Den Titel zu diesem Thread habe ich einer CD der Firma Carus entlehnt, welche 36 Klavierlieder von Friedrich Silcher enthält.
Silcher selbst ist heute den meisten Leuten nicht mehr bekannt, allenfalls noch durch die Bearbeitung diverser Volkslieder.
Man verbindet ihn ferner mit Chorgesang.
Irgendwie ist er aber einer der Pioniere des Kunstlieds mit Klavierbegleitung, steht auch in der Tradition von Johann Rudolf Zumsteeg, einem Vorläufer von Carl Loewe.
Während Silchers Volksliedbearbeitungen und Liedkompositionen im volkstümlichen Ton, einerseits noch einigermaßen bekannt, andrerseits nicht völlig als Klassik anerkannt werden, sind seine Kunstlieder heut weitgehend vergessen - und es waren an die 90 !!!
Die ersten Kunstlieder entanden 1829. Sicher war damals schon 40, aber es blieben ihm noch weitere 31 Jahre.
Wie soll man nun die Lieder beschreiben ? Ein gewisser gefälliger Grundton ist wohl ein charakterisches Merkmal, welches jedoch Dramatik keineswegs ausschliesst, im Gegenteil. Ich fühle mich manchmal an Loewe erinnert. Besonders groß scheint mir die Nähe zu ihm im Lied "Zwei Särge" zu sein....( auf der gezeigten CD die Nr 15)
Die Texte sind unter anderem von Justinus Kerner, mit dem er befreundet war, Karl August Platen, Moritz Hartmann, Theodor Körner und anderen - aber er vertonte auch anonyme Texte. Insgesamt hat er Texte von ca 60 Dichtern vertont - so steht es im Beiheft der Carus CD, verfasst von Martina Rebmann.
mfg aus Wien
Alfred