durch die rege anteilnahme namhafter kompetenzler an meinen naiven versuchen, die welt zu verstehen, erlebe ich zur zeit einen motivationsschub im zupfclavierbereich, der mich dazu bringt, diesen thread zu eröffnen.
ich werde heute und demnächst -auch zur ehre von euch angesprochenen, aber nicht ausgeschriebenen, ich hab viel von euren beiträgen gelernt- meine cembalocds vorstellen. naja, eher auflisten.
(das hat auch den praktischen nebeneffekt, dass ulli weiß, mit welchen geschenken er mich nicht mehr überraschen kann, allerdings ist das jetzt eh nicht so sein gebiet...)
fallweise werde ich die bildchen mit beobachtungen subjektiver art versehen.
geschmacksberichtigungen und erhellende kommentare von seiten der hardcorefraktion sind ausdrücklich erwünscht -selbst demaskierendster art ("das ist jetzt aber kein cembalo sondern ein hackbrett").
einige -oder auch viele- der aufnahmen mögen an anderen stellen schon vorgestellt und abgehandelt sein, darum geht es ja nicht.
man könnte eher meinen, ich wolle das forumsgeschehen wieder auf das niedere niveau des musikgenießens senken, wo es anfangs einmal war...
und vielleicht gibt es ja den einen oder die andere leserIn, welche auch lust bekommen.
das cembalo, früher in diesem forum auch chemballo genannt, ist kein virginal und kein clavichord.
dennoch nehme ich die mit und damit einen geringen verschmutzungsgrad von ca. 7,14% in kauf, sprich 5 von ca. 70 scheiben.
und 2 sind gar gemischte compilationen. o graus! -die freude jedes aufrechten verwalters...
beginne ich also gleich mit diesen beiden:
vox virginalis
werke aus dem zeitalter der tudors und stuarts, also in dem fall von ca. 1525 bis ca.1650.
eingespielt wurden die stücke abwechselnd auf virginal und cembalo vor 10 jahren beim québecoisen label atma von rachelle taylor, einer kanadischen musikologin, die anscheinend gelähmt ist, wie ich an einem bildrand zu beobachten glaube -erwähnt wird es nirgends.
die instrumente sind ruckers-nachbauten.
sie spielt irgendwie "bedächtig", was zwar meiner hörkonzentration entgegenkommt, aber mich auch nicht sehr erregt.
pavana/the virgin harpsichord
skip sempé, olivier fortin, pierre hantai
und obwohl mit bull, byrd, gibbons, tomkins, usw. die selben komponisten vertreten sind wie zuvor, decken sich die stücke nicht (1,2 zum interpretationsvergleich hätt' mir nichts ausgemacht).
hauptakteur ist skip sempé aus new orleans, die beiden anderen dürfen auch reinhauen, jedoch nie solo. manches stück spielen sie zu dritt, keine ahnung wie historisch informiert das ist, es klingt jedenfalls hip
die 3 instrumente sind vom berühmten martin skowroneck aus bremen z.t. schon vor 50 jahren gebaut worden. dieser pionier war ja quasi erstausstatter von leonhardt und harnoncourt und wird im beiheft von sempé ordentlich gewürdigt.
[ich weiß, ich komme mir ein wenig wie der eulenhändler in piräus vor, aber vielleicht verirren sich ja auch fremde in dieses reservat]
die aufnahme ist von 2001, das label ist astrée.