Violinkonzerte im 20. und 21. Jahrhundert

  • In concordiam von 1983 ist ein 17-minütiges Violinkonzert meiner Neuentdeckung Stephen Albert (1941-1992). Trotz des dissonanten Trompetensignals am Beginn ein weitgehend tonales Stück, das auch seinen amerikanischen Ursprung nicht verleugnet. Hörenswert. Dem Geiger Ilkka Talvi, der immerhin in Wien bei Riccardo Odnoposoff und Ivan Galamian am Curtis Institut studiert hat, begegne ich zum ersten Mal. Gerard Schwarz und der Seattle Symphony natürlich nicht. Die fast 40-minütige Kantate TreeStone nach James Joyce ist meine Sache hingegen nicht so ganz.

  • Nadja Salerno-Sonnenberg hat sich bereits vor geraumer Zeit vom konventionellen Solistenzirkus verabschiedet und geht ihren eigenen Weg. Gut so. Ähnlich wie Gidon Kremer mit seiner Kremerata Baltica hat sie dabei auch ein eigenes Orchester begründet, das New Century Chamber Orchestra. Für sich und ihr Orchester hat sie sich von einigen der bekanntesten amerikanischen Komponisten Violinkonzerte in die Finger schreiben lassen, u.a. von Michael Daugherty.
    Sein 2013 entstandenes viersätzige Konzert heisst Fallingwater. Das ist eine der legendären Schöpfungen von Amerikas visionärstem Architekten Frank Lloyd Wright (1867-1959) und jeder Satz des Konzerts ist einem seiner Schöpfungen gewidmet. Taliesin - Fallingwater - Unity Temple Chicago - Guggenheim Museum New York. Das Konzert beweist, dass es auch jenseits von Minimal Music noch möglich ist, attraktive und jedermann zugängliche Musik zu schreiben, auch mit einer gewissen Portion Humor und unter Einbeziehung folkloristischer Elemente. Statt detaillierter Beschreibungen zeige ich einfach die Gebäude, die Daugherty inspiriert haben.


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  • Eigentlich wollte ich mich ja in diesen Tagen eher mit der Musik von Witold Lutoslawski beschäftigen, aber irgendwie bin ich jetzt bei Alfred Schnittke gelandet. Und sein 4. Violinkonzert hat mich unmittelbar sofort begeistert. Das Stück entstand 1984 für Gidon Kremer und ist diesem auch gewidmet. Vier Sätze 34 min lang entfaltet diese Stück einen Klangzauber, dem zumindest ich mich nicht entziehen kann. Schwer zu beschreiben das Stück, am besten einfach hören. Dass die Umsetzung durch den Widmungsträger und das Philharmonia Orchestra unter Eschenbach vom Feinsten sind, muss nicht extra betont werden. Offensichtlich habe ich bis vor kurzem die falschen Stücke von Schnittke gehört.

  • Nachdem ich Lutgras Beitrag 212 mit dem (mir noch unbekannten) VC Fallingwater für Solovioline und Streichorchester gesehen habe ( :D war mir durch dem Sommerurlaub durchgerutscht), möchte ich auch auf Daugherty´s Violinkonzert Fire and Blood für Violine und Orchester aufmerksam machen.


    Wie fast immer lässt sich Daugherty durch aktuelle Gegebenheiten in seiner amerikanischen Umgebung inspirieren. Daugherty überzeugt auch hier wieder mit einer farbenreichen und voll geniessbaren modernen Komposition.
    Die drei Sätze des VC mit ~28 Minuten Spieldauer sind:
    1. Volcano
    2. River Rouge
    3. Assembly Line


    Die hochkarätige CD mit Neeme Järvi / Detroit SO mit Ida Kavafian, Violine hat auch mit MotorCity Tripch (2000) und Raise the Roof für Timpani and Orchestra (2003) zwei weitere packende Daugherty-Werke des 21.Jhd zu bieten.



    NAXOS, 2003, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Offensichtlich eine CD, die in meiner Sammlung noch fehlt. Habe ich auch noch nie gesehen. Ist bei einer der nächsten Bestellungen dabei.

