Ende der CD?

  • Zitat

    Selbstgebrannte CD's sind häufig schon nach wenigen Jahren hinüber - und auch die Haltbarkeit von Kauf-CD's ist endlich


    Das ist richtig- ABER


    1) ALLES ist "endlich"
    2)Auch wenn die selbstgebrannten CDs "schon nach ein paar Jahren hinüber sind", die Festplatten haben eher eine noch geringere Lebenserwartung, woher das Märchen kommt, sie wären ein "sicheres" Medium ist mir schleierhaft.
    (wenngleich sie in den letzten Jahren sicherer geworden sind als in der Festplatten.Steinzeit, wo jeder gröbere Erschütterung zum "Headcrash" führen konnte - etc..) Aber auch die selbstgebrannten CD werden immer sicherer, weil man allmählich weiß welche Chemikalien stabiler sind und welche weniger. Daß "Sonderangebote" von Tonträgern nicht die Beste und neueste Technologie aufweisen, das dürfte auf der Hand liegen.....
    3) Kauf-CDS


    Bei der Markteinführung 1983 wurde den Leuten vorgeführt, wie robust eine CD gegen Beschädigungen ist. Ich habe sie dennoch so behandelt wie eine Vinyl Disk. Gleichzeitig habe ich Tests angestellt. 5 Sternförmig auf die CD aufgeklebte schwarze, 1 mm breite Kunststoffstreifen (eigentlich für den Entwurf von Platinenlayouts gedacht) waren absolut UNHÖRBAR.
    Allerdings waren die Laufwerke der ersten Generation von Philips Playern erheblich exakter als heutige Geräte .


    Im Labortest - ich weiß das ist nur eine Simulation - hat man ermittelt, daß die Lebensdauer einer Normal-CD in gemässigten Klimazonen bei etwa 150 Jahren liegen sollte....


    Daß es immer wieder Pannen gab - vorzugsweise dann, wenn der Hersteller "sparen" wollte - das steht auf einem anderen Blatt.


    Über die Haltbarkeit von Schellack- oder Vinylplatten gibt es auch nette Geschichten - und sogar die guten allten Edison Wachswalzen beginnen gelegentlich chemisch instabli zu werden - zur Freude der Restauratoren....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Im Labortest - ich weiß das ist nur eine Simulation - hat man ermittelt, daß die Lebensdauer einer Normal-CD in gemässigten Klimazonen bei etwa 150 Jahren liegen sollte....

    Warum sind dann schon jetzt einige (Kauf-) CD's in meiner Sammlung hinüber?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Einzelne fehlerhafte Exemplare widersprechen nicht der typischen Lebensdauer.


    Festplatten haben keine längere Lebensdauer als gepresste CDs, im Gegenteil (wie es vgl. mit gebrannten CDs ist, weiß ich nicht).
    Mehr Datensicherheit erhält man nur dann, wenn man semiprofessionell mehrere Platten zum gegenseitigen Spiegeln/Backup usw. verwendet und die alten Platten irgendwann durch neue ersetzt, denn das drei gleichzeitig den Geist aufgeben, ist wohl extrem unwahrscheinlich. Ob einem ein solcher Zeit und Geld-Aufwand das wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Bei mir ist das ganz sicher nicht der Fall. Ich habe in etwa 25 Jahren bei 4-5000 CDs, davon viele hunderte gebraucht gekauft, ca. fünf Fälle von "Bronzing" gehabt (was nur alte CDs aus einem einzigen Presswerk betrifft, aber bei Gebrauchtkäufen kann es halt passieren, dass man so eine erwischt) und vielleicht zwei Fälle von CDs, die auf einmal (manchmal nur auf manchen Geräten) verweigert wurden. Das Risiko einige Promille meiner Sammlung auf diese Art zu verlieren, gehe ich ein. Abgesehen davon, kann man ja viele Aufnahmen nach wie vor nachkaufen.

    Struck by the sounds before the sun,
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • und auch die Haltbarkeit von Kauf-CD's ist endlich.

    Warum sind dann schon jetzt einige (Kauf-) CD's in meiner Sammlung hinüber?

