Villa-Lobos: Klaviermusik

  • Villa-Lobos:Klaviermusik aus Brasilien!


    Villa-Lobos (1887-1959) umfassendes Klavierschaffen hat hier noch keine Würdigung gefunden. Villa Lobos war ein vielschichtiger Komponist, der im Laufen seine Leben an die 2000 Werke hinterlassen hat.


    Ca. 200 Werke hat er für das Klavier geschrieben, obwohl er nach Äußerungen seiner Frau Lucilia, die selber eine hervorragen Pianistin gewesen sein soll, keine guter Pianist gewesen sein soll. Um so erstaunlicher, dass seine Klavierschaffen so zahlreich ist.


    Zu den bekannsten Werken zählen:


    - Rudepoema
    - Prole do Bebe I & II
    - Ciclo Brasileiro
    - Cirandinha
    - Carnaval das Criacas
    - Choro No.5
    - Cirandas
    - As tres Marias
    - Valsa Da Dor
    - Suite Infantil I & II
    - Guia practico Band 1 bis 9


    Dazu kommen noch zahlreiche andere keliner zyklen und einzelne Werke.



    Éinige Pianisten(innen) die sich mit Villa Lobos auseinander gestzt haben sind:


    Debora Halasz (Einspielung des Klavierwerkes Villa Lobos (Auschnitt) auf 4 CD bei BIS)
    Marc Andre Hamelin (Rudepoema, Prole do Bebe, As tres Marias bei hyperion)
    Marcelo Bratke (A Prole do Bebe I, Cirandinhas, Carnaval das Criancas bei Olympia)
    Sonia Rubinky (Gesamwerk von Villa Lobos bei naxos)
    Neslon Freire (Rudepoma, Prole do Bebe I, As tres Marias)
    Joanna Brezinska (2 CD bei Claves : Suit Floral, Prole do bebe I & II, Choro I, Ciclo Brasileiro, Bachianas Brasileiro, As Tres Marias, Rudepoema)


    Wer kennt noch weiter Aufnahmen und Interpreten der Klavierwerke Villa-Lobos?


    Welche Klavierwerke findet ihr bemerkenswert und welche nicht?


    Gruß
    Niko

  • Dann fang ich mal an:-)


    Als erste möchte ich die Sammlung der "Cirandas" von 16 Kompositionen basierend auf Tanzmotiven für Kinder ansprechen.


    Dies ist eines der umfangsreichsten Sammlungen Villa Lobos fürs Klavier und beschäftigt sich mit der lateinamerikanischen Seite von VIlla Lobos. EIne Ciranda ist eine Volkstanz für Kinder. Jedes der 16 Miniaturen bedient sich einer einfachen Ciranda-Melodie und adaptiert diese auf eine subtile und komplizierte Weise, wobei jedoch das kindliche, ja das unschuldie des Originals nicht verloren geht. Villa Lobos komponierte Sie 1926.


    Mir stehen 2 Vergleichsaufnahmen zur Verfügung. Zum einen die temperamentvolle Debora Halasz, die in ihrer 2. CD mit Werken von Villa Lobos sich diesen Miniaturen mit "Vehemenz" und einer ordentlichen Portion "Kraft" nähert. Sie versteht es die moderne Strukturen dieser Stücke zu betonen. An manchen Stellen geht ihre Temperament durch und sie riskiert mit Erfolg Spannungsbögen bis zu Ende zu "klopfen" (führen).


    Als zweites höre ich Alma Petchersky mit den 16 Miniaturen von Villa Lobos. Sie läßt sich an vielen Stellen mehr Zeit und legt den Wert auf ihren singenden Ton und der Melodieführung. Unter ihren Händen erklingen diese Stücke wie die letzten Werke eines Romantikers, dessen Zeit schon vorrüber ist. Ihre Ausdruckpalette ist nicht ganz so radikal wie bei ihrer Kollegin Halazs. Dennoch gefällt mir die ruhige Art mit der Petchersky herangeht. Sie scheint sich in die Werke völlig "hinein-meditiert" zu haben.


    Es erstaunt mich, dass sich bis heute nicht viele Pianisten an diese großangelegte Werk gemacht haben! Es scheint mir ein dankbares Werk zu sein, dass sowohl dem Pianisten gut in den Händen, als auch dem Zuhöre gut im Ohr liegt. Was will mann mehr?


    Gruß
    NIko