Mein Lieblingskomponist des 20. Jahrhunderts

  • Liebe Forianer


    Der leicht sadistische Zug des Forenbetreibers wird manchem von Euch nicht entgangen sein, diesmal habe ich mir etwas ganz spezielles einfallen lassen:
    Jedes Taminomitglied darf DREI Lieblingskomponisten nominieren deren Werke hauptsächlich im 20. Jahrhundert geschrieben wurden. Ein dazu passendes Lieblingswerk ist optional - muss aber nicht genannt werden.
    Begründungen sind gern gesehen, aber nicht verpflichtend.
    Die Spielregeln erzwingen geradezu den Verzicht auf vieles, so muss der Mitspieler beispielsweise in gewisser Weise die Entscheidung zwischen "klassischer Moderne" und "Moderne" bzw. Postmoderne" treffen.....


    Nein, ich beneide Euch wirklich nicht...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dann versuche ich mich mal daran:


    - Puccini; Lieblingswerk: "Turandot" (UA 1926)
    - R. Strauss; Lieblingswerk: "Salome" (UA 1905)
    - Orff; Lieblingswerk: "Carmina Burana" (UA 1937)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ganz klar die Nr. 1 für mich:


    Schostakowitsch :jubel: :jubel: :jubel:


    Der letzte große Sinfoniker!!! Aber auch in anderen Genres großartiger Werke, z.B. Lady Macbeth, Streichquartette usw.....



    Dann wird es tatsächlich schwierig.
    Ich sag mal...


    Berg (Violinenkonzert, Wozzeck) und - jetzt wird es etwas exotischer - Tippett. :untertauch:


    Die Plätze 2 und 3 sind bei mir aber nicht in Stein gemeißelt. Es gibt so viele tolle Komponisten: Stravinsky, Britten, Schönberg, Henze, Pettersson.....


    Eine echt schwere Aufgabe :boese2:

  • Wäre irgendjemand mal auf die Idee gekommen, wenn es darum ginge, die Lieblingskomponisten des 18. Jhds. zu nennen, die Anzahl auf 3 zu begrenzen...?


    Egal; 5 oder 10 auszuwählen ist letztlich nicht so viel einfacher. Meine Nummer 1 fällt mir ziemlich leicht:


    Bela Bartok (1881- 1945):
    Lieblingswerke aufzuzählen ist müßig, auf ein einziges könnte ich das ohnehin nicht beschränken; alle drei Klavierkonzerte, das Konzert für Orchester, die "Musik für Saiteninstrumente...", die Sonate f. zwei Klaviere, Blaubart, die Quartette 4-6 gefallen mir alle sehr gut. Allerdings muß ich zugeben, mich mit einigen Werken noch nicht besonders gründlich beschäftigt zu haben; mit dem "Mandarin" und auch dem anderen Ballett konnte ich nicht so viel anfangen; auch die ersten beiden Quartette kenne ich schlechter als die späteren, ebenso Violinkonzert und -sonaten.


    Danach wird es ziemlich schwierig, ich kenne sehr viele wichtige Werke bedeutender Komponisten, von denen mir einzelne sehr gut gefallen, nur schlecht oder gar nicht. Daher gehe ich jetzt eher nach Lieblingsstücken.


    Alban Berg (1885-1935):
    Mein Lieblingswerk ist die Lyrische Suite für Streichquartett, die ich mindestens ebenso hoch schätze wie die entsprechenden Werke Bartoks; ein Wahnsinnsstück! Auch das erste Quartett (op.3), das mir zuerst sehr schwer gefallen ist, ist ein faszinierendes Werk. Ebenso mag ich einige Lieder und die Orchesterstücke op. 6 und das Violinkonzert Wie schon angedeutet, kenne ich andere, sehr berühmte Stücke, z.B. Wozzeck nur flüchtig oder gar nicht (Lulu).


    Die dritte Nennung ist eine Verlegenheitslösung. Aber Debussy und Ravel zähle ich noch nicht so recht zum 20. Jhd. ;) und Strawinsky steht mir in den Werken, die ich kenne, emotional ziemlich fern. Von Prokofieff liebe ich einige Werke (Violinsonaten, 2. Klavierkonzert) sehr; der Rest läßt mich oft ziemlich kalt, sofern ich es überhaupt kenne. Schönbergs und Weberns Werke kenne ich größtenteils noch viel zu schlecht. Von den im 20. Jhd. geborenen Komponisten kenne ich doch wohl am meisten von:


    Dmitri Schostakowitsch (1906-75):
    Zu meinen Lieblingswerken gehören das 1. Violinkonzert, Klaviertrio und -quintett, besonders das 3.,5.,8. Streichquartett, die 8., 9. u.10. Sinfonie. Wiederum kenne ich etliche Werke bisher noch sehr schlecht (ca. die Hälfte der Sinfonien erst ein- oder zweimal gehört) und ich halte einiges, was ich kenne, für nicht besonders grandios. Aber zum einen kommt es ja nicht auf das Verhältnis von guten und weniger guten Stücken an, sondern auf die guten, zum anderen begeistert mich der hochemotionale Charakter der genannten Werke, ebenso wie der skurrile, doppelbödige Humor (z.B. 9. Sinf. Konzert f. Klavier mit Trompete) und auch der Neobarock in den 24 Präludien&Fugen (die viele Hörer wohl eher langweilig, trocken oder zu rückwärtsgewandt finden.) fasziniert mich.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Der leicht sadistische Zug des Forenbetreibers trifft mich nicht, ich bleib beim "sozialistischen Realismus":


    Schostakowitsch und sein Gesamtwerk,

    dann mit Abstand


    Miaskovsky mit seinen 27 Sinfonien (Romantik ohne Ende, außer dass das Pferdegespann durch einen Ackeschlepper ersetzt worden ist)


    und Kabalevsky mit seinen 4, wobei ich von denen besonders die 3. schätze, die gut 30 Jahre nach Verdis Tod in ihrem Chor-Abschnitt noch einmal dessen Dramatik in aller Frische aufleben lässt.


    Viele Grüße
    John Doe
    :hello:

    Einmal editiert, zuletzt von John Doe ()

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  • Lieber Alfred :



    ich fionde diesen Thread nicht sadistisch , sondern sehr anregend .


    Ich möchte unbedingt erwähnen :


    > Umberto Giordano mit "Andrea Chénier" ( Chénier gilt noch heute zumindest in Frankreich als bedeutender Lyriker ! ) . Also ein direkter Bezug zur geschichtlichen Wirklichkeit ( FVranzösische Revolutuion , in der Chénier selbst wahrscheinlich nach Verrat enthauptet worden ist . ).


    Und gerde die Staatsoper in Wien hat Massstäbe setzende Aufführungen etwa mit Franco Corelli als Chénier , mit Renata Tebaldi und Bastianini mit übrigens herrlichem Bühnenbild aufgeführt .


    > Puccini : Turandot . Ein nicht ganz vollendestes Meisterwerk .


    Man wird wohl bei aller Diskussion um Puccinis Stellung in der Opernliteratur immer noch konstatieren müssen , dass seine "Turandot" sehr viele der bedeutensten Sängerinnen und Sänger immer wieder herausgefordert hat !



    > Ja Kabalevsky mag ich sehr gerne ,aber noch deutlich vor ihm Sergey Rachmaninov !


    Die Klavierkonzerte , besonders die in c- und d-Moll, die Préludes , viele der lieder 8 ich darf an die Wiedergabe etwa während der "Salzburger Festspiele" in den 1970er Jahren erinnern ( N. Gedda und A. Weissenberg . Später auch bei EMI veröffentlicht ) .


    Und natürlich die beiden Klaviersonaten ; besonders die in d-Moll von 1907 schätze ich ganz besonders .




    Beste Grüsse !


    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • ich habe auch keine Probleme :D:angel:



    allerdings gehört meine Zustimmung Komponisten, die wenig avantgardistisch sind / waren - und wenn, dann sind diese Stilelemente eher dezent eingesetzt (was meines Erachtens dann auch völlig genügt)


    Für Serialismus und 12Tonmusik habe ich nicht viel übrig, wenn schon dann gehöre ich zu jenen die die Minimalmusic bevorzugen - oder aber es sehr begrüße, wenn Rückgriffe auf ältere Stile gemacht werden.




    Dimitri Shostakovich


    zwar anfängliche Berührungsängste, dann aber vollkommene Begeisterung - und zwar in allen Genres.
    Ich mag seinen Zynismus und seine teilweise herzerweichenden Themen.
    Er wird mit Sicherheit eine Stellung für unsere Epoche wie Bach und Händel im Barock oder Beethoven und Mozart in der Klassik haben.





    John Williams



    dafür mag man mich steinigen - aber ich liebe seine Musik.
    Ich bin sogar so kühn, dass ich behaupte, dass die gesamte Musik für Star Wars (man benötigt da wohl fast 15 CD's) zu den schönsten und wichtigsten symphonischen Gesamtwerken des 20. Jh. gehören wird - denn auch wenn es nur Filmmusik ist - diese Musik ist auch ohne Film phantastisch und zeitlos und kann auch durchaus so im Konzert bestehen - was sie ja auch mittlerweile tut.




    Ulrich Blees



    Ein Komponist der mich ständig wieder aufs neue begeistert, nicht nur weil er dem Serialismus eins hustet und sich immer treu bleibt.
    Er schafft es mit seiner Musik wirklich zu berühren.
    Ein Vergnügen für Intellekt und Herz. :yes:


    Vor allem seine Symphonie in d-moll, das große Klavierkonzert und eine ganz besondere Ouverture gehören zu meinen liebsten Werken.

  • Hier meine:


    1 .Hugo Alfven (1872-1960 ) : Sinfonie No . 5 ( 1942 ) , Midsommarvaka ( 1903 )
    Seine Werke sind trotz der aufkommenden Modernität , romantisch geblieben.


    2. Igor Strawinski (1882-1971 ): Le Sacre ( 1913 ) , Oedipus Rex (1927/48 )
    Le Sacre hat mich voll in seinen Bann gezogen und ist eines meiner Lieblingswerke.


    3. Aram Chatschaturjan ( 1903-1978 ): Gayaneh (1952 ), Klavierkonzert ( 1936) , Maskerade ( 1955? )
    Mich ziehen seine Rhythmen und seine Vielfalt an Melodien auch in seinen Bann. Besonders gelungen finde ich seinen Einsatz von Schlagwerk.


    Gruß
    Chrissi

  • Meine drei Lieblingskomponisten des 20. Jahrhunderts sind (ganz leicht fällt mir die Auswahl nicht):


    Max Reger - Wunderbare Kammer- sowie Orchestermusik mit ziemlich einheitlichem Niveau; eines meiner Lieblingswerke Regers ist das Klarinettenquintett.


    Arnold Schönberg - Ein Neuerer sowie Bewahrer gleichzeitig; dass dies funktioniert, belegt sein Schaffen; eines meiner Lieblingswerke Schönbergs ist sein drittes Streichquartett.


    Bela Bartok - Sehr konzentrierte und gleichzeitig lebendige Musik mit angenehmer Klarheit; eines meiner Lieblingswerke Bartoks ist sein fünftes Streichquartett.


    Gruß,


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Zitat

    Wäre irgendjemand mal auf die Idee gekommen, wenn es darum ginge, die Lieblingskomponisten des 18. Jhds. zu nennen, die Anzahl auf 3 zu begrenzen...?


    Ich glaube kaum, die Leute sind ja so einfallslos..... :baeh01:


    Zudem wäre das Endergebnis in diesem Fall voraussehbar gewesen - etwas was man im Falle des 20. Jahrhunderts nicht behaupten könnte.
    Voraussehbar war für mich lediglich, daß kaum Werke der "radikalen" moderne - also Zeitgenössisches nominiert werden würde.


    Hier nun MEINE drei Lieblingskomponisten des 20. Jahrhunderts - in Wirklichkeit ist das natürlich auch nur eine Auswahl und vieles bleibt auf der Strecke.


    Igor Strawinsky - und zwar deswegen weil er immerhin noch eine gewisse Verbindung mit der traditionellen Klassik hat, er zitiert fast in jedem Werk Komponisten der Vergangenheit. Dazu bietet er eine beeindruckende Rhythmik und effektvolle Intrumentierung. Ein Lieblingswerk wird nicht nominiert...


    Carl ORFF-Als Lieblingswerk nominiere ich seinen Ohrwurm, die Carmina Burana, aber auch seine Opern sind für mich interessant zu hören.
    Orff verbindet eine vorsichtige Moderne mit Althergebrachtem und veritablen Ohrwurmthemen

    Dimitri SCHOSTAKOWITSCH
    - Er dürfte der Sieger dieses Votings werden - ich schätze an ihm - hierin Strawinsky nicht unähnlich - seine
    Zitate gemischt mit der ihm eigenen Tonsprache. So ist mir diese Musik nicht allzu fremd.


    mfg aus Wien
    Alfred



    PS:
    Das (mir gewidmete) Klavierkonzert von Ulli
    wurde von mir nicht genannt, weil ich es für Musik
    des 18. Jahrhunderts halte, die "zufällig" im 21. Jahrhundert
    geschrieben wurde.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schostakowitsch, natürlich. Ich nenne von seinen Sinfonien die Nr. 5 (das hat seeehr persönliche Gründe) und die Nr. 11.


    Janaceck. Hier ist es das Klavierwerk. Ich nenne "Auf verwachsenem Pfade" und "Im Nebel" Und von den Orchesterwerken: die Sinfonietta.


    Siegfried Köhler. Nicht wegen der Weihnachtskantate "Tausend Sterne sind ein Dom," so wunderschön und herzbewegend sie auch ist. Sein Violinkonzert aber ist einfach grandios.


    Jetzt hoffe ich nur, dass irgendjemand noch Ravels "Daphins und Chloé" nominiert, das Violinkonzert von Petris Vasks und, und und....


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    PS:
    Das (mir gewidmete) Klavierkonzert von Ulli
    wurde von mir nicht genannt, weil ich es für Musik
    des 18. Jahrhunderts halte, die "zufällig" im 21. Jahrhundert
    geschrieben wurde.


    Ich werde künftig besser aufpassen, wann ich mich wo aufhalte...


    :lips:

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

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  • Hi,


    Gustav Mahler, der - wie ich staunend eruiert habe - tatsächlich den Großteil seiner Sinfonien knapp nach der vorletzten Jahrhundertwende komponierte, da war er bereits 40+ Jahre alt...


    Und seit einiger Zeit fasziniert mich Engelbert, allerdings der Humperdinck. Zunächst mit 'Hänsel und Gretel'.


    Einen dritten Platz spare ich mir noch auf...


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Dmitri Schostakowitsch steht bei mir an erster Stelle, da mich seine Musik berühren und aufwühlen kann und mich die oft eigenwilligen Klänge, Akkorde und Rhythmen faszinieren. Ich liebe sehr viele von seinen Werken, nicht nur die Symphonien (4, 5, 7, 8, 9, 10, 13, 15): Streichquartette, Cellosonate, das erste Cellokonzert, Klavierkonzerte, Soloklavierwerke (24 Präludien und Fugen op. 87!), viele Lieder, die Jazz-Suiten, Opern (v. a. Lady Macbeth von Mzensk, Die Nase, Die Spieler).


    Gustav Mahler wegen seiner Lieder (allen voran die "Wunderhorn"-Lieder), der Symphonien 3 und 4 und Das Lied von der Erde.


    Richard Strauss wegen Elektra, Salome, Daphne, Ariadne auf Naxos, Die Frau ohne Schatten, Vier letzte Lieder und einige andere Lieder mit Orchester- oder Klavierbegleitung.


    Allerdings habe ich das Gefühl, dass Mahler und Strauss mit einem Bein noch im 19. Jahrhundert standen und nicht so ganz zu der hier gemeinten "Moderne" gehören.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hi,


    interessant, dass für die meisten das 20.JH offenbar maximal 40-50 Jahre gedauert hat, für einige sogar maximal 20-30 Jahre :no:


    So jetzt mal was richtiges auf die Ohren: :baeh01:


    Wolfgang Rihm - Chiffren-Zyklus
    Kaija Saariaho - Lichtbogen
    Heiner Goebbels - Surrogate Cities


    Gruß aus dem Wiesengrund

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  • Zitat

    interessant, dass für die meisten das 20.JH offenbar maximal 40-50 Jahre gedauert hat, für einige sogar maximal 20-30 Jahre


    Genau DAS wollte ich beweisen - und man mag mir zugute halten, daß ich keinen Einfluss auf die Abstimmung genommen habe.


    Es mag noch so oft für Werke der Moderne plädiert werden - im Grunde sind sie ungeliebt - zumindest weitgehend.


    Denn einige Nominierungen sind ja noch ausständig.....


    Mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe auch zumindest zwei Komponisten genannt, die noch eher ins 19. denn ins 20. Jahrhundert gehören: Strauss und noch viel mehr Puccini. "Turandot" ist doch im Grunde eine Oper des späten 19. Jahrhunderts, die erst im frühen 20. Jahrhundert geschrieben wurde.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Für mich hat das 20. Jahrhundert durchaus zehn Jahrzehnte :D, und wenn ich drei Komponisten nennen soll (dreißig wären mir lieber), dann sind es die folgenden:


    Francis Poulenc
    Olivier Messiaen
    György Ligeti


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Um den Gegenbeweis zur These, das 20.Jahrhundert habe nur 40 oder 50 jahre gedauert, anzutreten:


    - Darius Milhaud (La création du monde)
    - Paul Hindemith (In einer Nacht)
    - Thierry de Mey (Musique de table, aber eigentlich jedes Werk von ihm)


    Der letztgenannte lebt noch - bin gespannt ob er hier irgendjemandem bekannt ist.


  • Bei wem? Den Taminos? Soll das etwa repräsentativ sein? :hahahaha:

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  • Oh je - es wäre einfacher, für den Zeitraum 1900 - 1950 und 1950 - 2000 separat antworten zu dürfen. Aber so waren die Regeln nicht gestellt. Hm.


    Ich unterlaufe die Absicht des Threads mit meiner ersten Nennung:


    1.: Gustav Mahler (Sinfonie Nr. 9)


    Da die 4. Sinfonie von Mahler in den Jahren 1899/1900 entstand, ist die Bedingung "deren Werke hauptsächlich im 20. Jhd. komponiert wurden" formal erfüllt. (Somit fallen Sinfonien 1-4 sowie die frühen Lieder ins 19. Jhd, aber die Sinfonien 5-10, das Lied von der Erde und die Rückert- und Kindertotenlieder in das 20. Jhd. ...)


    Ohne


    2.: Stravinsky (Le sacré du printemps)


    wäre jede Top-Liste des 20. Jhds. unvollständig, auch wenn nur ein Werk genannt werden dürfte.


    Jetzt wird es richtig schwierig. Bartok? Schönberg, Berg, Webern? Hindemith?? Reger???? Schostakowitsch? Die neuen Balten (Pärt, Vasks, Tüür, ... )? Messiaen? Ligeti? Norgard? Silvestrov?


    Ich enthalte mich einer dritten Nennung, jedoch nicht, ohne alle, die an neuen Hörerfahrungen interessiert sind, auf die Komponistinnen Gloria Coates (* 1938 - z. B. Sinfonie Nr 4 "Chiaroscuro"), Kaija Saariaho (* 1952 - z. B. Orion) und Helena Tulve (* 1972 - z. B. Abysses) hinzuweisen. Auch, wenn wir mit den letzten beiden schon das 20. Jhd. verlassen.

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Ich glaube kaum, die Leute sind ja so einfallslos..... :baeh01:


    Zudem wäre das Endergebnis in diesem Fall voraussehbar gewesen - etwas was man im Falle des 20. Jahrhunderts nicht behaupten könnte.


    Voraussehbar, welche drei von A. u. D. Scarlatti, Vivaldi, Telemann, Rameau, Couperin, Händel, J.S., CPE und J.C. Bach, Hasse, Jomelli, Pergolesi, Gluck, Haydn, Boccherini, Cimarosa, Salieri, Mozart, Kraus am häufigsten genannt werden? In einem Forum, in dem sich nicht wenige Mitglieder rühmen, eine besondere Neigung zu "unterschätzten" Komponisten aus Barock und Klassik zu pflegen?
    Da scheint mir der voraussichtliche "Sieg" von Schostakowitsch und die Tatsache, daß die Hälfte der Teilnehmer Spätromantiker wie Mahler, Puccini oder Strauss nennt, wesentlich leichter vorherzusehen gewesen sein :hahahaha:


    Zitat


    Voraussehbar war für mich lediglich, daß kaum Werke der "radikalen" moderne - also Zeitgenössisches nominiert werden würde.


    Viele Werke, die zwischen ca. 1908 und 1940 entstanden sind viel extremer als z.B. das meiste von Schostakowitsch aus den 60er Jahren, oder von Henze heute. Radikalität hat nichts mit dem Entstehungsdatum zu tun.


    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Arnold Schönberg
    Karlheinz Stockhausen


    N.N.


    N.N. = KSM?


    ;)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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