    Also, diese begrenzte Haltbarkeit von kommerziellen CDs wird ja in letzter Zeit öfters kolportiert. Ich habe 1985 begonnen CDs zu kaufen, z.B. diverse Decca Scheiben (Solti etc), die sind nach 29 Jahren nach wie vor einwandfrei. Ich hatte ein paar Probleme mit frühen halblegalen Aufnahmen von italienischen Firmen (Callas Livemitschnitte), aber wer weiss auch, wo und wie die gefertigt wurden. Da weder meine Frau noch meine beiden Söhne meine CD-Sammlung zu erben wünschen, reicht mir eine Haltbarkeit bis zu meinem Ableben völlig aus. Und ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der CDs solange einwandfrei spielen und dass solange hochwertige Abspielgeräte verfügbar sind.

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  • Einzelne fehlerhafte Exemplare widersprechen nicht der typischen Lebensdauer.

    Ich glaube nicht, dass irgendein CD-Hersteller ernsthaft Alfreds Behauptung von 150 Jahren unterschreiben bzw. eine solche Garantie übernehmen würde...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Warum sind dann schon jetzt einige (Kauf-) CD's in meiner Sammlung hinüber?


    a)Sind die CDs goldgelb bis goldbraun verfärbt ?
    b) hat Du sie mit den Fingern an der Oberfläche berührt ?
    c) Bist Du Raucher ?
    d) Trat der Fehler erstmals beim Wechsel auf einen neuen CD Player auf?
    e) sind Kratzer (oder - noch schlimmer -breite Schrammen zu erkennen ?)


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • a: einige ja, aber nicht alle betroffenen, mache klingen einfach nur noch dumpf und weit weg
    b: nein
    c: nein
    d: nein
    e: nein

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich glaube nicht, dass irgendein CD-Hersteller ernsthaft Alfreds Behauptung von 150 Jahren unterschreiben bzw. eine solche Garantie übernehmen würde...


    Wird auch wohl nicht nötig sein.


    In naher Zukunft haben wir sicher Datenträger mit oder ohne Mechanik, wie Titan-Disc oder die in Frankreich entwickelte Methode mittels Platin Daten in Saphir einzubetten.
    Das Letztere ist sicher nicht für Privatpersonen erschwinglich, aber Outsourcing von Information ist ja so wie so schon Mode.

  • Z.Zt. wird doch allenthalben von der "cloud" geredet. Mir hat ein in der Branche führender Anbieter bereits vorgeschlagen alle Daten der Kanzlei in seiner "cloud" zu speichern. Das werde ich mit Sicherheit nicht tun, weil mir das Insolvenzrisiko des Betreibers wesentlich höher erscheint als der Totalverlust der vor Ort (und in Kopien an anderem Ort) vorhandenen Daten.


    Meine erste CD war übrigens Anfang der 80er die GA Box der Tosca mit Callas/di Stefano von EMI, die ich zusammen mit einem Philips Player (dem ich heute noch nachtrauere) erwarb. Die hat komischerweise nur 3 Tracks, also einen je Akt, weshalb ich irgendwann nochmal eine gekauft habe. Die "alte" CD ist auch heute noch makellos. Zunächst habe ich nie gebrauchte CDs gekauft. Inzwischen mache ich Ausnahmen, wenn Neuware nicht erhältlich ist oder Mondpreise verlangt werden. Selbst bei Exemplaren mit deutlichen Gebrauchsspuren (die bei serösen Anbietern ohnehin die Ausnahme sind oder entspt. angeboten werden) hatte ich noch nie Probleme mit der Wiedergabe.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

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  • Auch ich kann nur bestätigen: die ersten gekauften CDs, die ich ca. 1990 erstanden habe, laufen noch fehlerfrei. Bei ganz besonders wichtigen oder seltenen Aufnahmen mache ich schon mal ein backup, v.a., wenn ich die CD auch im Auto hören will, dann schone ich lieber das Original und nehme eine Kopie mit ins Auto.

  • Nein, 150 Jahre halte ich auch für eine Fantasiezahl (wie soll man so etwas im Test simulieren?) Nun gibt es aber hunderttausende von 25-30 Jahre alten CDs in den Sammlungen von Hörern und ich vermute einfach mal, dass man von einem ungewöhnlichen "CD-Sterben" gehört hätte. Es gibt zwar immer mal wieder Meldungen, aber keine flächendeckenden CD-Defekte.


