Liebe Forianer
Es gibt Künstler, welche eine mittelmäßige Karriere in diversen mittelgroßen Städten - verteilt über die ganze Welt - machen, es gibt solche, die in ihrem Umkreis hochgeschätzt sind, aber kaum je auf Tournee gehen, somit nur regional bekannt sind. Dann gibt es Künstler die internationale Karrieren machen, jeder kennt zumindest ihren Namen.
Und dann gibt es Künstler, welche wie Götter gefeiert werden, als das Maß aller Dinge gelten, sie werden geradezu als Symbol für ihren Berufsstand gesehen. Zumindest solange sie aktiv sind.
Danach beginnt allerdings ein gewisses Herummäkeln an ihnen, das geradezu wie eine Abrechnung mit ihrer einstigen Berühmtheit anmutet, als wollte sich Publikum und (vor allem) Kritik - aber auch Kollegen und Nachfolger dafür rechen, daß der einst so Berühmte alle anderen in den Schatten stellte, oder daß die gesamte Musikwelt sich an diesem Künstler orientierte.
Leise, ganz leise zuerst, werden Anmerkungen gemacht - und allmählich wird der einst so Unangreifbare nach und nach künstlerisch und oft sogar als Mensch demontiert, bzw offen angegriffen.
Alle jene, die ihre Karriere durch den Superstar für beeinträchtigt halten kommen nun aus ihrer Deckung - und natürlich am liebsten jene, deren Karriere in keinem Fall großartig verlaufen wäre.
Mir fallen da spontan die Namen Herbert von Karajan, Karl Böhm, Dietrich-Fischer Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf ein (An die Callas hat sich keiner rangewagt !!)
Aber auch Sergiu Celibidache, James Levine, Wilhelm Backhaus und Wilhelm Kempff sind gute Bashing - Kandidaten.
Es gibt sicher noch einige - aber die werdet IHR sicher hier einbringen..
Gern werden auch Künstler in den Schmutz gezogen, die die Moderne ablehnten - als ob das ein Kriterium wäre ....... !!
Wie kommt es (Eurer Meinung nach) dazu, daß gerade die führenden Künstler vergangener Epochen heutzutage diffamiert werden ??
mfg aus Wien
Alfred