A la Vivaldi? - Pietro Nardini

  • Natürlich klingen die Sonaten fürStreicher und auch die Violinkonzerte bei etwas genauerem Hinhören NICHT wie Vivaldi, der erste Eindruck trügt. Zudem sind zwischen den beiden Geburtsjahren der Komponisten beinahe 50 Jahre vergangen.


    Auf mich wirkt Nardini ein wenig süsslicher, und zugleich unterschiedlicher als Vivaldi


    Geboren am 22. April 1722 in Livorno, wird er zum Schüler von Tartini, bekleidet einige Posten in Stuttgart, Padua und Florenz.
    Er entwickelt den Stil Tartinis weiter, der aber letztlich doch der Komponist mit mehr Emotion bleibt.


    Nardini war vor allem Virtuose, und erst in 2. Hinsicht Komponist, es sind nur wenige Werke von ihm erhalten, noch weniger auf Tonträger erhältlich



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wesentlich unbekümmerter und weniger gelehrt als Joseph Haydn nähert sich Pietro Nardini dem Segment "Streichquartett". Er hat von dieser Gattung lediglich 6 Werke hinterlassen, die zudem bis auf zwei Ausnahmen nur zweisätzig sind, die Quartette Nr 2 und 4 sind indes dreisätzig. Nardinis Quartette sind auch weniger"modern" als jene von Mozart, denn, auch wenn er diesen knapp aber doch überlebt, so bleibt er doch zeitlebens ein Komponist der Vorklassik. Zeitgenossen loben sein Spiel, es rühre hartherzige Fürsten und Höflinge, sowie gelegentlich auch den Künstler selbst zu Tränen. Leopold Mozart äußert sich in einem Brief - was selten genug ist - positiv über Nardinis Spiel. Der englische Musikkenner und Weltmann Charles Burney vermutete 1770 in Nardini den derzeit besten Geiger Italiens....
    Aber zurück zum Anlass dieses Beitrags. Das Label Brilliant Classics hat mit der Veröffentlichung der Nardini-Streichquartette eine weitere Repertoirelücke geschlossen...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !