Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • Mein Amerika - Erinnerungen an eine ganz normale Kindheit



    Nach "Picknick mit Bären" und "Reif für die Insel" habe ich mir nun eine größere Sammlung an Büchern dieses Autors zugelegt.


    Hier ein kleiner Auszug vom Vorwort:


    Zitat

    Alles in allem hatte ich eine richtig schöne Kindheit. Meine Eltern waren geduldig und nett und beinahe normal. Sie haben mich nicht im Keller angekettet. Sie haben mich nicht "es" genannt. Ich wurde als Junge geboren und durfte ein Junge bleiben. Einmal schickte mich meine Mutter zwar in Caprihosen in die Schule, doch ansonsten habe ich als Kind wenig Traumatisches erlebt.

  • Bei mir gerade vom gleichen Autor:


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo Reinhard,


    ich lese parallel derzeit noch:


    Ein kurze Geschichte von fast allem


    und staune über die Gabe des Autors, wie er komplexe wissenschaftliche Themen mit solch großem Unterhaltungswert vorstellen kann.


    Nette Grüße


    Karl


  • Nach einigen Tagen im Tessin, habe ich zwei schmale Bücher aus dem Regal gezogen, die den italienisch sprechenden Kanton als Ort der Handlung haben .


    Max Frisch: Der Mensch erscheint im Holozän


    "Mit der phantastischen Wachheit des Einsamen registriert Herr Geiser die kleinen Anzeichen einer denkbaren Katastrophe. Das Tal ist durch Unwetter von der Umwelt abgeschnitten. Gefaßt darauf, daß eines Tages der ganze Berg ins Rutschen kommt und das Dorf verschüttet für alle Zeiten, liest Herr Geiser im Lexikon, in der Bibel, in Geschichtsbüchern und schreibt ab, was nicht vergessen werden soll.
    Max Frisch erzählt die letzten Alltage eines Mannes, der begreift, daß er sich abhanden kommt und eingehen wird ins Unbewußtsein der Natur, in Erdgeschichte mit ihren Jahrmillionen."


    Stark erinnert hat mich diese Abgeschnittheit an


    Giovanni Orelli: Der lange Winter


    "Nüchtern und präzis schildert Orelli die Bedrohung eines kleinen Dorfes im Bedrettotal durch gewaltige Schneemassen und zeigt, wie «die vordergründige Realität sich allmählich in Versatzstücke auflöst und das Vertraute dem Unheimlichen weicht» (Alice Vollenweider). Die Bewohner müssen entscheiden, ob sie im Dorf bleiben wollen oder ob sie ins sichere Tal ziehen. Unter dem Druck der Lawine verlieren die Alten Einfluss, die Jungen setzen sich durch, voller Neugier auf das, was sie erwartet.
    Mit «Der lange Winter» verabschiedete sich Giovanni Orelli vom Bedrettotal, wo er aufgewachsen ist, ebenso wie von der Tessin-Idylle. Der Ich-Erzähler beschwört sich denn auch selber: «Schwöre, dass du niemals rührende Elegien auf dein Dorf schreiben wirst."
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Peter Wilson
    Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie

    wbg Theiss, 10/2017
    Umfang: 1160 Seiten; Sonstiges: 40 schwarz-weiße Abbildungen, 8 schwarz-weiße Tabellen, 27 Karten




    Mit knapp tausend Seiten ein wirklich dickes Buch: einer der drei Wälzer (mit Münkler und Schmidt), die zu diesem Thema erschienen oder neu herausgebracht wurden.
    Das Buch ist interessant und gut lesbar geschrieben. Es verfolgt eher die Perspektive der Ereignisgeschichte, räumt aber auch einige der Klischees (Dreißigjähriger Krieg als Religionskrieg, Unvermeidbarkeit der Eskalation, totale Entfesselung und Chaos nach den Toden Gustavs und Wallensteins usw.) auf.
    Ich habe es gern gelesen und eine Menge gelernt.
    Ein Blick in die Rezensionen zeigt, dass jedes dieser drei Werke seine Meriten und Schwachpunkte hat. Ach ja ...
    Vielleicht nehme ich mir auch noch das Wallensteinbuch von Golo Mann vor.


    Beste Grüße von der südlichen, immer noch von herrlichem Sonnenschein bedachten Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • [...] Mit knapp tausend Seiten ein wirklich dickes Buch: einer der drei Wälzer (mit Münkler und Schmidt), die zu diesem Thema erschienen oder neu herausgebracht wurden. [...]

    Die drei "Wälzer" habe ich mir ebenfalls noch vorgenommen zu lesen. Als Einstieg, quasi Vorabend der Tetralogie, fand ich folgendes Buch recht gut, welches die Geschehnisse aus einer eher persönlichen Perspektive erzählt. Es werden die Erlebnisse des Söldners Peter Hagendorf und des Mönches Maurus Friesenegger geschildert:


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe zwar von den Wälzern keinen gelesen, aber für den dreißigjährigen Krieg sollte man Grimmelshausens Simplicissimus auch eine Chance geben. Manchen ist es vielleicht zu lang und zu barock, aber es ist auch sehr unterhaltsam.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Bill Bryson ist immer gut. Er schreibt sachkundig, lebendig und witzig. Im Jahre 1999 bin ich für ein paar Tage seiner Route im Süden der USA nachgefahren: und siehe da, alles stimmte genau so, wie er es beschrieben hatte. Er hat dann in England gelebt und ist dann an die Ostküste der USA gezogen. Das wäre auch mein Exilsort, falls Angela noch weitermacht, und zwar Burlington in Vermont. Vermont ist der schönste Staat in den USA, nicht zuletzt wegen des Verbots der riesigen Werbetafeln.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Ich will ja nicht pingeliger sein als dr.pingel, aber der witzige Bill lebt seit einigen Jahren wieder in Old England, in Wymondham Norfolk! Übrigens, da gibt es eine wunderschöne Abtei!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Die drei "Wälzer" habe ich mir ebenfalls noch vorgenommen zu lesen. Als Einstieg, quasi Vorabend der Tetralogie, fand ich folgendes Buch recht gut, welches die Geschehnisse aus einer eher persönlichen Perspektive erzählt. Es werden die Erlebnisse des Söldners Peter Hagendorf und des Mönches Maurus Friesenegger geschildert:


    Hallo Michael,
    dieses Buch ist in der Tat sehr empfehlenswert.

    Meine Frau hat es mir geschenkt, und ich habe es gern gelesen, weil es durch die Zeitzeugentexte sehr eindrücklich ist und eine gut lesbare, informative Einführung in das Thema ist.
    Eigentlich wollte ich auch alle drei lesen, aber es liegen auch noch andere dicke Bücher und ich befinde mich im Frau-Holle-Modus ("Lies mich, lies mich!")
    Mal sehen.
    Beste Grüße aus dem südlichen Norden, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“


  • Roger Willemsen (1955-2016) hatte im NDR eine 15minütige wöchentliche Sendung, in der er ein Stück der Klassik und ein Stück des Jazz zu einem gemeinsamen Thema besprach. Nun ist ein 506 Seiten dicker Band erschienen, der einen Auswahl aus diesen 269 Sendungen und weitere Texte zur Musik enthält. Die diskographischen Angaben sind jeder Besprechung beigegeben. Wer nicht über eine grosse Sammlung von Musikstücken verfügt, dem fehlen schlicht die Musikstücke. Dem Fischer Verlag ist anzuraten, eine CD-Box mit den Musiktiteln der besprochenen Aufnahmen herauszugeben.


    Eine Box der Deutschen Grammophon mit 9 CDs und 1 DVD ist erschienen, in der von Roger Willemsen gesprochenen Texte und die Musikbeispiele der erwähnten Sendungen des NDR vorkommen. Was hört Ihr gerade jetzt ? (Klassik 2018)

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alle Jahre wieder lese (und höre) ich Carl Zuckmayers Weihnachtsgeschichte, die am Heiligen Abend 1929 in Berlin spielt. Es gibt sie sogar auf CD, leider nur in einer leicht gekürzten Fassung (wegen der begrenzten Speicherkapazität der LP). Der Autor trägt sie selber vor, die Aufnahme wurde 1956 gemacht:

    "Man muß die Stimme Carl Zuckmayers gehört haben, um voll ermessen zu können, welch schöpferische Einfachheit seiner Sprache innewohnt".


    Für mich ist es eine wunderbare, sehr sozialkritische Geschichte, bei der sich erst bei näherem Hinhören erschließt, welchen Bezug sie zum Weihnachtsfest hat.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Peter Härtling: Tage mit Echo


    Interessantes Konstrukt einen alternden Schauspieler Johnsons "Jahrestage" in Klütz, das als Vorlage zum beschriebenen Ort diente, vorlesen zu lassen. Letzte Bücher, ein Thema, das Härtling am Ende seines Lebens beschäftigt haben musste. Und als Gegenstück in der zweiten Erzählung, das allzu früh geendete Leben des Malers Carl Philipp Fohr, der noch wenig geschaffen hatte. Beiden ist gemeinsam, dass sie sich der Kunst verschrieben haben.



    Daneben lese ich Peter Härtlings Auswahl aus Friedrich Hölderlins Gesamtwerk. Die gute Hälfte enthält die Briefe, die mir den Menschen Hölderlin in seinem Alltag und sein Verhältnis zu Familie und Freunden erlebbar machen. Das poetische Werk ist noch die andere Seite, die mir den Künstler nahe bringt.


    <- Pünktchen anklicken


    Peter Härtling letztes Buch, das nach seinem Tod herauskam, Der Gedankenspieler, habe ich wieder hervorgenommen.


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  • Lesen stimmt nicht ganz, handelt es sich doch um ein Hörbuch, aber um was für eines: 57 h 48 m dauert es, auf 6 mp3-CDs verteilt. Die Elenden (Les Misérables) von Victor Hugo, erschienen 1862. Neben dem gut 30 Jahre zuvor entstandenen Glöckner von Notre-Dame (Notre-Dame de Paris) sicherlich sein Hauptwerk. Hinsichtlich der Filmadaptionen liegen Die Elenden sogar weit vorne und dürften kaum zu übertreffen sein: Zwischen 1907 und 2018 gab es etwa 50 (!) Verfilmungen (vom Glöckner im selben Zeitraum etwa 15).

    Die erst 2013 erschienene Produktion des Südwestfunks entstand zwischen 1991 und 1994 und erweist sich als Glücksfall, was in allererster Linie am Rezitator Gert Westphal liegt. Ich wage mal zu behaupten: Besser geht's nicht. Die Berührungsängste mit diesem wahrhaftig monumentalen Klassiker, den man wohl einen der bedeutendsten Romane der gesamten Weltliteratur nennen muss, entfallen in der Hörbuchfassung, versteht es Westphal doch, den Hörer vom ersten Moment an in seinen Bann zu ziehen. Auch die heutzutage zuweilen als schwierig empfundenen und weitläufigen historischen Hintergründe, die diesem Werk den Rahmen verleihen, werden hier in keinem Moment langatmig. Womöglich ist dem modernen Leser schlichtweg die Fähigkeit verloren gegangen, sich auf so etwas wirklich einlassen zu können.


    Hugo liefert ein ungemein facettenreiches, realistisches und ungeschöntes Bild des Frankreich zwischen dem Untergang Napoleons und den ersten Jahren der Julimonarchie (etwa 1815 bis 1833) und verleiht den Elenden eine Stimme. Sein humanitärer Ansatz ist unverkennbar, versucht er doch, um Verständnis für die Ausgestoßenen der Gesellschaft zu werben. So steht eben die sog. Unterschicht im Fokus dieses Romans, wobei die großen Akteure dieses Zeitalters immer wieder erwähnt und ausgesprochen zutreffend portraitiert werden (man denke an die Ausführungen zu Napoleon, Ludwig XVIII. und Louis-Philippe). Auch an Witz mangelt es Hugo mitnichten.

    Treffend die Vorbemerkung von Victor Hugo selbst, die heute so zeitlos gültig ist wie damals:


    "Solange auf Erden Unwissenheit und Elend herrschen, dürften Bücher wie dieses hier nicht überflüssig sein."

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Peter Härtling


    Das ausgestellte Kind


    Novelle über Wolfgang Amadeus Mozart als Kind. Mehr zum Inhalt in der Beschreibung des Werbepartners.


