Autogramme

  • Gerade höre ich im Radio, dass heute Thomas Hampson in München Kaufhaus Beck eine Autogrammstunde gibt.


    Ich habe im ganzen Leben noch nie irgendwo ein Autogramm gefordert, gewollt oder mir schicken lassen. Warum sammeln manche Leute Programme, was ist der Grund. Es ist doch etwas anderes wenn man CD sammelt, die man immer wieder hören kann, aber Autogramme? ?( ?( ?(

  • Ich besitze auch kein einziges Autogramm und lege da auch nicht den geringsten Wert darauf.
    Manche wollen vielleicht mit ihrem angebeteten Künstler in einen näheren Kontakt treten und vielleicht auch einige Worte mit ihm wechseln.
    Ich würde auch nie nach einer Vorstellung auf einen Künstler warten, auch wenn ich ihn noch so sehr schätze.


    :hello:
    Jolanthe

  • Ich bin auch kein Autogrammsammler, aber worauf ich stolz bin sind Autogramme mit persönlichen Widmungen von Joan Sutherland ,Luciano Pavarotti., Cecila Bartoli und Edita Gruberova. Aber in meinem Bekanntenkreis gib es mehrere Opernverrückte die ihren Stars nachreisen ( alles Rentner ). Zur Zeit haben sie sich auf Kaufmann eingeschossen, davor war es Villazon. Ich weis gar nicht wieviel Alben die mit Autogramm Karten haben. Nur weil sie einmal persönlich in Bayreuth mit Christian Thielemann gesprochen haben, meinen sie sie seien mit ihm befreundet.

  • Ich habe mir während der Jahre in einem großen Pariser Konzertchor gerne meinen Klavier-Auszug signieren lassen, von den Solisten und dem Dirigenten.


    Das ist einfach eine nette Erinnerung, nicht mehr und nicht weniger.


    Ich denke, dass ein jeder eben seinen Punkt hat - ich bin auch voller Bewunderung für Menschen, die einem verehrten Sänger nachreisen. Das wäre mir persönlich zu aufwendig.


    Liebe Grüße von Ines


    P.S. Als kleines Mädchen habe ich schon Autogramme gesammelt, da hatte ich Heintje und Peter Alexander - und später dann David Cassidy und Suzy Quattro im Visier ;-)

  • Liebe Frau musica,
    in meinem langen Musikhörerleben habe ich drei Autogramme "gesammelt".


    Eines von Rudolf Schock, da war ich noch ganz jung.


    Eines von Thomas Tipton mit relativ großer Widmung (das wurde mir anlässlich eines runden Geburtstags geschenkt). Ich kannte Thomas Tipton viele Jahre sehr gut - er mich jedoch überhaupt nicht. Natürlich habe ich mich über das originelle Geschenk gefreut, aber im Prinzip mag ich es überhaupt nicht, wenn man so tut als ob einen der Künstler gut kennen würde, das erinnert schon etwas an Hochstapelei ...


    Eines von Dietrich Fischer-Dieskau, da war ich schon sehr alt und der Meistersänger sang auch nicht mehr... er hat gelesen; es war so eine Art Abschied von einer "alten Liebe"... Nur der Namenszug auf der Eintrittskarte, ein Andenken.

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  • Ich habe mir früher immer in den Chor-Klavieauszügen die autogramme der jeweiligen Solisten gesammelt. Ab und an nehme ich mir heute noch ein Autogramm mit, aber meistens nur um mal den Sänger "neben" der Bühne zu erleben. So ist mir am Samstag Abend Marius Kwicien, Barbara Frittoli und Ildebrando D'Arcangelo über den Weg gelaufen und von denen habe ich mir auch ein Autogramm geholt. Besonders Kwiczien war sehr locker und wirklich sehr nett.

  • Ich liebe es, auf meinen Programmen ein Autogramm von Sängern zu haben, die ich schätze, wenn es mit keinem großem Aufwand verbunden ist.


    Ist halt eine kleine Marotte von mir. Würde dabei aber nie aufdringlich sein und mit dummen Fragen oder falschen Komplimenten auch noch Nerven.


    Operngernhörer :hello:

  • Gesammelt nicht, aber gehabt:


    Bartos. Köth, Rothenberger, Schock, Hoppe, de Ridder, Sotin, Ridderbusch, Prey und viele andere.
    Meist mit Autogrammheft. Nach mehreren Umzügen inzwischen leider verloren gegangen.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Persönlich sammele ich keine Autogramme.
    In den nach der Jahreszahl abgelegten Konzert-Programmheften meines Bekannten findet sich fast in jedem Programm eine Unterschrift des konzertirenden Dirigenten. Er hat hierbei eine absolute Sammelleidenschaft. ?( ?( ?( Zum Glück ist dies nicht mein Keller und meine Wohnung :)


    In 2006 wurde anläßlich der Eröffnung der WM in Deutschland Anfang Juni im Olympiapark in München "3 Orchesters and Stars" auf die Beine gestellt. Hier war ich, wie die meisten anderen Zuhörer, bibbernd bei 8 Grad (gefühlte -1 Grad) gebannt von der dargebotenen Musik. Nach dem Konzert hatte ich es nicht gerade sehr eilig, lief mit meiner Freundin langsam Richtung Ausgang, als die Solokünstler an mir vorbeikamen. Placio Domingo wechselte ein paar Worte mit mir. An ein Autogramm habe ich dabei nicht im Geringsten gedacht. Der Moment des Zufalls dieser Begegnung hat mir völlig gereicht. :yes:


    Bisher habe ich noch nicht herausgefunden, was mein Bekannter an dieser Sammelleidenschaft von Autogrammen positiv empfinden kann.


    Viele Grüße,
    Andrea

  • Des öfteren warte ich nach einer STOP-Vorstellung beim Bühnentürl und hole mir Autogramme. Ich gestalte immer ein oder 2 A4-Seiten mit Photos der Künstler der jeweiligen Aufführung und lasse dann unterschreiben.


    Warum?


    Nun, nach jeder Saison binde ich dann die gesammelten Blätter - und nach ein paar Jahren schau' ich mir das immer gerne an und erinnere mich dann immer an die Vorstellungen. Außerdem habe ich so die Gelegenheit, an und ab ein paar Worte mit Sängern zu wechseln und hole mir so ein paar Informationen, die ich in meine Besprechungen einfließen lasse. Ich lasse auch manchmal die eine oder andere CD oder DVD signieren.


    Absolut kein Verständnis habe ich aber für Personen, die dann mit bis zu 20 Photos von einem Sänger kommen und die Person dann ewig in Beschlag nehmen....

    Hear Me Roar!

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  • Schon lange her, für meine Frau von


    FiDi und Julia Kantine Dt. Oper Berlin


    Rene Pape und Kowalski Dt. Oper Berlin.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


    Einmal editiert, zuletzt von Bernward Gerlach ()

  • Ich käme nie auf die Idee, auch als mir Jose Cura persönlich, als Privatperson einmal Gegenüberstand nach Autogrammen zu fragen.
    Anders hingen empfinde ich die Lage der Dinge wenn zum Ende eines Konzertes ein Küsntler von sich aus anbietet eine Autogramm bzw. Signierstunde abzuhalten.
    In solchen Fälle stecke ich mir dann in der Regel immer das Booklett oder aber wie bei Martha Mödl ihre Carmensingel ein und lasse mir diese dann signieren.
    Selbstverständlich immer auf einer einigermaßen Leerenseite und nie quer über ein Cover.

  • Ich besitze ein Tourbook der Band YES, welches mir nach dem Konzert von allen Bandmitgliedern unterzeichnet wurde. Dieses Tourbook hängt eingerahmt an der Wand. Das war damals meine absolute Lieblingsband und ich war total stolz drauf, die Autogramme der Mitglieder zu haben. Heute ist es eine schöne Erinnerung, zumal die Band nicht mehr in dieser Besetzung existiert.


    Ansonsten mischte sich Gardiner nach einem Konzert in der Thomaskirche unter das verbleibende Publikum. Bei dieser Gelegenheit hat er mir eine CD der Pilgrimage unterzeichnet. Diese steht genau wie die anderen in meinem CD-Regal.


