O Sancta Justicia - Gustav Albert Lortzing: Zar und Zimmermann

  • Liebe Opernfreunde



    Lortzings Opern geniessen heute nicht mehr jenen Stellenwert, der ihnen eigentlich zukommt, aus diesem Grund, daher möchte ich sie an dieser Stelle gerne ein wenig in Erinnerung rufen.


    Heute habe ich mich für "Zar iund Zimmermann", ein (scheinbar) durchwegs freundliches Werk in deutscher Sprache entschieden, das am 22. Dezember 1837 in Leipzig uraufgeführt wurde, mit Lortzing selbst in der Rolle des Peter Iwanow.(andere Quellen sagen er habe den Zaren gespielt, aber das glaube ich nicht, Lortzing hatte einen Tenor)


    Die Aufnahme des Werkes war freundlich, aber nicht enthusiastisch.
    Erst zwei Jahre später, in Berlin gelang der Durchbruch.


    Lotzing hat nicht nur die Musik geschrieben, sondern auch das Libretto, allerdings auf der Basis bereits bestehender Vorlagen ("Le Bourmestre de Sardam ou Les Deux Pierres" von Duveyrier, Boirie und Merle..)
    Es gab zu jener Zeit auch bereits eine Oper die diesen Stoff verarbeitete, nämlich "Frauenwert oder der Kaiser als Zimmermann"
    Lortzing nimmt jedoch als Vorlage die deutsche Übersetzung des Sprechstücks in einer Übersetzung von Georg Christian Römer.- Der 3. Akt ist Lortzings völlig freie Erfindung.


    Das Stück war zu Lortzings Zeiten so berühmt, daß es auch in Russland gegeben wurde, obwohl die Zensur das Erscheinen der Figur des Zaren auf einer Opernbühne verbot. So wurde die Rolle für "Kaiser Maximillian I" umgeschrieben. Daß damit Zeit und Aussattung nicht mehr stimmten,
    scheint schon damals keine Rolle gespielt zu haben, wie es scheint. Zu dem wurde der Oper damit die "historische Grundlage" entzogen. (Der Zar weilte 1697 tatsächlich für einige Tage anonym in Zardaam, und es entspricht auch der Tatsache, daß er sich für Schiffbau interessierte. Lefort ist ebenso eine historische Persönlichkeit, er war Berater des Zaren von jungen jahren an. Der in der Oper angesprochen Aufstand, hat ebenfalls stattgefunden.


    In Lortzings Oper paart sich französischer Esprit mit italienischer "Opera Buffa" und deutscher Romantik, Dinge die eigentlich nicht zusammenpassen wollen - Lotzing der erprobte Theatermann bringt alles unter einen Hut.


    Heute wirft man dem Werk gelegentlich Oberflächlichkeit (in Deutschland wurde Leichtigkeit schon immer gern mit Oberflächlichkeit gleichgesetzt :stumm: :D :hello:) und "Altväterlichkeit" vor, in einer Zeit die es scheinbar verlernt hat, sich an volkstümlichen wunderbaren Melodien zu erfreuen und - zu lachen.


    Und wer das sucht, der wird von Lotzings Werk hier bestens bedient.
    Doppelten Genuß hat jener, der auch die scheinbar so simpel gestrickten Charaktäre näher betrachtet, die bekommen dann quasi etwas doppelbödiges: Nehmen wir nur den "schwachköpfigen Bürgermeister (Originazitat!), der mit Fremdwörtern nur so um sich wirft, die er selber nicht versteht, und versucht allen nach dem Mund zu reden. Wer fühlt sich hier nicht an manche Politiker (nicht nur deutsche) der Gegenwart erinnert ? Auch der Zar, der am Schluß des Stückes ausgerechnet einen Deserteur zum "Kaiserlichen Oberaufseher" (wies scheint, ein Titel ohne Funktion, nur zum Abkassieren geschaffen) macht, ist ein Gustostücken für Freunde der Ironie.
    Weil wir gerade bei Ironie sind: Auch die Kavatine der Marquis de Chatenauneuf enthält, bei aller Poesie, ironische Momente.



    Wie man gesehen hat, widme ich mich hier zu Threadbeginn vorwiegend dem Libretto, weniger der Musik, die allein für sich spricht.
    Ob es sich num den "Holzschuhtanz" oder um das "Diplomatensextett"
    Die Arie des Van Bett (mit Anklängen an italienische Baßbuffo-Rollen) oder die total aus allen Fugen geratende Kantate am Schluß der Oper handelt, alles sind Meisterstücke, die aber dennoch, oder gerade deshalb die manchmal geradezu höhnischen Textstellen noch unterstreichen, da braucht es keine Hinweise von meiner Seite.



    Sogar Wagner hat das Werk geschätzt.


