Die Lebenswanderung des Wilhelm Kienzl

  • Dies ist ein restaurierter Beitrag von Ende August 2010:


    "Meine Lebenswanderung" - so lautet der Titel der Autobiographie des österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl, die 1926 - also 15 Jahre vor seinem Tod - in Stuttgart erschienen ist.



    Kienzl, Wilhelm, österreichischer Komponist, geboren am 17. Januar 1857 in Waizenkirchen (Oberösterreich), gestorben am 3.Oktober 1941 Wien.
    Den ersten Klavierunterricht erhielt er in Graz von dem Chopin-Schüler de Fontaine, wo er auch das Studium der Musikwissenschaft begann, das er mit der Promotion bei Eduard Hanslick in Wien abschloss.
    1879 gehörte er dem Kreis um Richard Wagner in Bayreuth an, lebenslang blieb er ein – gelegentlich distanzierter – Wagner-Bewunderer und Bayreuth-Besucher. Bei seinen Kompositionen versuchte er jedoch seinen eigenen Stil zu entwickeln.


    Allgemein bekannt ist von seinem musikalischen Schaffen fast nur die Oper "Der Evangelimann", und davon hauptsächlich die etwas "schmalzige" Arie nach Bibeltexten "Selig sind, die Verfolgung leiden" - für Tenor und obligatem Kinderchor.


    Im Tamino-Opernführer werden dankenswerter Weise auch die anderen Werke von Wilhelm Kienzl gewürdigt, z. B. "Don Quixote" oder der "Kuhreigen".


    Persönlich habe ich zeitlebens alles an Opern gesammelt, was von Wilhelm Kienzl auf dem Markt erschienen ist; hier ein Auszug aus meiner Opernliste:



    Fehlt noch die musikalische Komödie "Das Testament", wurde in Linz im Dezember 2006 wieder entdeckt, der Mitschnitt steht auf meiner Wunschliste.


    Es verbleibt aber noch eine ganze Reihe von Stücken, die der Wiederentdeckung harren.
    Neben seinen Opern komponierte Kienzl auch die Nationalhymne der 1. Österreichischen Republik.
    Unter seinen seinen musikwissenschaftlichen Werken befindet sich u.a. eine Wagner-Bibliographie (München 1904).



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Verehrter Harald,


    ich wundere mich nicht, daß der "Evangelimann" bei Dir so stark vertreten ist; es unterstreicht wieder einmal, wie interessant und großartig Deine Sammlung ganz offenbar ist.


    Die Zagrosek-Gesamtaufnahme habe ich auch, die anderen kenne ich nicht. Die Interpretation des Evangelimann-Liedes "Selig sind, die Verfolgung leiden" durch Rudolf Schock und Fritz Wunderlich befinden sich allerdings in "Best of"-CD's auch in meinem Regal. Ich kann mich nicht entscheiden, wer besser ist; der Wunderlich-Fan in mir sagt zwar eindeutig seine Meinung, aber die andere Stimme kommt sozusagen mit Nostalgie-Erinnerungen an Rudolf Schock daher.


    In einem Punkt möchte ich Dir aber widersprechen: Ich empfinde es nicht, habe es noch nie so empfunden, daß jenes "Selig sind, die Verfolgung leiden" schmalzig ist. Daß Kienzl für diesen Text aus der Bergpredigt eine so fantastisch-eingängige Kantilene gefunden hat, zeigt seine Größe (im Kleinen). Ich denke immer, was wäre wenn - - - mir mal so etwas einfallen würde, ich hätte wohl ausgesorgt...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Lieber Manfred,


    Vom "Evangelimann" gibt es auf CD ja nur eine Gesamtaufnahme, die mit Siegfried Jerusalem von EMI, dann eben noch die beiden DVDs aus München und Wien. Das andere sind ja nur "Querschnitte", wie es damals gang und gäbe war.
    Mein Schmalz-Vorwurf bezieht sich nicht auf das "Selig sind..."-Lied in der Oper, sondern dessen Verwertung in Wunschkonzerten, im Musikantenstadel und immer dort, wo gerade ein Tenor und ein Kinderchor greifbar sind!




    Dabei gibt es auch andere schöne Melodien bei Kienzl zu finden, gerade im"Evangelimann" gefällt mir "O schöne Jugendtage", die Arie der Maddalena sehr gut; wo hört man sonst eine so schöne Arie für eine Altstimme (ich mag ja sowieso die tiefen Frauenstimmen lieber als die schrillen Soprane).


    Vielen Dank an Dich dafür, dass Du die Opern im Tamino-Opernführer eingestellt hast!


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier sind - aus meinen Beiträgen, die ich teilweise - dank Elisabeths Spurensuche bei google - die Querschnitte zu der Oper "Der Evangelimann":


    1) Dieses hier ist wohl die bekannteste Einspielung des Evangelimann - diese Vinyl-LP stand wohl in vielen Haushalten im Plattenschrank - erschienen 1965 - fast zeitgleich mit dem DG-Querschnitt:



    Aufnahme: 1965, Bürgerbräu, München
    Dirigent: Robert Heger
    Bayerisches Staatsorchester München
    Chor der Bayerischen Staatsoper München


    Friedrich Engel: Benno Kusche
    Johannes Freudhofer: Franz Crass
    Magdalena: Marga Höffgen
    Martha: Anneliese Rothenberger
    Mathias Freudhofer: Nicolai Gedda


    EMI, ca. 51 min.


    Die Besetzung läßt keine Wünsche offen, es singen die besten Sänger, die die Elektrola damals zur Verfügung hatten, und Robert Heger ist wie immer ein zuverlässiger Begleiter.


    +++++++++++++++++++++++


    2) Die Aufnahme der Deutschen Grammophon entstand im selben Jahr, ebenfalls in München, in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk:



    Aufnahme: 1965, Studio BR, München
    Dirigent: Horst Stein
    Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks
    Chor des Bayerischen Rundfunks


    Johannes Freudhofer: Thomas Stewart
    Magdalena: Ursula Boese
    Martha: Siw Ericsdotter
    Mathias Freudhofer: Sándor Kónya


    Eine durchaus ernstzunehmende Konkurrenz für den Elektrola-Querschnitt, aber nicht so gut besetzt.


    +++++++++++++++++++++++++


    3) Acht Jahre später entstand der Ariola-Querschnitt, der allerdings nie auf CD veröffentlicht wurde. Rudolf Schock war zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr im Vollbesitz seiner Stimme:



    Aufnahme: 1973, Studio BR München
    Dirigent: Hans Gierster
    Münchener Rundfunkorchester


    Johannes Freudhofer: Gerd Feldhoff
    Magdalena: Margarita Lilowa
    Martha: Gerti Zeumer
    Mathias Freudhofer: Rudolf Schock



    LG


    :hello: (28.8.2010)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald
    in der kurzen Zeit seit ich Mitglied im Forum bin, bewundere ich mit größter Hochachtung Dein scheinbar unerschöpfliches Fachwissen. Bei Deiner Aufzählung der verschiedenen Aufnahmen würde mich Deine persönliche Meinung interessieren. Gestattest Du eine Frage? Wenn Du Dich beim Anhören der Partie des Mathias Freudhofer entscheiden müßtest: Gedda oder Konya ? Du brauchst es auch nicht begründen. Ich will Deine Zeit nicht extra in Anspruch nehmen. Ich möchte nur Deine Meinung lesen, wer Dir besser gefällt, bzw. wen Du in dieser Partie als idealer besetzt hältst.
    Im Voraus bedanke ich mich ganz herzlich, sende Dir herzliche Grüße und wünsche ein schönes WE
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Lieber Chrissy,


    unser Musikwanderer Manfred hat Dir an anderer Stelle schon die Antwort gegeben, die hier vor dem Crash ebenso gestanden hat: "The Winner is FRITZ WUNDERLICH". Nimmt man nur die selige Arie nebst Kinderchor ist er natürlich an erster Stelle zu nennen.
    Wenn ich die Oper als Gesamtwerk betrachte, ist mir in der Rolle des Matthias Freudhofer Julius Patzak am liebsten, er verkörpert diese Rolle glaubwürdig wie kein anderer. Das ZDF hat das in einer Aufzeichnung aus dem Münchner Gärtnerplatztheater unter Kurt Eichhorn dokumentiert:



    Wilhelm Kienzl
    DER EVANGELIMANN
    (Aufführung des Bayrischen Staatstheaters am Gärtnerplatz, München), 1964


    Friedrich Engel, Justiziar – Heinz Herrmann
    Martha, dessen Nichte – Hedi Klug
    Magdalena, deren Freundin – Eva-Maria Görgen
    Johannes Freudhofer, Schullehrer – Heinz Friedrich
    Matthias Freudhofer (= Evangelimann) – Julius Patzak
    Xaver Zitterbart – Ekmar Veit
    Anton Schnappauf – Werner Kotzerke
    Friedrich Aibler – Fritz Graas
    Frau Aibler – Evamaria Vilbig
    Hans, ein Bauer – Heinrich Thoms
    Frau Huber – Emilie Guggemos


    Kinderchor von St. Wolfgang, München
    Leitung: Pater Johann Schwägerl
    Musikalische Leitung: Kurt Eichhorn


    ++++++++++++++++++++++++++++


    Fast 40 Jahre später gibt es eine DVD aus der Wiener Volksoper, die Manfred auch schon erwähnt hat:



    Aufnahme: 2005, live, Wien
    Dirigent: Alfred Eschwé
    Orchester der Wiener Volksoper
    Chor und Kinderchor der Wiener Volksoper
    Inszenierung: Josef Ernst Köpplinger


    Rollen und Sänger
    Anton Schnappauf: Josef Luftensteiner
    Friedrich Engel: Walter Fink
    Johannes Freudhofer: Wolfgang Koch
    Magdalena: Janina Baechle
    Martha: Alexandra Reinprecht
    Mathias Freudhofer: Jürgen Müller
    Xaver Zitterbart: Wolfgang Gratschmaier



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Wenn man in der jüngeren Vergangenheit Lust hatte, diese Oper live auf der Bühne zu erleben, hatte außer der oben erwähnten Serie in der Wiener Volksoper nur in Sachsen die Gelegenheit: Das rührige Theater in Chemnitz hatte die Oper auf dem Spielplan (Chemnitz hatten wir hier im Forum schon öfter gelobt wegen ihrer Ausgrabungen von selten gespielten Werken!).
    Im Netz wird ein Mitschnitt aus dem Opernhaus in Chemnitz angeboten, in folgender Besetzung:


    Wilhelm Kienzl
    Der Evangelimann

    Oper in zwei Akten


    Mathias Freudhofer- Edward Randall
    Johannes Freudhofer - Dietrich Greve
    Martha - Nancy Gibson
    Magdalena - Regine Köbler
    Friedrich Engel - Thomas Mäthger
    Zitterbart - Jürgen Mutze
    Schappauf - Matthias Winter
    Friedrich Aibler - Roland Glass
    Frau Aibler - Heidrun Göpfert
    Hans - André Riemer
    Frau Huber - Antje Gebhardt
    Ein Nachtwächter - Thomas Schultz


    Chor und Kinderchor der Oper Chemnitz
    Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz
    Dirigent: Eckehard Stier


    Mitschnitt aus der Oper Chemnitz, 30. Oktober 2004



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Zitat

    von Harald:
    Wenn man in der jüngeren Vergangenheit Lust hatte, diese Oper live auf der Bühne zu erleben, hatte außer der oben erwähnten Serie in der Wiener Volksoper nur in Sachsen die Gelegenheit: Das rührige Theater in Chemnitz hatte die Oper auf dem Spielplan (Chemnitz hatten wir hier im Forum schon öfter gelobt wegen ihrer Ausgrabungen von selten gespieleten Werken!).


    Das mag vielleicht daran liegen, daß diese kleineren Spielstätten gerade auf dem Gebiet "Ausgrabungen" eine Chance sehen, weiter bestehen zu können. Ich höre das manchmal auch von einem Hagener Freund, der mir so hin und wieder mal vom Theaterspielplan berichtet. Das Tolle ist daran - das kann ich allerdings nur von Hagen und dem Hörensagen berichten -, daß das Publikum mitmacht...


    LG

    .


    MUSIKWANDERER

  • Obwohl vielen noch eine unbekannte Größe, ist Wilhelm Kienzl dank unseres Musikwanderers im TAMINO-Opernführer schon gut vertreten, und zwar mit:


    KIENZL Wilhelm (1857-1941): DER EVANGELIMANN


    KIENZL Wilhelm (1857-1941): DER KUHREIGEN


    KIENZL, Wilhelm: DON QUIXOTE


    ++++++++++++++++++++++


    Dank einer lieben Freundin aus diesem Forum bin ich seit einigen Tagen auch stolzer Besitzer einer Aufnahme einer bisher noch nicht genannten Oper von Wilhelm Kienzl, "Das Testament".
    Vor dem Crash wurde hier schon erwähnt, dass das Landestheater Linz vor ein paar Jahren diese Oper aufgeführt hat. Die Handlung hat eine Ähnlichkeit mit der ein paar Jahre später entstandenen Puccini-Oper "Gianni Schicchi", konnte sich allerdings nicht so richtig durchsetzen.



    Wilhelm Kienzl
    DAS TESTAMENT


    Aufnahme: 3.12.2006, live, Linz
    Dirigent: Ingo Ingensand
    Bruckner-Orchester Linz
    Musikverein Waizenkirchen
    Chor des Landestheaters Linz
    Chorleitung: Georg Leopold
    Inszenierung: Andreas Baesler


    Der Gaderer: William Mason
    Der Pfarrer: Konrad Derntl
    Ein Notar: Erich Josef Langwiesner
    Ein Steuerbote: Siegfried Dietrich
    Florian, ein junger Müller: Andrea Shin
    Frau Laufberger: Eibe Möhlmann
    Frau Wurdinger: Cheryl Lichter
    Fritz Stangl, Schneidermeister: Nicolai Galkin
    Gaberl, Knecht: Eugen Fillo
    Hanni, Magd: Joanna Müller
    Karl Preisinger, Gemeindesekretär: Franz Binder
    Lenz, ein Knecht: Iurie Ciobanu
    Michael Wurdinger, Lehrer: Christian Zenker
    Nikolaus Laufberger, Kaufmann: Steffen Rössler
    Peter, Totengräber: Leopold Köppl
    Robert Meidler, Forstverwalter, Vetter Holzers: Martin Achrainer
    Stefan Holzer, Lindenwirt, Bürgermeister von Fopphausen: Klaus-Dieter Lerche
    Toni, Knecht: Marius Mocan
    Ursula, Wirtschafterin bei Holzer: Eibe Möhlmann
    Vitus Umschlag, Bader, Leichenbeschauer: Hans-Günther Müller
    Vroni, Tochter seiner verstorbenen Schwester, sein Mündel: Cassandra McConnell
    Waberl, Magd: Marianne Bota
    Zenzi, Magd: Junko Baba


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

    Einmal editiert, zuletzt von Harald Kral ()

  • Wenn man in der jüngeren Vergangenheit Lust hatte, diese Oper live auf der Bühne zu erleben, hatte außer der oben erwähnten Serie in der Wiener Volksoper nur in Sachsen die Gelegenheit: Das rührige Theater in Chemnitz hatte die Oper auf dem Spielplan (Chemnitz hatten wir hier im Forum schon öfter gelobt wegen ihrer Ausgrabungen von selten gespielten Werken!).
    ...