    Ich bezeichne mich nicht als Autogrammjäger, überhaupt nicht, aber da ich die Eintrittskarten zu Konzerten aufhebe (Rockkonzerte, wie auch andere Konzerte), würde ich diese mir jederzeit auch signieren lassen, wenn sich diese Möglichkeit ergibt.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • DIe Frage, WARUM Leute Autogramme sammeln lässt sich vermutlich unterschiedliche beantworten, wahrscheinlich wollen die Leute irgend ein "Erinnerungsstück" von ihrem Künstler haben. Das andere Motiv - zu beweisen - daß man mit diesem Künstler näher bekannt war, bzw geredet hat ist eher nicht überzeugend, denn Autogramme wurden ja auch getauscht.
    Ich bin übrigens davon überzeugt, daß es sich hiebei um eine "Mode" vergangener Zeiten handelt, die im Abklingen ist.


    Ich selbst bin ja schon von meiner persönlichen Struktur und "Vorgeschichte" relativ ungeeignet fürs Autogrammsammeln.
    Zum einen weil ich auf Grund meiner diversen Arbeitsplätze schon immer mit Opernsängern etc. ohnedies oft Kontakt hatte und die es schätzten - NICHT angehimmelt zu werden, sondern froh waren als "normale Menschen " behandelt zu werden. (zumndest die meisten - und desto berühmter sie waren - ums unkomplizierter waren sie) Ich erinnere mich an eine Kundin, welche mit ihren Namen nennen musste, und sie sagte "Leonskaya".
    -"Wie die Pianistin ?" war meine Frage. "ICH BIN die Pianisitin" kam als Antwort. Als sie mein verwundertes Gesicht sah, er klärte sie mir, daß sie erst "vor einigen Wochen" nach Wien übersiedelt sei........


    EINMAL jedoch - es muß um 1976/78 gewesen sein - wollte ich die Stimmuing miterleben, die Faszination erleben, die das Anstellen um Autogramme (angeblich) ausübt.
    Der Entschluss wurde spontan gefasst, nach dem Besuch einer Vorstellung von Einems "Der Besuch der alten Dame" nach dem Stück von Friedrich Dürrenmatt (Ich schätze das Sprechstück über alle Maßen, ein skurrilles Musterbeispiel von Rache bis zu letzten Konsequenz)
    Deshalb hatte nicht mal eine AUTOGRAMMKARTE dabei, also entschloss ich mich, das Opernprogramm als solche zu benutzen.


    Wir warteten also am "Bühnentürl" auf Christa Ludwig. Sie ließ uns lange warten, musste ja erst abgeschminkt werden.
    Als sie schliesslich erschien war sie müde und hypernervös. Sie erklärte, sie würde erst Autogramme geben, wenn ihr Taxi vorgefahren wäre - keinen Moment früher. Proteste wurden laut, es wurde der Verdacht geäussert, sie würde dann EIN oder ZWEI Autogramme geben - und dann mit dem Taxi "flüchten" - "Nein " sagte sie - "jeder bekommt eines" - (Dieses Versprechen hat sie auch gehalten)


    Das Taxi war da - sie begann Autoglramme zu geben, war plötzlich entspannt , wobei sie auf Wunsch auch "persönliche Widmungen " dazuschrieb und mit jedem trotz der Zeitknappheit ein paar Worte wechselte. Ich erinne mich in diesem Zusammenhang ganz besonders an EINEN Vorfall:
    Ein junges Mädchen überreichte ihr eine der einst üblichen "Autogrammkarten" mit einem Bild der Künstlerin zur Unterschrift.
    Die Ludwig sah das Bild, lächelte wissend - und sagte dann. "Mein Gott- Kinderl !!! "Wissen sie eigentlich wie alt das Foto auf dieser Karte ist ?"
    "Nein - gnädige Frau" Blitznell unterschrieb die Kudwig und sagte dann komisch theatralisch erleichtert :"Na - Gott sei Dank".......


    So gesehen war meine Autogrammjagd - die einzige meines Lebens - ein voller Erfolg.



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo!