    Peter Härtling, der eine Vielzahl Kinderbücher geschrieben hatte, und dafür mehrfach preisgekrönt wurde, trifft den Ton, den es braucht, um die Gedankenwelt eines Kindes, in diesem Falle des sechsjährigen Mozarts, zu beschreiben. Das Buch richtet sich an Erwachsene. Schön, dass er sich für die Novelle als Genre entschieden hat. Schlussendlich geht es um die Einsamkeit und wie man sich eine Gegenwelt schafft.


    Es gibt einen Thread im Tamino-Forum zu dieser Novelle. Peter Härtling - Das ausgestellte Kind


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    3 Mal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Ich habe mir vorgenommen, mehr von Roger Willemsen zu lesen, nachdem ich in seinem Buch "Musik - Über ein Lebensgefühl" die besprochenen Musikstücke hörend und die Texte lesend durchgearbeitet hatte.


    Er ist viel gereist und hat seine Eindrücke literarisch verarbeitet. Die Fotografie auf dem Cover gefällt mir. Die Begegnung war wohl etwas Wichtiges für diesen Intellektuellen, der mit einer besonderen Empfindsamkeit dem Leben gegenüberstand. Ich bin gespannt, was ich in Afghanische Reise über dieses Land erfahre.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Hallo,


    ein Roman von Horst Lange:

    Schwarze Weide

    aus dem Jahre 1937.


    Die Genauigkeit der Beobachtung, genial umgesetzt in Sprache, ist bemerkenswert.


    Das Buch kennt kaum einer und doch gilt es als eines der bedeutendsten Werke während der NS-Zeit.


    Nette Grüße


    Karl

  • Ich lese zur Zeit

    Victor Klemperer - Im Kern ein deutsches Gewächs

    Eine Biographie von Peter Jacobs (AtV, Berlin, 2000).

    Das bewegte Leben des jüdischen Romanistik-Professors, der die Schreckensjahre des Dritten Reiches in Dresden erlebt, und wie ein Wunder überlebt. Er ist u.a. der Verfasser der berühmten Tagebücher "Ich will Zeugnis ablegen bis zum Letzten" von 1933-1945, ebenfalls erschienen im Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Hallo moderato....


    Zitat von moderato

    Ich habe mir vorgenommen, mehr von Roger Willemsen zu lesen, nachdem ich in seinem Buch "Musik - Über ein Lebensgefühl" die besprochenen Musikstücke hörend und die Texte lesend durchgearbeitet hatte.

    .....ich empfehle dir von ganzem Herzen und viel Freude dieses....



    Zitat

    In Arafats Badezimmer – In einem Kloster mit dem Dalai Lama – In der Badewanne von John le Carré – Mit John Malkovich auf der Burg des Marquis de Sade – In den Gemächern Margaret Thatchers – Auf der Verbannungsinsel von Mikis Theodorakis – Im Dschungel unterwegs mit einem Orang-Utan – In der Harald Schmidt Show – Mit einem japanischen Konzernchef in der Geisha Bar – In Vivienne Westwoods Werkstatt – Auf der Suche nach Jean Seberg in Paris – Sinead O’Connor mit Elbblick – Mit Tina Turner an der Côte d’Azur – In einem Boot mit Michel Piccoli – Bei Jane Birkin daheim – In der Bar von Henry Millers letzter Frau – Mittagessen mit einem »Kannibalen« – Am Sterbebett von Timothy Leary – Im Gespräch mit zwei Kosmonauten im Weltraum – Vor einem »Monster« in der Berliner Charité.

    .....mir hat es ungemein viel Freude bereitet!:!:


    Das Buch über Musik sollte für jeden Liebhaber dieser Gattung eine Pflichtlektüre sein ;)!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco


    Neben Afghanische Reise liegen weitere Titel als Lektüre auf dem Stapel mit Büchern Roger Willemsens bereit.