    Die Verkäufer übernehmen meines Wissens überhaupt keine Garantie, oder? Wenn man nach wenigen Monaten eine CD bei einem Geschäft oder ggf. bei Universal reklamiert, würde man ziemlich sicher Ersatz erhalten. Nach zwei oder fünf Jahren vielleicht auch noch, wenn man sich direkt an den Hersteller wendet. Beim "Bronzing" wurde über viele Jahre Ersatz gewährt, es kann sein, dass Hyperion es immer noch tut (die Produktionsfirma, die für die Probleme verantwortlich war, gibt es nicht mehr). Aber wenn ich heute feststelle, dass eine meiner ersten, 1988/89 gekauften CDs nicht mehr abgespielt wird, dürfte mir Universal was husten, wenn ich denen die CD schicke und mich beschwere. Nichts hält ewig und wie will ich nachweisen, dass ich die CD 25 Jahre lang immer pfleglich behandelt, nie zu hohen Temperaturen ausgesetzt habe usw.


    Es gibt wohl auch kaum Festplatten mit 20 Jahren Garantie.

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  • Zunächst habe ich nie gebrauchte CDs gekauft. Inzwischen mache ich Ausnahmen, wenn Neuware nicht erhältlich ist oder Mondpreise verlangt werden.

    Ich habe sicher schon 2000 CDs gebraucht gekauft und nicht mal eine Handvoll Reklamationen gehabt.

  • A) Die Bräunung von CDs trat nur bei einer ganz bestimmten Serie von CDs auf. Sie waren sämtlich bei PHILIPS-DUPONT gefertigt und es handelt sich um einen Produktionsfehler. Ein neuer Lack sollte ausprobiert werden. Binnen eines Jahrzehnts bräuten die CDs - manche waren dann unbrauchbar. Betroffen waren vorzugsweise englische Plattenlabels.
    Philips Dupont tauschte derartig Defekte CDs (die meisten stammten von 1989/90) bis etwa 2005 (!!) kostenlos aus.
    In meinem Falle hat die Firma Hyperion alle Dinge für mich ohne jegliche Formalitäten für mich erledigt wofür ich heute noch dankbar bin. Andere Label wollten damit nichts zu tun haben.......
    Philips Dupont existiert nicht mehr - und die Tauschmöglichkeit folglich auch nicht


    Zitat

    manche klingen einfach nur noch dumpf und weit weg


    Sorry - aber diese Beschreibung kommt aus der analogen Vorstellungswelt.
    Woher immer der verbogene Klangeindruck kommt - von der CD sicher nicht - denn eine CD kann gelesen werden oder nicht - es kann zu Aussetzern, Knackern, Wiederholungen eines bestimmten Teils kommen, ein aus der Spur springen oder ein - "Nicht-Lesen-Können der Disk"


    Auch meine CDs sind "dumpfer" geworden - und es war eine schwer zu verdauende Erkenntnis, daß dies an mir - und nicht am Equipment liegt.


    Liebe Grüße aus Wien
    Alfred

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  • Ich habe sicher schon 2000 CDs gebraucht gekauft und nicht mal eine Handvoll Reklamationen gehabt.


    Ich führe da nicht Buch; ich kann mich an zwei oder drei CDs erinnern, die ich "en gros" bei Ebay gekauft hatte und die in einem unverschämten Zustand waren, d.h. völlig verkratzt oder mit daran klebenden Schaumstoffresten. Meistens waren aber selbst die noch abspielbar bzw. nach vorsichtiger Reinigung einwandfrei. Ein weiterer Defekt können winzige Löcher in der Reflexionsschicht sein, aber die waren bei mir bisher auch immer alle problemlos abspielbar.

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  • Verlust der Hörfähigkeit über die Zeit


    Da ich hier im "gelben Bereich" liege, dürfte das nicht die Ursache dafür sein, zumal ich, wenn es an mir liegen würde, ja alle CD's so hören müsste... :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Also ganz ehrlich: Ich glaube, dass eine mp3-Datei auf Festplatte (oder besser: auf zwei Festplatten) eine wesentlich sicherere Speicherform ist, als eine (zumal selbstgebrannte) CD, die nach ein paar Jahren hinüber ist.

    Das glaube ich auch (wobei mp3 kein gutes Format ist, aber das ist ein anderes Thema). Ich hatte auf einer Festplatte noch nie einen Datenverlust, dafür aber mehrere CDs, bei denen irgendwann einmal Aussetzer auftraten oder der Player an einer bestimmten Stelle ganz ausstieg. Insgesamt sicher nicht mehr als 3-4 in einer Sammlung von mehreren Hundert, abe immerhin. Und das waren keine Gebrauchten oder Selbstgebrannten, sondern nagelneu erworbene Scheiben.


    Die Gefahr eines Datenverlustes bei Festplatten lässt sich zudem mit relativ geringem Aufwand fast vollständig ausschalten.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • wie soll man so etwas im Test simulieren?


    In sogenannten "Klimaschränken". Diese Einrichtungen können in kurzer Zeit alles simulieren, was ein Produkt in puncto Lagerung erleben kann: beliebige Temperatursprünge und alle Varianten von Luftfeuchtigkeit. Solche Testläufe können einige Stunden, aber auch Wochen dauern - je nach Anforderung des zu untersuchenden Objekts. Das ist industrieller Standard. Jeder Hersteller, der weltweit in großen Stückzahlen verkauft, muss z.B. wissen, wie seine Produkte auf unterschiedliche Klimazonen reagieren. Und da die Tests Extreme erlauben, die in der Praxis so gut wie nie auftreten, kann man aus den Ergebnissen statistisch recht genau auch die Lagerfähigkeit abgeschätzten.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Verlust der Hörfähigkeit über die Zeit


    Solche Diagramme können ohne Beschreibungen zur Interpretation sehr irritierend sein, und dieses ist es ohne Zweifel. Ließe sich daran doch ablesen, dass ein durchschnittlicher 60-jähriger ein 4kHz-Signal etwa um ca. 60dB leiser hört als ein 1kHz-Signal. -60dB ist jedoch schon in der Gegend der Wahrnehmungsschwelle (der Rauschabstand einer Vinyl-Schallplatte liegt unter 60dB !!!), man wäre also ab 4kHz praktisch taub - was nun wirklich jeder Erfahrung widerspricht...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Solche Diagramme können ohne Beschreibungen zur Interpretation sehr irritierend sein, und dieses ist es ohne Zweifel. Ließe sich daran doch ablesen, dass ein durchschnittlicher 60-jähriger ein 4kHz-Signal etwa um ca. 60dB leiser hört als ein 1kHz-Signal. -60dB ist jedoch schon in der Gegend der Wahrnehmungsschwelle (der Rauschabstand einer Vinyl-Schallplatte liegt unter 60dB !!!), man wäre also ab 4kHz praktisch taub - was nun wirklich jeder Erfahrung widerspricht...

    Du hast natürlich völlig recht, mit der Grafik kann etwas nicht stimmen, die habe ich schnell und unreflektiert aus dem Internet herbeizaubert. :hail:


    In Abwandelung eines bekannten Sprichwort gilt auch hier:


    Traue nur einer Grafik, die du selbst gefälscht hast. :D

  • Hallo,


    im Gutachtenwesen bedient man sich zur Beurteilung von Hörminderungen der sprachaudiometrischen Untersuchungen nach Boenninghaus und Röser sowie der 3- und 4-Frequenztabellen nach Röser, wobei die 3-Frequenztabelle den prozentualen Hochtonverlust bei 1 khz darstellt. Diese Tabellen sind allerdings nur für Experten verständlich ;) und beziehen sich jeweils auf individuelle Ton- und Sprachaudiogramme. Es geht hier ja um die Frage der Größenordnung von Hörverlusten. Als Beispiel: bei der Schallempfindungsschwerhörighkeit hat man bei 8 khz. einen Verlust von 70 db, bei der Schallleitungsschwerhörigkeit von 45 db. Die o.a. Tabelle ist also durchaus zutreffend.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Verkäufe brechen endgültig ein
    Wende auf dem deutschen Musikmarkt: Erstmals wurde mit Streaming mehr Geld eingenommen als durch den Verkauf von CDs. Im ersten Halbjahr 2018 verbuchten Dienste wie Spotify, Apple Music oder Tidal einen Zuwachs von 35,2 Prozent auf 348 Millionen Euro Umsatz. Das Streaming kam damit auf einen Marktanteil von 47,8 Prozent. Gleichzeitig brach der Umsatz mit CDs um 24,5 Prozent auf 250 Millionen Euro ein, wie der Bundesverband Musikindustrie mitteilte.
    hr Anteil am Gesamtmarkt macht nur noch 34,4 Prozent aus. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 44,6 Prozent. Die silbernen Scheiben, die 1982 zum ersten Mal produziert wurden, bereiteten der deutschen Musikindustrie vor allem in den 80ern und Anfang der 90er Jahre einen Milliardenerfolg.
    Insgesamt setzte der hiesige Markt in den ersten sechs Monaten des Jahres 727 Millionen Euro um, das ist - im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 - ein Rückgang von zwei Prozent. Auch Downloads waren weiter rückläufig (minus 23,4 Prozent). Zudem muss die Schallplatte, die in den vergangenen Jahren einen Boom in der Nische feierte, mit Verlusten kämpfen. Der Vinyl-Umsatz ging um 13,3 Prozent zurück und die Schallplatte kommt nur noch auf einen Marktanteil von 4,4 Prozent.

    Quelle: n-tv.de , vpe/dpa (Mittwoch, 18. Juli 2018)

    mfG
    Michael

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  • Mich würde interessieren, wie die Zahlen auf dem Klassikmarkt aussehen. Wenn ich bedenke, wie schnell ich immer CDs finde, die ich plötzlich haben will, habe ich das Gefühl, dass mich die Panikmache um das Aussterben nicht betrifft bzw. nicht interessiert.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Schon etwa um 2003 wurde das Ende der CD eingeläutet.
    Ein Manager der Tonträgerindustrie reagierte auf Angriffe mit den Worten: "Was kümmert mich ein 20 Jahre alter Standard - Die SACD ist die Zukunft."


    Ich wagte damals die kühne Prognose, daß die CD länger am Markt sein werde, als er seine Position innehabe.


    Wenn wir davon ausgeghen, daß der

    Phr Anteil am Gesamtmarkt macht nur noch 34,4 Prozent aus.


    Na ja - die 34 Prozent möcht ich erst mal haben.


    Selbst wenn der Anteil dereinst (ich ruh dann schon selig im Grabe) auf DREI Prozen sänke - der Markt wäre noch immer profitabel.
    Vielleicht nicht für Großkonzerne - wohl aber für Independient Label - die in den letztn Jahren ohnedies die wirlich interessanten Veröffentlichungen rausbrachten.


    Die Großkonzerne müssten dann etwas anders herstellen - beispielsweise Marzipankartoffel, wie jener deutsche Rüstungsbetrieb, der hier von Loriot ab 0:57 gezeigt wird (aber auch die Absage ab 0:0 ist sehenswert) - Wie dem auch sei - die Anregung mag so manchem Tonträgerproduzenten das Überleben sichern.... :P




    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich denke, dass der Anteil der CD am Gesamtumsatz noch auf sehr lange Zeit weitaus höher bleiben wird als es der von Vinyl jemals wieder werden wird.
    Und ich werde zu beidem weiterhin kräftig beitragen, indem ich CDs weiter sammle und mich dem Vinyl-Hype weiterhin entziehe. Dem Streaming und Download übrigens ebenfalls - nicht, weil ich so sehr konservativ und Fortschritt-feindlich bin, sondern weil mich diese Form des Musik-Konsums einfach überhaupt nicht interessiert und reizt.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Und ich werde zu beidem weiterhin kräftig beitragen, indem ich CDs weiter sammle und mich dem Vinyl-Hype weiterhin entziehe. Dem Streaming und Download übrigens ebenfalls - nicht, weil ich so sehr konservativ und Fortschritt-feindlich bin, sondern weil mich diese Form des Musik-Konsums einfach überhaupt nicht interessiert und reizt.

    Und ich dachte immer, interessant und reizvoll wäre vor allem der Inhalt, also die Musik selbst, und nicht die "Verpackung", also das Medium, durch welches sie an mein Ohr gelangt. Und hierbei hat das Medium CD nunmal ganz massiv an Bedeutung verloren, das ist zumindest in meinem realen Leben so.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die ganz oben 2006! zitierte Prognose, "in 10 Jahren sei die CD tot" hat sich offensichtlich als falsch erwiesen. Ich schaue jetzt nicht nach, wie falsch Prognosen bzgl. Downloads gewesen sind, die inzwischen natürlich vom Streaming, das vor 10-15 Jahren noch kaum jemand angemessen einschätzte, überholt worden sind.


    Da 80% oder mehr des Gesamtmarkts von Populärmusik eingenommen wird, wäre interessant zu sehen, wie die Relationen zwischen Streaming und CDs bei den relativen Nischen Klassik, Jazz usw. aussehen. Meines Wissens war bis vor kurzem das "tagging" für Musikdateien extrem schlecht für Klassik geeignet (wie überhaupt die Idee, dass eine Sinfonie aus einzelnen, separat herunterzuladenden "songs" besteht), was klar anzeigt, wie irrelevant Klassik für Downloads gewesen ist. Beim Streaming mag das anders aussehen, keine Ahnung. Kurz, 34% CDs insgesamt ist mit 70-80% im Klassikbereich verträglich, was von einem Ende noch sehr weit entfernt wäre.

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    (Bob Dylan)

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