie überhaupt BEFOLGT werden ?
Letzteres möchte ich doch näher erläutern:
Wenn die Bevölkerung, sei es die ungebildete, sei es die gebildete - einen Komponisten, einen Stil, eine künstlerische Richtung geschlossen ablehnt, dann bedeutet das den Tod dieser Richtung
Kritikerurteile, Diktatorenerlässe wirken hingegen nur, wenn sie in stillschweigendem Übereinkommen mit der Mehrheit der (relevanten) Personengruppe stehen, die das Gebotene konsumieren soll und will - oder aber auch NICHT will.....
Wenn wir den letzten Satz gelten lassen, dann anerkennen wir, daß in letzter Konsequenz über Bedeutung oder Nichtbedeutung von Kunstwerken doch per Plebiszit entschieden wird
Mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred