Liebe Gemeinde,
es juckt mir schon lange unter den Nägeln, hier einen Thread über den griechischen Dirigenten Dimitri Mitropoulos zu beginnen; und zwar nicht, um biographische Informationen über ihn zu sammeln oder CD-Aufnahmen zu empfehlen, sondern, um diesen Dirigenten ausführlich zu diskutieren. Warum? Nun, dazu ein Zitat von Zauberton:
Zitat von ZaubertonEiner meiner Lieblingsdirigenten ist Dimitri Mitropoulos, der alles andere als akademisch dirigierte und dabei eigentlich immer für elektrisierende Spannung gesorgt hat. Sein risikoreiches Dirigat ist gekennzeichnet durch rhythmischen Drive und zum Teil extreme Temposchwankungen, denen manches Orchester nicht folgen konnte.
Seine Stärken liegen meines Erachtens besonders bei spätromantischer effektvoller Musik (Strauss, Mahler) und bei Opern. Viele von ihm dirigierte Liveaufnahmen gehören zu dem Spannendsten, was ich an mitgeschnittenem Musiktheater kenne.
Und das sehe ich eben gerade nicht so. Meine erste Begegnung mit ihm fand auf meiner "Ernani"-Aufnahme statt, und schon da empfand ich ihn als Makel. Ich habe mir viele Male eine von ihm dirigierte "Forza"-Ouvertüre angehört und sehr lange gebraucht, um überhaupt ein gutes Haar daran zu finden. Möglicherweise liegt es an der ungünstigen Postierung der Mikrofone, möglicherweise auch an dem von Zauberton erwähnten Unvermögen des Orchesters - für mich klingt diese Aufnahme pathetisch, effekthascherisch, zusammenhanglos (durch die extremen Temposchwankungen), stellenweise viel zu laut; im Gesamten also so überdehnt, dass die zitierte Spannung nicht nur überdehnt wird, sondern reißt. Vermutlich brauche ich einfach noch Zeit, um mich mit ihm anfreunden zu können. Was meint ihr zu Dimitri Mitropoulos?