Hallo Respighi-Freunde,
Da ich durch die Sinfonischen Dichtungen von Franz Liszt und Richard Strauss vorgeprägt war bin ich irgendwann automatisch auch auf die Sinfonischen Werke von Ottorino Respighi gestoßen, den ich von Anfang an sehr schätze und dessen Musiksprache voll meinen Musikgeschmack trifft.
Respighi ( 1979 – 1936 ) ist im positiven Sinne stark von Richard Strauss beeinflußt und hatte die Fähigkeit Orchesterwerke genau so farbig und interessant zu gestalten wie sein Vorbild. Dabei ließ Respighi interessante und gekonnte Ausflüge in Richtung Impressionissmus (Brasilianische Impressionen und Trittico Botticelliano) mit in seine Werke einfließen.
Eine Affinität zu Kirchentonarten findet sich innerhalb seiner Werke des öfteren wieder und verleiht den Werken einen eigenen Charakter. Das Klavierkonzert "In modo misolidio" steht ganz in dieser Kirchentonart, die von den uns bekannten in ihrer Tonfolgengesetzmäßigkeit ganz vom gewohnten abweicht, aber deshalb nicht „schräg“ klingt !
Seine bekannteste Werkereihe ist die römische Triologie, die aus drei Sinfonischen Dichtungen besteht:
Römische Brunnen
Römische Pinien
Römische Feste
In je 4Sätzen werden hier verschiedene römische Eindrücke,deren Athmosphäre und geschichtliche Hintergründe in jedem Satz musikalisch ausgebreitet.
In den Römischen Brunnen sind es 4 verschiedene Springbrunnen und deren Umgebung.
In den Römischen Pinien 4 Plätze in Rom. Hier findet sich gem.Partitur sogar eine Grammophon, das Vogelstimmen (die auf den Pinien sitzen) abspielt – bei heutigen Aufnahmen bedient man sich natürlich eines modernen Tonliferanten, für die Vogelstimmen).
In den Römischen Festen werden 4 verschiedene rauschende Feste und deren Riten vertont; daß es eine Freude ist diese tolle Fest-Musik zu hören. Im vierten Satz werden zu beginn Fest-Rhythmen ausgebreitet, die an Rock-Musik erinnern – die Konzertbesucher müssen damals von ihren Sitzen gefallen sein – ich bin heute nur einfach begeistert – thats my Music !
Meine Aufnahmen mit Reiner / Chicago SO (RCA-LP); Ormandy / Philadelphia Orchester (CBS-LP) und Metha / Los Angeles SO (Decca-LP) werden klangtechnisch von den CD-Aufnahmen Dutoid / Montrel SO (Decca DDD) und Muti / Philadelphia Orchestra (EMI DDD) und Lopez –Cobos / Cincinatti SO (Telarc DDD nur Römische Feste) noch übertroffen.
Ja, die Werke haben mich so begeistert, das sich bei mir im laufe der Jahre diese Besten oben genannten Aufnahmen angesammelt haben – alle sind interpreatorisch auf höchestem Niveau, einzig die Klangqualität ist durch die jeweilige Aufnahmezeit unterschiedlich.
Eine ähnlich in vier Sätzen gestaltete Sinfonische Dichtung mit Orgel sind
Die Kirchenfenster (Vetrate di Chiesa)-Sinfonische Impressionen.
Hier werden aus 4römischen Kirchen die Geschichten und geschichtl.Hintergründe von 4Kirchenfenstern erzählt und in Musik gebannt ( ... ).
Meine sehr gute LP-Aufnahme mit Ormandy / Philadelphia Orchestra (CBS-LP USA-Import) habe ich leider nicht auf CD bekommen.
Eine sehr gute Alternative auf CD habe ich in dieser Version mit Jeffrey Simon / London Philhamonic auf Chandos mit den Brasilianischen Impressionen gekoppelt, aber auch die TOP-Telarc-CD mit Lopez –Cobos / Cincinatti SO (hier sind die Römischen Feste am besten geraten) .
Gli Ucelli (Die Vögel) ist eine weitere Sinfonische Suite, die etwas ruhiger gestaltet ist.
Auch hier hat Ormandy / Philadelphia Orchestra die Nase vorn (CBS-LP); auf CD ist aber auch klanglich die Teldec – CD mit Hugh Wolf mit der Kopplung Brasilianische Impressionen; Tritioco Botteliano; Antike Tänze (Suiten Nr. 1 & 3) ein CD-Fest.
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Ottorino Resipighi hat auch die Sinfonia Dramatica; Brasilianische Impressionen;Trittico Botticelliano; mehrere sehr interessante Klavierkonzerte; Klavierkonzert a-moll; Toccata f. Klavier & Orch.;Fantasia slava f. Klavier & Orch.; Klavierkonzert "In modo misolidio"; Concerto a cinque für Klavier, Oboe, Trompete, Violine, Kontrabaß & Streicher; ein Violinkonzert; La Boutique fantasque-Ballett nach Rossini; die Antiken Tänze – Suiten Nr.1-3 sind ein äußerst interessanter Ausflug in die Welt des Barok (ins 20.Jahrhundert übertragen)
– das sind alles Werke die einen eigenen Thread wert sind.