  • Eine gerade erschienene CD mit zwei neuen Violinkonzerten des 80-jährigen georgischen Komponisten Giya Kancheli bringt Gidon Kremer und Patricia Kopatchinskaja zusammen, die gemeinsam mit der Kremerata Baltica das Konzert für zwei Violinen und Kammerorchester (2004) "Twilight" gestalten. Dazu spielt Gidon Kremer das 2010 entstandene "Chiaroscuro" für Violine und Kammerorchester. Beide Stücke sind recht ähnlich und typisch für diesen Komponisten: über weite Strecken meditative und in sich selbst hinein hörende Musik von eher trauriger, pessimistischer Stimmung durchbrochen von einigen kurzen aufbegehrenden Passagen.
    Das Booklet enthält einige kurze englische Texte des Komponisten und von Gidon Kremer. Klangqualität und Aufmachung wie von ECM gewohnt. 47 min finde ich allerdings ein wenig kurz. Sei's drum.

  • Kalabis erstes Violinkonzert entstand Ende der 50er Jahre. Es ist Hana Weberova gewidmet, einer Musikwissenschaftlerin, die sich am Vorabend des Feiertages zur Oktoberrevolution das Leben nahm. Wer auf der Suche nach attraktiven modernen aber trotzdem gut anhörbaren Violinkonzerten ist, hat hier eins gefunden. Das etwas über 20-minütige Werk hat alles, was ein Violinkonzert braucht. Gegen ein aggressiv teilweise sogar lärmend auftretendes Orchester setzt Kalabis die Sologeige, die sich versucht in eher lyrisch geprägten Passagen zu behaupten. Unschwer hier den Kampf des Individuums gegen die uniformierte Massengesellschaft herauszuhören. Für die Violine gelingen dem Komponisten dabei lyrische Passagen von berückender Schönheit, die auch sehr originell instrumentiert sind. Kurz gesagt, eine veritable Entdeckung.
    Was an Kalabis Musik insgesamt auffällt, ist ihre deutliche Orientierung nach Westen. Das dürfte den Parteibonzen nicht immer gefallen haben. Interessanterweise gibt es nicht einen Hauch von Anklängen an z.B. Schostakowitschs Musik. Eher hat man bei einigen rhythmisch betonten Passagen im Violinkonzert das Gefühl, dass Kalabis die gerade entstandene West-Side-Story rezipiert hat. Das Konzert wird hier von Petr Skvor unter der Leitung des Komponisten dargeboten. Der Geiger ist 1993 nur 45-jährig verstorben.


  • Alexander Moyzes (* 4. September 1906 in Kláštor pod Znievom, Nordwestslowakei; † 20. November 1984 in Bratislava) gilt als bedeutendster Symphoniker der Slowakei. Und wer seine 12 Symphonien gehört hat, weiss auch warum. Das ist ein bedeutender Beitrag zur Symphonik des 20. Jahrhunderts. Kürzlich kam mir eine alte Supraphon LP mit seinem Violinkonzert unter die Finger, noch mono, obwohl es wohl auch eine Stereoversion gibt. Auf CD hat es das Werk bisher offensichtlich nicht geschafft, was sehr schade ist, denn das ca. 35-minütige Werk ist hörenswert. Stilistisch ist es irgendwo zwischen Prokofieff 1 und 2 angesiedelt und es ergänzt die Liste der leicht zugänglichen Konzerten des 20. Jahrhunderts für dies Instrument.


    Milan Bauer heisst der Solist und es spielt die Slowakische Philharmonie unter Ludovic Rajter.


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  • Walter Saul (Jahrgang 1954) ist ein weiterer amerikanischer Komponist, von dem ich bis jetzt noch nie gehört hatte, auch wenn er 24 ASCAP Awards gewonnen hat (was immer das für eine Auszeichnung ist). Kürzlich erschien diese Naxos CD mit einigen seiner Kompositionen aus den letzten 40 Jahren, darunter ein 20-minütiges Violinkonzert. Dieses wurde 1980 geschrieben und reiht sich ein in die unübersehbare Zahl von Violinkonzerten, die um einen Eingang ins Repertoire buhlen. Praktisch jeder derzeit aktive Violinist hat eine Handvoll davon im Gepäck, häufig vom Komponisten für ihn persönlich komponiert. Ex-Tamino Tobias hat fast 7000(!) solcher Konzerte lexikalisch erfasst.


    Das Saul'sche Konzert ist stilistisch uneinheitlich, dodekaphone Passagen wechseln mit tonalen, ja eingängigen ab, auch Ivesianische Elemente lassen sich finden. Das ist nicht schlecht gemacht, vielleicht hätte Saul ein paar Ideen weglassen und die verbleibenden etwas mehr ausbauen können. James Buswell spielt all das souverän und das Ukrainische Symphonie Orchester unter Theodore Kuchar, für Naxos-Kenner alte Bekannte, machen ihre Sache gut.


    Wenn man sich fragt, wie die Musik des Amerikaners in die Ukraine gekommen ist, dann gibt das erste Stück auf der CD darauf eine Antwort. Eine 8-minütige Rhapsodie für Oboe und Orchester mit dem Titel Kiev 2014. In diesem hörenswerten Stück wechseln sich laute, marschartige Orchester- und lyrische solistische Oboenpassagen ab. Der Schluss klingt eher optimistisch-versöhnlich aus, ob zurecht, wissen wir noch nicht.

  • Michel van der Aa ist ein 1970 geborener niederländischer Komponist neuer Musik, Filmemacher und Theaterregisseur. Sein Werk umfasst Kammermusik, Orchesterwerke, Ballettmusik, Opern und Kurzfilme. 1997 und 1998 war er Composer in Residence der Den Haag Percussion Group. Van der Aa wurde 2001 und 2004 zu den Donaueschinger Musiktagen eingeladen.



    Sein Violinkonzert entstand 2014 und wurde am 6. November 2014 mit Janine Jansen als Solistin und dem Royal Concertgebouw Orchestra unter Vladimir Jurowski uraufgeführt. Ein gemässigt postmodernes Werk, das zeigt, dass von der Aa alle Stile und Tricks des 20. Jahrhunderts beherrscht. Das nicht unattraktive Stück lebt wie viele zeitgenössische Konzerte von dem Engagement des Solisten und Janine Jansen bleibt erwartungsgemäß hier nichts schuldig. Ihr Einsatz ist schlichtweg phänomenal. Wem € 20 dafür zu viel sind, der kann das Stück datenreduziert bei einschlägigen Anbietern für € 3 herunterladen.

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  • Ex-Tamino Tobias hat fast 7000(!) solcher Konzerte lexikalisch erfasst.


    Genau genommen handelt es sich um mehr als 13000 Werke für konzertante Violine von rund 7000 Komponisten, aber das nur am Rande. Wer das Lexikon haben möchte, das gibt es umsonst auf meiner Internetseite zum Download als pdf-Dokument:


    http://www.tobias-broeker.de/download-ebook/


    Darüber hinaus möchte ich darauf hinweisen, dass sich auf meiner Internetseite inzwischen dutzende Partituren von vergessenen Violinkonzerten ebenfalls zum kostenlosen Download befinden. Zu allen Werken gibt es neben den Partituren kurze Biographien der Komponisten und Tonbeispiele, wer also gerne ein bisschen im unbekannten Repertoire stöbern möchte ist hier genau richtig:


    http://www.tobias-broeker.de/r…scripts/violin-concertos/


    Beste Grüße,
    Tobias

  • Lieber Tobias


    danke für die Korrektur, ich hatte das wohl mit der Zahl der verfügbaren Tondokumente durcheinandergebracht. Dank auch für den Hinweis auf die 3rd Edition, ich habe sie gleich heruntergeladen. Vielleicht magst Du ja ab und zu auf eine Deiner Entdeckungen hinweisen, soweit Tonaufnahmen irgendwo verfügbar sind.


    Einen schönen Sonntag noch und liebe Grüße aus dem Stuttgarter Westen.
    Lutz :hello:

  • Also fürs erste würde ich auf meine Seite mit Empfehlungen verweisen:


    http://www.tobias-broeker.de/recommendations/


    Zu Beginn gibt es Werke, die ich besonders schätze UND die wenig bis gar nicht bekannt sind, und von denen gibt es oft keine kommerziellen Einspielungen. Aber darunter kommt eine zweite, weniger ausführliche Liste, mit (aus meiner Sicht) gängigeren Werken und die sind alle kommerziell eingespielt worden!


    lutgra: Für deine Interessen zum Thema Streichquartett habe ich auch noch Interessantes, da ich einige Originalmanuskripte von Streichquartetten besitze und diese ebenfalls im Computer gesetzt habe. Vielleicht interessiert es dich ja:


    http://www.tobias-broeker.de/r…other-violin-manuscripts/


    Liebe Grüße,
    Tobias

  • Faradzh Karaev (1943-) ist der Sohn von Kara Karaev, über den man im Forum ein wenig findet (unter Karajew). Er gilt als einer der bedeutendsten aserbaidschanischen Komponisten. Das 2004 komponierte Violinkonzert ist ein merkwürdiges Stück. Es ist in einer Art polystilistischem Stil geschrieben und zitiert anfangs mehrfach Passagen aus den Konzerten von Mendelssohn und Brahms, die dann aber sofort stark verfremdet werden. Gegen Ende wird auch dem Konzert von Alban Berg gedacht. Der Solopart ist technisch überaus anspruchsvoll mit vielen avancierten Spieltechniken und ein möglicher Grund, diese CD behalten zu wollen liegt wohl in Tatsache begründet, dass der Solopart von Patricia Kopatschinskaja gestaltet wird.


    Noch merkwürdiger als das Stück ist die Aufnahme selbst, die ersten beiden Sätze sind in mono aufgezeichnet, der dritte Satz in stereo. ?( Außerdem hört an anfangs ständig das Notenumblättern.

  • Paul Moravec ist ein amerikanischer Komponist Jg. 1957. Sein Violinkonzert ist das erste Stück, das ich von ihn kennenlerne. Das Werk entstand 2010 und wurde 2013 überarbeitet, es ist für Maria Bachmann geschrieben, die es hier auch diskografisch aus der Taufe hebt. Das knapp halbstündige Werk steht in der Tradition der tonalen Konzerte des 20. Jahrhunderts. Einflüsse, die ich ausmachen kann, reichen von Prokofieff und Schostakowitsch über Barber bis hin zu Steve Reich und John Adams. Das alles amalgiert Moravec zu einem großen Hörkino, das ungetrübte Hörfreude bereitet. Die Solistin hat einen überaus dankbaren und technisch anspruchsvollen Parcour zu bewältigen und tut das mit Aplomb. Symphony in C ist ein professionelles Trainingsorchester, das zukünftige Orchestermusiker auf ihre Tätigkeit vorbereitet (ich wusste nicht, das es so etwas gibt). Wenn das Konzert auch von anderen Geigern übernommen wird, könnte es durchaus ein Publikumsrenner werden. Jedenfalls ist es ein weiterer Winner für Naxos.

  • Erstbegegnung mit der Musik von Christian Jost (Jg 1963). TiefenRausch ist ein 25-minütiges Violinkonzert in einem Satz. Beginnt mit einem 3-minütigen Solo der Geige zu dem sich dann das Orchester gesellt. Die Klangsprache ist sehr.gemässigt und weitgehend tonal, aparte impressionistische Klanggewebe dominieren, durch das Schlagwerk werden teils gamelanartige Wirkungen erzeugt. Spricht mich sehr an die Musik und auch die wunderbare Solistin. Derzeit zum Niedrigtarif, also nicht lange zögern, lohnt sich.


  • Seit Jänner 2020 am Markt. Es ist dies die DRITTE Aufnahmen des 2. Violinkonzertes von Philipp Glass

    Ob das eine unbedingte Notwendigkeit war, darüber werden die Meinungen vermutlich auseinandergehen...

    Wie dem auch sei - hiermit stelle ich sie vor.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Diese CD lift seit etwa 2 oder drei Jahren ungehört bei mir. Inzwischen ist sie gestrichen - Das passiert leider immer öfter: Die Cds werden gestrichen, bevor ich sie hören und hier vorstellen kann. Im konkreten Fall ein zwiespältig anmutender Verlust. Ich werde dennoch ein paar Zeilen über das Violinkonzert des portugiesischen Komponisten und Schülers von Nadja Boulanger, Armando José Fernandes (1906-1983) schreiben. Das viersätzige Werk entstand 1947/48 und hat eine Spieldauer von ca 30 Minuten.

    Zu Beginn war das keine große Liebe, die ist allerdings gestern beim Zweithören erwacht. Heute, während ich hier schreibe, höre ich via Kopfhörer das Werk ein drittes Mal. Hier ist mir nun klar geworden, was die Defizite dieser Aufnahme sind (und ebenso die Vorzügeund Eigenarten)

    Da wäre zunächst der spröde Beginn, verbunden mit einer topfig-''Plumpen Aufnahmetechnik was das Orchester betrifft. "Eigenarten" - das ist es was dieses Konzert prägt- es ist voll davon.