    Zu den scheinbar so simplen Texten:


    "Schon seit geraumer Zeit entdeck ich hier Gesichter,
    die mir ganz unbekannt,
    und die gehören sicherlicht zu dem Gelichter
    das sie soeben hier genannt"


    (Für jene die die Oper nicht kennen: Das "Gelichter" das Van Bett
    hier anspricht entpuppt sich dann als der französische Gesandte, der englische Botschfter und der Zar persönlich)


    Hier sei noch eine Arie genannt, die gern gestrichen wird, weil
    sie "so ernst" ist, und gar nicht in die Oper passt.(!!! :D)


    Es handelt sich um :"Verraten, ach Verraten" eine Arie, die der Zar singt, als er erfährt, daß Unruhen im Moskau sind.


    Die Arie ist über alle Maßen pathetisch und aus meiner Sicht
    eine Verspottung etlicher bereit damals bekannter Opern


    Hier der Text (aus dem Gedächtnis) einer Passage


    "Verräterblut soll färben
    das blanke Henkerbeil
    damit sie sühnend sterben
    dem Vaterland zum Heil"


    Aus meiner Sicht, im Kontext mit dem restlichen Werk, als pure Parodie zu werten. Beweisbar ist das natürlich nicht, aber wenn man sich Lortzings Humor, durch die Texte all seiner Werke ansieht, ist dieser Schluß schon naheliegend. Andrerseits haben wir hier ein Problem: Der Zar war nun mal eine historische Persönlichkeit, und so harmlos freundlich wie er in der Oper geschildert wird war er ja nun wirklich nicht.



    Ansonst - Lachen pur - vor allem für jene, die auch Sinn für Doppelbödiges haben. Leider ist das Werk eher auf der Bühne
    optimal zu realisieren, als auf Tonträger, deshalb gibt es auch nicht allzuviele.


    Aus meiner Sicht ist schon allein die Rolle des van Bett schwierig zu besetzen, er sollte ein Baßbuffo von hohen Gnaden sein.
    Solche gibt es natürlich - aber leider meist nicht im deutschen Sprachraum, wo Lachen selbst bei komischen Opern als unanständig gilt. :P



    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred!!


    Zar und Zimmermann ist Lortzings beste Oper, da er in ihr wie du schon sagtest den Zuschauer sehr oft zum Lachen bringt. Der van Bett ist eine der schrulligsten und liebenswertesten Figuren der Oper überhaupt.
    Ein Aufnahme von Zar und Zimmermann kann ich aber schon empfehlen, sie war mein Einstieg in Zar und Zimmermann:
    Es spielt das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Heinz Wallberg
    Zar-Hermann Prey
    Peter Iwanow-Adalbert Kraus
    van Bett-Karl Ridderbusch
    Marie-Lucia Popp
    Witwe Browe-Gudrun Wewezow
    Chateauneauf-Walter Krenn
    Lefort-Alexander Malta
    Lord Syndham-Helmut Berger-Tuna


    Ridderbusch und Kraus sind einfach großartig, vor allem in "Darf ich wohl den Worten trauen. Popp als Marie, das heißt Popp so wie ich sie am liebsten mag. Prey macht seine Sache auch gut,aber könnte besser sein(teilweise), hab aber noch keinen besseren gehört.
    Aber auch Gottlob Frick als vanBett gefällt mir gut, da er richtig schön "tief" singt. Allerdings wirkt er mir stellenweise zu ernst.


    Kurz und gut: Zar und Zimmermann sollte man einfach kennen, der Titel sagt sogar dem Großteil meiner Klasse was, und das will schon was heißen. ;)Wenn manche glauben, die Hochzeit des Figaro sei unlängst im Kino gewesen. ?( 8o


    Mfg Joschi


    PS: Beschäftigt sich nicht auch Donizetti mit der Geschichte des Zaren in Sardaam. (in der Oper Il Borgomastro di Saardam(1827))??

  • Hallo Joschi,


    So wunderbar die Musik auch ist, so wenig geeignet ist diese Oper für die Schallplatte, lebt sie doch auch von Wortspielen und von der Spontanität.
    Gesprochene Texte werde für die Schallplatte ja traditionsgemäß gestutzt, weil sie via Tonträger nicht so wirkungsvoll ankommen wie live.


    Ich habe die Oper 1967 in einer Aufzeichnung von den Bregenzer Festspielen kennengelernt.



    Lustigerweise hab ich im Internet sogar noch das Bühnenbild jener Aufführung gefunden.


    Ich erinnere mich nur mehr an einzelne Namen der Besetzung, Karl Terkal war der Marquis von Chateuneuf, Hilde Konetzny sang die Witwe Browe.
    Die Krönung jedoch was der unvergleichliche Oskar Czerwenka, weniger wegen seiner Gesangsleistung an diesem Abend, sondern wegen seiner unnachahmlichen Komik, die manchmal schon an Slapstick grenzte. Czerwenka war ein Meister des Wortspiels so wie auch des derberen Witzes, unds er machte in dieser Aufführung auch regen Gebrauch von beiden...


    So wirken Tonaufzeichnungen auf mich immer ein wenig gestelzt und akademisch, etwas, das aber in der Natur der Sache liegt...


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich finde den Gedanken, dass es sich bei "Verraten,von Euch verraten" um eine Parodie handelt interessant und im Kontext des Werkes, das sich ja über aufgeblasenes Pathos lustik macht, plausibel.
    Ich habe die Aufnahme mit Prey/Kraus/Ridderbusch/Popp und hör sie immer wieder gern.
    Popp ist einfach großartig und Ridderbusch gefällt mir hier (ebenso auch in Martha) besonders gut; ich finde, dass der "Ton" der deutschen Spieloper seinem Timbre und Temperament sehr liegt, mehr als die "ernsten" Rollen z.B. bei Wagner, obwohl ich ihn auch da schätze.


    Offensichtlich ist aber Zar uund Zimmermann wie auch andere Stücke der Gattung für ideologischen Inszenierungsunfug weniger geeignet und fristet daherleider eher ein Schattendasein im Repertoire.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Die Arie des Van Bett (mit Anklängen an italienische Baßbuffo-Rollen) oder die total aus allen Fugen geratende Kantate am Schluß der Oper handelt, alles sind Meisterstücke, die aber dennoch, oder gerade deshalb die manchmal geradezu höhnischen Textstellen noch unterstreichen, da braucht es keine Hinweise von meiner Seite.


    Ansonst - Lachen pur - vor allem für jene, die auch Sinn für Doppelbödiges haben. Leider ist das Werk eher auf der Bühne
    optimal zu realisieren, als auf Tonträger, deshalb gibt es auch nicht allzuviele.


    Aus meiner Sicht ist schon allein die Rolle des van Bett schwierig zu besetzen, er sollte ein Baßbuffo von hohen Gnaden sein.


    Meine CD-Aufnahme, eher auf LP erschienen, ist mit Nicolai Gedda, Gotlobb Frick und Hermann Prey auf EMI.
    Google zeigte mit einige Mühe, daß man diese ADD-Aufnahme noch immer bekommen kan.
    Der Frick ist unnachahmbar. Weltklasse.


    PS. Peter war im 17. Jahrhundert in das niederländische Ort Zaandam, das von Lortzing (dachte ich) umgenannt wurde in Saardam. (Die Prononzierung der niederländische "Z" ist genau wie die der "S" in Saardam).

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Du hast recht,Musicophil,an Gottlob Fricks van Bett müssen sich alle anderen Bässe messen lassen.
    Das war die Idealverkörperung des Zaandam-Bürgermeisters und ich erinnere mich noch gern,wie Frick nach einer Vorstellung im Theatercafé herzlich über sich selbst gelacht hat,als er in "O sancta Justitia" mal ergänzend zum "ich bin ganz netto - danke für die brutto - Unterstützung,Herr Fagottist" das halbe Orchester zum Lachen brachte.
    Frick lebte übrigens in Ölbronn,wo ein Museum für ihn eingerichtet worden ist.Und einen GF-Freundeskreis gibt es auch.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • eine Variante ist es, nach dem Fagottton das F nochmal zu singen, und zu sagen: "Vielen Dank, das wäre doch nicht nötig gewesen"

    Im übrigen bin ich der Ansicht, dass gepostete Bilder Namen des Fotografen, der dargestellten Personen sowie eine genaue Angabe des Orts enthalten sollten.
    (frei nach Marcus Porcius Cato Censorius)

  • Diesen seit 2 Jahren schlafenden Thread habe ich wiederbelebt, um auf interessante Aufnahmen dieser Oper auf CD und DVD aufmerksam zu machen - und somit auch meinen Lieblingskomponisten Gustav Albert Lortzing wieder etwas populärer zu machen.
    Hier meine erste Vorstellung:



    Aufnahme: 1969, Film, Hamburg
    Spieldauer: 131'
    Dirigent: Charles Mackerras
    Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
    Chor der Hamburgischen Staatsoper
    Inszenierung: Joachim Hess
    Label: Arthaus (1 DVD)
    Rollen und Sänger:
    Admiral Lefort: Herbert Fliether
    Lord Syndham: Noel Mangin
    Marie: Lucia Popp
    Marquis von Chateauneuf: Horst Wilhelm
    Offizier: Franz Grundheber
    Peter I: Raymond Wolansky
    Peter Iwanow: Peter Haage
    Ratsdiener: Jürgen Förster
    Van Bett: Hans Sotin
    Witwe Brown: Ursula Boese


    Zitat

    Amazon.de
    Wodurch soll ein Opernintendant im Gedächtnis bleiben, wenn nicht mit gutem Theater? Rolf Liebermann (1910-1999), der eigentlich Komponist war, ist dies geglückt - gerade im Hinblick auf die 14 Jahre von 1959 bis 1973, in denen ihm die Leitung der Hamburger Staatsoper oblag. In der Ära Liebermann wurden im "hohen Norden" künstlerisch-administrative Weichenstellungen vollzogen, die Auswirkungen auf die gesamte mittel- und westeuropäische Opernlandschaft hatten und noch weiter haben. Es ist bezeichnend für Rolf Liebermanns künstlerisches Credo, dass er gerade die Produktion von "Zar und Zimmermann" in Joachim Hess' Inszenierung aus dem Jahr 1969 ausersehen hatte, in die erlesene Reihe seiner 13 Opernfilme aufgenommen zu werden. Offenbar war eine möglichst vielfältige Dokumentation der Leitungsfähigkeit der gesamten Hamburger Oper in dieser Zeit beabsichtigt. Ein - damals noch - millionenfaches Fernsehpublikum sollte daran teilhaben können. Für die heutige Zeit mag es merkwürdig klingen, aber zur Inszenierung selbst lässt sich nichts Erklärendes hinzufügen, da die Geschichte in Hinblick auf Libretto und musikalische Faktur schlichtweg 1:1 umgesetzt wurde - mit allen technischen Raffinessen, die der Filmkunst am Ende der 1960er Jahre zur Verfügung standen.


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Nachdem in einem anderen - ähnlichen - Zusammenhang der Name des Dirigenten Carl-Alexander Häfner gefallen ist (über seine Biographie wissen wir nicht allzu viel) - hier eine Aufnahme der Oper aus Frankfurt:



    Aufnahme: 1951, Studio
    Spieldauer: 114'26 (stark gekürzt)
    Dirigent: Carl Alexander Häfner
    Symphonie-Orchester des Hessischen Rundfunks Frankfurt
    Chor des Hessischen Rundfunks Frankfurt
    Admiral Lefort: Ludwig Welter
    Lord Syndham: Otto von Rohr
    Marie: Maria Madlen Madsen
    Peter I: Kurt Gester
    Chateauneuf: Franz Fehringer
    Peter Iwanow: Willy Hofmann
    Van Bett: Sanders Schier
    Witwe Brown: Else Tegetthoff


    +Bonus:Gerhard Hüsch singt Zar Peters Arie;Theo Herrmann
    (Tenor) & Theo Herrmann (Bass) singen Duette von Lortzing,
    Flotow & Smetana


    Eine preiswerte Aufnahme für Einsteiger, die sich vor Rundfunk-Mono nicht fürchten!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,
    wer ist denn Frank Fehringer?
    Ich kenne nur Franz Fehringer und ich schätze, daß er den
    Marquis von Chateauneuf singt, oder ?


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von musicophil
    Meine CD-Aufnahme, eher auf LP erschienen, ist mit Nicolai Gedda, Gotlobb Frick und Hermann Prey auf EMI.
    Google zeigte mit einige Mühe, daß man diese ADD-Aufnahme noch immer bekommen kan.
    Der Frick ist unnachahmbar. Weltklasse.



    .... mit dieser Aufnahme bin ich quasi aufgewachsen, nachdem ich als damals siebenjährige diese Oper zum ersten Mal auf der Bühne gesehen hatte. Für mich ist die Aufnahme noch heute Referenz:



    Albert Lortzing (1801-1851)
    Zar und Zimmermann


    Prey, Schreier, Frick, Köth, Gedda, Vogel,
    Staatskapelle Dresden, Heger
    Label: EMI , ADD, 65




    Inziwschen habe ich die Oper in vier verschiedenen Inszenierungen an drei Theatern gesehen - und ich wäre sehr froh, wenn sich endlich mal wieder ein Opernhaus dieser Oper annehmen würde.


    LG, Elisabeth

  • Elisabeth


    Ich glaube, Paul hat recht, das ist wirklich die schönste Aufnahme der Oper! Zudem war sie - mitten im kalten Krieg - eine Gemeinschaftsproduktion der Elektrola/West mit der VEB Deutsche Schallplatte/Ost - ein erster Beweis deutsch/deutscher Zusammenarbeit in Dresden!


    Im Gegensatz zu manch anderen Lortzing-Opern gibt es von "Zar und Zimmermann" keinen Mangel an guten Aufnahmen auf Platte und DVD.
    Auch auf der Bühne ist dies lt. Statistik die meistgespielte Oper des Komponisten.


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    original Harald
    Im Gegensatz zu manch anderen Lortzing-Opern gibt es von "Zar und Zimmermann" keinen Mangel an guten Aufnahmen auf Platte und DVD.


    Das glaube ich, mein CD Schrank ziert diese Einspielung,



    Ich glaube gern, dass die EMI Einspielung hervorragend ist. Ich denke allein schon wegen Nicolai Gedda.



