Astronomisch-Astrologisches Hörerlebnis - Gustav Holst: The Planets

  • Hi Klingsor,


    jetzt hast du mir aber eine Illusion geraubt! Habe ich doch deine schlechteste Aufnahme... ;(

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,


    da muß ich Jörg leider zustimmen. Rattle ist nahezu - Verzeihung - grottenschlecht.
    Kann natürlich daran liegen, daß er, wie Edwin einmal ausführte, das Werk so gar nicht leiden kann und vielleicht zu der Klasse Dirigenten gehört, welchen man das ohne große Mühe anhören kann :stumm:


    @all
    Kennt und schätzt eigentlich jemand die realtiv junge Aufnahme des Werkes unter Mark Elder und dem Hallé Orchestra??


    LG
    Wulf

  • 15 Einspielungen - endlich mal einer, der mir annähernd das Wasser reichen kann!!! :D:D :D


    Ich habe inzwischen 32...


    Deine Einstufung finde ich sehr interessant, wenn ich sie auch nicht teile.


    Meine ersten 3 bleiben:
    1. Karajan BPO
    2. Gardiner
    3. Dutoit


    Bernstein gehört auch bei mir immerhin ins erste Drittel, ebenso allerdings wie die von Dir schlechter bewerteten Mackerras und Steinberg!
    Solti, Levine, Karajan WPO und Hickox fänden sich im mittleren Drittel, Lloyd-Jones (Naxos) und Rattle im unteren (Rattle finde ich mäßig, aber nicht so katastrophal schlecht wie von Euch beschrieben).
    Zwei Fragen noch: Welche beiden Previn-Aufnahmen meinst Du - ich kenne nur die auf Telarc, die ich sehr gut finde?
    Und: Welche Aufnahme mit Swetlanov gibt es, ich dachte ich kenne alle?

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Zitat

    Original von klingsor


    ziemlich schlecht: swetlanow (unbegreiflicherweise), steinberg


    Was stört dich an Steinberg? Das ist meine einzige; sie wird u.a. von U. Schreiber ausdrücklich empfohlen...Mich interessieren die Planeten zwar eh kaum, aber eine einzige weiter Aufnahme würde ich mir evtl. bei Gelegenheit zulegen, wenn Steinberg/DG eher als Außenseiter gilt


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • hallo,


    ich hab sogar noch eine: stokowski , 1942 mit dem längsten mir bekannten neptun-satz: knapp 10 minuten .... hab allerdings noch nicht genau verglichen, erster eindruck: gut bis sehr gut, leider ist aufnahmequalität teilweise ziemlich mau ....


    also hab ich schon mal die hälfte von uranus ... :D


    sweltanow gibts bei collins mit dem philharmonia orchestra kombiniert mit einer rimsky-korsakoff-suite ... weiß allerdings nicht mehr, welche, hab die cd verkauft und nur die planets kopiert ....
    wertung: nicht unbedingt kaufenswert, sehr breite tempi, alles ein wenig lasch, auch aufnahmequalität ist recht mittelmäßig ...einige schöne stellen in den langsamen sätzen gibts immerhin


    previn gabs mit dem lso bei emi ..meine allererste cd (schöne aufnahme), die 2. war mit bruckners 3 unter karajan (sehr zu empfehlen!! übrigens). ...


    steinberg kann ich leider nicht mehr so genau sagen ..ewig nicht mehr gehört, fand es alles ganz gut, aber nun üb erhaupt nicht vergleichbar mit den erstklassigen aufnahmen m.e. ...und wie heißt es so schön: das bessere ist des guten feind ...



    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Hallo Jörg und Achim,


    ich habe bis jetzt nur eine Aufnahme mit Mehta und gestern eine Zweitaufnahme mit Adrian Leaper (Arte Nova) bestellt.
    Beide tauchen in euren Listen nicht auf.
    Vielleicht könnt ihr was dazu sagen?
    Ich bin mit Mehta ganz zufrieden und werde mich nach Erhalt der Leaper-Aufnahme auch noch einmal zu Wort melden.



    Gruß, Peter.