    Das mact die Einschätzung ein wenig schwierig. Prinzipiell würde ich sagen, es handelt sich um ein spätromantisches Werk mit zahlreichen modernistischen Einschüben und Effekten. Der erste Satz - er dauert über 13 Minuten - beginnt düster und uneinheitlich. was sich aber bald gibt, sobald man sich eingehört hat.

    Mein persönlicher Favorit ist der zweite Satz (Scherzo: Alegretto) mit einem skurillen Thema, daß indes auch eingängig ist. Allein dieser Satz sollte dem Werk seinen Platz in der Liste hörenswerter Violinkonzerte sichern. Nach diesem bezaubernd- verrückten - und leider recht kurzen - Satz folgt 12 minütiger Teil (Andantino sostenuto)- elegisch, breit -mit leicht wehmütigem Unterton. Man kann ihn auch als "entspannt" oder aber "langweilig" beschreiben - je nach persönlichem Temperament.

    Der Finalsatz (Finale: Molto vivace) wartet wieder mit zahlreichen akustischen Eigenwilligkeiten auf, äusserste Ruhe wechselt hier mit rhythmischen Passagen, wobei die eher durch den konsequenten Duktus, als durch ein schnelles Tempo hervorstechen, etwas das mich gewundert hat.

    Ein Werk das nicht in erster Linie durch Klangschönheit besticht ( wenngleich es solche Stellen durchaus gibt) sondern durch seinen "charismatischen Charakter"

    Ich würde dem Werk eine Neueinspielung mit besserer Tontechnik wünschen

    Hier gibt es übrigens eine Aufnahme des Werkes - mit anderer Besetzung_



    mfg aus Wien

    Alfred


    EDIT 21.1.2021

    Bei mir liegt die CD mit dieser Aufnahme - bereit zur Archivierung.


    Ich habe dieses darauf befindliche Violinkonzert bereits 2 mal - mit unterschiedlichem Ergebnis - gehört


    ABER: Es sit mir heute beim besten willen nicht gelungen mich auch nur an E'IN Thema zu erinnern


    DAS ist es wahrscheinlich, was an sich gute Werke dem Vergessenwerden preisgibt


    Dazu gäbe es hunderte - wenn nicht tausende - Beispiele


    PS: Die CD enthält auch eine Violinsonate (1946) die durchaus eine Vorstellung verdient hat....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Christopher Wrights Ehefrau - die Geigerin Ruth Wright - starb im August 2009 an Krebs. Ihrem Andenken ist sein Violinkonzert gewidmet, das der Komponist in 2010 komponierte und das 2012 bei Dutton Epoch erschien.

    Das Werk mit dem Untertitel "And then there was silence" hat drei Sätze mit den Untertiteln Beauty, Joy and Fading way. Das Werk ist tonal und stilistisch nicht allzuweit vom RVW entfernt, der erste Satz erinnert an einigen Stellen an Lark ascending. Der zweite ist dem Titel gemäß ein Allegretto. Das eigentliche Requiem ist dann der letzte Satz bei dem sich zur Violine eine zweite Stimme gesellt, eine menschliche, nämlich ein Tenor, der ein sechszeiliges Gedicht von Christina Rosetti singt Come to me in the silence of the night. Der Orchestersatz wird dabei zunehmend ausgedünnter und dann Fading away.


    Fenella Humphreys - preisgekrönte britische Geigerin - gibt hier ihr CD-Debüt und wird von Martin Yates begleitet, das Tenorsolo singt Christopher Watson.


    “Fenella Humphreys’ performance is a wonder” – International Record Review), and was selected as Orchestral CD of the Month in a 5 star review in BBC Music Magazine.


    Neben dem kurzem - ebenfalls hörenswerten Orchesterstück Momentum bietet die CD noch die 5. Symphonie von Vaughan Williams, die muß ich noch hören. Ein weniger allseits präsentes Werk wäre mir ehrlich gesagt lieber gewesen, auch wenn es die Einspielung einer revidierten Fassung ist, bei der einige Fehler in der Partitur korrigiert wurden. Ob man das wirklich hört?


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