Liebe Mozartfreunde
Nach langer Zeit habe ich mich entschlossen wieder einmal einen Thread über Mozarts Klavierkonzerte zu starten - stets im Bewusstsein, daß dies kein polarisierendes Thema mit vielen Beiträge sein wird, stets im Bewuisstsein einer eher niedrigen Beteiligung und eines eher geringen Interesses bei den Mitlesern, weil Mozart keines der ach so beliebten "politschen" Themen darstellt, keine gesellschaftlichen Klüfte aufreißt, sondern weil seine Musik einfach nur schön ist (zumindest letztere Aussage wird gelegentlich bestritten)
Die nachste Frage die sich stellt wäre: Gibt es nicht schon einen Thread zu diesem Thema ?
Die Antwort war bei Tamino vorauszusehen: JA - es gibt sogar ZWEI Threads zu diesem Thema:
1) Einen Interpretationsthread aus der Steinzeit des Forums, der nun vor sich hinschlummert, weil angeblich zu diesem Thema bereits alles gesat ist - was ich ehrlich gesagt bezweifle.
Mozarts Klavierkonzerte und ihre Interpreten
2) Ein spezieller Thread über die ENGLISCHE Mozart-Klavierkonzert-Szene
Mozart's Klavierkonzerte mit englischen Orchestern und Pianisten
und natürlich einige Spezialthreads über einzelne Mozart-Klavierkonzerte.
Was fehlt ist ein Thread, der Mozarts Klavierkonzerte als Block wertet und seine Unverwechselbarkeit - oder fehlende Unverwechselbarkeit - zu erfassen und analysieren versucht, und sie gegenüber jenen von "Beinahe-Zeitgenossen" und Zeitgenossen einzustufen versucht.
"Mozart war ein Genie -uind unvergleichlich" ist zweifellose eine mögliche Kurzantwort in solch einem Thread, aber sooo einfach sollte man sich es eigentlich nicht machen. Zudem ist diese Meinung in diesem Forum erst neueren Datums, ich war verwundert als ich das las....
Stilistisch stehen Mozarts Klavierkonzerte - welche Binsenweishait - natürlich zwischen Haydn und Beethoven, wobei nur wenige Haydn Klavierkonzerte ähnlichkeiten mit jenen von Mozart aufweisen - wäre man streng, dann könnte man auch sagen, eigentlich überhaupt keine......
Beethoven stellt in gewisser Weise in der Musikgeschichte eine Zäsur dar - und einen Meilenstein zugelich, den ich eher noch als Monolith oder Obelisken sehen möchte, auch nach Beethoven wurde dessen Stil nicht wirklich fortgesetzt. Mann starrte auf den Obelisken - bewunderte oder fürchtete ihn ....
So sollte man von der Annahme ausgehen dürfen, Mozarts Klavierkonzerte wären Kinder des 18. Jahrhunderts gewesen, ähnlich wie jene anderer Komponisten dieser Zeit, unbeschwert u, leicht und nur selten mit Tiefgang. Diese frevelhafte Behauptung ist indes nur schwer aufrecht zu erhalten, da nur wenige Werke anderer Komponisten aus dieser Zeit den Weg auf CD gefunden haben. Klavierkonzerte des 18. Jahrhunderts sind eher schwach vertreten, bzw maß man ihnen VOR Mozart scheinbar eher eine untergeordnete Bedeutung bei. Und natürlich gibt es Gründe waum ausgerechnet jene von Mozart 230 Jahre unbeschadet überstanden haben..
Versuchen wir herauszufinden, was Mozart hier auszeichnet - und das muß eine ganze Menge sein - das ausgerechnet SEINE Klavierkonzerte noch heute als glechberechtiget neben jenen von Beethoven stehen können, was ihm mit seinen Sonaten nur ansatzweise gelang (über die letztere Aussage bin ich gerne bereit zu diskutieren - jedoch NICHT HIER in diesem Thread).
Es sind ja nicht alle Klavierkonzerte Mozarts prägend, einige stammen von den verwendeten Solothemen sogar von anderen Komponisten - aber die prägenden haben offenbar solch einen Eindruck hinterlassen, daß der Block als solcher generell überlebt hat, soll sagen, das Interesse ist ungebrochen.
Wollen wir der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß diese Aussage auch für diesen Thread Gültigkeit haben möge.
mfg aus Wien
Alfred