Sagitt meint:
Die Werke für Solo-Violine werden ausführlich besprochen, ihnen an die Seite sollen die sechs Sonaten für Violine und Cembalo gestellt werden. Der Bachforscher Christoph Wolff stellt diese an die Seite der Solostücke für Violine und Cello. Originale scheint es nicht zu geben, deswegen ahnt man mehr als man weiss über die Enstehungsgeschichte dieser Werke. Es sind sehr gut anhörbare großartige Werke der Violinliteratur, insbesondere die G-Dur BWB 1019 gehört zu den ganz großen Werken.
Meine erste Aufnahme dieser Werke war Szeryng mit Helmut Walcha. Ein nach wie vor gültige Aufnahme dieser Sonaten. Szeryng immer mit großem Ton, Walcha, ein blinder Organist und Cembalist, war ein Bachgroßmeister der fünfziger und sechziger Jahre.
Das zu besprechende "Ereignis" ist allerdings David Oistrakh mit Hans Pischner. Er hat die Sonate komplett eingespielt (bei Eterna) und die beiden letzten, eben auch die G-Dur Sonate, gab es bei der DG. Nichts davon auf CD. Die Internet-Recherche ergibt, dass es einen italienischen Anbieter die LP-Version geben soll, aber dafür muss man gut Italienisch können. Leider gibt es so wenig Bach-Aufnahmen von Oistrakh , aber diejenigen, die es gibt, zeigen einen überragenden Bach-Spieler
Die Aufnahme ist jedenfalls großartig( ich hatte sie als LP). Oistrakh spielt Bach mit deutlich mehr Leidenschaft als Szeryng. Das kommt den Werken natürlich zugute. Man spürt die große Verehrung, die dieser Meister für Bach. Ergebnis ist eine leidenschaftliche Darbietung und man möchte dringend, dass die DG ihre Schätze in irgendeiner historischen Reihe veröffentlicht.