    LG


    Maggie

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Ach wunderbar, dass dieser Thread wieder ausgegraben wurde :) "Zar und Zimmermann" ist eine meiner absoluten Lieblingsopern, sie ist jedenfalls diejenige bei der ich am meisten lache :hahahaha:
    Vor allem wenn ich Gottlob Frick als Bürgermeister höre, er ist einfach ideal für diese Rolle!
    Die Heger-Aufnahme ist allein schon seinetwegen Referenz. Aber auch Hermann Prey als Zar ist einfach wunderbar. Peter Schreier auch sehr gut. Einzig Erika Köth als Marie fällt ein wenig ab.
    Ich besitze außerdem den von Musika erwähnten Querschnitt unter Hans Gierster mit Karl Christian Kohn (van Bett), Fischer-Dieskau (Zar), Ingeborg Hallstein (Marie), Friedrich Lenz (Iwanow) und Fritz Wunderlich (Marquis). Der ist auch sehr schön. Schade, dass es keine Gesamtaufnahme gibt. Karl Christian Kohn (der leider auf Tonträger sehr rar ist, am ehesten wohl bekannt durch seinen Kaspar im Keilberth-Freischütz) überzeugt als van Bett, an Frick reicht er jedoch nicht ganz heran. Kohn ist der ideale Kaspar im Freischütz, Frick der ideale Bürgermeister im Zimmermann.


    Eine Aufnahme, die hier noch nicht erwähnt wurde, die mich aber interessieren würde ist jene unter Ferdinand Leitner aus dem Jahr 1952 mit Gustav Neidlinger als van Bett. Kennt diese Aufnahme jemand?


    Ich hoffe wirklich sehr, dass diese Oper mal wieder häufiger auf die Bühne kommt.



    :hello: Florian

  • Maggie



    Aufnahme: 1976, Studio (Filmsoundtrack)
    Spieldauer: 111'00
    Dirigent: Heinz Wallberg
    Münchener Rundfunkorchester
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Chorleitung: Heinz Mende
    Inszenierung: Axel Corti
    Kommentar: gekürzt, ohne Dialoge, Verfilmung


    Admiral Lefort: Alexander Malta
    Lord Syndham: Helmut Berger-Tuna
    Marie: Lucia Popp
    Marquis von Chateauneuf: Werner Krenn
    Peter I: Hermann Prey
    Peter Iwanow: Adalbert Kraus
    Van Bett: Karl Ridderbusch
    Witwe Brown: Gudrun Wewezow


    Diese sehr schöne Aufnahme mit wunderbaren Sängern, die von mehreren Labels vertrieben wird, ist der Soundtrack zu einer ZDF-Verfilmung, die sehr schön ist, obwohl im Studio gedreht.
    Ich habe den Film seinerzeit bei der Erstausstrahlung auf BETA-Video mitgeschnitten, die Kassette gibt es noch, leider keinen BETA-Videorekorder mehr.


    Vor kurzem habe ich mir diesen Film bei einem US-Anbieter für viel Geld als DVD bestellt, die Bildqualität ist allerdings so miserabel, dass man garnicht hinschauen will! Ich möchter jedem abraten, diese DVD zu kaufen!


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Diabolus in Opera


    Lieber Florian,
    Die von Dir genannte Zar und Zmmermann-Einspielung unter Ferdinand Leitner ist jetzt wieder auf CD zu haben:



    Aufnahme: Sept., Okt. 1952, Studio
    Spieldauer: 119'28
    Dirigent: Ferdinand Leitner
    Württembergisches Staatsorchester Stuttgart
    Chor der Württembergischen Staatsoper Stuttgart
    Labels: DG CD: 447 829 2 (2 CD), Cantus Classics 500461 (2 CD)


    Admiral Lefort: Gustav Grefe
    Lord Syndham: Wolfram Zimmermann
    Marie: Elinor Junker-Giesen
    Marquis von Chateauneuf: Walter Ludwig
    Offizier: Siegfried Fischer-Sandt
    Peter I: Horst Günter
    Peter Iwanow: Alfred Pfeifle
    Van Bett: Gustav Neidlinger
    Witwe Brown: Therese Anders


    Ich habe die gute alte DG-Aufnahme, mußte mir die seinerzeit allerdings aus Frankreich bestellen, da in Deutschland nicht erhältlich! Nun hat, nach Ablauf der 50-Jahre-Frist, das Billiglabel Cantus Classic/Line Music von Uwe Tessnow aus Hamburg die Aufnahme erfreulicherweise auf dem Markt wieder verfügbar gemacht! Immerhin war diese mehrfach preisgekrönte Aufnahme jahrelang die Referenz-Gesamtaufnahme (Die beiden Wunderlich-Aufnahmen sind jeweils nur Querschnitte von EMI und DGG).


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich bewundere Frick als van Bett ebenso wie die meisten hier. Als gute Alternative habe ich live einmal Günther von Kannen gehört (natürlich vom Timbre nicht gar so schwarz).


    LG,


    Christian

  • @Il Grande Inquisitor


    Hallo Christian,


    ich kann mich daran erinnern, mal eine Rundfunkübertragung aus dem Gasteig in München gehört zu haben, da sang auch Günter von Kannen den Bürgermeister van Bett. Leider hatte ich zu der Zeit keine Möglichkeit, die Sendung aufzunehmen, ich habe aber die Besetzung:


    Sendung: 28.3.1999, live, konz., BR München
    Dirigent: Leopold Hager
    Münchener Rundfunkorchester
    Chor des Bayerischen Rundfunks


    Marie: Birgid Steinberger
    Marquis von Chateauneuf: Endrik Wottrich
    Peter I: Bo Skovhus
    Peter Iwanow: Peter Gaillard
    Van Bett: Günter von Kannen


    Der Wottrich als Chateauneuf war gewöhnungsbedürftig mit seinem gequetschten Tenor, aber ansonsten war es eine schöne Sendung, obwohl von Kannen eigentlich kein van Bett ist. Boje Skovhus hat mit gut gefallen!



    Die neueste (ungekürzte) Studio-Aufnahme der EMI hat es gegen die geballte Konkurrenz der früheren Aufnahmen von Anfang an schwer gehabt, obwohl sie durchaus ihre Meriten hat, z. B. Kurt Moll als van Bett und Peter Seiffert als Chateauneuf:



    Aufnahme: 26.–30.6.1987, Studio München
    Spieldauer: 140'29 (vollständig)
    Dirigent: Heinz Fricke
    Münchener Rundfunkorchester
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Chorleitung: Hans-Peter Rauscher
    Dialog-Regie: Wolf Euba


    Admiral Lefort: Jan-Hendrik Rootering
    Lord Syndham: Kurt Rydl
    Marie: Barbara Bonney
    Marquis von Chateauneuf: Peter Seiffert
    Peter I: Wolfgang Brendel
    Peter Iwanow: Deon van der Walt
    Van Bett: Kurt Moll
    Witwe Brown: Cornelia Wulkopf



    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Vielen Dank, Harald! Es freut mich zu hören, dass es die Aufnahme nun günstig zu erwerben gibt.



    :hello: Florian

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Ansonst - Lachen pur - vor allem für jene, die auch Sinn für Doppelbödiges haben. Leider ist das Werk eher auf der Bühneoptimal zu realisieren, als auf Tonträger, deshalb gibt es auch nicht allzuviele.Aus meiner Sicht ist schon allein die Rolle des van Bett schwierig zu besetzen, er sollte ein Baßbuffo von hohen Gnaden sein. Solche gibt es natürlich - aber leider meist nicht im deutschen Sprachraum, wo Lachen selbst bei komischen Opern als unanständig gilt.



    Die Forderung nach doppelbödigem Humor wird meines Wissens am besten bedient durch die von Harald erwähnte Rundfunkaufnahme von 1951. In punkto Komödiantik und Kabarettkunst übertrifft sie sogar die Heger-Einspielung bei weitem. Nicht nur wegen des vollsaftigen Sanders Schier in der Rolle des Bürgermeisters (ein Baß, der es in sich hat), sondern auch wegen Willy Hofmann, der beste Peter Iwanow, den man sich denken kann. Maria Madlen Madsen als Marie hält munter mit. Auch die übrige Besetzung ist ein Genuß: Kurt Gester als Zar, Franz Fehringer als Marquis, Else Tegetthoff als Witwe Brouwe, Ludwig Welter als Admiral Lefort und Otto von Rohr als Lord.
    Carl-Alexander Häfner - ich bedaure erneut, daß man so wenig über ihn weiß - beweist hier wiederum, daß er ein erstrangiger Operndirigent war. So schwungvoll und temperamentgeladen hört man Lortzing nicht oft.
    Ich weiß nicht, wer jeweils die beigegebenen Sprecher der Rollen sind (manche Sänger übernehmen auch den Sprechpart), aber sie sind nicht nur hervorragend, sondern auch ausgezeichnet auf die Singstimmen abgestimmt. Der unbekannte Regisseur sei hochgepriesen. Und die Tonqualität ist für die Zeit wirklich höchst zufriedenstellend.


    LG


    Waldi

  • Damit die Taminos, die sich nicht nur auf ihre Ohren verlassen wollen, auch etwas zum Hingucken haben, hier eine alte DDR-Verfilmung jetzt auch auf DVD:



    Auch hier wieder die Trennung von Schauspielern und Sängern. Aber etwas für die grosse Leinwand, mit Schiffen, Meer und nicht nur Bühne oder engem Studio!


