Unbekannte Künstler "zur Erholung"

  • Weil ich gerade dabei bin mir solche eine CD aufzulegen fällt mir ein Thema zu einer Marotte von mir ein:
    Ich sammle nämlich - unter anderem - auch Aufnahmen mit weniger bekannten und teilweise auch "unbekannten Künstlern" - wobei "unbekannt" selbstverständlich relativ zu werten ist, manch einer wird empört aufschreien welche Namen ich als "unbekannt" einreihe, einigen wir uns daher auf "weniger bekannt.


    Weniger Bekannt als wer ?


    Nun, beispielsweise weniger bekannt als Brendel, Karajan, Schneiderhan, vorzugsweise auf Independient oder auch Budgetlabeln präsent. Der Bekanntheitsgard hat indes mit der Qualität der Interpretation und des Klanges überhaupt nur wenig zu tun.
    Wäre dem nicht so, so wäre ich schlecht beraten "Aussenseiteraufnahmen" oder Budgetaufnahmen zu kaufen - zumal wenn ich die Werke schon in "erster Besetzug" im Archiv habe.


    Aber manchmal habe ich sie einfach über, all diese Berühmtheiten, die uns seit Jahren von den Covern entgegenblicken, und wo man schon ahnt was einen erwartet, da sie die Werke (nicht nur Karajan tat dies) für sich selst zurechtbiegen und mit eine immer gleichen Tünche überziehen. Natürlich ist es diese Tünche die den Künstler unverwechselbar macht und ihm zur Berühmtheit verhilft, seinen Wiedererkennungswer steigert, aber manchmal hat man eben Lust auf Abwechslung, auf andere individuelle Deutungen.


    Geht es Euch so ? - Und was sind Eure Entdeckungen ?


    Ich habe mich über eine Brillant-Classics (HIP) Aufnahme der Haydn Violinkonzerte Nr 1, 3 und 4 gewagt und wurde mit einer seihr individuellen italienischen Lesart der Werke belohnt, die sich von den mir sonst bekannten Aufnahmen doch relativ stark unterscheidet.
    Ich meine, einen Hauch von Vivaldi durchschimmern zu hören, was den Werken indes neues Leben und neuen Schwung verleiht.




    Gesucht werden hier also gute bis sehr gute Aufnahmen vorzugsweise aber nicht notwendigerweise aus dem Budget-Bereich - bzw auf Kleinlabels...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    ein interessanter Thread. Ich kenne das Problem, allerdings sind es bei mir dann nicht die Künstler, die mir über sind, sondern die Komponisten. So saß ich erst gestern mittag da und überlegte mir 'was schiebst du jetzt rein'. Ich wollte nicht schon wieder Mahler, Bruckner oder Schostakowitsch, die hatte ich in den letzten Tagen ziemlich oft im Player. Und so wurden es zur Abwechslung, und ja, zur Erholung, mal die Streichquartette von Elliot Carter. Ziemliches Gequietsche, und ich bin dabei auch eingeschlafen, aber irgendwo hat es mir doch gefallen. Beim nächsten mal kommen vielleicht die Klavierkonzerte von Guarnieri oder die Violinkonzerte von Spohr dran, Auswahl habe ich genug. Also, wie gesagt, ich kenne das Problem.


    rolo

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Ich habe mich über eine Brillant-Classics (HIP) Aufnahme der Haydn Violinkonzerte Nr 1, 3 und 4 gewagt und wurde mit einer seihr individuellen italienischen Lesart der Werke belohnt, die sich von den mir sonst bekannten Aufnahmen doch relativ stark unterscheidet.
    Ich meine, einen Hauch von Vivaldi durchschimmern zu hören, was den Werken indes neues Leben und neuen Schwung verleiht.




    Lieber Alfred, die Italianitá des Ensembles ist ja nicht weiter verwunderlich - zum einen sind sie Italiener, zum anderen haben sie seit mindestens zehn Jahren eine ganze Reihe von gelobten Aufnahmen mit Vivaldi, Tartini, Veracini u.a. veröffentlicht, u.a. mit Christopher Hogwood als Leiter. Eine Suche bei JPC wird etliches offenbaren ...

  • mir ist das Ensemble auch sehr wohl bekannt - so haben die doch die für meinen Geschmack besten 4 Jahreszeiten von Vivaldi augenommen (in einer imaginären Dresdner Version) gekoppelt mit den Jahreszeiten von Guido.


    Das ganze gibt es bei JPC zu recht günstigen Konditionen: