Dies ist ein restaurierter Beitrag von Ende August 2010:
"Meine Lebenswanderung" - so lautet der Titel der Autobiographie des österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl, die 1926 - also 15 Jahre vor seinem Tod - in Stuttgart erschienen ist.
Kienzl, Wilhelm, österreichischer Komponist, geboren am 17. Januar 1857 in Waizenkirchen (Oberösterreich), gestorben am 3.Oktober 1941 Wien.
Den ersten Klavierunterricht erhielt er in Graz von dem Chopin-Schüler de Fontaine, wo er auch das Studium der Musikwissenschaft begann, das er mit der Promotion bei Eduard Hanslick in Wien abschloss.
1879 gehörte er dem Kreis um Richard Wagner in Bayreuth an, lebenslang blieb er ein – gelegentlich distanzierter – Wagner-Bewunderer und Bayreuth-Besucher. Bei seinen Kompositionen versuchte er jedoch seinen eigenen Stil zu entwickeln.
Allgemein bekannt ist von seinem musikalischen Schaffen fast nur die Oper "Der Evangelimann", und davon hauptsächlich die etwas "schmalzige" Arie nach Bibeltexten "Selig sind, die Verfolgung leiden" - für Tenor und obligatem Kinderchor.
Im Tamino-Opernführer werden dankenswerter Weise auch die anderen Werke von Wilhelm Kienzl gewürdigt, z. B. "Don Quixote" oder der "Kuhreigen".
Persönlich habe ich zeitlebens alles an Opern gesammelt, was von Wilhelm Kienzl auf dem Markt erschienen ist; hier ein Auszug aus meiner Opernliste:
ZitatAlles anzeigenKIENZL
DON QUIXOTE
Berlin 1998 - Mohr, Breed, Wagner, Lindsley, Hey, Kohn – Kuhn
DER EVANGELIMANN
München 1964 - Patzak, Herrmann, Klug, Friedrich, Görgen – Eichhorn (DVD)
München 1965 - Konya, Ericsdotter, Stewart, Boese – Stein (Qu.)
München 1965 - Gedda, Kusche, Rothenberger, Crass – Heger (Qu.)
München 1973 - Schock, Zeumer, Lilowa, Feldhoff – Gierster (Qu.)
München 1980 - Jerusalem, Moll, Donath, Wenkel, Hermann – Zagrosek (G.A.)
Wien 2006 - Fink, Reinprecht, Baechle, Koch, Müller – Eschwé (DVD)
DER KUHREIGEN
Wien 1973 - Dallapozza, Boesch, Schnapka, Irosch, Sobota – Zagrosek
Fehlt noch die musikalische Komödie "Das Testament", wurde in Linz im Dezember 2006 wieder entdeckt, der Mitschnitt steht auf meiner Wunschliste.
Es verbleibt aber noch eine ganze Reihe von Stücken, die der Wiederentdeckung harren.
Neben seinen Opern komponierte Kienzl auch die Nationalhymne der 1. Österreichischen Republik.
Unter seinen seinen musikwissenschaftlichen Werken befindet sich u.a. eine Wagner-Bibliographie (München 1904).
LG