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier noch die Detailinformationen zu dem oben genannten DEFA-Spielfilm:


    Zar und Zimmermann (1956)

    Regie: Hans Müller
    Drehbuch: A. Arthur Kuhnert
    (frei nach der gleichnamigen Komischen Oper von Albert Lortzing)

    Musik: Albert Lortzing

    Kamera: Joachim Hasler
    Schnitt: Hildegard Tegener

    Länge: 97 min Farbe

    Zitat

    Inhalt:
    Zar Peter I. weilt im holländischen Saardam, um sich mit dem Schiffbauerhandwerk vertraut zu machen - allerdings unter seinem bürgerlichen Namen, damit sein Aufenthalt kein Aufsehen erregt. Abgesandte Englands und Frankreichs sind ebenfalls in der Stadt und wollen den Zaren ersuchen, einen für ihr jeweiliges Heimatland vorteilhaften Vertrag mit Russland abzuschließen. Die Anwesenheit eines zweiten Russen auf der Werft stiftet Verwirrung, zumal dieser mit Vornamen auch Peter heißt. Selbst Marie, um deren Gunst beide wetteifern, weiß nicht woran sie ist. Dem Zaren kommt eine (mehr oder weniger selbst herbeigeführte) Verwechslung sehr gelegen und er verbündet sich mit seinem Namensvetter. Die Anwesenden - allen voran der aufgeplusterte Bürgermeister van Bett, welcher zu Ehren des Zaren eigens einen Choral verfasst hat - halten den Zimmermann Peter für Russlands Regenten. Der echte Zar ist dadurch in der Lage, sowohl seine politischen als auch persönlichen Angelegenheiten in aller Ruhe zu klären und kann unbemerkt seine Heimreise vorbereiten, zu der ihm sein Vertrauter Lefort geraten hat. Am Schluss bekommt der Zimmermann Peter seine Marie und der Zar verabschiedet sich.
    (Team Zutz)



    Darsteller:


    Willy A. Kleinau... van Bett, Bürgermeister von Saardam

    Bert Fortell ... Peter Michailow

    Lore Frisch ... Marie

    Günter Haack ... Peter Iwanow

    Walther Suessenguth ... Admiral Lefort

    Erich Arnold ... Marquis Chateauneuff

    Kurt Mühlhardt ... Lord Syndham

    Paula Braend ... Witwe Brouwe

    Charles Hans Vogt ... Ausrufer

    Joachim Tomaschewsky ... Diener des Lords

    Egon Vogel ... Minister

    Horst Kube ... Bote des Admirals

    Axel Triebel ... Bürger Saardams

    Fritz Schlegel ... Barbier


    LG
    Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Alfred schrieb



    Hallo Alfred,


    dieser Auffassung kann ich mich, leider, nicht anschliessen. Ganz im Gegenteil! IMHO weist gerade diese Arie exemplarisch auf das andere Gesicht von Peter dem Großen hin, der eben nicht nur der nette Kerl war, als der er in "Zar und Zimmermann" dargestellt wird.
    Ich vermute mal, daß Lortzing eben auch dem historischen Peter Rechnung tragen wollte, der ja in der Tat nach seiner Rückkehr nach Russland Unmengen an Menschenblut vergossen hat!! Er ließ die Rebellen hinrichten (soll einige sogar selbst geköpft haben) und hat sogar seinen eigenen Sohn getötet.
    Ich halte diese Arie daher durchaus für keine Parodie und finde sie sogar sehr wichtig, da sie ein, wenn natürlich auch nur kurzes, Schlaglicht auf den wirklichen Peter abseits der "komischen Oper" wirft.


    Gruß
    Regina

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • hat dann an der Wiener Volksoper in einer reizenden Inszenierung den van Bett gesungen und vor allem gespielt.


    Er war so umwerfend gut, nur hat da Peter Klein den Peter Iwanov gesungen, beim Zaren weiß ich, dass der alte Alfred Poell ihn gesungen hat.
    Die Marie war fast immer Else Liebesberg, reizend anzusehen, aber in der Volksoper nur fast immer 1. Dame in der Zauberflöte, ein paar mal auch Pamina.


    Man sollte hier nicht die Zeit rechnen, in der Peter der Große, dann in Russland, die Regierung führte, sondern sich an der Aufführung freuen. Und diese war richtig inszeniert,


    wie die jetzige Inszenierung an der Volksoper ist, weiß ich aber nicht, da ich durch mein Studium, fast nicht mehr in die Oper komme.


    Geschichte ist eben etwas anderes, als Spieloper.

  • Liebe Freunde von Gustav Albert Lortzing,


    bereits mehrfach wurde in diesem Thread diese Aufnahme gezeigt:



    Noch vor ein paar Monaten habe ich bedauert, dass ich den Film, aus dem dieser Soundtrack stammt, nicht mehr sehen kann. Daraufhin habe ich mir eine Kopie auf DVD in den USA bestellt. Das war zwar - wegen des günstigen Umrechnungskurses - recht preiswert, leider ist die Bildqualität miserabel.