    P.S.: Sehe gerade, dass der Mehta von Achim als positiv eingeschätzt wurde. Gut... :)

  • hallo, peter,


    also mir gefiel der mehta - leider - nicht als ich ihn mal hörte - hatte ihn mir deswegen auch nicht gekauft ... fand den klang und die interpretation recht dünn - wenn mich meine erinnerung nicht trügt ...da gibt es reichlich bessere .... :yes:


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • ad Swetlanow: Er wollte offenbar an die Briten, die ihn ganz gerne engagierten, ein paar Programmkonzessionen machen - das Werk dürfte ihn nicht sonderlich interessiert haben, sonst hätte er es sicher mit seinem Symphonieorchester der UdSSR schon früher aufgeführt.
    ad Rattle: In der Kenyon-Biografie äußert er sich extrem abfällig über das Werk, kein Wunder, dass die Aufnahme jenseits von Gut und Böse ist.


    Was mich betrifft: Ich mag Gardiner sehr gern - nicht zuletzt, weil er als Füller Graingers' "Warriors" bietet, die auch nicht von schlechten Eltern sind.


    Was das Werk selbst betrifft: Zwischen dem ersten und dem letzten Satz, die beide IMO glänzend sind, liegt die pompöseste und uninteressanteste Musik, die Holst geschrieben hat. Man höre zum Vergleich "Savitri", die "Rig Veda"-Hymnen oder die "Hymn to Jesus" - das sind die Werke eines Genies. Die "Planeten" hingegen sind das Werk eines Talents - wenngleich eines sehr großen Talents.

    ...

  • Ich würde gerne aus meiner umfangreichen :D "Planets"-Sammlung (na, so ca. 20 sind's schon) gerne auf zwei wie ich meine herausragende Einspielungen aufmerksam machen.


    Beide sind "Schnellschüsse" und im Billigstbereich vorzufinden und mit dem Royal Philharmonic Orchestra eingespielt.


    Die eine ist unter Vernon Handley, die andere unter Sir Charles Groves.


    Sie müßten eigentlich beide noch erhältlich sein und sind für mich trotz Gardiner, Stokowski, Bernstein etc. mit die herausragendsten Einspielungen.


    LG,


    Michael


    Uwe,


    sei wirklich froh, daß Du die Herrmann-Aufnahme auf Platte hast, als CD ist sie nur als Bootleg erhältlich.


    Diese Aufnahme ist sehr eigenartig, hat aber was.


    Herrmann neigte zum Ende seines Lebens zu extrem langsamen Tempi.
    Auch hat er es sich durch sein cholerisches und depressives Temperament mit so ziemlich jedem Orchester und sogar engsten Freunden verdorben.


    Dadurch ist bei vielen seiner späten Aufnahmen alles recht wackelig, er suchte nach Extremen, welche ihm nur wiederwillig vom Orchester gegeben wurden.
    Ich bin zwar Herrmann-Fan, muß aber zugeben, daß Herrmann nach Berichten von Zeitgenossen kein wirklich guter Dirigent war.


    Trotzdem sind viele seiner Aufnahmen, so auch diese "Planets", hochinteressant und in vielen Details überzeugend, auch wenn er den Mars im halben Tempo nimmt.

  • hallo, edwin,


    mit deiner wertung triffst du bei mir genau ins schwarze ... pompös würde ich die sätze allerdings nicht nennen; einigen wir uns auf traumhaft schön, aber nicht genial .... :D


    :hello:

    --- alles ein traum? ---


    klingsor

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Hallo


    Zunächst einmal freue ich mich für Uranus - dieser Thread muß ja für ihn das reinste Wonnebad sein - eine Belohnung für seine Treu zu Tamino.
    Dann ist es auch eine Rehabilitation von Holst.
    Ich habe bisher nicht weiteres von im gehört - aber seine Lebensgeschichte, bzw sein philosophisch-intellektueller Bachground macht Interesse nach anderen Werken.


    Vielleicht könnte in diesem Thread auch noch besprochen werden - wie es um die um Pluto ergänzten Version der Planets steht ?


    Ich personlich habe eine Ander Wertung als hier üblich:


    Die Karajan Aufbnahme (DDD) war es nicht, welche mich besonders reizte - meine ist jene unter Lorin Maazel, mit dem Orchestre de France, die michfasziniert - vielleicht ist hier auch die etwas räumlicher Abbildung des Orchesters durch die CBS Tontechnick mit schuld....


    Ich besitze derzeit lediglich DREI Versionen des Werkes - das kann sich aber bald ändern - Rattle stand in zusammenhang mit diesem Werk nie zur Debatte.


    Freundliche Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Was das Werk selbst betrifft: Zwischen dem ersten und dem letzten Satz, die beide IMO glänzend sind, liegt die pompöseste und uninteressanteste Musik, die Holst geschrieben hat.


    Das mit dem uninteressant kann ich nicht beurteilen, aber dass die Musik zu pompös sei, kann man ihr nicht ernsthaft vorwerfen. Geht es bei diesen charakterisierenden Stücken unter anderem um Jupiter, Saturn und Uranus, den höchsten Herrschaften der antiken Mythologie. Was soll da die Musik anderes sein als pompös. Merkur und Venus sind deutlich anders charakterisiert, und das gar nicht so schlecht...



    (Übrigens kann man den tatsächlichen Grad meines musikalischen Verständnisses daran ermessen, dass ich vor die Frage gestellt den Neptun eher schwächer eingestuft hätte... ;( :stumm: )

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Holst-Freunde,


    es scheint sich immer mehr das herauszukristalisieren, was sich schon hier 06/2005 für mich in Frage stellte:
    Die Vernon Handley RPO-Aufnahme scheint mit die beste Aufnahme der Planeten zu sein und das in audiophiler Klangtechnik für unter 5,-€.


    Bei mir ist auch noch als weitere Aufnahme die Metha-Decca-Eloquence-CD hinzugekommen, die trotz analoger Technik hervorragend klingt (ist ja Decca !) und einen emotianal harten Interpretationsansatz liefert, der mich voll überzeugt.


    Meine drei ersten Favoriten:
    1. Handley (RPO)
    2. Karajan (DG)
    3. Metha (Decca)


    Nicht Solti (Decca), wie Alfred 2005 angenommen hatte, obwohl die auch zum oberen Drittel gehört. Genau wie Bernstein, der soweit perfekt ist, aber es fehlt etwas von der sonst bei Bernstein so fastzinierenden Emotionalität.


    @ Edwin und Johannes:
    Das Werk ist mir als Anhänger der Sinf.Dichtung sehr wichtig und ich halte nicht nur den ersten und letzten Satz für meisterlich, sondern das ganze Werk.
    Pompös ? --- für mich keine negative Eigenschaft.
    Unineressante Mittelsätze ? --- keineswegs ! Ich schätze den Satz Neptun überaus.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat

    einigen wir uns auf traumhaft schön, aber nicht genial ....



    Ich bin einverstanden - unter der Voraussetzung der Anmerkung, dass die Hymne im "Jupiter" eine Spur zu oft wiederholt wird (das ist's, worauf ich mit pompös anspielte: und nocheinmal - und nocheinmal mit größerer Besetzung - und noch einmal mit noch größerer Besetzung).


    Ich finde es nur so furchtbar schade, dass genau dieser eine einzige echte "Reißer", den Holst geschrieben hat, die wirklich wunderbaren Werke überschattet. Man stelle sich vor, von Richard Strauss sei einzig und allein das "Heldenleben" bekannt...

    ...

  • Edwin:


    Zitat

    unter der Voraussetzung der Anmerkung, dass die Hymne im "Jupiter" eine Spur zu oft wiederholt wird (das ist's, worauf ich mit pompös anspielte: und nocheinmal - und nocheinmal mit größerer Besetzung


    Hallo Edwin, aber genau DANACH lechzt die Seele der Untertanen Ihrer Majestät: das darftse denen nicht wegnehmen !!!
    Ich gehe davon aus, daß Holst selber ausreichend Sinn für Klang-Ökonomie hatte, anderseits jedoch genau wusste, was er seinen Landsleuten "schuldig" war ! :D


    LG

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Edwin:


    Zitat

    Man stelle sich vor, von Richard Strauss sei einzig und allein das "Heldenleben" bekannt...


    Man stelle sich vor, von Strauss seien einzig und allein die "Metamorphosen" bekannt: Kein "normaler Konzert-Mensch" interessierte sich dafür !!!!

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo,
    aus Zeitgründen nur ganz kurz:
    Mehta - sehr gut, wäre in meinem "oberen Drittel"
    Leaper - leider schwach, ist eine der schwächsten Einspielungen, an die ich mich erinnere
    Handley - sehr gut, mind. obere Hälfte
    Groves - ebenfalls sehr gut, der Mars ist einer der besten!
    (ohnehin ist zu sagen, dass grundsätzlich alle englischen Orchester eine besondere Affinität zu diesem Werk zu haben scheinen und es kaum schlecht spielen können)


    Im Übrigen hat natürlich Alfred Recht - das ist mal 'n Thread!!! :D :D :D


    Ich werde übrigens jetzt endlich in jedem Falle mal Edwins Anregung aufgreifen und mich mit dem übrigen sinfonischen Werk von Holst beschäftigen, das ist jetzt überfällig! Scheinbar gibt es da ja noch einiges zu entdecken... :yes:

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Zitat

    anderseits jedoch genau wusste, was er seinen Landsleuten "schuldig" war !


    Bin ich froh, dass er es in den meisten seiner anderen Werke so virtuos missachtet! Man stelle sich vor, er hätte "Savitri" für seine Landsleute geschrieben statt an ihnen vorbei....

    ...

  • Meine Planets - Aufnahme stammt von Previn mit dem RPO auf Telarc. Da krachts und schepperts ganz ordentlich. Habe ich aber schon lange nicht mehr gehört, da ich andere Werke Holsts bevorzuge.


    Nun werde ich mir aber die Naxos-CD mit Rutter und dem Scottish NO zulegen, aber nicht der Planeten wegen, sondern weil sie "The Mystic Trumpeter" op. 18 enthält, ein Stück, das mir viel mehr zusagt.

  • Schade, daß noch niemand von Euch auf die Einspielung mit dem new Queen´s Hall Orchestra unter Roy Goodman gestoßen ist. Leider ist diese Carlton Produktion vergriffen (das Label gibt es nicht mehr); sie soll aber auf dem neuen Label Organic Classics des Orchesters wiederveröffentlicht werden. Im Moment gibt es sie nur gebraucht bei Amazon.
    Info: http://www.nqho.com
    Als ich die Aufnahme das erste Mal hörte, mußte ich weinen: Solche Farben hab ich noch nie vorher gehört. Ich hab danach sämtliche anderen Aufnahmen des Stückes verschenkt ...


    Das Orchester spielt auf genau den gleichen Blasinstrumenten und Pauken aus der Zeit um 1900, mit der das Stück 1918 vor geschlossenem Publikum uraufgeführt wurde (!).


    Nachfolgend eine alte Rezension aus dem Internet:


    The final release noted this month is a remarkable new version of Holst's The Planets which is brought out by CARLTON CLASSICS (30366 00432) and has with it St Paul's Suite for String Orchestra, Opus 29, Number 2. The New Queen's Hall Orchestra, formed in 1992, is conducted by Roy Goodman while the Ladies of the New Queen's Hall Chorus are led by Terry Edwards. The Planets is a piece of music that has grown in popularity with the advent of CDs. In this recording the orchestra uses the same instruments that Hoist would have known: the violins, violas, cellos and bases use gut, not artificial, strings. In some cases, as with the flutes, wood has replaced metal. The principal trumpet is Crispian Steele-Perkins, mentioned above, and here he plays a 1912 trumpet with a more vibrant tone. Indeed, some of the instruments used were those actually used in 1918 when the original Queen's Hall Orchestra performed this music for the first time. Players are urged to be more individual in their playing than is normal nowadays. Unlike most modem recordings, which are put together from a variety of performances to arrive at a 'perfect' performance, this version has minimal editing. Roy Goodman has been compared to Nikolaus Harnoncourt as a conductor who reveals the music's true texture and tempos. It is a comparison that does credit to both men and to current trends in music.

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  • BC:


    Zitat

    Im Moment gibt es sie nur gebraucht bei Amazon.


    Leider nicht einmal da noch:man wird warten müssen !!!! :motz:

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Kennt jemand die Aufnahme unter Maazel (Orchstre de France) ? Die gibt es z.Z. bei jpc.de für acht Euro in Kombination mit dem Siegfried-Idyll (RSO München, Kubelik).

  • Wie ich die Tage im Radio hörte, hat die Gustav-Holst-Foundation den Hollywood-Komponisten Hans Zimmer verklagt. Der Vorwurf lautet Zimmer habe für seine Filmmusik zu "Gladiator" bei Holst´s "Planeten abgekupfert. Ein wenig spät, der Film ist ja fast schon eine Antiquität :D :D Mal sehen was dabei herauskommt.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Ganz schön mutig - insider nennen das Stück von Holst immerhin den "Urvater der Sci-Fi-Filmmusik" ...
    Als nächstes verklagt dann die Sergej Taneev Gesellschaft die Holst Foundation, weil Holst das Anfangsthema von "Mars" in der Sinfonie Nr. 4 c-moll Anfang) abgeschrieben hat.
    Und die Neue Mozart Ausgabe klagt auch, weil Holst zu Beginn von "Saturn" das Introitus-Thema aus Mozarts Requiem-Fragment zitiert ...
    und vor allem die Prokofiew-Erben hätten wahnsinnig viel zu tun - in Star Trek 3 bricht der Genesis-Planet zu den Klängen von "Julias Tod" auseinander; John Williams´"Parade der Ewoks" aus Star Wars 6 ist unverkennbar bei dem Marsch aus "Die Liebe zu den drei Orangen" abgeschrieben ...
    Eine ganze Klagewelle rollt also auf die Gerichte zu - hoffentlich gibt es üppige Entschädigungen; das spült dann viel Geld in die Kassen der Komponisten-Gesellschaften. Freilich hätten die es verdient, denn die tun wenigstens was für die Verbreitung derer Werke ...

  • Allein schon wegen der "außerirdischen" Thematik ist Holsts Planeten-Suite ja sowieso die "Urmutter" aller Science-Fiction-Filmsoundtracks :D
    John Williams' kompletter Star Wars-Soundtrack ist meiner Meinung nach (in äußerst fruchtbarer Manier) von den Planeten inspiriert worden. Wenn man da mal anfangen wollte, irgendwelche Urheber-Rechte einzuklagen, wo sollte man da anfangen und vor allem wo aufhören?


    Aber was ganz anderes:


    Zitat

    Alfred schrieb:
    Vielleicht könnte in diesem Thread auch noch besprochen werden - wie es um die um Pluto ergänzten Version der Planets steht ?


    Habe ich jetzt nur nicht aufmerksam genug gelesen, oder ist diese Frage wirklich noch nicht aufgegriffen und kommentiert worden?


    Ich hab mir vor ca. 2 Jahren die neue NAXOS-Einspielung extra deswegen auch noch einmal gekauft, weil ich immer schon bedauert habe, dass der olle Pluto zur Zeit der Komposition noch gar nicht entdeckt war und daher in der Suite fehlt!



    Ich finde Colin Matthews' neuen Planeten zumindest eine interessante Ergänzung. Viel Neues liefert er nicht - dazu hat er wahrscheinlich zu viel Respekt vor Holsts Werk gehabt, was ja eigentlich auch gut ist. Aber dann hätte es eigentlich auch keiner Ergänzung bedurft.
    Matthews greift in seiner Komposition Motive der "Nachbarplaneten" auf - der Satz "Pluto" startet mit fließendem Übergang aus Holsts ursprünglich letztem Satz (Neptune- The Mystic) heraus, so dass man es nicht gleich bemerkt, dass hier plötzlich was Neues kommt - eine sehr dezente Einstiegslösung :D


    Im übrigen finde ich es gar nicht so schlecht, dass Holsts "Reißer" The planets derartige Popularität besitzt: Vielleicht ging es ja nicht nur mir so, dass das Bedürfnis entstand, "mehr" von diesem Komponisten kennenlernen zu wollen!


    Interessante Werke wie z. B. "Egdon Heath, op. 47", die "Beni-Mora-Suite", die "Somerset-Rhapsody" oder die wundervolle "St. Paul's Suite op. 29" wären mir so bestimmt verborgen geblieben! Und das wäre echt schade gewesen :yes:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • Hallo Ulf,
    ich habe diese Einspielung - allerdings lange nicht gehört. Soweit ich mich erinnere, würde ich sie unter meinen 35 Aufnahme im oberen Mittelfeld ansiedeln. Zum Kennenlernen des Werkes ist sie sicher empfehlenswert - eine absolute Top-Aufnahme ist es aber auch nicht. Wenn ich mich recht erinnere, besitzt Alfred sie auch und schätzt sie ebenfalls!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Vielen Dank für die Information. Mich reizt die CD eben auch, da der von mir hoch geschätzte Kubelik das Siegfried-Idyll dirigiert.

  • Stimmt - das habe ich auch als sehr schön eingespielt in Erinnerung - muss ich unbedingt mal wieder hören!

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Lieber Marc:
    Holst ging es in dem Werk nicht um klingende Astronomie, sondern Astrologie. das Werk hat eine sehr konzise, quasi-sinfonische Form, wie bei Mahler in zwei Abteilungen, aber in der Art einer Doppelsinfonie, deren ersten vier Sätze sich mit traditioneller Tonalität auseinandersetzen, während die letzten drei eine auf Ganzton-Skalen beruhende Folge von Nocturnes sind - freilich motivisch eng miteinander vernetzt. Der Eingriff von Matthews stört die Integrität des Werkes wie von Holst konzipiert ganz gewaltig. Ich warte nun noch auf einen "Erde", "Sonne", "Charon"-Satz, und hoffentlich hört es dann auf, denn wenn man dann noch die vielen Monde und Kleinplaneten unseres Systems hinzunähme ... ;-(

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