Hindemith: Mathis der Maler-Sinfonie

  • Hallo Hindemith-Freunde,


    Hindemith hat parallel zu seiner gleichnamigen Oper die dreisätzige Sinfonie MATHIS der Maler geschrieben.
    Ein sinfonisches Werk, das hier im Forum unbedingt Beachtung finden sollte, da diese Sinfonie zu den großen Werken des 20.Jahrhunderts gehört.


    :] Ich habe in den 80er Jahren die Sinfonie MATHIS DER MALER Live in der Beethovenhalle Bonn gehört mit den Gastdirigenten Zdenek Macal 8war früher beim Kölner RSO. Seit dieser Zeit suche ich eine CD, die an dieses einmalige Liveerlebnis herankommt - wie im letzten Satz im Finale die Schlaginstrumente Fetzten, das habe ich noch bei keiner CD so eindrucksvoll gehört.


    Ich habe folgende Aufnahmen:
    1.) Orchesterwerke Box 1-CPO
    (Original-CDs Vol. 1-6 im Schuber)
    Amor & Psyche;Nobilissima Visione;Philh.
    Konzert;Weber-Metamorphosen;Lustige Sinfonietta;Rag Time;Symphonic Dances;Nusch-Nuschi
    Tänze;Concert Music for Strings & Brass;
    Symphonie "Die Harmonie der Welt";Ouvertüre zu
    "Neues von Tage";Symphonie in B f. Blasorch.;
    Symphonie in Es;Vorspiel zu "When Lilacs";
    Symphonie "Mathis der Maler";Sinfonia Serena;
    Konzert für Orchester;Pittsburgh Symphony;
    Marsch über den alten "Schweizerton"
    Queensland SO, Melbourne SO, Sydney SO,
    Werner Andreas Albert
    --- Diese Aufnahmen sind nicht schlecht und bieten einen guten Einblick in die sinf.Werke von Paul Hindemith, doch alle Aufnahmen ohne das nötige Feuer.


    2.) Bosten SO / William Steinberg auf DG
    --- das ist noch die klangbeste Aufnahme, die ich kenne und auch die Aufnahme, die ich auf CD am liebsten höre !!!


    3.) Berliner PH / Karajan auf EMI (1960)
    --- Karajan´s Hindemith ist eine sehr gute Interpretation - leider wegen der schlechten, veralterten Klangqualität ist das Schlagzeug im letzten Satz absolut nicht so präsent, wie es sein sollte, sondern verschwimmt ineinander zu einem mulmigen Brei.


    4.) Suisse Romande Orch.,Kletzki auf Decca
    --- Kletzki´s Aufnahme ist auch gut, aber weit entfernt vom eingangs erwähnten Liveerlebnis.


    Leider ist die DG-Bernstein-Aufnahme von Mathis...nicht mehr im Programm, denn Bernstein bringt noch die beste und energiegeladenste Interpretation von der Sinfonie in Es, Weber-Metharmorphosen auf SONY/CBS, genau wie Ormandy mit den Weber-Metharmaorphosen und der Konzertmusik op.50 - beides spitzenmäßige Interpretationen.


    Wer kennt die Ormandy - Aufnahme von der Sinfonie Mathis der Maler oder welche Interpratation kann noch empfohlen werden ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich möchte zu meinem ersten Beitrag noch die Cover meiner erhältlichen Aufnahmen nachreichen:
    :]


    Diese CD ist schon wegen des Hindemith-Violinkonzertes mit David Oistrach eine ganz heiße Empfehlung für 4,99€ (mittlerweile auch schon etwas mehr, je nach dem wo man kauft).


    :)


    Wer den ganzen Hindemith in einem Griff haben möchte, ist mit dieser 6CD-CPO-Kassette nicht schlecht bedient, doch die enthaltenen Hindemith-Sinfonien (Sinfonie in Es, Pittsburg Sinfonie, Sinfonie"Harmonie der Welt", Sinfonie-Mathis der Maler) haben in dieser Version nicht das Feuer und die Emphase eines Bernstein.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Morgen,


    meine Wahl, einst für DM 12,80, war Paul Hindemith, der Komponist als Dirigent der Berliner Philharmoniker, DGG Historisch, Aufnahmen vom 27./28.9.1955. Dabei ist es geblieben.


    MfG
    Albus

  • Hallo Hindemith-Freunde,


    in meinem Start-Beitrag vom 23.05.2005 hatte ich den Wunsch geäußert die Bernstein-Aufnahme der Sinfonie Mathis der Maler zu bekommen.
    :] DG hat diese 1991 mit dem Israel PH in TelAviv aufgenommen. Dank EBAY konnte ich die lange schon nicht mehr erhältliche DG-CD nun bekommen. Meine Vermutungen über diese Aufnahme und alles Positive was ich bisher darüber gelesen habe wurde nun mehr als bestätigt.


    :jubel: Was Bernstein aus dem Orchester aus Israel rausholt hat absolute Weltklasse. Die Sinfonie ist durch diese Aufnahme nochmal in ihrer Wertschätzung bei mir gestiegen und zählt für mich zu den 10 besten Werken des 20.Jahrhunderts (... ;) wäre ein Thread-Thema).


    Auch die anderen beiden Werke auf der CD werden in Spitzeninterpretationen auf der CD geboten, aber das Hauptwerk dieser DG-CD ist Mathis der Maler.

    Hindemith:
    Mathis der Maler-Sinfonie: Konzertmusik für Streicher und Blechbläser op.50; Sinfonische Metharmorphosen über Themen von CM.Weber

    Israel PH / Leonard Bernstein
    DG DDD 1991


    Schade das dieser Hindemith - Thread bisher so wenig Resonanz hat !
    Aber so hat jeder Musikhörer in diesem Forum bestimmte Schwerpunkte über die er auch gerne schreibt. Schade wen die Reaktionen dann ausbleiben. Alfred geht es warscheinlich mit Haydn ähnlich wie mir mit einigen Komponisten aus dem 20.Jahrhundert - eben wenig Resonanz.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wie sieht es eigentlich mit der Salonen-Aufnahme aus?
    Ich habe einige gute Kritiken darüber gelesen.



    Vielleicht kennt sie ja jemand.




    Gruß, Peter.

  • hallo Peter,


    ich habe die salonen-cd seit etwa 6 monaten. ich bin kein hindemith-experte und habe die cd primär wegen der 'temperamente' für klavier und orchester gekauft. ich kann die cd wärmstens empfehlen. klanglich exquisit und luzide. alle werke überzeugen, salonen gestaltet sehr übersichtlich und mit musizierfreude. einziger wehrmutstropfen: emanuel ax, der pianist, ist nicht meine erste wahl ! wie immer sehr langweilig und blass.


    gruß, siamak

    Siamak

  • Es ist nun inzwischen ein paar Monate her, da wurde ich Zeuge eines der vielleicht orginellsten Witze im deutschen Fernsehen. Geistreich, jedoch vom Publikum nicht verstanden Was hat das alles mit diesem thread zu tun? Nun denn: Im Auftrag von Harald Schmidt wählte Fernsehdeutschland seine liebsten Gemälde, die Auswertung erfolgte ca. 3 Wochen später in der Sendung. Erwartungsgemäß war C.D.Friedrich auf den oberen Rängen, wenn nicht gar auf Platz 1. Aber auch Matisse wurde recht häufig genannt, was Schmidt zu der Bemerkung veranlasste, Matisse, sei ein großer Maler gewesen nicht umsonst hätte Hindemith mit der Oper und Symphonie "Matisse, der Maler" diesem ein Denkmal gesetzt. Als die Lacher im Publikum ausblieben - nur ganz wenige sahen sich trotz ihrer Unwissenheit in der Pflicht zumindest zu schmunzeln - wandte sich Schmidt den Kameras mit folgenden Worten zu: "Liebe Herren Intendanten des WDR. Sie werden mit Sicherheit diesen kleinen Gassenhauer verstanden haben."
    Ich habe mich scheckig gelacht, zumal dieser Gag selbst manchen Klassikkenner genauso verwundert zurückgelassen hätte. So einen guten Gag, vor so unbedarftem Publikum, war echt wie Perlen vor die Säue werfen :stumm: :D


    LG
    Wulf.

  • hallo Taminos,


    ich weiß, in diesem Forum geht es um Aufnahmen, jedoch wollte ich keinen neuen Thread öffnen.
    Ich kenne Mathis der Maler nur vom Namen her. Hindemith ist gerade 10km weiter weg geboren. Somit Schande über mein Haupt! :untertauch:
    Meine Frage ist: Um was gehts in Mathis der Maler?

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo AlexScria,


    mit Mathis ist gemeint der von 1470 bis 1528 lebende Maler Mathis Gothardt Nithard ("Matthias Grünewald"). Sein berühmtestes Werk ist der sogenannte Isenheimer Altar, der in Colmar zu sehen ist. Dargestellt wird das Schicksal des Malers. Die drei Sätze sind angelehnt an drei Bilder des Isenheimer Altars: 1. Engelkonzert · 2. Grablegung · 3. Versuchung des heiligen Antonius.


    Ich hoffe, dass Du mit dieser kurzen Info weiter recherchieren kannst. Ich bin auch gern weiterhin behilflich, da ich mich intensiv mit Grünewald beschäftigt habe. ASber wenn Du den namen eingoogelst, wirst Du auf hervorrragende und informative Seiten stoßen... :yes:


    freundliche Grüße von der Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

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  • Zitat

    Original von Andrew
    ("Matthias Grünewald")


    Hey Andrew...
    ne oder?
    In meiner Heimatstadt gibt es eine Grünewaldschule und vor ein paar Jahren war ich selbst in meiner Heimatstadt auf einer großen Grünewaldausstellung.
    Auch Grünewald kommt ja aus meiner Gegend. Somit liegt es ja auch Nahe, warum Hindemith vielleicht gerade ihn genommen hatte.
    Vielen Dank für diese Information, damit kann man in der Tat genug googlen.


    Ich versuche, eine Aufnahme zu bekommen. Was ist denn das Außergewöhnliche in diesem Werk? Von Hindemith kenn ich leider nur die Methamorphosen, die vier Temperamente (sehr sehr geil), eine Viola Sonate (dazu gibts ein lustige Charikatur..) und eine Klavier Sonate. Ich finde seinen Kompositionsstil "geordnet", und das gefällt mir an ihm.

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo AlexScria,


    von Hindemith existiert auch eine Oper in 7 Bildern von 1934/35 gleichen Namens. Diese ist ca. ein Jahr später komponiert als die Symphonie 'Mathis der Maler'. Das heißt, wenn Du weitere, ausführlichere Informationen über die Handlung des Werks wünschst, empfiehlt sich auch ein Blick in das Libretto der Oper bzw. eine Inhaltsangabe desselben. Hier ein Link dazu:


    "http://www.impresario.ch/synopsis/synhinmat.htm"


    Und hier weitere Erklärungen über die Hintergründe der modernen Parabel:


    "http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm06_07/?id_titel=492"


    Schöne Grüße
    Johannes

  • Vielen Dank Guerceour!
    Super diese Seiten.


    Gruß

    Die Dame des Hauses erhebt sich vom Klaviersessel: "Das war Siegfrieds Tod." Ein Zuhörer zu seinem Nachbarn: "Kann ich verstehen."

  • Hallo Hindemith-Freunde,


    als Interpretationsvergleich hatte ich mir vorige Woche diese Hindemith - 3CD - Box mit Herbert Blomstedt gekauft.



