Sinfonie Nr. 41 C-Dur
entstanden ca. 1768/69, in der Umgebung der ebenfalls in dieser Tonart stehenden 38 und 48.
Besetzung: Flöte (nur im andante), je zwei Oboen, Hörner, Trompeten, Pauken, Fagott, Streicher
1. Allegro con spirito 3/4
Es beginnt beinahe etwas gemütlich mit einem ruhigen festlichen Thema (das auch ein Menuett sein könnte), aber anschließend wird mit punktierten Fanfarenstößen mächtig aufgetrumpft. Das schlichte gesangliche Seitenthema bleibt den Streichern überlassen; eine knappe Schlußgruppe beschließt schmetternd die Exposition.
Die Durchführung fängt im Kontrast dazu mit den Streichern und dem Seitenthema an, das schwärmerisch und etwas melancholisch ausgesponnen wird. Es folgt eine Scheinreprise mit den ersten 4 Takten des Hauptthemas; daß es so schnell nicht vorüber sein konnte, wird aber bald klar, wenn dieser Reprisenanlauf zweimal an einer Fermate hängenbleibt. Der recht stürmische Rest der Durchführung basiert im wesentlichen auf Material aus der Überleitung zum Seitensatz und der Schlußgruppe. Die tatsächliche Reprise baut nochmal eine kleine Verzögerung in die pompöse Entwicklung des Hauptthemas ein und präsentiert das Seitenthema durch ein Oboensolo in neuem Gewand.
2. Un poco andante F-Dur 2/4
Vom Gestus her zunächst ein recht typisches schreitendes andante, mit recht anonymen Themen, aber an klanglicher Raffinesse den Kopfsatz noch übertreffend (Trp./Pk. schweigen, dafür gibt es jetzt eine Solo-Flöte): Die Streicher spielen mit Dämpfer, nach der Themenvorstellung folgen ausgedehnte virtuose Flötenfiguren, die weniger einen konzertanten Eindruck machen als träumerische Klangflächen erzeugen. Dazu spielt die Oboe eine kleine sehnsuchtsvolle Melodie (als eine Art Seitensatz), anschließend machen sich 32tel-Figuren der Flöte selbständig, dann folgt eine hingetupfte synkopierte Passage nur für die Streicher. Den Abschluß bildet wieder Passagenwerk von Geigen und Flöte.
Die Durchführung wird lange nur von den Streichern bestritten, zunächst mit dem Anfangsthema, wobei sich dieses aber mehr oder weniger auflöst, die Hauptstimme nur mehr lang ausgehaltene Töne spielt und die Begleitung einfach weiterläuft. Die Bläser treten nur in den letzten Überleitungstakten zur Reprise hinzu (ein weiterer wirkungsvoller Effekt). Die Reprise zeigt keine wesentlichen Veränderungen.
3. Menuet
Hier trumpfen nun wieder die festliche Tuttis mit Tromp/Pk. auf, wobei sich kurze Phrasen der Streicher mit den Tuttistellen abwechseln. Belebt wird der teils etwas bombastische Gestus durch Triolenpassagen.
Das Trio ist klanglich noch berückender: Analog zum Hauptteil kontrastieren hier volkstümliche Terzen der Oboen und Hörner mit einer einfachen Passage der Geigen, immer mit einer ganz einfachen Tanzbegleitung der tiefen Streicher.
4. Finale: Presto (in 2/4 notiert, aber de facto ein 6/8-Takt)
Eine rasend schnelle "Tarantella", die in durchgehenden Triolenpassagen vorübereilt. Als Thema dient eine simple absteigende Tonleiter in Vierteln; ein Seitensatz ist noch weniger greifbar; es gibt zwischendurch einer chromatische Wendung, dann eine verkürzte Version der Tonleiter mit "Triolenantwort". Entsprechend kurz ist auch die Durchführung; insgesamt kommt es hier auch weniger auf thematische Arbeit als auf den beinahe atemlosen, mitreißenden Schwung und die Kontraste zwischen den huschenden Streicherpassagen, und explosiven schmetternden Tutti an.
JR