Bach ist der Haydn Mozarts…

  • …und Mozart der Händel Bachs.


    Oder so ähnlich jedenfalls. Zwei der genannten Komponisten feiern wir in diesem Jahr: Händel anlässlich seines 250., Haydn wegen seines 200. Todestages. Haydn und Händel haben ansonsten wenig gemein (bis auf das ‚H’ und ‚n’ im Familiennamen).


    Irgendwie hat sich bei mir so eine Idee im Hirn (oder was immer an dessen Stelle sich befindet) festgesetzt.


    Zum einen die für mich offensichtliche Tatsache, dass Händel mit Mozart viel gemeinsam hat: Nämlich das zunächst epigonenhafte Arbeiten (Händel hielt sich an Corelli, Vivaldi, Albinoni, Steffani – Mozart an Johann Christan Bach, Kozeluch, Johann Schobert). Erst, nachdem beide die jeweiligen Vorbilder in Perfektion kopieren konnten, entwickelten sie ihre festen Personalstile, welche dermaßen perfekt sind, dass man sie als „Genie“ (siehe separater Thread) bezeichnen darf oder muß. Ohne diese Vorarbeiten wäre es vermutlich niemals dazu gekommen. Ist als das „Genie“ an beiden die Vollendung in Form der Mischung und Perfektion von (sagen wir mal trivial) „nur guten Teilen“ der Vorbilder?


    Zum anderen stehen Bach bei Händel und Haydn bei Mozart (für mich als eher stille Beobachter) nebenan. Bach und Haydn haben m. E. auch gemeinsam, dass sie weitaus weniger abkupferten (bei Bach mag ich mich grob irren) und mehr aus sich selbst heraus Grandioses und Neues schufen, natürlich nicht, ohne über den Tellerrand zu blicken.


    Am Kopf kratzend grüßt



    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)