Liebe Forianer, liebe Klassikfreunde,
daß der Anteil an Klassikhörern vergleichsweise niedrig ist, ist kein Geheimnis und dürfte unbestritten sein. Er liegt, je nach Land und Kultur etwa zwischen 5 und 10 Prozent, vereinzelt sogar unter 3 Prozent.
Eigentlich war das immer schon so. Lediglich der Adel - und später das Groß- und Bildungsbürgertum hörte regelmäßig das, was wir heute unter "klassischer Musik" verstehen. Erst im 20. Jahrhundert gab es eine Abspaltung der Klassik, die der Arbeiterschicht gewidmet war und eine eigene Ästhetik hatte. Eigenartigerweise konnten die damit aber auch nichts anfangen und blieben beim Schlager, bzw beim Pop und (aus meiner Sicht ähnlichen Richtungen.
Es wurde immer wieder behauptet, Klassik würde von vielen aus Kostengründen oder der Bekleidungsvorschriften wegen gemieden - ein Argument dem ich mich nicht anschließen kann. Schließlich gibt es daheim beim CD Player keine Bekleidungsregeln - und die CD als Tonträger ist billiger zu haben als je zu vor.
Es muß also andere Gründe haben, keine Klassik zu hören. Mit der Musik im eigentlichen Sinn haben sie sicher nichts zu tun, denn kaum ertönt Klassik als Filmmusik verpackt (als Beispiele seien hier der zweite Satz aus Mozarts Klavierkonzert Nr 21 KV 467 "Elvira Madigan" und der 4. Satz (Adagietto)aus Mahlers Sinfonie Nr 5 genannt....
welche über Nacht zu Schlagern wurden, Mozarts Klavierkonzert KV 467 trägt noch bis heuten den Filmtitel als Beinamen!! Legendär auch die Anekdote, wo ein Kunde, der den "Elvira Madigan" gesehen hatte, in das Klassikgeschäft geht und dort "das Klavierkonzert von Mozart kaufen will"
Also - woran liegts ?
mfg aus Wien
Alfred