Osmin Interpreten, wer gefällt am besten?

  • Nachdem es in einem anderen Beitrag um Ochs von Lerchenau ging, um die tiefen Töne, wer ist der Beste, habe ich hier einen link von youtube, Bässe als Osmin.http://www.youtube.com/watch?v…om=PL&playnext=1&index=51


    Ezio Pinza 1947
    Mihaly Szekely 1959
    Gottlob Frick 1966
    Kurt Moll 1974
    Martti Talvela 1984
    Matti Salminen 1987
    Jaako Ryhänen 1988
    Robert Lloyd 1991
    Cornelius Hauptmann 1992
    Franz Havlata 2006
    Kurt Rydl 2006


    Wer gefällt am besten?

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Mir gefällt Josef Greindl am besten.


    :hello:Herbert.


    Mir auch!


    Besonders in der Fricsay-Aufnahme von audite:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von Kurt Rydl bin ich in dem kurzen Ausschnitt enttäuscht. Seine Atmung gefällt mir nicht und er hat ein ziemliches Tremolo. Ist es das Alter oder hatte er einen schlechten Tag?
    ?( ?( ?(

  • Der Osmin ist die einzige Rolle von Hawlata, in der er mir gefallen hat - und das richtig gut. Und zwar in einer Aufführung der Salzburger Festspiele, die im Nahost-Konflikt angesiedelt war und von Minkowski dirigiert wurde (keine Ahnung wann das war, 2006 jedenfalls nicht)
    Desweiteren bin ich in dieser Rolle ein großer Freund Matti Salminen und Talvela und Kurt Rydl. Kurt Moll, der die Rolle sehr sicher singt, ist für mich darin einfach zu schön.

  • Zitat

    Original von Siegfried
    Und der beste aller Osmins: GOTTLOB FRICK :jubel: :jubel: :jubel:


    Ist auch mein Favorit.


    Hatte einen Dreher oben in meiner Liste, jetzt ist es richtig, Gottlob Frick.
    Kann ja mal passieren bei einer französischen Tastatur.. :untertauch:

  • Nennt niemand Willard White?
    Sein Bass ist so schwarz wie sein Gesicht.
    Er singt in der Glyndebourne-Einspielung unter Gustav Kuhn, einer richtigen Kostüm-Klamotte.


    :angel:
    Engelbert

  • Sagitt meint:


    Rydl war vor Jahr und Tag, bei den Schwetzinger Festspielen, unter Gelmetti ein überzeugender Osmin,


    Von der Stimme fand ich Michael George auch überzeugend. Ausreichend schwarz.

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  • Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint:


    Rydl war vor Jahr und Tag, bei den Schwetzinger Festspielen, unter Gelmetti ein überzeugender Osmin,


    Von der Stimme fand ich Michael George auch überzeugend. Ausreichend schwarz.


    Er war vielleicht mal gut, doch jetzt macht sich bei ihm das Alter bemerkbar, es trifft jeden mal, ob früher oder später.


  • (hier ist es Missenhardt)



    Bei Opernaufführungen, die ich selbst gesehen habe, sind es zwei Sänger, die mir in der Rolle des Osmin besonders gefallen haben:


    Einmal in einer modernen Inszenierung : Günther Missenhardt


    und in einer konservativen (mit Turban und Pluderhosen): Alfred Kuhn


    Bei den Aufnahmen (Audio und Video), von denen ich - es handelt sich um eine meiner liebsten Opern - eine ganze Menge habe (über 50 sind es bestimmt) fällt es mir schwer, mich festzulegen. Frick natürlich, und Böhme. Bei den jüngeren Rose, Schelomiansky? Ich muß mich da noch ein paar Tage durchhören....


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von musica
    Nachdem es in einem anderen Beitrag um Ochs von Lerchenau ging, um die tiefen Töne, wer ist der Beste, habe ich hier einen link von youtube, Bässe als Osmin.http://www.youtube.com/watch?v…om=PL&playnext=1&index=51


    In diesem Video ist ja pro Sänger nur die zum tiefen D führende Phrase "Denn nun hab ich vor euch Ruh'" wiedergegeben. Wenn ich nur den besten Sänger dafür beurteilen sollte, dann würde ich Ezio Pinza wählen.
    Geht es aber darum, wer der beste Gesamt-Osmin ist, würde ich auch Josef Greindl nennen. Stimmlich gefällt er mir besser als Gottlob Frick.
    Vokal auch sehr gut Peter Rose, Willard White weiß auch zu gefallen. Einen echten Belcanto-Osmin liefert Kurt Moll - in dieser Perfektion durchaus attraktiv. Rydl finde ich furchtbar, und Böhme leidet wieder an den gemogelten Tiefen.
    All diese Sänger singen die Partie allerdings in "klassischen" Aufnahmen. Und wenn man auch die Salzburger DVD von 2006 berücksichtigt, dann muss auch Franz Hawlata genannt werden - der freilich seine volle Wirkung nur erzielt, wenn man ihn auch schauspielern sieht. Und das macht er wie immer genial. Zu "Solche hergelauf'ne Laffen" muss er Statisten verstümmeln, bei "Marsch! Marsch! Marsch! Trollt euch fort!" mit Zylinder und Spazierstock tanzen, in "Ich gehe, doch rate ich dir" springt ihm Blonde auf den Rücken, während er singt, und zu "Oh, wie will ich triumphieren" bricht er aus einem Fernseher. Erwähnenswert natürlich auch die Dialoge. Klasse das Zusammenspiel mit Dietmar Kerschbaum. Nach dem Genuss von Wein versucht Osmin in Stefan Herheims Inszenierung, Pedrillo zu verführen. "Komm, küss mich endlich, mein Brüderchen!" Und auch die Videoprojektion im Hintergrund (Osmin und Pedrillo küssen sich!) verliert durch die beiden Sängerdarsteller im Keim jede Peinlichkeit. Die Bedrohlichkeit, die Hawlata erzeugt, wenn er wie ein Gespenst in die Szene Blonde-Pedrillo platzt und ruft: "Hier geht's ja richtig ab! Tritt ihm in die Eier, Blondchen!", soll ihm erstmal einer nachmachen. Hervorragend. Aber wie gesagt: Man muss ihn dabei sehen. Sängerisch ist er auch ordentlich - aber keine Referenz. Darstellerisch führt wenig an dieser DVD vorbei.


    :hello:

  • Hallo basti,


    es ging hier um den tiefen Ton, der im Beitrag von "Ochs von Lerchenau" zur Sprache kam. Sicher gibt es noch viele andere Bässe, die besser sind als einige der hier vorgestellten Ausschnitte.

  • Ich finde – ähnlich wie Basti –, Greindls "metallischer" Klang paßt für die Rolle besser als Frick (der natürlich auch sehr gut ist, keine Frage). Greindl aber ist m. M. n. der bedrohlichste Osmin, den man sich vorstellen kann.


    Swjatoslaws Verriß von neulich will mir nicht so recht eingehen:


    Zitat

    Original von Swjatoslaw
    Jämmerlich! So grauenvoll, dass ich mir angesichts des Anschaffungspreises von lediglich 3,99 € ernsthaft überlege, sie noch heute nacht in den Mülleimer zu werfen. Die Entführung lebt von den Sängerleistungen (ich möchte gar nicht mal etwas gegen das Dirigat von Ferenc Fricsay sagen), und die sind hier unter aller Würde. Besonders schlimm ist ein teilnahmsloser Osmin, gesungen (oder vielmehr buchstabiert) von Josef Greindl. Was haben dagegen Frick oder Moll diese über die Maßen geniale Rolle ausgelebt! Wie gesagt: diese Fricsay-Aufnahme aus dem Jahr 1954 ist ein einziges Jammertal (bei der 1949er Aufnahme von Fricsay mag das anders sein; die kenne ich noch nicht).


    Zwar kenne ich im Gegensatz zu ihm nur die 1949er Aufnahme, aber kann es wirklich sein, daß er fünf Jahre später soviel schlechter ist?


    Daß dieser große Bassist auch heute noch so sehr unter Wert gehandelt wird, verstehe ich meiner Lebtage nicht.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Sagitt meint.


    Die Aufnahme aus Schwetzingen ist mindestens zehn Jahre alt, wahrscheinlich älter.
    Voriges Jahr sah und hörte ich Rydl beim Fliegenden Holländer. Es wäre gut, er könnte aufhören.

  • Ich habe immer meine Probleme mit Beantwortung der Frage "Der Beste."
    Zwei Bassisten sehe ich in der schwierigen Partie des Osmin als überragend an. Es sind Kurt Moll, der vor allem durch perfekten Gesang besticht und vor allem Gottlob Frick in der Gesamtaufnahme unter Sir Thomas Beecham aus dem Jahr 1956. Frick gelingt neben einer gesanglich ausgezeichneten Leistung, die Tiefe funkelt direkt, die Wandlung vom geradezu rasenden Bösewicht hin zum butterweichen, drolligen Liebhaber des Blondchen am überzeugendsten.
    Meine Auffassung wird auch von renommierten Kritikern, wie John Steane, William Mann, Karl Schumann und Thomas Voigt geteilt.
    Die Meinung, dass der Osmin eine der besten Leistungen von Josef Greindl außerhalb des Wagner-Fachs ist teile ich. Wenn der Osmin nur nach seiner Bedrohlichkeit und Bösarigkeit zu beurteilen wäre, würde Greindl sogar die Krone gebühren. Nur der Osmin verlangt eine größere darstellerische Variabiliät und sollte nicht nur eindimensional böse interpretiert werden. Genau diese ganze Breite schöpft Gottlob Frick m. E. geradezu perfekt aus.
    Herzlichst
    Operus
    :jubel: :jubel: :jubel:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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