    Mathis der Maler; Trauermusik; Symphonische Metamorphosen;
    Violakonzert "Der Schwanendreher"; Konzertmusik op. 50; Nobilissima Visione San Francisco SO, Gewandhausorchester, Blomstedt
    Decca, 1987, DDD


    Klanglich sind diese Digitalaufnahmen alle sehr gut; sowohl die mit dem San Francisco SO wie auch die mit dem Gewandhausorchester Leipzig.


    *** :yes: Von der Interpretation gut gelungen sind Mathis der Maler, Symphonia Serena, Noblisimia Visione und sogar die Harmonie der Welt (obwohl natürlich keiner an :jubel: Mrawinsky´s Aufnahme dieser Sinfonie herankommen wird).


    *** :( Weit hinter Bernstein (SONY und DG) zurück bleibt Blomstedt leider bei meinen höchstgeschätzen CM-Weber-Metharmorhosen und der Konzertmusik op.50. Da fehlt der Swing und der heiße Rhytmus. Man höre dagegen Bernsteins Aufnahmen (beide - SONY und DG) oder auch TOP Ormandy (EMI).
    Der Schwanendreher hört sich auch ziemlich flau und langweilig an.


    :) Jedenfalls ist die Box insgesamt gesehen um einges besser als die zahmen CPO-Hindemith-Aufnahmen mit Gerd Albrecht, die ich damals gekauft hatte (ich berichtete hier bereits) um den orchestralen Hindemith komplett zu haben.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Liebe Taminos,


    Ich habe mir vor kurzem die Aufnahme von Eschenbach und dem NDR Symphonieorchester geholt (Ondine 2015), weil ich im "was höre ich gerade" Thread darüber gestolpert bin. Und weil mir das wenige, was ich bisher von Hindemith gehört habe, sehr gut gefallen hat.


    Was ich toll finde, Eschenbach und das Orchester bringen einen herrlichen, leicht pastoralen Ton rein und es ist trotzdem luftig und gut durchzuhören. Auch die ruhigen Stellen, z.b. der Beginn des dritten Satzes, sind einfach schön.


    Verglichen habe ich Eschenbach mit Neschlingen und dem SPS Orchester. Die sind schneller, was besonders bei den Zeiten vom zweiten Satz auffällt. Der bei Neschlingen um 1/3 kürzer ist. Auch wenn es nur von sechs auf vier Minuten ist. Bei Brahms gefällt mir schneller ja häufig besser, aber hier irgendwie nicht.


    Als Neuling kann ich leider noch nicht mehr dazu sagen, würde mich aber freuen, wenn andere diesen Thread mal wieder beleben würden.

  • Ich möchte empfehlen, über die Sinfonie hinauszugehen und sich die ganze Oper zuzulegen. Sie enthält eine Fülle mehr fantastische Musik als die Sinfonie. Die unangefochtenste Aufnahme ist noch immer die von Kubelik mit Fischer-Dieskau und einer unglaublich wunderbaren Regina von Ursula Koszut.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Eine Neuproduktion der Oper hat übrigens im Oktober in Gelsenkirchen Premiere! Ich habe gerade eine Karte erworben. :hello:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Da das Bild der grossartigen Bernstein-Aufnahme seinerzeit im Jahre 2005 "verunglückt war, zitiere ich den Beitrag über diese Aufnahme noch einmal heute aktuell berichtigt, sowie um auf diese fabelhafte DG-CD aufmerksam zu machen. Es geht in diesem Thread ja um die Sinfonie "Mathis der Maler" (und die erwähnte Oper gerne am Rande).


    Aber der Beitrag von 2005 ist auch heute nach 12 Jahren immer noch aktuell, weil Bernstein DIE Hammeraufnahme von Mathis der Maler aufgenommen hat und auch das übrige Programm zum Besten gehört was auch "heuer" im Jahre 2017 von diesen Hindemith-Werken zu hören ist.
    :angel: Mehr Emotion geht nicht !



    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Guten Tag Agon und teleton,
    kennt Ihr diese Aufnahme und was ist von "Mathis der Maler" unter Ormandy zu halten?



    Merci und LG


    Hallo WiKau,


    hier meine Antwort an der richtigen Stelle:
    Ich schätze diese SONY-CD auch ausserordentlich, aber noch mehr wegen den Sinfonischen Metharmorphosen und den Hindemith-Var von Walton unter George Szell.

    Ormandy Mathis der Maler-Sinfonie ist auch gut; aber im Vergleich mit Leonard Bernstein (DG)-siehe Vorbeitrag oder William Steinberg (DG) hat seine Aufnahme doch nicht den Nachdruck und die Kraft, was auch andererseits an der gegebenen Tontechnik liegen mag.
    Davon abgesehen bin ich Ormandy-Fan und kenne keine Aufnahme von ihm, die nicht wenigstens hörenswert wäre ... nur die Vergleiche mit den Genannten fallen dann hier doch nicht zugunsten für Ormandy aus.



    Da die in allen Punkten (Klang und Int) fantastische William Steinberg-Aufnahme bisher in all den Jahren in diesem Thread nur in Beitrag 1 von mir erwähnt wurde; hier auch die Abb der CD:
    - das Boston SO in TOP-Form -

    DG, 1972, ADD


    Auch die weitere Steinberg-Kopplung auf der CD ist Spitzenklasse: Die energische Konzertmusik für Streicher und Bläser op.50 !


    Der Schwanendreher ist hier mit Benyamini, Viola / Barenboim und auch eine gute-sehr gute Aufnahme, die mir besser gefällt als mit T.Zimmermann / Shallon (EMI) ... nur das Werk an sich hat nicht das, was bei mir die "totale Begeisterung" auslösen könnte.
    * Alle Aufnahmen auf der CD sind jedenfalls den jpc-Aufnahmen unter W.A.Albert haushoch überlegen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe mir die Aufnahme von Paavo Järvi mit dem Frankfurter RSO gekauft und muss sagen, sie gefällt mir sehr gut. Noch mal ganz klar besser als mein bisheriger Favorit Eschenbach mit dem NDR. Auffällig ist, dass bei Järvi die dunklen Bläser sehr viel mehr im Vordergrund stehen. Und mir die Aufnahme


    Außerdem ist die Grablegung auch auffallend schneller 6:24 bei Eschenbach stehen 4:25 von Järvi gegenüber. Aus meiner Sicht ist das aber ein Gewinn, weil es den Satz besser zusammenhält, auch wenn es dadurch natürlich nicht mehr ganz so tieftraurig ist. Ansonsten sind sich Järvi und Eschenbach aber ähnlich von den Zeiten. Und soweit ich weiß, ist Eschenbach auch eher langsam. Also es ist nicht so, dass die Frankfurter durch die Partitur sausen. Es wird alles, soweit ich ohne Partitur weiß, schön ausgespielt und auch die traurigen, sakralen oder choralen Klänge haben ihren Platz.


    Bei Järvi finde ich mehr Dynamik, was mir gut gefällt, die dunklen Töne sind wie gesagt sehr präsent und es ist gleichzeitig melodischer, lyrischer, ich würde fast sagen, es klingt einfach leicht moderner, obwohl es ja die gleichen Töne sind. Ich bin schon begeistert von dieser Aufnahme.



    Eine Frage habe ich noch an die Fachleute. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Mathis Sinfonie, eines der, oder vielleicht sogar das Stück mit den meisten dunklen Stimmen-(Bläserstimmen) ist, die es zum damaligen Zeitpunkt gab? Dann wäre es ja auch logisch diese mehr in den Mittelpunkt der Interpretation zu stellen.


    LG, Michael

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