Das Tamino Klassikforum als "PR-Plattform" - und seine Grenzen

  • Immer wieder, wenn ich klage, daß dieses oder jenes Werk nicht auf CD erschienen ist, oder wenn ich andere klagen höre, wie schade es doch sei, daß der Pianist X, der Sänger Y, oder der Dirigent Z von den Tonträgerkonzernen fallen gelassen worden ist, übersehen worden ist, etc, daß die Aufnahme x - so gut sie ist - kaum je von Kritik und Publikum wahrgenommen wurde - dann beginne ich darüber nachzudenken, welchen Stellenwert und welche Möglichkeiten Tamino in diesem Zusammenhang hat.


    Die Tonträgerindustrie hat - entgegen meiner bisherigen Annahme - Tamino sehr wohl als bedeutendes Medium erkannt und eingestuft - allzuviel Sympathie bring man uns jedoch -auch das wurde mir übermittelt - nicht entgegen. Ein allzu kritisches Forum mit einem allzu dogmatischen Forenbetreiber, dazu noch nicht für Krethi unt Plethi zugänglich - das ist nicht für Vermarktung von Massenware geeignet.


    Auch die "Kleinen", Sänger die nur ein kleiner Kreis kennt, unbekannte Musikformationen, Buchautoren im Eigenverlag etc etc, sie alle wollen Taminio für sich nutzen - sind jedoch in der Regel nicht bereit -auch nur irgendetwas für das Forum zu leisten. Allenfalls werden Solche Leute pro Forma Mitglieder - und schreiben dann keine Beiträge. Ich könnte mir daher in Zukunft vorstellen von Mitgliedern die nicht schreiben eine Gebühr einzuheben, juristisch müste das geklärt und abgesichert werden - das aber nur am Rande


    Diese Konstellation hat aber den entscheidenden Vorteil, daß wir weitgehend frei von Verpflichtungen anderen gegenüber sind, wie können uns frei äussern, Karrieren fördern, uindem daß man gewisse CDs der betreffenden Interpreten bekanntmacht - oder es aber unterlässt.


    Das gilkt nicht nur für unbekannte Künstler. Ich glaube, daß auch bekannte Interpreten, oft von der Tonträgerindustrie bewusst oder unbewusst negiert oder dem Vergessenwerden preisgegeben, durch andauernede Medienpäsenz in der Wertschätzung des Publikums gesteigert werden könne - und sollen.


    Ähnliches gilt auch für unbekannte Komponisten. Wir können sie erwähnen, Links auf ihre Lebensläufe setzen, und Aufnahmen ihrer Werke - so es welche gibt - empfehlen - oder zumindest ins Gedächtnis rufen.
    Der aufmerksame Leser wird indes schon gesehen haben wo denn der Knackpunkt ist: Ganz richt - "so es welche gibt" - das ist der entscheidende Punkt um den sich alles dreht, denn Aufnahmen die nie gemacht wurden kann man nicht besprechen. Somit ist Taminos Medienmacht nur eine relative.


    Allerdings ist sie RELATIV groß, zumindest werden unsere Kritiken - da ohne kommerziellen Background - als ehrlich eingestuft und von vielen Interpreten der Gegenwart auf deren Homepage zitiert. Ich war überrascht welche ausmaße das inzwischen angenommen hat.
    Das nur am Rande, den dafür gibt es ohnedies einen eigenen Thread.


    Das Tamino-Forum in der Presse


    HIER geht es um UNS als Medium. Was können - was WOLLEN wir bewirken - oder begnügen wir uns - mit einer "netten Runde" zum Thema Klassik - ohne Aussenwirkung ?


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !