Euer Top- und Flop-Konzerterlebnis

  • Liebe Musikfreunde,


    Ihr habt bestimmt schon fantastische Konzerte erlebt. Manche gehen oft, andere besuchen weniger Konzerte. Bei mir hält sich das in Grenzen (so 10-20 pro Jahr), meine Frau und ich würden schon öfters gehen, aber unser Geldbeutel erlaubt das nicht immer und wenn das Konzert dann eher flau war, ärgert man sich später doch nur, man hätte sich gut mehrere CD’s dafür kaufen können.:motz:


    1. Welches war bis jetzt euer größtes Konzerterlebnis, das was Ihr am liebsten noch mal erleben würdet, (Konzert für die Insel sozusagen) sicher ihr Lieblingswerk gespielt oder dirigiert von Eurem Lieblingsinterpret? Wo, wann, und warum ist es Eure Top 1? Ich weiß das wird nicht einfach, ihr dürft aber nur eins nennen.


    2. Welches Konzert hat Euch am meisten enttäuscht? Also das Konzert wo Ihr große Erwartungen hattet, und wo ihr euch später geärgert habt, das Geld besser anders anlegen zu können.


    Mein Top-Konzert:
    1990 - Metz (France) Salle Arsenal) Münchener Philharmoniker - Sergiu Celibidache - Bruckner Sinfonie Nr. 8. Gute 100 Minuten brauchte er, um die vier Sätze in aller Breite ausschwingen zu lassen. Er zwang das Publikum zum hinhören, die Spannung und der intensivierende Gestaltungsatem ließen bei den extrem breiten Tempi in keinem Moment nach. Einmalig!:jubel::jubel::jubel::jubel:


    Mein Flop-Konzert:
    2004 - Luxemburg Konservatorium. Brahms Klavierquartett op. 25., das zweite Werk habe ich vor lauter Enttäuschung vergessen. Die Herren Gidon Kremer, Yuri Bashmet, Misha Maisky und Boris Berezowsky am Klavier (anstatt wie vorgesehen Martha Argerich). Na ja, wenn solche Weltklassemusiker so lustlos spielen, ist das sein Geld nicht wert. Das bunte Hemd von Maisky allerdings gefiel mir sehr gut. :motz::motz::motz:


    Bin auf eurer Top- und Flop-Konzert gespannt.


    gruß
    Roman :hello:

  • Hallo Roman,


    über die Top-Erlebnisse gibt es schon diesen thread:
    Sternstunden und Meilensteine ...


    Ich werde mal nachdenken, was für mich das großartigste unter all den Konzerterlebnissen war.
    Einen richtig großen Flop habe ich noch nicht erlebt (außer Konzertabsage).


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Flop: Concerto for Group and Orchestra, Essen, Gruga Halle, 4.2.2009


    Ein wohlgestimmter und erzählfreudiger Jon Lord plauderte darüber, wie die Noten des Konzerts verlorengingen und anhand der Tonaufzeichnungen des Originals (Deep Purple zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra) rekonstruiert wurden - so weit, so gut.


    Dann begann das Stück - großes Orchester (Hagen) zusammen mit einer ortsansässigen Pop-Band - im Prinzip nicht schlecht, aber das Konzert wurde durch Lautsprecher verstärkt, die vernehmlich räuschelten und natürlich die breite Orchesterbühne auf einen Punkt reduzierten.


    Fazit: Die Gruga-Halle sollte schnellstens ihre Verstärkerelektronik austauschen, die scheint noch Stand Mitte der 80er zu sein. Kein Klassik-Konzert mehr besuchen, das für 2000+ Personen aufgeführt wird. Nie mehr "Klassik" in der Gruga-Halle!



    Top: Chor Cantamus, Kierspe, zusammen mit dem Kourion Orchster, Münster unter der Leitung von Frank Biesterfeld: Bachs Matthäus-Passion, 15.3.2009 - sicher nicht das großartigste unter allen Konzerterlebnissen (das liegt über 20 Jahre zurück: Pepe Romero in Garching mit u.a. der Chaconne von Bach), aber sicherlich eines der Highlights aus diesem Jahr!


    Mal wieder ein Laien-Chor, der zusammen mit einem Profi-Orchester und Profi-Solisten ein großes Werk gestemmt hat: große Begeisterung, hoher musikalischer Anspruch und gute Akustik ohne jedwede Elektronik. Da kam Freude auf !!