BRAHMS: Streichquartette

  • Grüß Gott, die Damen und Herren,


    was empfehlen denn die Kenner bei den 4tetten von Johannes Brahms? Habe selbst Nr. 1-3 mit dem Alban Berg Quartet, empfinde die Aufnahme technisch gesehen ebenso wie die von den BORODINS als zu hart, agressiv, metallisch. Interpretatorsich mag das gut sein, aber es kommt durch den Klang anstrengend daher und lenkt daher vom Zauber der Musik ab. (Und meine Musikanlage besteht u.a. aus einem CD-Röhrenplayer. Also schon grundsätzlich ein wärmeres Klangbild - Seufz!.)
    Was für Alternativen habe ich? TOKYO-String 4tet oder TAKASZ (richtig geschrieben?) Oder ...?
    Feinen Gruß


    Michel

  • Tag,


    was die 3 Streichquartette von Johannes Brahms angeht, nun, ich hatte vor vielen Jahren die LPs des Fine Arts Quartet, USA, gewählt. So wählte ich noch heute, wenn es denn eine CD sein sollte: Fine Arts Quartet, die Aufnahmen dürften gern etwas älter sein, zwangsläufig. Dürften etwas älter sein, denke ich seitdem, weil sich an Brahms eigener Auffassung von Kammermusiktempi und musikalischer Sorgfalt seither nichts geändert hat, nicht zu schnell im Tempo, kantabel in der Tongebung, das im Ganzen mit Atem gestaltet, nicht wahr. Brahms wußte, was gut ist.


    MfG
    Albus

  • Zitat

    Original von Michel
    was empfehlen denn die Kenner bei den 4tetten von Johannes Brahms? Habe selbst Nr. 1-3 mit dem Alban Berg Quartet, empfinde die Aufnahme technisch gesehen ebenso wie die von den BORODINS als zu hart, agressiv, metallisch. Interpretatorsich mag das gut sein, aber es kommt durch den Klang anstrengend daher und lenkt daher vom Zauber der Musik ab. (Und meine Musikanlage besteht u.a. aus einem CD-Röhrenplayer. Also schon grundsätzlich ein wärmeres Klangbild - Seufz!.)


    Ich bevorzuge in der Tat das Alban-Berg-Quartett wegen der dramatischen Lesart. Aber wenn du etwas gemäßigteres klangschönes suchst, bist Du mit dem Quartetto Italiano (das mir hier wiederum zu "soft" ist) auf Philips gut beraten. Es gibt/gab sie sowohl als "Duo" wie auch in der Brahms-Kammermusik-Box dieses Labels, die insgesamt empfehlenswert ist, auch wenn es vielleicht besser Einzelaufnahmen gibt, so sind diese alle ordentlich bis sehr gut.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo, Johannes,


    bin in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen und habe mir zwei Aufnahmen der Streichquintette und Quartette 1 und 3 von Brahms mit dem BUDAPEST STRING QUARTET zukommen lassen. Bin begeistert!
    Alte Monoaufnahmen aus den 30ern - sicherlich das Gegenteil von SACD, aber nichtsdestotrotz eine wirklich schöne Interpretation. Andere Zeiten, anderes Spiel. Mich fasziniert diese frühere Spielkultur immer wieder erneut. Macht einfach Spaß zu hören. Mit diesem Mal ist mir Brahms in seinem Kammermusiksektor ein Stück weiter liebevoll zugänglich geworden. Prächtig! Und die CDs trotzen mit so viel Gefühl diesem HighEnd-Abspielanspruch in den Wohnzimmern – mehr als eIn günstiger Tipp! Kann ich nur empfehlen.


    Nice week
    Michel

    Einmal editiert, zuletzt von Michel ()

  • Hallo,


    eigentlich werden von mir sowohl BRAHMS, einer meiner Lieblingskomponisten, als auch STREICHQUARTETT, eine von mir allgemein bevorzugte Gattung, großgeschrieben. Die Verbindung zwischen beidem eigenartigerweise nicht.


    Ich möchte hier das Thema aufnehmen und zuerst meine Einstellung zu den drei Quartetten kundtun. Aber bitte schlage niemand auf mich ein; Brahms ist für mich ein so großartiger Komponist, dass ich bestimmt äußern darf, was mir nicht so gefällt.


    zu op. 51/1: Das Eröffnungsallegro besteht aus sehr schönen Melodien / Themen und raffinierten thematischen Verzahnungen. Der Satz ist forsch, gleichzeitig aber auch zart (das hat Brahms in seinen späteren Werken, z.B. den Quintetten, aufgenommen und weitergeführt). Es ist ein toller Satz.