    Die Volksoperninszenierung lief auch in Graz für eine Saison! Es war eine sehr interessante Erfahrung, denn das Werk empfand ich als wesentlich stärker, als es einen die vielfach kolportierten Meinungen glauben lassen wollen.


    :hello:



    PS: Gibt es beim ZDF eine Möglichkeit, an diese Aufzeichnung heranzukommen?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Die Oper "Der Kuhreigen" wird nur selten gespielt, deshalb gibt es auch keine anständige Gesamtaufnahme auf CD oder DVD. Am bekanntesten ist die Arie des Tenors Primus Thaller: Lug, Dursel, lug - zu Straßburg auf der Schanz. Davon gibt es sehr viele Aufnahmen bekannter Tenöre. Nachstehend einen Text, den ich (vor dem Crash) für den Opernführer (Musikwanderer) erstellt hatte:


    Mit offiziellen Plattenaufnahmen dieser Oper kann ich leider nicht dienen. Meine einzige Aufnahme stammt aus der Wiener Volksoper. Die verdanke ich einem Dallapozza-Fan:



    Wilhelm Kienzl
    * 17.1.1857 Waizenkirchen (Oberösterreich)
    3.10.1941 Wien

    Der Kuhreigen

    Uraufführung: 23.11.1911 in Wien
    Libretto: R. Batka
    Werkstruktur: 3 Akte
    Sprache: deutsch
    Aufnahme: 27.1.1983, live, Wien, Volksoper


    Dirigent: Lothar Zagrosek
    Orchester der Wiener Volksoper
    Chor der Wiener Volksoper


    Rollen und Sänger
    Blanchefleur: Mirjana Irosch
    Brayole: Peter Drahosch
    Cleo: Elisabeth Sobota
    Dursel: Christian Boesch
    König: Georg Schnapka
    Marquis: Rudolf Weiss
    Massimelle: Robert Granzer
    Primus Thaler: Adolf Dallapozza
    Theodore: Walter Eder


    Das Aufnahmedatum muß nicht unbedigt stimmen; andere Quellen geben das Jahr 1973 an (was ich für wahrscheinlicher halte)


    ++++++++++++++++


    Vor einiger Zeit wurde im Netz eine Radioaufnahme zum download angeboten. Es handelte sich um eine Rundfunkproduktion der RAVAG aus dem Jahr 1951. Als ich mir die Oper downloaden wollte, waren die links jedoch schon außer Betrieb. Die Aufnahme-Daten und die Besetzung konnte ich zwar noch sichern, allerdings nicht die Musik.
    Hier sind die Daten:


    Kienzl, Der Kuhreigen

    Fritz Sperlbauer: Primus Thaller
    Erich Kaufmann: Dursel
    Walter Heinrich: 2. Schweizer, Epissier
    Josef Knapp: Favart
    Kurt Equiluz: 1. Chasseur, eine Ordonanz, Lakai
    Kurt Dickl: 2. Chasseur, Schließer
    Ruthhilde Boesch: Doris
    Leo Hoppe: Offizier, Duval, Kanzler
    Erika Proksch: 1. Hofdame, Dirne
    Herta Scholz: 2. Hofdame
    Walter Berry: König
    Otto Wiener: Marquis Courtroy
    Anny Felbermayer: Blanchefleur
    Leopold Vodruba: Kapitän Brayol, 1. Schweizer, Jourdan
    Gerhard Brichta: Marquis de Chezy
    Dagmar Hermann: Cleo


    Orchester und Chor des ORF Wien
    (RAVAG und Tonkünstlerchor, Chorleitung
    Gottfried Preinfalk)
    Dirigent: Wilhelm Loibner


    Wäre interessant, diese Aufnahme zu besitzen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Soll demnächst lt. unserem Werbepartner zum Schnäppchenpreis neu aufgelegt werden:



    Wilhelm Kienzl (1857-1941)
    Der Evangelimann

    Siegfried Jerusalem, Helen Donath, Roland Hermann, Kurt Moll,
    RO München,
    Lothar Zagrosek
    Label: EMI , DDD, 1981
    2 CDs
    Erscheinungstermin: 13.1.2012


    Zitat

    Hermes Opernlexikon:"Kienzls effektvolle, wenn auch etwas rührselige Geschichte wird hier ohne Nostalgie erzählt. Die Situationen geraten plastisch, die musikalisch besten Nummern (es gibt davon einige) profitieren von der stimmlichen Qualität der Sänger und deren sorgfältiger Phrasierung."


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Was ist von der Lebenswanderung von Wilhelm Kienzl wirklich geblieben? Der "Evangelimann" und bei wohlwollender Betrachtung der "Kuhreigen". Durch den "Bestseller" - wie man heute formuliert - "Evangelimann" ist der Komponist unsterblich geworden. Selig sind...
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Außer den hier genannten Opern hat Wilhelm Kienzl auch etwa 200 Lieder komponiert, die in verschiedenen Zyklen erschienen sind:



    Auf dieser Aufnahme singt die Sopranistin Dagmar Schellenberger eine Auswahl, begleitet am Piano von Peter Stamm.



    LG
    Portator

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  • Vielen Dank für den Hinweis. Da gibt es sicher noch Einiges zu entdecken!


    Neben seinen Opern und Liedern komponierte Kienzl auch die Nationalhymne der 1. Österreichischen Republik.


    Unter seinen seinen musikwissenschaftlichen Werken befindet sich u.a. eine Wagner-Bibliographie.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • WDR 3 - Bühne Radio - Sonntag, 08.01.12 um 20:05 Uhr


    Wilhelm Kienzl
    Der Evangelimann, op. 45

    Musikalisches Schauspiel in zwei Aufzügen


    Friedrich Engel, Justiziär im Kloster St. Othmar: Kurt Moll
    Martha, dessen Nichte und Mündel: Helen Donath
    Magdalena, deren Freundin: Ortrun Wenkel
    Johannes Freudhofer, Schullehrer zu St. Othmar: Roland Hermann
    Mathias, dessen jüngerer Bruder, Aktuarius im Kloster: Siegfried Jerusalem
    Xaver Zitterbart, Schneider: Friedrich Lenz
    Anton Schnappauf, Büchsenmacher: Klaus Hirte
    Friedrich Aibler, ein älterer Bürger: Theodor Nicolai
    Dessen Frau: Gudrun Greindl-Rosner
    Frau Huber: Erika Rüggeberg
    Hans, ein junger Bauernbursch: Martin Finke
    Stimme des „Kegelbuben“: Tölzer Knabe
    Stimme des Nachtwächters: Peter Lika
    Lumpensammlerin: Renate Freyer
    Knabe: Tölzer Knabe


    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Tölzer Knabenchor
    Münchner Rundfunkorchester
    Leitung: Lothar Zagrosek


    Zitat

    Verlangen, Verbrechen, Vergebung – die Geschichte, die der österreichische Komponist Wilhelm Kienzl 1895 vertonte, soll sich Anfang des 19. Jahrhunderts wirklich zugetragen haben: Der Evangelimann Mathias, der in Wien gegen Geld aus der Bibel zitiert, war einst glücklich verliebt; doch sein neidischer Bruder zerstörte mit einer Intrige seine Liebe und sein Leben. Nun, im hohen Alter, soll der Evangelimann einem Kranken Trost spenden – doch in dem Siechen erkennt er seinen Bruder… Aus der seinerzeit populären Oper ist gelegentlich noch die Tenorarie „Selig sind, die Verfolgung leiden“ zu hören; dass dieser spätromantisch-veristische Zweiakter zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, zeigt diese exzellent besetzte Einspielung aus dem Jahr 1980.



    Wie bereits vor einiger Zeit angekündigt, ist die entsprechende CD zur Sendung von der EMI neu aufgelegt worden (Erscheinungstermin 13. Januar) - zum Schnäppchenpreis!


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)