    Nein, Autogramme sammele ich nicht. Ich bin aber durch Zufall vor Jahren an ein Foto mit Unterschrift von Hans Hopf gekommen. Da dieser einer meiner Lieblingssänger ist, hängt nun das Foto bei mir im Bürö. Höre ich mir jetzt eine Aufnahme von ihm an, werfe ich schon mal einen Blick darauf.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Sammeln wäre zu viel gesagt. Aber wenn mir ein Konzert gefallen hat und der Künstler eine Autogrammstunde im Anschluß gibt, gehe ich meistens auch hin. Ein paar sind schon zusammengekommen, aber für eine Sammlung doch etwas dürftig. Aber ein Autogramm von einem Künstler, den ich nicht auch sehr schätze, hole ich mir nicht; nicht nur um des Autogramms willen.


    Auch käme ich nicht auf die Idee, eine signierte CD bei eBay einzustellen. Ist eben doch ein persönliches Erinnerungsstück. Vielleicht habe ich da einfach einen kindlichen Sinn...

  • Gerade höre ich im Radio, dass heute Thomas Hampson in München Kaufhaus Beck eine Autogrammstunde gibt.


    Ich habe im ganzen Leben noch nie irgendwo ein Autogramm gefordert, gewollt oder mir schicken lassen. Warum sammeln manche Leute Programme, was ist der Grund. Es ist doch etwas anderes wenn man CD sammelt, die man immer wieder hören kann, aber Autogramme? ?( ?( ?(


    Grundsätzlich stimme ich dem zu. Aber ich besitze zwei Autogramme, die sich einfach ergaben. Vor etwa zwanzig Jahren stand ich in Düsseldorf ohne Karte an der Abendkasse, es gab Ravels "Spanische Stunde" und "L´enfant et les sortilèges". Da trat plötzlich ein kleinerer älterer japanischer Herr auf mich zu (ich stand mitten drin, im abgewetzten Parka) und schenkte mir eine Karte, Reihe 6. In solchen Fällen revanchiere ich mich immer durch den Kauf eines zweiten Programmheftes. Wir kamen ins Gespräch, und stellten fest, dass das "Schlaue Füchslein" zu unseren Lieblingsopern gehörte. Er sagte: "Ja, das habe ich letztes Jahr in Tokio gemacht!" Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich sagte: "Sie sind Hiroshi Wakasugi, der Chef des Kölner Rundfunksinfonieorchesters!" Er war es, und er freute sich sichtlich. Da war das Autogramm natürlich fällig. Noch im gleichen Jahr hat er in Köln eine WDR-Produktion vom "Kind und die Zauberwelt" gemacht, die ich noch besitze und die es locker mit jeder im Handel erhältlichen aufnimmt. Leider ist er dieses oder letztes Jahr in Tokio gestorben.


    Die zweite Geschichte: vor einigen Jahren gastierte Hilary Hahn (meine Lieblingsgeigerin) in Düsseldorf mit dem Violinkonzert von Strawinski. Ich wollte in der Pause an die frische Luft, da kam eine nette junge Frau im einfachen Anzug mit einer Geige die Treppe herunter und setzte sich an einen Tisch. Es war Hilary Hahn, ganz natürlich. Nachdem wir ein paar Sätze in einem Gemisch aus deutsch (sie hat deutsche Vorfahren) und englisch gewechselt hatten, gab sie mir ein Autogramm.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • So, wie ich es hier aus den Beiträgen lesen kann, gibt es wohl keinen Autogrammsammler unter den Forenmitgliedern. Dabei hätte ich eine lange Jahrzehnte verwahrte Ansichtskarte der Oper in Zagreb mit den Namenszügen von Claire Watson, Murray Dickie, Sena Jurinac, Karl Josef Hering, Siegfried Rudolf Frese, Ljubomir Pantscheff, Karl Terkal und zwei nicht entzifferbaren Namen zu verschenken...

    .


    MUSIKWANDERER

  • Gibt es unter den Taminos tatsächlich keine Autogrammsammler, oder ist dies eine verdrängte Jugendsünde? Bewahrt man diese Leidenschaft in seinem Inneren auf, so wie ein Tagebuch auch etwas ganz persönliches ist.?
    Nun mal die andere Sicht: Die Künstler genießen es, wenn sie um Autogramme gebeten werden, auch wenn sie pflichtschuldigst die Belastung durch die Fans bedauern.
    Eine nette Geschichte: Premiere von "Tristan und Isolde" unter Carlos Kleiber in Stuttgart. Zahlreicher Andrang am Bühnen-Ausgang, um Autogramme von den Solisten zu ergattern. Wolfgang Windgassen und Gottlob Frick von einer großen Schar von jungen Damen umringt.
    Lobl in seiner unnachahmlichen Art laut zu Windgassen: " Siehst Du Wolfi. Jetzt wo mir nimmer zu viel mir Ihne anfange können,jetzt sind se alle da. So ungerecht isrt diese Welt".
    Schwäbischer Kommentar: So isch's na au wieder!
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hallo zusammen,


    Autogramme haben mich eigentlich nie wirklich interessiert. Und dennoch habe ich eine ganze Menge davon. Mehr oder weniger - meist zufällig - habe ich sie nach Konzerten oder Aufführungen "ergattert".


    Eines habe ich von Giuseppe di Stefano, der sich auch ganze 5 Minuten mit mir unterhalten hat. Das war schon eine tolle Sache. Auf ein zweites Autogramm möchte ich heute auch nicht mehr verzichten: ein handsigniertes Foto von Enrico Caruso!


    1975 habe ich mir als Teenager von ihm eine Schallplatte gekauft. Ich fand die Stimme so toll, dass ich allen davon erzählte. Eine Tante meiner Mutter schenkte mir dann das Autogramm des Sängers. Seit einigen Jahren hat es einen Ehrenplatz in meinem Musikzimmer - über dem Klavier.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Hallo und Guten Morgen!


    Um Autogramme habe ich nie gebeten. An die wenigen, die ich besitze, bin ich nur durch Zufall gekommen. Von Hans Hopf habe ich ein Foto von den Bayreuther Festspielen 1960 als Siegfried mit Autogramm. Er schaut mir bei meiner Büroarbeit interessiert zu. Auch von Wladimir Atlantow besitze ich ein Foto mit einem Autogramm. Von Richard Tauber habe ich einige Schellackplatten mit eingeritzter Unterschrift.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Handschrift ist etwas sehr Persönliches; insofern kann ich mich dem Charme von Autogrammen nicht entziehen. Eine signierte Postkarte vom Trio Santoliquido habe ich mal ersteigert (die drei Protagonisten habe ich leider alle nicht erleben dürfen), bei meinem Idol Cicolini war ich zweimal erfolgreich.


    Es ist allerdings auch so, dass ich die wenigen Autogramme, die ich habe (in der Regel signierte Platten oder mittlerweile CD's) immer mit bestimmten Erinnerungen verbinde. Den erschöpften, alten Münchinger sehe ich da vor mir, die blutjunge, temperamentvolle Brigitte Engerer, die beim Schreiben ihre Zigarette im Mundwinkel hatte, Celentano auf dem Weg vom "Römischen Kaiser" in Dortmund zum Konzert...nee, keine Sammlung, aber wichtige Erinnerungen. Die Santoliquido-Karte habe ich sogar einrahmen lassen. Ebenso das Autogramm von der Engerer. Sogar mitsamt Kuli, mit dem sie geschrieben hat.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Ja, so halte ich es auch: keine Sammlung, aber einige Erinnerungsstücke an Künstler, die mich besonders beeindruckt haben und denen zu begegnen ich das Vergnügen hatte. Mit einigen konnte man sogar ein paar Worte oder gar einige Sätze wechseln...

  • Es gibt einfach nichts, zu dem es hier noch keinen Thread gibt!
    Und dieser hier könnte ja auch mal wieder ein wenig Leben gebrauchen. Wohlan:


    ich sammle in dem Sinne keine Autogramme und habe bislang z. B. auch noch vor keinem Künstlereingang ausgeharrt, um mir irgendwelche Devotionalien signieren zu lassen. Ab und zu nehme ich aber durchaus mal eins mit, wenn sich die Gelegenheit gerade bietet und der Aufwand nicht zu groß (will sagen: die Schlange zu lang) ist.


    Ich dachte, der Thread eignete sich vielleicht auch, das eine oder andere signierte Schätzchen aus dem heimischen Fundus zu präsentieren, und will gleich mit gutem (?) Beispiel vorangehen. Neulich in der Kölner Philharmonie (die ihre Künstler übrigens regelmäßig zur Autogrammstunde nach dem Konzert ins Foyer bitten) habe ich mir Konzertprogramm und eine sogar eigens von zu Hause mitgebrachte CD von den Protagonisten des Abends, Patricia Kopatchinskaja und Teodor Currentzis, unterschreiben lassen, wobei insbesondere Kopatchinskajas Signatur herzallerliebst ist:


    (<-- ein Klick vergrößert das Bild)

  • Ich sammle keine Autogramme von Musikern. Eines befindet sich dennoch in meinem Besitz. Ich habe es aus Zufall bekommen. Als ich die Aufnahmen der Partiten Johann Sebastians Bachs in der Interpretation von Isabelle Faust erwarb, erhielt ich von unserem Werbepartner ein von der Künstlerin handsigniertes Exemplar. Gefreut hat es mich.



    Übrigens wird es die beiden Scheiben in einer Box zum günstigen Preis geben. (lieferbar beim Werbepartner ab 29.01.16)
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • So sieht ein Autogramm des Pianisten Lang Lang aus:



    Im nächsten Beitrag sieht man, wie es entsteht.
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Autogramme-Geben kann ein hartes Business für Künstler sein. Der Pianist Lang Lang schreibt in Yokohama/Japan Autogramme, assistiert von zwei Damen, die ihm Geschenke abnehmen und die Karten und Cds hinhalten. Kondition ist gefragt. Nach elf Minuten hat Lang Lang den Schreibkrampf, hält sich den rechten Arm und unterschreibt auch mal mit der linken Hand. Der YouTube Film dauert mehr als 22 Minuten, bis die letzte Dame der langen Reihe ihr Autogramm erhalten hat.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gut, dann bin ich jetzt wohl der erste hier, der sich als "Autogramm-Jäger" outet. Wobei mich das Autogramm selbst weit weniger interessiert hat, als die Begegnung mit den Künstlern am Bühnenausgang. Dort standen immer Leute mit ihren Programmheften und haben auf die Künstler gewartet. Und ich habe mich dann dazugestellt, häufig, um auch ganz konkrete Fragen nach Folgeauftritten zu stellen. Es war ja noch eine Zeit, in der es kein Internet gabe und in der die konkrete Besetzung nur im Monats-Leporello angekündigt wurde, den es häufig erst am ersten Vorverkaufstag selbst gab. Das Autogramm war also nur Mittel und Zweck, um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen bzw. sie nach Folgeauftritten auszufragen. Vielleicht komme ich später noch auf das eine oder andere Beispiel zurück.


    Unabhängig davon überkommt mich schon so etwas ähnliches wie ein "religiöses Gefühl" (um mal einen anderen gerade aktuellen Thread zu streifen), wenn ich beim Kramen auf einen Besetzungszettel der frühen 1990er Jahre, also aus meiner Operngänger-Anfangszeit, stoße, wo nahezu alle damaligen Solisten - oder zumindest die, die ich mochte (die anderen habe ich sehr häufig nicht unterschreiben lassen und bin ich nicht auf sie zugegangen) sich mit ihrem Autogramm verewigt haben. Theater ist ja die flüchtigste Kunst von allen, und was bleibt, ist dann - neben der Erinnerung - häufig nur das Programmheft und der Besetzungszettel - und mit Autogrammen hat dieser dann vielleicht nicht objektiv mehr Wert, aber für mich hat er dann einen höheren ideellen Wert. :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dann will ich es dem "Stimmenliebhaber" nachmachen. Da ich von den meisten (leider nicht allen) Opern- und Theraterbesuchen Besetzungszettel besitze, die teilweise mit Autogrammen vollgekritzelt sind, habe ich auch im Laufe der Jahre auch eine schöne Sammlung zusammengetragen.


    Das Autogramm gibt einem die Chance, dem Künstler ins (meist) ungeschminkte Gesicht zu sehen, einige Worte oder Fragen an ihn zu richten. Habe ich immer wieder gerne gemacht - heute aber immer seltener.

  • Normalerweise bekommt man sein Autogramm ja immer gleich, aber auf ein Autogramm musste ich mal fast drei Jahre, wenn nicht sogar 17 Jahre oder mehr, warten:


    Im September 1992 sang der hochberühmte Dietrich Fischer-Dieskau zum ersten Mal an der Staatsoper Berlin (die Biblischen Lieder von Dvorak in einem Sinfoniekonzert unter Barenboim.)
    Ich war noch sehr jung und unerfahren, aber der Name dieses Sängers sagte mir natürlich von sehr vielen Plattenaufnahmen, die ich zu Hause hatte, etwas. Also nahm ich alle Beihefte aus den Schallplattenboxen, steckte sie in einen Beutel und stellte mich damit VOR dem Konzert an den Bühneneingang (dass man so etwas vor einem Konzert nicht macht, war mir damals noch nicht so klar, aber mir war klar, dass FIDI nur im ersten Teil dran ist und deshalb nach Konzertende längst weg ist). Ich musste etwa eine halbe oder dreiviertel Stunde warten, dann kam der hohe Herr, die Gedanken natürlich beim Konzert, den Frack auf Bügel in der einen Hand, eine Aktentasche mit den Noten in der anderen, sah mich mit meinen vielen Beiheften auf ihn zustürzen, er war genervt, murmelte nur ganz kurz "Keine Hand frei!" und verschwand schnurstrachs durch den Bühneneingang im Haus. Ich blieb zurück und war natürlich maßlos enttäuscht. Die Bühnenpförtnerin, mit der ich mich vorher aus Zeitvertreib eine Weile unterhalten hatte, fand sein Verhalten unmöglich und schimpfte wie ein Rohrspatz auf ihn. Ich bin dann ins Konzert rein und hakte das für mich ab.
    Nun hatte ich es auch schon ein Jahr zuvor, im September 1991, nach einem Liederabend von ihm in der Deutschen Oper Berlin vergeblich versucht: Da stieg er im umzäunten Hof ins Auto, fuhr damit beim Pförtner durch, winkte uns vielen Wartenden kurz zu und fuhr weiter und ließ uns stehen.
    Nun ja, irgendwann vergass ich den Vorfall vor dem Sinfoniekonzert in der Staatsoper. Im Frühjahr 1995, beim Abschiedsliederabend von Siegfried Lorenz an der Staatsoper Berlin, wo ich ebenfalls hinten wartete, erkannte mich die Pförtnerin wieder und sagte zu mir: "Sie sind doch der, der damals das Autogramm von Fischer-Dieskau haben wollte, oder?" Ich stutzte erst, erinnerte mich dann aber wieder (schwach) und bejahte. Sie erzählte mir dann, dass sie ihm seinerzeit beim Verlassen des Hauses noch einmal ins Gewissen geredet und ihm ein Autogramm in einem Programmheft des Abend abgetrotz hätte, was sie seitdem für mich aufbewahrt, aber gerade nicht dabei habe. Ein paar Tage später, bei meinen nächsten Staatsopernbesuch, ging ich hinten vorbei, sie hatte Dienst (nur noch bis Sommer des gleichen Jahres!) und ich bekam mein Autogramm samt Programmheft. ;)


    Viele Jahre später, 2009 oder 2011, ich weiß nicht mehr ganz genau das Jahr, machte Fischer-Dieskau eine Gesprächsveranstaltung mit der Journalistin Kirsten Liese im Foyer der Deutschen Oper Berlin. Ich ging hin und erfreute mich an FiDis wachen Geist, seiner Intelligenz und seinem Witz, wobei er allerings - nicht ganz fein - teilweise seine Fragestellerin und Veranstaltungsorganisatorin öffentlich ziemlich zur Minna machte - die Arme musste viel von ihm einstecken...
    Anschließend stand er noch an der Seite und unterhielt sich mit einigen Gästen, er war locker und gesprächig, und ich nutzte die Gelegenheit, ihm neben einigen Fragen auch noch die Eintrittskarte mit der Bitte um eine Unterschrift unterzuschieben, und er signierte bereitwillig. So bekam ich doch noch ein direktes Autogramm von ihm, knapp zwei Jahrzehnte nach meinen ersten erfolglosen Versuchen... :rolleyes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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