    Der zweite Satz, das Poco Adagio, führt auf gleichem Niveau weiter; er ist sehr zart...eine richtige Romanze, die zu Herzen geht, wenngleich die Grenzen zur Schwelgerei meidet, was ich sehr mag.


    Diese beiden Sätze versprechen sehr viel, aber dann folgt für mich die Ernüchterung durch das Thema des dritten Satzes. Meinen Ohren tun diese Sekunden weh; dieser Satz, wie auch der folgende, gefallen mir, hauptsächlich wegen der für mich sehr unfeinen Themen und Melodien, leider nicht mehr.


    Auf das op. 51/2 möchte ich nicht näher eingehen, da es insgesamt ein für die Verhältnisse Brahms ein ziemlich verkrampftes und wenig lebendiges Stück ist.


    Das op. 67 ist zum großen Teil sehr stark. Auf den ersten Satz trifft das im Eröffnungssatz von 51/1 zu; die Sprache ist jedoch noch ernster und sachlicher und veredelt dadurch. Es ist interessant, wie raffiniert Brahms das eher "harte" und unelastisch scheinende erste Thema aufweicht und in den Satzverlauf zerfließen lässt.


    Auch der zweite Satz gehört für mich zum besten. Wunderbar auflockernd und raffiniert eingebettet zeigt sich das, wie bei Brahms so häufig auch in langsamen Sätzen angewandt, forsche gegenthema. Ein starker Satz.


    Ganz raffiniert ist die melodische Verwandtschaft der Themen des dritten Satzes mit denen des zweiten. Wie ich meine, geht dieser Satz merkbar aus den anderen beiden hervor; es entsteht eine ausgeglichene Einheit.


    Welche Ernüchterung aber dann nach dem ausgezeichneten bisherigen Verlauf, beim Hören des Schlussatzes. Er ist bestimmt nach technischen Kriterien eine angemessene Fortsetzung der ersten drei Sätze, ich will und kann es gar nicht bestreiten. Aber welch ein schreckliches Thema (ist natürlich eine persönliche Empfindung); mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Fazit: Den Schlussatz lasse ich beim Hören regelmäßig weg.


    Und nun zur Interpretation: Wie ich meine, tun den Quartetten ein großes Maß an Sachlichkeit gut. Michel beschreibt das Spiel der Borodins nicht zu unrecht als hart und metallisch; ich glaube, dass das den Quartetten als Ausgleich zu den Wirkungen der, wie Albus schreibt, kantablen Melodiephrasen guttut. Meine "Hausaufnahme" des op. 67 ist aus diesem Grund die des Busch Quartetts. Die beiden opp. 51 höre ich, wie J.R., vom Alban Berg Quartett. Interessant wäre in der Tat die vorgeschlagene Einspielung des Budapest String Quartetts, haben diese Musiker mir mit Beethoven viel Freude bereitet.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Zitat

    Uwe Schoof zu op.67, iv Aber welch ein schreckliches Thema (ist natürlich eine persönliche Empfindung); mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Fazit: Den Schlussatz lasse ich beim Hören regelmäßig weg.


    Damit entgeht Dir allerdings eine zentrale Pointe des Stücks, nämlich die Wiederkehr des Anfangsthemas des 1. Satzes gegen Ende des Variationenfinales und seine entsprechende Verwurstelung mit dem Variationenthema. Ähnlich wie im Klarinettenquintett, nur eher mit komischer als melancholischer Wirkung.
    op.67 ist m.E ein sehr typisches Stück für Brahms. Zwar teilweise klassizistisch bis zum Zitat, aber dabei doch von sehr eigener romantischer Klanglichkeit. Der Kopfsatz spielt unüberhörbar an "Jagdthemen" der Klassik (wie etwa Mozarts KV 458 ) an, aber diese 6/8-Thematik wird im Verlauf mit einer 2/4 oder 4/4 (dem Nebenthema, das an eine langsame Polka erinnert, so ein Pseudo-Volkston ist auch wieder charakteristisch) kontrastiert und überlagert. Es geht hier ständig 3 gegen 4 oder 3 gegen 2.
    Die Binnensätze sind meinem Eindruck nach dann eher ohne Anspielungen auf die Klassik gestaltet.
    Das Finale dürfte (auch) eine Hommage an einen sehr "brahmsisch" klingenden Satz Beethovens, nämlich das Variationenfinale aus op. 74 sein. Ich weiß nicht, was Dich hier derartig stört, der Witz bei Variationen ist doch gerade, ein möglichst simples Thema (das bei Beethoven ist eher noch simpler) zu verarbeiten.


    Der dritte Satz in op.51,1 ist (ebenso wie die Romance) nicht gerade ein Favorit von mir. Aber das Finale ist doch thematisch sehr eng an den Kopfsatz angelehnt, als Anfänger fand ich die zum Verwechseln ähnlich...


    zu op. 51,2 ein andermal ;)


    viele Grüße


    JR

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  • Zitat

    Damit entgeht Dir allerdings eine zentrale Pointe des Stücks, nämlich die Wiederkehr des Anfangsthemas des 1. Satzes gegen Ende des Variationenfinales und seine entsprechende Verwurstelung mit dem Variationenthema


    Ehrlich gesagt: ich glaube, sie entgeht mir keinesfalls. Auch in diesem Stück / Satz bewundere ich, was bei den meisten Werken von Brahms bewundere, wie z.B. die Behandlung und Entwicklung der Themen, und zwar in melodischer, rhytmischer Hinsicht sowie besonders die Verbindung von beiden. Und mit Deiner Erwähnung der Verzahnung des Anfangsthemas mit dem Schluss des Werkes hast Du natürlich völlig recht. Mit diesen Fragen hat meine Kritik nichts zu tun.


    Sie meint eher den Gehalt der Themen, oder besser die Wirkung der Themen. Ich finde, und das ist nur ein ganz persönliches Empfinden, dass sich Themen und Melodien von Brahms häufig an der Grenze zu dem befinden, was ich als kitschig empfinde. Meist hat er die Grenze nicht erreicht (verhältnismäßig weit von dieser Grenze befinden sich m.E. besonders die Sinfonien, weshalb ich ausgerechnet beim "Kammermusiker" Brahms die Sinfonien sehr hoch einschätze). Aber gelegentlich, so im letzten Satz des op. 67, wo mir dieses Thema durch zahlreiche Wiederholungen und Variationen laufend entgegengeschmettert werden, überschreitet er die Grenze schon.


    Wie gesagt: ich rede nur von den Melodiewirkungen, keineswegs von Verarbeitung und "innerem Gehalt" u.s.w.


    Zitat

    Ich weiß nicht, was Dich hier derartig stört, der Witz bei Variationen ist doch gerade, ein möglichst simples Thema (das bei Beethoven ist eher noch simpler) zu verarbeiten.


    Das mag so sein, aber ich finde, dass es bei Beethoven nie kitschig wirkt (Ich weiß nicht warum, aber genau dies ist eines der Geheimnisse bei Beethoven).


    Jaja, der Brahms macht es mir nicht immer leicht. Ich bewundere seine Kraft, seine Gestaltungsideen und seine eleganten Entwicklungstechniken, aber denke manchmal: Was ist das denn für eine Melodie?


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Wenn hier die Rede vom Alban Berg Quartett ist, von welcher Aufnahme ist hier die Rede? Die frühe bei Teldec oder die spätere bei EMI?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Zitat

    Original von Uwe Schoof
    Meine "Hausaufnahme" des op. 67 ist aus diesem Grund die des Busch Quartetts.


    Gibts die auch auf CD? Wo?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Ja, ich habe folgende CD:



    ...mit dem SQ op. 67 sowie dem Klavierquartett op. 25 mit Rudolf Serkin. Die Aufnahmen sind von 1949.


    Aber wo habe ich die CD her? Ich weiß es nicht mehr; wahrscheinlich vom Kölner Saturn oder so.


    Uwe

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  • oha, ich habe das Klavierquartett gepaart mit dem Klavierquintett von EMI, also ohne das Streichquartett.

    Gruß ab


    ---
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    J. Locke

  • Oha. Und ich habe vom Busch Quartett auf EMI noch SQ op. 51/1 gepaart mit dem Klarinettenquintett mit Reginald Kell. Mir scheint, zusammen kriegen wir eine nette Busch-Quartett-Sammling hin.


    Uwe

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  • Falls jemand die neue Aufnahme der Brahms-Streichquartette mit dem Emerson-Quartett schon gehört haben sollte, wäre ich für Eindrücke dankbar. Enthalten ist außerdem das Klavierquintett - besonders interessant durch die Mitwirkung von Leon Fleisher.


    Ich finde die diskographische Situation bei den Streichquartetten von Brahms nicht übermäßig berauschend (meist höre ich die alten Telefunken-Aufnahmen mit dem ABQ) und erwäge vorsichtig einen Ankauf, obwohl die Emersons ja kein allzu gutes Standing im Forum haben.





    Viele Grüße


    Bernd

  • die den Emersons nachgesagte Gefühlskälte läßt sich leider auch technisch belegen: die Wiederholungen sind zwar hübsch auf der CD, aber sie bestehen überwiegend aus Kopien, und zwar mit einer Dreistigkeit, die schwer zu überbieten ist (nur das Takacs Quartet kommt dem noch nahe).
    Dies ist ein vorläufiges Ergebnis meiner breiter angelegten Untersuchung zu diesem Problem. Einschränkend muß ich hinzufügen, daß ich mit den Emersons nur Beethoven op. 74 und Brahms op. 115 untersucht habe, allerdings jedesmal mit dem gleichen Ergebnis.


    Die bisher überzeugendste Wiedergabe der Brahms Quartette habe ich ausgerechnet von Bernds Liebling, dem Artemis Quartett gehört. Leider nur als Konzertmitschnitt von den diesjährigen Schwetzinger Festspielen. Es war das erste mal daß mir auch op. 51/1 wirklich gut gefallen hat. Aber schon die CD-Aufnahme von op. 51/2 bestätigt meinen negativen Eindruck, den ich bisher vom Artemis Quartett habe: übertriebene Detailverliebtheit, totproduziert, wenn auch auf hohem Niveau. Ein Jammer, bei ihren Möglichkeiten.


    Gruß, Khampan

  • Zitat

    Original von Khampan
    die den Emersons nachgesagte Gefühlskälte läßt sich leider auch technisch belegen: die Wiederholungen sind zwar hübsch auf der CD, aber sie bestehen überwiegend aus Kopien, und zwar mit einer Dreistigkeit, die schwer zu überbieten ist (nur das Takacs Quartet kommt dem noch nahe).
    Dies ist ein vorläufiges Ergebnis meiner breiter angelegten Untersuchung zu diesem Problem. Einschränkend muß ich hinzufügen, daß ich mit den Emersons nur Beethoven op. 74 und Brahms op. 115 untersucht habe, allerdings jedesmal mit dem gleichen Ergebnis.


    "Gefühlskälte" finde ich eine problematische Kategorie (es gibt genügend Streichquartette, die unter "Gefühlswärme" vor allem den reichlichen Gebrauch von Vibrato verstehen). Ein bisschen eiskalte Intellektualität ( ok, genauso problematisch :D) schadet m.E. bei der Gattung Streichquartett nicht. Mit den Emersons habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht - auf CD überzeugender als in den beiden Konzerten, die ich miterlebt habe. Das Kopieren von Wiederholungen grenzt allerdings an Betrug, da gebe ich Dir recht.



    Zitat

    Die bisher überzeugendste Wiedergabe der Brahms Quartette habe ich ausgerechnet von Bernds Liebling, dem Artemis Quartett gehört.


    Man ersetze hier "ausgerechnet" durch "wie zu erwarten" oder "selbstverständlich". :D



    Zitat

    Leider nur als Konzertmitschnitt von den diesjährigen Schwetzinger Festspielen. Es war das erste mal daß mir auch op. 51/1 wirklich gut gefallen hat. Aber schon die CD-Aufnahme von op. 51/2 bestätigt meinen negativen Eindruck, den ich bisher vom Artemis Quartett habe: übertriebene Detailverliebtheit, totproduziert, wenn auch auf hohem Niveau. Ein Jammer, bei ihren Möglichkeiten.


    Gruß, Khampan



    Will sagen: kompromissloses Ausloten der Details, überwältigender Farbenreichtum, intelligente Strukturierung des musikalischen Materials. ;)


    Immerhin scheint Dir die diesjährige Schwetzinger Interpretation von 51/2 doch gefallen zu haben, im Gegensatz zur CD, die ja schon vor einigen Jahren produziert worden ist. Was war denn in Schwetzingen anders?


    Ich hab's leider zu keinem der Konzerte des Artemis-Quartetts geschafft, die halbwegs in meiner Nähe stattfanden (die treten vorzugsweise immer donnerstags auf :motz: ) - hoffe aber natürlich auf eine Einspielung der Brahms-Quartette.



    Im Endeffekt darf ich also bei Brahms erstmal nach wie vor meine guten alten ABQ-LPs auflegen...


    Viele Grüße


    Bernd

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  • Was halten die her anwesenden Kenner von den Brahms-Aufnahmen des Melos-Quartetts?

    Man kann wirklich sagen, daß ich Mozart sehr, sehr viel verdanke; und wenn man sich ansieht, wie z. B. meine Streichquartette gebaut sind, dann kann man nicht leugnen, daß ich das direkt von Mozart gelernt habe. Und ich bin stolz darauf!
    Schönberg

  • Zitat

    Original von Khampan
    die den Emersons nachgesagte Gefühlskälte läßt sich leider auch technisch belegen: die Wiederholungen sind zwar hübsch auf der CD, aber sie bestehen überwiegend aus Kopien, und zwar mit einer Dreistigkeit, die schwer zu überbieten ist (nur das Takacs Quartet kommt dem noch nahe).
    Dies ist ein vorläufiges Ergebnis meiner breiter angelegten Untersuchung zu diesem Problem.


    Sollte nicht einmal ein Thread mit den diesbezüglichen Erkenntnissen gefüllt werden? :baby:

    Viva la libertà!

  • Das Melos-Q. kenne ich hier nicht; diese Box ist aber meines Wissens seit Jahren vergriffen (und wurde auch nicht sehr positiv aufgenommen).
    Von den beiden großen tschechischen Ensembles Smetana und Janacek scheint leider keine Aufnahme erhältlich. Die wären vermutlich einen Versuch wert. Die LaSalle-Aufnahem ist auch vergriffen.
    Nicht schlecht, obwohl mir im c-moll etwas zu zahm, ist das Quartetto Italiano.
    Außer der und dem ABQ habe ich nicht viel und eh schon länger nicht mehr gehört. In der Tat, verglichen mit anderer Brahmsscher Kammermusik oder gar Beethoven oder Schubert eine eher dürftige diskographische Situation.


    viele Grüße


    JR

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  • Zitat

    Original von Barezzi


    Sollte nicht einmal ein Thread mit den diesbezüglichen Erkenntnissen gefüllt werden? :baby:


    Wäre sehr interessant. Ist ja eigentlich ein dicker Hund.


    An J. Roehl: Die Melos-Box enthält auch noch die Schumann-Quartette, gabs vor Jahren als Sonderangebot bei jpc, ich dachte, da kann man bedenkenlos zugreifen, zumal mir die Aufnahme von Schubert 810 von Melos gut gefallen hat.

    Man kann wirklich sagen, daß ich Mozart sehr, sehr viel verdanke; und wenn man sich ansieht, wie z. B. meine Streichquartette gebaut sind, dann kann man nicht leugnen, daß ich das direkt von Mozart gelernt habe. Und ich bin stolz darauf!
    Schönberg

  • Zitat

    Original von davis1926


    Wäre sehr interessant. Ist ja eigentlich ein dicker Hund.


    das ist noch nett formuliert.
    Leider ist das zu untersuchende Material im Überfluß vorhanden und das Ganze doch etwas zeitaufwendig.
    Nur bei Kammermusik standen die genannten Negativ-Sieger schnell fest. Ein Anfangsverdacht beim Takacs Quartet (Beethoven) hatte den Stein ins Rollen gebracht.


    Bisher entdeckte dicke Hunde in Sinfonik:
    Brahms 3 mit Günter Wand / NDR - 83% Kopie
    Schumann 2 mit Kubelik /BR - 69 % (am Stück) Kopie


    Zum Glück wird sonst überwiegend sorgfältig gearbeitet.


    Gruß, Khampan

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  • Hallo Bernd,


    Deine Zeilen könnte von mir stammen - nur dasss ich auch noch gelegentlich gerne die des Julliard String Quartets (Sony) höre. Die Emersons hörte ich jüngst im Radio vorgestellt. Mir gefiel sie beim ersten Hören besser als ihre letzte mit Grieg (um dessen Quartette es ja ähnlich bestellt ist). Ich war überrascht, dass die Emmersons Brahms eher lyrisch als dramatisch interpretierten. Typisch auf Klanglichkeit geachtet, aber leider doch etwas steril, jedoch natürlicher als deren Mendelssohn - so mein flüchtiger Eindruck.


    Beim Quintett mit Fleischer gefiel mir der Pianist besser als die Streicher.


    (Mein Favorit bei diesem Quartett-Ensemble ist nach wie vor der Prokofiev (obwohl völlig unrussisch).)

    Gruß ab


    ---
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    J. Locke

  • Ein Kennenlernen der drei Streichquartette von Johannes Brahms mit dem Emerson Quartett


    Das Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51/1 aus dem Jahr 1873 dauert ca. 30 Minuten. Wenn man so wie der Schreiber die Symphonien von Brahms öfter gehört, sich aber mit den Streichquartetten noch nicht befasst hat, tritt man gleichwohl in diese schon vertraute Welt. Dichte, ernste Musik, im zweiten Satz eine verinnerlichte große Romanze, im dritten Satz ein musikantisch auffallender „Trio“-Abschnitt, dann das wieder dichte und ernste Finale – das ist große, erbauliche, im besten Sinn ernsthafte Musik.


    Das ebenfalls aus dem Jahr 1873 stammende Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2 dauert etwa 33 Minuten lang. Es ist wieder dichte Musik, aber im Grundton etwas „freundlicher“ angelegt. Bewegend empfinde ich den ausdrucksvollen zweiten Satz, mit kurzer dramatischer Episode darin. Typische musikantische harmonische Brahms-Wendungen prägen den dritten Satz, und das ungarisch-wienerische Finale möchte ich ab nun auch nicht mehr missen.


    Das etwa 34 Minuten lange Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 aus dem Jahr 1876 hört sich neoklassisch leichter an. Im Taktwechsel – erster Satz – ist es aber wieder dichter als Mozarts „Jagdquartett“ KV 458 (im Beihefttext von Walter Frisch genauso wie in der Übersetzung von Reinhard Lüthje fälschlicherweise als KV 465 angeführt), dessen Hauptthema Brahms bei der Komposition im Ohr gehabt haben mag. Der zweite Satz ist einfach nur wunderschöne Musik, für mich eindeutig in der Schubert-Nachfolge angesiedelt. In den Sätzen 3 und 4 (der vierte ein Variationssatz, in dem sich gegen Ende durch die Wiederholung des ersten Themas aus dem ersten Satz der Kreis schließt) kommt die Bratsche sehr schön zur Geltung.


    Das Emerson Quartett nahm diese Doppel CD (DGG 2 CD 477 6458, Abbildung siehe oben) in der New Yorker American Academy of Arts and Letters im Dezember 2005 (0p. 51/2 und op. 67), im Jänner 2006 (op. 34) und im Jänner 2007 (op. 51/1) auf. Es macht auf mich einen beherzten, die Musik verinnerlicht habenden, leidenschaftlichen akustischen Eindruck. Leider wird das auf der Doppel CD ebenfalls zu findende Klavierquintett f-Moll op. 34 (mit Leon Fleisher) zumindest in den ersten beiden Sätzen für meinen Geschmack zu beiläufig genommen. Mit den Streichquartettaufnahmen immerhin kann ich gut leben – möglicherweise bis zum Kennenlernen einer anderen Interpretation.


    Herzlicher Gruß
    Alexander


    Ergänzung: Zu den möglichen Komplettkopien bei Wiederholungen vermag ich nach dem ersten Anhören (ohne Noten) nichts zu sagen. Es täte mir schon etwas weh, würde sich ein möglicher Verdacht bestätigen. Das hat ein Quartett dieses Niveaus doch nicht notwendig (wie ich finde).

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • Im Thread zu Felix Weingartners Streichquartetten Felix Weingartner: Die Streichquartette ist gerade eine Diskussion über Brahms' Streichquartete im Entstehen. Um nicht die Moderation wegen Off-Topicismus auf den Plan zu rufen, möchte ich hier antworten.


    Lutgra schrieb:

    Zitat

    Ja, das finde ich auch, selbst Freund Brahms war m.E. bei den Streichquartetten davor nicht gefeit. Aber richtig interessant wird es wieder im 20. Jahrhundert, wenn man denn bereit ist sich auf diese Klangwelt einzulassen. Also die Rihm Quartette z.B. sind alles andere als akademisch. Das ist z.T richtig "wilde" Musik.


    Darauf Gombert:

    Zitat

    Die Quartette haben mir mehr zugesagt als die Sinfonien - trotzdem betrachte ich sie als "Einwegstücke". Übrigens ist es v.a. dem Cuarteto Casals gelungen, die Brahmsquartette, einschließlich No. 1, zu "deakademisieren".


    So wie Lutgra, und manch anderer hier in diesem Thread, habe ich mit den Brahms-Quartetten auch so meine liebe Not. Sie wirken auf mich verkrampft und aggressiv (vor allem natürlich das Duo op.51) - stellenweise finde ich sie sogar schlichtweg hässlich. Im Gegensatz zu einigen anderen Brahms-Kammermusikwerken, hat sich mir diese Musik selbst nach konzentriertem und wiederholtem Hören bisher noch nicht erschlossen. Zumindest bis vor ganz kurzem. Denn vor drei Wochen habe ich mir die neue Einspielung von op. 51/1 und op.67 durch das Takács-Quartett zugelegt. Und ich muss sagen, wie die Takács bereits das Thema des Kopfsatzes des c-Moll Werks spielen, hat mich wirklich aufhorchen lassen. Sensibel, vollkommen klar phrasieren sie die "Mannheimer"-Rakete und nehmen dem Thema die Bärbeißigkeit. Auch im weiteren folgt glasklares, luzides Spiel mit besonderer Betonung der lyrischen Elemente des Satzes. Stellenweise meint man tatsächlich Schubert zu hören. Für mich war das ein wahrer Ohrenöffner. Allerdings: op. 67 langweilt mich noch immer wie eh und je.


  • Am kommenden Donnerstag spielt das von mir hochgeschätzte Artemis Quartett mit neuer Primgeigerin hier in Stuttgart. Die haben ebenfalls die beiden Quartette op 67 und 51.1 im Gepäck. Dem Abend schaue ich deshalb mit gemischten Gefühlen entgegen. Gleich zweimal Brahms, muss das sein :S ? Dazwischen Kurtag :) .

  • Ich finde "angespannt und aggressiv" eine passende Charakterisierung des c-moll-Quartetts, aber das würde ich nun gerade nicht "akademisch" nennen. Überhaupt sind op.51 m.E. weit weniger deutlich "im Schatten Beethovens" als zB die 1. Sinfonie. Der auffahrende aggressive Gestus der Ecksätze von 51/1 mag an Beethoven erinnern, die Mittelsätze gar nicht. Und 51/2 finde ich das wohl zugänglichste Quartett von Brahms. Es hat relativ eingängige Melodik und teilt die Melancholie des mutmaßlichen Vorbilds (Schuberts a-moll), aber ohne dessen Weitschweifigkeit.


    Wenn man mit "akademisch" (ich habe nie genau verstanden, was das bzgl. Musik bedeuten soll) klassizistisch meint, dann kann man das op.67 wohl schon so charakterisieren. Im Ggs. zu einem Werk wie der ersten Serenade (oder vielen Werken Mendelssohns u.a.) ist dieser Klassizismus aber eher (ähnlich wie vielleicht schon Beethovens 8. und einiges in seinen späten Quartetten) mit einem Pferdefuß versehen. Besonders rhythmisch "angeschrägt" statt gemütlich. Es ist selbst in den Mittelsätzen kaum zum Schwelgen geeignet.


    Insgesamt ist solch ein "gebrochener" Zug bei Brahms ja nicht auf die 3 Streich-Quartette beschränkt. Zwar gibt es besonders bei den frühen Werken auch schwelgerisch-romantische Werke, aber etwa die Streichquintette, die Klaviertrios c-moll und besonders das in C-Dur zeigen ebenfalls ein Oszillieren zwischen nostalgischem Bezug auf Musik der Vergangenheit und distanzierendem, leicht schrägem Aufgreifen ihrer Gestalten.


    Die LaSalle-Aufnahme (gekoppelt mit dem selten eingespielten Quartett von Wolf, einem Werk, das niemand für akademisch halten wird) ist zwar offiziell immer noch vergriffen, aber es gibt sie als mp3 download und erfreulicherweise z Zt. auch in zwei preiswerten Gebrauchtangeboten. Sehr empfehlenswert, besonders auch für op.67.


    Struck by the sounds before the sun,
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  • Wenn man mit "akademisch" (ich habe nie genau verstanden, was das bzgl. Musik bedeuten soll) klassizistisch meint


    "Klassizistisch" ist ja, wie wir schon einmal ausgiebig diskutiert haben, ein ziemlicher Wackelbegriff. Unter "akademisch" verstehe ich, wenn ein deutliches Uebergewicht von kompositorischer Technik und Themenverarbeitung gegenüber der Prägnanz des thematischen Materials vorliegt. Das kommt bei Brahms schon beizeiten vor, wenn auch nicht so oft, wie manche Anti-Brahminen behaupten.

  • Ein (hörbares) "Übergewicht der Technik und Verarbeitung" kommt m.E. bei Brahms eher seltener vor als bei Beethoven, Haydn oder gar Bach und ich finde es per se auch nicht positiv oder negativ. Es hängt, wie alles, vom Einzelfall und Detail ab.
    Brahms ist zB auch oft "diskreter" als andere Komponisten, was den Einsatz im 19. Jhd. explizit "akademisch" konnotierter Mittel wie schulmäßiger Fugen betrifft (kommen in den Quartetten überhaupt nicht vor, soweit ich erinnere und das fugato im Finale des 1. Quintetts ist m.E. weit von einer trockenen Übung entfernt).


    Meine Assoziationen mit "akademisch" in der Musik wären: schematisch, phantasielos, unoriginell, wie eben ein Schüler den Umgang mit einem Verfahren/einer Form lernt und Richtigkeit beim Erfüllen eines vorgebenen Schemas die höchste Priorität hat.

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  • Brahms ist zB auch oft "diskreter" als andere Komponisten, was den Einsatz im 19. Jhd. explizit "akademisch" konnotierter Mittel wie schulmäßiger Fugen betrifft (kommen in den Quartetten überhaupt nicht vor, soweit ich erinnere und das fugato im Finale des 1. Quintetts ist m.E. weit von einer trockenen Übung entfernt).


    Wenn Du da auf Mendelssohn anspielen solltest ;), möchte ich schon anmerken, dass dieser seine Kammermusikwerke rund 50 Jahre früher geschrieben hat, und dass das Integrieren von Fugen und dergleichen 1880 vielleicht schon etwas abgestanden war. Man sollte nicht vergessen, dass Mendelssohns Kammermusik zeitlich von Brahms so weit entfernt ist wie von Haydns op. 33. Ob "akademisch" oder nicht, ist letztendlich natürlich individuelles Ermessen, aber Du wirst wohl zugeben müssen, dass nicht wenige Musikliebhaber bei manchen Brahms-Werken darüber klagen - sogar z.T. ausgewiesene Brahminen wie Uwe Schoof. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass Brahms bei seinen Quartetten (im Gegensatz zu seinen anderen Streicherwerken) das thematische Material bewusst blass hält, um sein satztechnisches Repertoire voll ausspielen zu können.

  • Ich spielte eigentlich auf niemanden im besonderen an.
    Die "Diskretion" Brahms' finde ich weniger im Vgl. zu Mendelssohn deutlich als zB zu Mozart (Jupiterfinale), Beethoven (häufig) oder Bruckner (besonders zB Finale der 5.) Bei Brahms muss man fünfmal hinhören oder in den Noten drauf gestoßen werden, dass eine Passage, die erstmal nur wie eine lyrische Melodie klingt, doppelter Kontrapunkt mit Stimmentausch ist oder was weiß ich ist. Während bei den anderen Beispielen (wie auch mitunter bei Bach) herausgestellt wird: Alles herhören, ich bin der große Meister des komplexen Kontrapunkts und jetzt nochmal das ganze mit der Umkehrung...


    (Das ist nun nicht aus einem Quartett, aber eine der faszinierendsten Stellen bei Brahms finde ich die Durchführung im Kopfsatz der 3. Sinf., wo in einer Weise, die man selbst bei Beethoven oder Haydn nur selten so deutlich finden dürfte, die "Charaktere" der Themen umgekehrt werden, nämlich das lyrische Seitenthema "hektischer" Verarbeitung unterzogen, dagegen das schwungvolle Hauptthema in eine lyrische "Oase" verwandelt wird. Das Ganze wirkt aber niemals wie ein "Kompositionstrick", sondern sehr poetisch.)


    Gerade beim op.67 sehe ich das Material gar nicht blass, sondern eben in den Ecksätzen eingängig, v.a. aber als sehr deutliche "historische" Anspielungen, nämlich im Kopfsatz natürlich auf Stücke wie Mozarts "Jagdquartett" (u.ä. Werke Haydns), im Finale besonders auf Beethovens op.74 (mehr in der Stimmung als thematisch).


    Die Stücke, mit denen ich mich am schwersten getan habe, waren wohl die Binnensätze von 51/1. Die müsste ich auch nochmal anhören, um was dazu zu sagen. Dessen Ecksätze kamen mir aber selbst als relativer Höranfänger niemals akademisch oder nicht prägnant vor.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Wie schön, daß die anwesenden Akademiker allesamt solch negative Konnotationen darlegen :D !
    "Akademisch" bedeutet für mich übrigens in unserem Zusammenhang zunächst einmal "betont elaboriert", ich assoziiere nicht sofort den von Harnoncourt auseinandergenommenen "französischen Akademismus".


    Op. 51/1 habe ich bereits mit Freude gespielt (oder jedenfalls zu spielen versucht), der aggressive und widerborstige Tonfall stört mich nicht, zum mentalen Ausgleich kann man sich ja mit einem antagonistischen Satz aus Mendelssohns op. 44 beschäftigen - Felix Meritis fällt bestimmt der passende ein...


    PS: Schon wieder weitgehende Übereinstimmung mit Johannes Roehls Ausführungen in Beitrag 29 (abgesehen von Teilen des ersten und letzten Abschnitts) - ist ja fast peinlich...


    :untertauch:

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