    Der Knacks





    Momentum





    Wer wir waren





    Die Enden der Welt






    Lieber nemorino


    Victor Klemperers Tagebücher


    waren letztes Jahr Lesestoff.


    moderato

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • :thumbup::thumbup::thumbup:


    Lieber moderato, was mir bei Roger Willemsens Büchern auffällt ist, wenn ich in seinen Büchern lese habe ich immer auch sein sprechen im Ohr so wie man ihn aus dem TV kannte :jubel:, geht es dir auch so?


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco


    Roger Willemsen sprach druckreif, wenn er sich mit seinen Gästen unterhielt. Er war ein Phänomen. Er fehlt in der heutigen Medienlandschaft schmerzlich.


    Das kann man mit diesen 9 CDs und der DVD überprüfen, die ich sehr empfehle. Wer Roger Willemsen nicht kennt, soll sich die Hörschnipsel von Disc 7 anhören. Wie er auf Anke Engelkes Musikauswahl reagiert und sie sich vor Publikum austauschen, ist Unterhaltung auf hohem Niveau.



    LG


    moderato

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Für den Nachttisch

    51YS4ZVGHFL._BO1,204,203,200_.gif schon einge Jahre alt, aber noch immer amüsant zu lesen
    König Ohneschuh

    Nach zwanzig Jahren komt er zurück, der grosse Abenteurer und Lügner Odysseus. Glaubt, er könne sich einfach einschleichen. Aber alles ist anders, auch seine Frau Penelope. Sie erkennt ihn nämlich sofort, spielt aber die Unwissende.

    Ein alte Liebesgeschicht, anders erzählt vom grossen Ironiker der italienischen Literatur: als Geschichte vom Unterschied zwischen Mann und Frau. Am Ende findet der Lügner seine Meisterin.



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    Für den Schreibtisch: das inzwischen vergriffene und von Manfred Hardt herausgegebene Buch

    LITERARISCHE AVANTGARDEN, erschienen bei Wissenschaftliche Buchgeselschaft, Darmstadt 1991.

    23 Essays zu Avantgarden von Saint-Simon über Dada bis zum Futurismus in Italien, Russland, Polen

    Einmal editiert, zuletzt von Souffleur ()

  • Roger Willemsen hat diesen Text begonnen und - als er von seiner Krebserkrankung erfuhr - beiseite gelegt und sich zurückgezogen. 2016 starb er. Der Text ist aus der Zukunft geschrieben und beschreibt uns. Er eilt uns voran und blickt zurück. Erschreckend aktuell und zugleich zeitlos beschreibt er, woran wir kranken. Weil Fragment geblieben, wirken die 55 Seiten noch eindringlicher.

    Lesen, weiter verschenken und weitere viele Leser wünschen.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo!


    Ich war schon immer der Meinung, dass die Welt von heute in vielen ihrer Problemstellungen auf Weichenstellungen aus dem Ende der 70er Jahre zurück geht. Vor allem auf den Einmarsch der SU in Afghanistan. Interessant, die Geschichte mal nicht von 1945 oder 1989 aus zu betrachten.



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Lea Singer


    Der Klavierschüler




    Letzthin kam im Radio ein Interview mit Lea Singer. Ich fand es spannend, was sie aus ihrem Leben zu erzählen hat und das Buch Der Klavierschüler, das die verborgene Liebe Vladimir Horowitzs zu seinem Klavierschüler Nico Kaufmann beschreibt.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Roger Willemsen


    Es war einmal oder nicht


    Darin gibt der eloquente Medienmann und Autor für einmal afghanischen Kindern das Wort und zeigt Kinderzeichnungen.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Was ich schon immer vertrat, wird hier explizit wissenschaftlich belegt und verständlich beschrieben: Lesen am Computer ist Quatsch und uns gehen wesentliche Fähigkeiten verloren, wenn wir keine gedruckten Bücher mehr lesen. Unser Gehirn wird in einer anderen Weise gefordert. Kein literarischer Text, aber ein wichtiges Sachbuch.


    Maryanne Wolf


    Schnelles Lesen, langsames Lesen




    Nebenbei: Das Cover ist aufschlussreich: Schriften mit Serifen wie im Titel (bei h, n, m) sind deutlich lesefreundlicher als die Schrift ohne Serifen im Untertitel. Serifen sind die kleinen querliegenden Beifügungen der Buchstaben.

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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