    Der ZDF-theaterkanal hat sich erbarmt und den Film aus dem Archiv geholt und wird ihn im April mehrfach ausstrahlen. Freuen wir uns also darauf:



    Zar und Zimmermann
    Komische Oper von Albert Lortzing


    Fernsehinszenierung, BR Deutschland 1975


    Zar Peter/Peter Michailow - Hermann Prey
    Marie - Lucia Popp
    Bürgermeister van Bett - Karl Ridderbusch
    Peter Iwanow - Adalbert Kraus
    Marquis von Chateauneuf - Werner Krenn
    Witwe Browe - Gudrun Wewezow
    General Lefort - Alexander Malta
    Lord Syndham - Helmut Berger-Tuna
    Gemeindediener - Fritz Pauli
    Erzähler - Axel Corti


    Regie: Axel Corti


    Choreographie: Hannes Winkler
    Chor: des Bayerischen Rundfunks
    Musikalische Leitung: Heinz Wallberg
    Orchester: des Bayerischen Rundfunks
    Szenenbild: Bernd Müller und Jörg Neumann


    Zitat

    Das geschichtliche Ereignis, auf das die Oper zurückgeht, ist eine anderthalbjährige Reise, die Zar Peter I., nachdem er seinen Bruder und Mitregenten Iwan von der Regierung ausgeschlossen, seine Halbschwester Sophie in ein Kloster verwiesen hatte und Alleinherrscher geworden war, 1697 mit seinem Freund und Berater Lefort ins westeuropäische Ausland machte. In Zaandam trat er in die Werft des Mynherr Kalf ein, um die Schiffsbaukunst zu erlernen. Man zeigt dort noch heute die damals vom Zaren bewohnte Hütte. Tatsächlich hielt sich der Zar nur acht Tage in Zaandam auf, wo er sich, von Neugierigen meist umlagert, allzu belästigt fühlte. Er ging dann nach Amsterdam und konnte dort ungestört auf den Werften der Ostindischen Kompanie arbeiten. Kurz vor Weihnachten 1837 wurde Lortzings "Zar und Zimmermann" in Leipzig zum ersten Mal aufgeführt und gehört seither zum Spielplan aller deutschen Bühnen. Bekannt geblieben bis heute sind das Lied "Vom Flandrisch Mädchen", des Zaren Lied von "Szepter und Kron" sowie der "Kluge und weise" Bürgermeister und seine berühmte Singschule "Heil sei dem Tag".


    Hier die Sendetermine im April 2008:


    Di, 01.04.2008 15:30 Uhr
    Sa, 05.04.2008 10:30 Uhr
    Do, 10.04.2008 10:30 Uhr
    So, 13.04.2008 15:30 Uhr
    Di, 15.04.2008 10:30 Uhr
    Fr, 18.04.2008 15:30 Uhr
    Mi, 23.04.2008 15:30 Uhr
    So, 27.04.2008 10:30 Uhr


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    vielen Dank.


    Ich habe genau diese Aufnahme und mag sie sehr gern. Es freut mich, das ich die Oper nun auch zum immer wiedersehen mitschneiden kann.


    LG


    Maggie

  • Liebe Maggie,


    hoffentlich bist Du nicht enttäuscht.


    Der Film ist mit recht einfachen Mitteln im Studio gedreht. Die Dialoge sind zum großen Teil gestrichen bzw. werden durch einen Erzähler (Regisseur Axel Corti himself) ersetzt.


    Kein Vergleich mit dem DEFA-Film von 1956 - mit Landschaft, Himmel und Meer!


    LG Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von oper337
    ...
    wie die jetzige Inszenierung an der Volksoper ist, weiß ich aber nicht, da ich durch mein Studium, fast nicht mehr in die Oper komme.


    Geschichte ist eben etwas anderes, als Spieloper.


    Die jetzige Inszenierung habe ich vor einigen Jahren gesehen, aber nicht mehr in der Premierenbesetzung. Mir hat sie gefallen, vielleicht kein überragender Opernabend, aber zumindest ein unterhaltsamer.


    Die Kritik war seinerzeit eher gespalten, vermutlich da es sich glücklicherweise um eine Inszenierung handelte, die zwar die Oper ins 19. Jahrhundert verlegt hat (Bürgermeister mit Fahrrad unterwegs , die Chorprobe spielt in einer Fabrikshalle), aber ansonsten auf modische Mätzchen und weiteren Schnickschack verzichtete.


    Hier wurde die Arie des Zaren im 1. Akt nicht weggelassen, offensichtlich sollte damit auch die dunkle Seite dieser Figur beleuchtet werden, allerdings hätte diese Arie auch weggelassen werden können, da Peters dunkle Seite im weiteren Verlauf der Opernhandlung keine Rolle gespielt hat.


    Ich glaube übrigens auch, dass Lortzing mit der Arie des Zaren keine
    Parodie auf Rachearien beabsichtigt hat. Andererseits passt die Arie nicht wirklich in die Opernhandlung
    , es wäre also Aufgabe der Regie, da ein wenig nachzuhelfen. Insofern halte ich die Idee, die Arie als Parodie zu sehen, mit Blick auf die Opernhandlung aus heutiger Sicht für eine plausible Lösung.


    Herzliche Grüße
    Waltrada

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose