Mariella Devia, ein italienischer Koloratursopran

  • Mariella Devia wurde am 12. April 1948 in der Nähe von Genua geboren. Sie gab ihr Bühnendebüt in Treviso als Lucia in Lucia di Lammermoor.


    Ein Gesangsdiplom am Konservatorium Santa Cecilia in Rom begründete die internationale Karriere der Koloratursopranistin, die sie bald an die großen Opernhäuser und Konzertsäle dieser Welt führt: Die Künstlerin ist regelmäßiger Gast an der Mailänder Scala, der Oper in Rom, in Londons Covent Garden, der Metropolitan Opera und der Carnegie Hall in New York, am Concertgebouw in Amsterdam oder in Paris, am Théâtre des Champs Elysées und der Oper. Mariella Devia brillierte mit zahlreichen Rolleninterpretationen, u.a. in Verdis „Rigoletto“, und „La Traviata“ oder in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“, „Die Zauberflöte“ und „Don Giovanni“. 2008 feierte die Sängerin, die in Italien als die Primadonna Assoluta des Belcanto gilt, in Verdis „La Traviata“ und Donizettis „Maria Stuarda“ an der Mailänder Scala, in Bellinis „I Capuleti e i Montecchi“ in Genua und in Donizettis „Anna Bolena“ in Palermo große Triumphe.
    Sie widmete sich besonders den unbekannteren Opern von Rossini, Donizetti und Bellini.
    Es gibt zahlreiche Einspielungen von ihr.





    Jolanthe

  • Hallo Jolanthe,


    Mariella Devia ist mir natürlich ein Begriff. Eine sehr schöne LP-Kassette aus dem Jahre 1984 des Labels FonitCetra biesitze ich mit ihr. An der Seite von Martine Dupuy als Ottone singt sie die Adelaide di Borgogna aus der gleichnamigen Rossini-Oper. Es handelt sich um einen Mitschnitt vom zehnten Festival delle Valle D'Itria. Die Einspielung ist mein kostbarster Rossini-Schatz, weil es sie micht mehr gibt.


    Ein Koloratur-Mezzo aus dieser Zeit ist Helga Müller-Molinari, vermutlich eine Deutsche, die einen Italiener heiratete. Ihr Name wird kaum genannt, aber ihre Koloraturen kommen perfekt. Sie muss sich neben Luciana Serra beweisen. Die Kassette gibt es auch nicht mehr, das Label heißt Ars Nova.


    LG.
    :angel:
    Engelbert

  • Donizettis "Adelaide Di Borgogna" aus Martina Franca von 1984 gibt es als CD oder auch als download:



    Aufnahme: 4.8.1984, live, Martina Franca
    Dirigent: Alberto Zedda
    Orchestra del Festival di Martina Franca
    New Cambridge Chorus
    Chorleitung: Timothy Cole


    Adalberto: Aldo Bertolo
    Adelaide: Mariella Devia
    Berengario: Armando Caforio
    Ernesto: Giuseppe Fallisi
    Eurice: Elisabetta Tandura
    Iroldo: Michele Farruggia
    Ottone: Martine Dupuy


    Eine von rd 70 Opern-Gesamtaufnahmen von Mirella Devia, die es auf dem Markt gibt.


    PS für Engelbert: Helga Müller-Molinari, Jg. 1948, stammt aus Pfaffenhofen (Bayern), sie ging ca 1973 zur Ausbildung nach Italien und blieb dort.


    LG


    :hello:
    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • @ Harald Kral


    Wau!
    Was Du alles spitz kriegst, lieber Harald, ist erstaunenswert. Ich meine das jetzt ehrlich.


    Einen Download kann man nicht streicheln. Das versäume ich bei meinen
    kostabaren Kassetten nie.


    Du glaubst gar nicht welche kostbaren Klamotten Helga-Müller Molinari
    als Arsace trägt. Unter der gewaltigen Federbuschhaube sieht man die schiefe Furche von ihrem Poposcheitel nicht.


    LG.
    :angel:
    Engelbert

  • Wir sind zwar im falschen Thread, aber Helga Müller-Molinari wurde als "Carmen" unter Karajan weltbekannt. Die "Arsace" (incl. Federbusch) gibt es übrigens auf DVD!


    LG


    :pfeif:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

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    Devia, Mariella, italienische Sopranistin, * 12.4.1948 Chiusavecchia.
    Nach ihrer Ausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom debütierte sie 1972 als Despina in Spoleto. 1973 gewann sie den Toti dal Monte- Wettbewerb, worauf sie in Treviso die Lucia di Lammermoor sang.
    Rasch etablierte sie sich als bedeutende ital. Koloratursopranistin.


    Buon compleanno!

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Neu sind jetzt mit ihr eine Norma von 2013, man merkt der Stimme natürlich an, das sie nicht mehr ganz jung ist, dennoch eine beeindruckende Leistung, in der Cabaletta nach der Casta Diva setzt sie Verzierungen die man so noch nicht gehört hat.
    Ferner ist jetzt auch eine La Traviata neu auf DVD erschienen, ich kam alledings noch nicht zum hineinhören da sie mir noch nicht zugesand worden ist.

  • Ich habe Mariella Devia Ende der 1980er Jahre einmal mit Alfredo Kraus in lauer Sommernacht bei Met in the Park in New York als Lucia erlebt, konzertant und open air, aber trotzdem ein unvergessliches Ereignis, da wir nur wenige Meter von der Bühne weg campierten. Mir läuft jetzt noch ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn ich daran zurück denke.


    New York, Queens, Cunningham Park
    June 30, 1989
    In Concert



    LUCIA DI LAMMERMOOR {472}


    Lucia...................Mariella Devia
    Edgardo.................Alfredo Kraus
    Enrico..................J. Patrick Raftery
    Raimondo................Paul Plishka
    Normanno................Charles Anthony
    Alisa...................Ariel Bybee
    Arturo..................Kirk Redmann


    Conductor...............Edoardo Müller


  • Im Rahmen der Bühnenproteste gegen die Sparpolitik in Italien fand am 18.05.2013 in Genua eine La Traviata der Extraklasse statt.
    Fabio Luisi lieferte einen hervorragenden Klangteppich, angefangen mit einem wundervollen getragenem Vorspiel zum ersten Akt.
    Man hatte von Anfang bis zum Ende das Gefühl, das auch die Musiker um ihr Leben spielten.
    Womit wir hier auch schon fast beim Thema wären, der jüngste an diesem Abend war der Tenor Francesco Merli, der mit seinem schlanken Tenor jede Höhe erklomm und auch die Stretta im zweiten Akt imposant meisterte.
    Mit Roberto Servile hatte sich Jack Rance vom wilden Westen in die Pariser Gesellschaft verirrt, gesanglich beinahe ein Supergau.
    Die Sensation des Abends aber ist und bleibt Mariella Devia als Violetta, obwohl sie beinahe einen ganzen ersten Akt lang brauchte um sich richtig warm- und einzusingen.
    Sie klang fast den gesamten ersten Akt lang so wie Renata Scotto mit ca. 40 Jahren.
    Höhe perfekt, ihr Legato eine Klasse für sich und ihre Piani sprangen mühelos an.
    Dennoch war ein leicht rauher Klang in ihrer Stimme, aber ab dem ersten Akt änderte sich das, ihr Stimme klang weicher und der leichte raue Klang, ein dezenter Hinweis darauf das die Dame keine 30 mehr ist, war verschwunden.
    Das dite la .... sang sie in einem Pianissimo zum Niederknien.
    Eine DVD die in jedem Falle den Anschaffungspreis von 4,75- 5,99 Dollar lohnt + Versand.
    Die Inszenierung ist allerdings keineswegs Regietheaterfremd, sondern hier hat die Regie außerordentliches geleistet, die Charaktere werden überaus glaubhaft dargestellt und in Szene gesetzt.
    Es wird in konventionellen Bühnenbildern gespielt, die dem Auge ein genaues Abbild der Umgebung bieten, wie man es sich laut Libretto vorstellt.

  • Zu ihrem heutigen Wiegenfeste habe ich eine Aufnahme der Sonnambula mitgebracht:



    Mariella Devia feiert heute ihren 67. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Zitat

    Francesco Merli, der mit seinem schlanken Tenor jede Höhe erklomm und auch die Stretta im zweiten Akt imposant meisterte.


    Auch wenn es hier nur Randthema ist: Francesco Merli lebte vom 27 Jänner 1887 – 12 Dezember 1976.
    Bei dem in Beitrag Nr 9 von Ex-Mitglied Sven Godenrath so Gelobten, dürfte es sich um Francesco Meli handeln.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Viel ist nicht über Mariella Devia in diesem Forum zu lesen. Dabei ist sie eine der ganz großen Belcantosopranistinnen der letzten Jahrzehnte. In unseren Breiten stand sie wohl zu sehr im Schatten von Edita Gruberova.


    Heute feiert Mariella Devia ihren 70. Geburtstag!


    Sie ist auch noch mit 70 Jahren als Sängerin sehr aktiv. Sie gilt nach wie vor als DIE Belcantosängerin und so hat sie in diesem Jahr bereits als Norma und als Elisabetta in Roberto Devereux begeistert. Wer das gehört hat, wird über ihre phänomenale Technik wie auch über die Frische ihrer Stimme erstaunt gewesen sein.
    Im Mai 2018 wird sie wieder als Norma am Teatro La Fenice in Venedig auftreten.


    Gregor

  • Mariella Devia beendet Opernkarriere


    Erst kürzlich habe ich auf ihren 70. Geburtstag hingewiesen. Nun hat Mariella Devia ihre Opernkarriere beendet!
    Die drei Norma-Vorstellungen im Mai in Venedig waren ihr Abschied von der Opernbühne.
    Und diesen Abschied kann man nun auch nachsehen und -hören. Zumindest bis Dezember. Denn Operavision hat Devia's letzte Norma auf YT hochgeladen und stellt den Mitschnitt für einen Zeitraum von sechs Monaten online zur Verfügung.


    Casta Diva:
    https://youtu.be/iolJpiHTZ5c?t=1972


    Live habe ich sie nie gesehen, aber ich erinnere mich an eine schöne Lucrezia Borgia mit ihr im TV, in welcher der junge Marcelo Alvarez ein großartiger Gennaro gewesen ist.


    Ob unser Stimmenpapst Caruso41 der Sängerin auch mal live begegnet ist? ;) Denn bisher hat er sich zu dieser großen Belcantosängerin noch nicht geäußert. Wie generell wenig über Devia hier zu lesen ist.


    Gregor

  • Zitat

    Live habe ich sie nie gesehen, aber ich erinnere mich an eine schöne Lucrezia Borgia mit ihr im TV, in welcher der junge Marcelo Alvarez ein großartiger Gennaro gewesen ist.


    Die DVD dieser Lucrezia-Aufführung mit Devia und Alvarez ist mir gerade wieder untergekommen. Mariella Devia ist auch in dieser späten Mittelphase ihrer Karriere immer noch hervorragend und Marcelo Alvarez ist auch dank seines Luxustimbres ein Gennaro der Extraklasse. :hail:

    Belcanto vom Feinsten! :yes:


    Es gab auch mal eine CD-Aufnahme von Devia's Lucrezia Borgia, die entstand aber wohl erst später und leider ohne Alvarez und blieb immer etwas im Schatten der großartigen Mailänder Aufführung.



    Die Vorstellungen mit Devia und Alvarez fanden im Teatro Arcimboldi statt - anno 2002 das Ausweichquartier der Mailänder Scala wegen einer mehrjährigen Scala-Renovierung.


    Lucrezia Borgia - Mariella Devia

    Gennaro - Marcelo Alvarez

    Maffio Orsini - Daniela Barcellona

    Don Alfonso - Michele Pertusi


    Chor und Orchester der Mailänder Scala

    Dirigent: Renato Palumbo

    Teatro Arcimboldi

    Mailand 2002


    Hier das Lucrezia-Gennaro-Schlussduett:




    Gregor

  • Zitat von Gregor

    https://youtu.be/SsXkAWbXkf4Es gab auch mal eine CD-Aufnahme von Devia's Lucrezia Borgia, die entstand aber wohl erst später und leider ohne Alvarez und blieb immer etwas im Schatten der großartigen Mailänder Aufführung.

    Das würde ich nicht ganz so drastisch sehen! ;)



    Es gibt noch eine Aufführung bei der Tube....



    Opera de Oviedo Lucrezia Borgia - MARIELLA DEVIA Don Alfonso - GIORGIO SURJAN Gennaro - JOSE BROS Maffio Orsini - JOSSIE PEREZ Conductor - PAOLO ARRIVABENI


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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