Wolfgang Amadeus Mozart: Die Violinkonzerte

  • Du meintest wohl Konkertes ...äh... Konkretes...


    :D

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Für alle die, die (im Gegensatz zu Ulli :D ) die Anschaffung einer der neueren Versionen ins Auge gefasst haben, und deren Möglichkeit des Probehörens sich, wie hier bei uns in der Gegend effektiv auf die von Amazon u.Ä. angebotenen 30-sek-Soundbites beschränkt, möchte ich darauf hinweisen, dass das dritte Violinkonzert aus dieser Aufnahme gestern bei BBC Radio 3 CD Review (komplett) gespielt wurde und auf deren Webseite noch bis nächsten Freitag (21. Juli) abgehört werden kann.


    Jedem, der den Erwerb dieser Aufnahme erwägt, würde ich dringend empfehlen, hier einmal reinzuhören - ich persönlich erhole mich noch von dem Schock, nachdem ich das gerade getan habe...


    Ich möchte vorausschicken, dass ich Biondi und Europa Galante von ihrer Einspielung der Violinkonzerte Op. 8 von Vivaldi her sehr schätze und demzufolge,auf der Suche nach einer Alternative zu Perlman ernsthaft de Anschaffung dieser Aufnahme in Erwägung gezogen hatte, bis ich vor einer Woche quasi über die oben beschriebenen Carmignola-Aufnahme gestolpert. Doch das was Biondi hier mit Mozarts dritten Violinkonzert anstellt ist selbst für jemandem, der tendenziell durchaus zu HiP-Versionen neigt, wirklich nur schwer zu ertragen.


    Der erste Satz (des dritten Violinkonzertes hört sich an wie Mozart auf Speed. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich dazu zu bewegen, den Gesamten Satz durchzuhalten. Biondi und Europa Galante spielen derartig schnell, dass es (zumindest bei mir), zu einer massiven Reizüberflutung kam - die Musik wurde so schnell gespielt, dass ich das Gefühl hatte meine Gehirnwindungen verknoteten sich bei dem Versuch, diesen musikalischen Informationsfluss angemessen zu verarbeiten. Von Charme oder mozärtlich keine Spur. Der zweite Satz wurde ebenfalls schnell angegangen, aber der unangenehmste Faktor hier war der auffällig "häßliche" Violinton des Solisten - das hörte sich an wie aus der grauesten Anfangszeit der "period instruments". Der dritte Satz brachte dann eine, auch nicht gerade erquickliche abgeschwächte (oder war das schon ein gewisser Gewöhnungseffekt?) Kombination von extremen Tempi und häßlichen Violinton.


    Alles in allem war der Effekt schlicht bis an die Grenze des Abschalten-Wollens grauslich. Und auch wenn ich grundsätzlich der Ansicht bin, dass man Aufnahmen, die einem erst einmal nicht liegen, eine zweite, dritte und vierte Chance geben sollte, bevor man sich ein definitives Urteil über sie bildet (und auch das in dem Bewusstsein, dass der eigene Geschmack sich ändern kann), so muss ich doch sagen, dass das Gehörte in diesem Fall so krass war, dass ich nicht glaube, dass mir diese Interpretation irgendwann in Zukunft einmal mehr zusagen würde. Nach dieser ERfahrung würde ich jedenfalls jedem, der die Anschaffung dieser Aufnahme erwägt, raten, sie vorher ausgiebig probezuhören...


    Die Möglichkeit, das dritte Violinkonzert bei BBC Radio 3 anzuhören besteht, wie gesagt, noch bis zum Freitag, den 21. Juli. Das Konzert beginnt - laut Zeitleiste) bei 01:49 des genannten CD Review Programms die anderen im Rahmen dieses Programms gespielten Aufnahmen finden sich hier. Ich empfehle, die genannten Seiten mit Internet Explorer zu öffnen, da bei Mozilla Firefox, den ich als Standardbrowser benutze, und evtl auch bei Opera, die Schnellvorlauftasten des BBC RAdio Player nicht funktionieren. Bei IE dagegen kann man sich bequem bis auf 01:45 vorklicken, sodass man (nach einigen abschließenden Takten aus den Jahreszeiten von Tschaikowsky) direkt das Violinkonzert samt Vorspann anhören kann. (Aber Achtung - die Zeit-Zählung beginnt aus unerfindlichen Gründen bei 01:00, also Vorspulen um 45 min reicht).


    Gruß


    katlow

  • Ich habe gerade bisserl einen Narren gefressen an den Mozart'schen Instrumentalkonzerten unter Karl Böhm (ja! 8) ) und bin bei meiner Recherche darüber gestolpert, dass es keine Violinkonzerte unter Böhm gibt. Ist das tatsächlich so oder bin ich nur zu dumm zum Gucken?
    Vielleicht kann mir jemand helfen. Allerbesten Dank schon mal...
    Grüße
    Thomas

  • Ich besitze 137 verschiedene Aufnahmen mit Violinkonzerten und 101 verschiedene Aufnahmen mit Böhm. Aber kein Violinkonzert weder Beethoven noch Mozart oder ein anderes mit Böhm. Merkwürdig.


    LG, Bernward
    PS. Bei audite erschienen, Brahms Sinf. 1 und H. Vieuxtems Violinkonzert Nr. 5 mit L. Bobesco u.d. WDR-Sinfonieorchester, es digiriert tatsächlich Karl Böhm. Bei amazon für 13 Euronen erhältlich.
    Bitte auch bei jpc nachschauen, dort gibt es eine ganze Reihe mit Böhm/Schneiderhan, Böhm/Menuhin u.a. (Mozart, Beethoven, Brahms).


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich habe gerade bisserl einen Narren gefressen an den Mozart'schen Instrumentalkonzerten unter Karl Böhm (ja! 8) ) und bin bei meiner Recherche darüber gestolpert, dass es keine Violinkonzerte unter Böhm gibt. Ist das tatsächlich so oder bin ich nur zu dumm zum Gucken?
    Vielleicht kann mir jemand helfen. Allerbesten Dank schon mal...


    Anscheinend gibt es keine Studio-Aufnahmen. Es gibt beide Sinfonie Concertante und die Haffner-Serenade (die ja ein Quasi-VK enthält). Ansonsten ist, obwohl in meinen Ohren etwas spritziger als Böhm üblicherweise, stilistisch nicht extrem verschieden, die "klassische" Aufnahme aus den 1960ern mit Grumiaux/Davis m.E erste Wahl. Alternativ evtl. Schneiderhans Stereo-Aufnahmen (ich kenne diese nicht und seine Mono-Aufnahmen einiger dieser Konzerte gefielen mir nicht, ein zu spitzer Ton für meinen Geschmack, aber sie genießen einen sehr guten Ruf).


    Oder Oistrakh. Es ist zwar Jahre her, dass ich die mal überspielt hatte (MC...), aber die ist jedenfalls was für Hörer, die vollen, satten Ton wünschen, keine Ahnung, ob das dieselben Aufnahmen waren; ich meine, Szell hätte dirigiert, nicht Oistrakh selbst.



    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo,


    kann evtl. jemand etwas über die Klangqualität der in Beitrag Nr.28 vorgestellten Carmignola-Aufnahme sagen? Vielen Dank!

    Herzliche Grüße
    Uranus


  • Diese beiden sollte man nicht miteinander verwechseln - auf Unitel habe ich seinerzeit das Programm der (Doppel-)DVD gesehen und war, wirklich, restlos bezaubert. Mir scheint, daß es eine sehr unglückliche Entscheidung der DGG war, das Cover zweimal zu verwenden. Bloß vom Hineinhören in die CD hat sich die erinnerte Subtilität und Spielfreude der Camerata Salzburg vom Londoner Orchester nicht evozieren lassen. Hat jemand die DVD erworben und kann etwas darüber berichten?


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Hallo,kann evtl. jemand etwas über die Klangqualität der in Beitrag Nr.28 vorgestellten Carmignola-Aufnahme sagen? Vielen Dank!


    Ich würde eher zu dieser Einspielung von Mozarts Violinkonzerten mit Carmignola und Abbado raten. Diese Aufnahmen klingen bedeutend besser als die ältere Einspielung bei Brilliant, die mir dumpf und zäh erscheint. Carmignola spielt hier frischer,farbiger - einfach besser. Und Abbado fügt sich harmonisch ein.
    Der Preisunterschied gleicht sich in etwa aus, weil man die Sinfonia Concertante dazu bekommt.

    mfG
    Michael

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • So, hier ist ja auch schon anderthalb Jahre nichts mehr passiert, das ändern wir jetzt mal. Denn in den letzten Monaten sind doch einige Neuaufnahmen erschienen. Drei der jüngeren Geigerinnen haben sich mit Mozart zu Wort gemeldet.



    Mirijam Contzen hat gemeinsam mit Reinhard Goebel am Pult der Bayerischen Kammerphilharmonie 6 Violinkonzerte eingespielt, wobei die Urheberschaft des 6. bekanntermassen umstritten ist. Tonschnipsel zeigen, dass erwartungsgemäß hier im Orchester nach HIP-Manie gespielt wird.


    Lena Neudauer hat gemeinsam mit Bruno Weil am Pult der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern die 5 gesicherten Mozartkonzerte plus drei Einzelsätze eingespielt.


    Und Arabella Steinbacher hat gemeinsam mit den Festival Strangs Lucerne unter dem mir nicht bekannten Daniel Dodds die Konzerte 3-5 vorgelegt.

    Drei interessante Geigerinnen, die ich alle schätze. Ich hätte alle drei kaufen können, habe mich aber erst einmal für Lena Neudauer entschieden, deren tolle Einspielung der Schumann Werke ich noch in guter Erinnerung habe.


    Lena Neudauer beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit Mozart, wurde ja auch am Mozarteum von Thomas Zehetmair ausgebildet und für sie sind diese Konzerte hörbar eine Herzensangelegenheit. Was man u.a. daran sieht, dass sie alle Kadenzen selbst verfasst hat (gilt übrigens auch für Mirijam Contzen), eine Praxis, die historisch natürlich völlig korrekt ist.


    Frau Neudauer spielt auf einer modernen Violine, hat aber wie auch das Orchester unter Bruno Weil die Erkenntnisse der HIP-Praxis mit verarbeitet, so dass ein leichter, filigraner Klang herausgekommen ist, der dem frühen Mozart in meinen Ohren sehr angemessen ist. Frau Neudauer spielt silbrig schlank und tonschön und teils mit einer der Barockgeige abgelauschten Phrasierung und Artikulation, die Dinge hörbar macht, die sonst oft überspielt werden. Ich habe bisher die Konzerte 1 und 3 gehört und bin sehr angetan.


    Ein halbstündiges Interview mit der sympathischen Geigerin findet man hier: https://www.klassik.tv/videos/…ozart-violinkonzerte-1-5/

  • Wie schön, daß sich - nach langer Pause - wieder jemand Mozarts Violinkonzerten widmet. Ich besitze seit einigen Wochen die Aufnahme mit Mirijam Contzen und Reinhard Goebel . Eigentlich habe ich schon genügend Aufnahmen der Klavierkonzerte von Mozart, aber es gibt immer wieder Anreize für mich , eine weitere zu kaufen. In diesem Fall gab es gleich ZWEi Gründe: Erstens spielt Contzen eigenen Kadenzen - das ist sicher ein Kaufanreiz. Zweitens ist hier eines von zwei einst Mozarts zugeschriebenen Werken zu hören und zwar das sogenannte Klavierkonzert Nr SIEBEN - KV 271 a (NICHT SECHS, wie fälschlich bei jpc vermerkt).


    Gleichzeitig habe ich mir aber auch die NR SECHS (KV 268) in die Sammlung geholt, und zwar in der hier links abgebildeten Aufnahme aus dem Jahre 1966 oder 67 Ich werde - sobald es meine Zeit erlaubt - in die Aufnahmen hineinhören und ein paar Zeilen darüber schreiben. Ich werde natürlich auch das Rätsel nicht lösen können ob die beiden fraglichen Konzerte aus Mozarts Hand stammen - oder nicht. Mehr zu diesem Thema demnächst.

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Obwohl MOZART seine Vioilinkonzerte kurz nacheinander komponierte - vermutlich 1775 - unterscheiden sich diese doch z. T. sehr deutlich voneinander, wobei das Konzert Nr. 5, KV 219 wohl als das reifste und interessanteste gilt. Aber auch die Konzerte Nr. 3, KV 216 und Nr. 4, KV 218 haben ihren eigenen Reiz mit vielen neuartigen musikalischen Eingebungen und überraschenden Wendungen.
    Es ist die Zeit, in der MOZART begann, sich intensiv mit der Entwicklung der Gattung "Konzert" auseinanderzusetzen.


    Wenn man diese Konzerte in adäquater Interpretation vernimmt, dann kann man kann man über diese Musik, die schon so deutlich MOZART's Handschrift zeigt und mit so vielen kompositorischen Ideen aufwartet, durchaus in Entzücken geraten.


    Von den jüngeren Aufnahmen denke ich dabei an die Einspielung des Konzertes Nr. 3, (wie auch des Konzertes Nr. 1, KV 207) durch den fabelhaften jungen französischen Geiger RENAUD CAPUCON mit dem SCOTTISH CHAMBER ORCHESTRA unter der Leitung des MOZART-erfahrenen Dirigenten LOUIS LANGRÉE.



    RENAUD CAPUCON, der sich innerhalb weniger Jahren schon weltweit einen Namen sowohl als Solist als auch als Kammermusiker in verschiedenen Formationen gemacht hat und durchweg mit den allerbesten Kritiken bedacht wird, und der vielleicht sogar einmal eine ähnliche Berühmtheit wie CHRISTIAN FERRAS erlangen könnte, hält sich bei dieser Interpretation des 3. Violinkonzertes mit seinem geigerischen Können dezent zurück und vermag dennoch mit seinem so frischen und natürlichem Spiel zu fesseln und betören. Das Orchester spielt wunderbar transparent und unprätentiös, und in Ausdruck und Anlage unison mit dem Solisten.


    Und dennoch möchte ich alternierend mit diesem Konzert Nr. 3 immer wieder gerne meine alte Orbis/Vox-Aufnahme mit dem wunderbaren Geiger REINHOLD BARCHET und dem PRO MUSICA-ORCHESTER STUTTGART unter dem kongenialen ROLF REINHARDT hören, und ich nehme hier sogar in Kauf, daß es sich hier noch um eine mono-Aufnahme handelt.


    REINHOLD BARCHET zählte für mich in den 50er Jahren zu den feinsten und hoffnungsvollsten deutschen Geigern, doch starb er bereits sehr früh mit 41 Jahren, als er längst begonnen hatte, sich mit seinem großen geigerischen Können und seinem introvertierten, fein nuancierten Spiel international einen hervorragenden Namen zu machen. Stets erwies er sich als Diener der Musik, sei es als prägender Konzertmeister und wohl bester "Mann" im KAMMERORCHESTER KARL MÜNCHINGER, als Solist in vielen Konzerten, die er beherrschte - auch durch seine Interpretation des NARDINI-Violinkonzertes wurde er sehr bekannt - oder in seinem BARCHET-QUARTETT, das immer für höchste Qualität bürgte.
    Für mich später kaum mehr erreicht seine Interpretation der beiden MOZART-Violinkonzerte Nr. 3 und Nr. 5, die abgesehen von seinem einzigartigen Geigenton, Stilgefühl, Wärme und Intelligenz der Gestaltung auszeichnet. Das Orchester, das von dem leider fast vergessenen ROLF REINHARDT geleitet wird, begleitet ganz im Sinne und Stile des Solisten, so daß sich ein musikalisches Erlebnis wie aus einem Gruß ergibt.


    Und was das 3. VIOLINKONZERT KV 219 anbetrifft, so gibt es für mich auch für dieses noch eine weitere fabelhafte Aufnahme, die ich nicht missen möchte und mir als kleinen Kontrast zu der BARCHET-Aufnahme gerne anhöre, nämlich die alte Electrola-Aufnahme mit DAVID OISTRAKH und dem PHILHARMONIA ORCHESTRA unter seiner Leitung. Diese Einspielung läßt MOZART etwas "härter" und stärker akzentuiert erklingen und weist vor allem im 2. und 3. Satz deutlich schnellere Tempi auf. Dennoch ein interessantes Pendant zu dem verinnerlichten Spiel BARCHETs, wobei auch OISTRAKH darauf verzichtet, sein großes geigerisches Können in den Vordergrund zu spielen, sondern sich wohltuend zurückhält, um ganz MOZART die Ehre zu erweisen.


    Gruß
    wok

  • Eine ganze Menge an Neuaufnahmen der Violinkonzerte Mozarts gabe es in den letzten Jahren zu verzeichnen - und einige haben auch den Weg in meine Sammlung gefunden. Das bedeutet, daß man das Thema auch wieder aufgreifen sollte. Ich habe heute vormittag noch gegrübelt, ob es sinnvoll wäre, den alten Thread weiterzuführen - oder ihn durch einen völlig neuen zu ersetzen. Der relativ kurze Thread mit 46 Beiträgen, der noch dazu recht diszipliniert geführt wurde, lässt es angebracht erscheinen ihn fortzuführen, notabene, da ich persönlich nicht unbedingt vorhabe bereits ins Gespräch gerachte Aufnahmen zu zerpflücken - ich möchte mich den Neueinspielungen und Neuerscheinungen widmen.
    Vorerst möchte ich - in aller Kürze - mein Versprechen (oder war es eine Drohung ?) einlösen und ein paar Worte über die Aufnahme des Violinkonzerts Nr 2 KV 211 schreiben. Die CD ist zwar keine Neuaufnahme, sie stammt von 1968 - war aber lange Zeit nicht verfügbar. Die CD ist vor allem wegen des ebenfalls darauf enthaltenen Violinkonzerts KV 268 (unsichere Zuschreibung - mit ziemlicher Sicherheit NICHT von Mozart) interessant (zu diesem und einem wweiten Violinkonzert, welche beide einst Mozart zugeschrieben wurden gibt es einen eigenen Thread), denn ausser einer eher gemächlichen und unauffälligen, sauber gespielten Einspielung hat sie keinen tieferen Eindruck bei mit hinterlassen, nicht mal die von Jaques Casterede (1926-2014) komponierten Kadenzen. Die französische Violinistin Janine Andrade (1918-1997) hat uns nicht viele Aufnahmen hinterlassen.
    1972 beendete ein Schlaganfall ihre Karriere...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Seit einigen Jahren ist diese Aufnahme mit Julia Fischer meine Lieblingsaufnahme geworden:



    Die Solistin spielt mit einem hohen Grad an Spielfreude und einer gewissen Natürlichkeit, die dieser Musik m.E,. sehr gut zu Gesicht steht.


    Das Orchester unter der Leitung von dem leider verstorbenen Yakov Kreizberg spielt sehr klangschön, kultiviert und dennoch auch lebendig.


    Mir gefällt sehr, dass die Dinge der Klangrede aufgenommen wurden und auf "normalen" Instrumenten mit einer Selbstverständlichkeit und undogmatischen Klangschönheit wirklich nicht buchstabiert, sondern fließend und natürlich musiziert werden.


    Die Klangtechnik ist ebenfalls gut gelungen, sowohl bei der Stereoabmischung (SACD-Stereo etwas feiner als CD-Stereo) als auch in SACD-5.1-Surround. Die Geige wird hier nicht, wie bei vielen anderen Surround-SACDs, als virtuelle Phantomschallquelle vornehmlich durch die Haupt-Stereolautsprecher wiedergegeben, sondern durch den Centerspeaker.
    Am besten klingt es bei mir übrigens, wenn ich dafür den ansonsten liegenden Lautsprecher hochkant spielen lasse - aber das sind nun keine dramatischen Unterschiede, nur Feinheiten.


    Eigentlich schade, dass Julia Fischer zu Decca ging, denn dort gibt es ja nur Stereo-CDs, keine Hybrid-SACDS, wie bei Pentatone. Nun ja....



    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Eine wunderbare Interpretation der Konzerte 1 und 5 liefert die junge norwegische Geigerin Vilde Frang ab, ich berichtete schon in ihrem Thread darüber. Begleitet wird sie vom HIP inspirierten Arcangelo Orchester. Kammermusikalisches Zusammenspiel vom Allerfeinsten.

  • Eine weitere Aufnahme von Violinkonzerten Mozarts ist seit Ende 2012 im Handel, nämlich der Nummern 3-5. Solist ist der aus Salzburg stammende österreichische Geiger Thomas Albertus Irnberger. Begleitet wird er von einem international zusammengewürfelten Orchester "Spirit of Europe" unter Martin Sieghart.
    Die Aufnahme kann mit 2 Besonderheiten aufwarten: Zum einen verwendet man im Violinkonzert Nr 5 KV 219 einen Hammerflügel als Begleitung, zum anderen spielt Irnberger Kadenzen und Eingänge von Paul Badura Skoda, der ja mit Irnberger schon zusammen Mozart-Aufnahmen für Gramola gemacht hat.
    Irnberger hat die erläuternden, eher ausführlichen und sehr informativen Texte im Beiheft selbst verfasst.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    http://www.thomas-albertus-irnberger.com/start.html

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Derzeit verschleudert unser Werbepartner eine Aufnahme der Violinkonzerte mit Shlomo Mintz. Die kenne ich zwar nicht, aber die beigegebenen Kritiken lassen aufhorchen.


    Gramophone: "Es ist schwer, eine genialere Version der Mozart'schen Konzerte für Streichinstrumente zu finden. Die Freude am Musizieren ist unmittelbar zu spüren. Mintz hat ein wunderbares Feeling für Mozarts Stil, insbesondere in der Herausarbeitung der Details." Crescendo 04 / 2006: "An Klangschönheit ist diese Aufnahme kaum zu überbieten: Shlomo Mintz spielt als Solist und Dirigent mit dem English Chamber Orchestra zum Mozartjahr die fünf Violinkonzerte - und er tut dies mit einem solchen Schmelz, dass man sich im siebten Geigenhimmel wähnen möchte."

  • Eine weitere Aufnahme von Violinkonzerten Mozarts ist seit Ende 2012 im Handel, nämlich der Nummern 3-5. Solist ist der aus Salzburg stammende österreichische Geiger Thomas Albertus Irnberger. Begleitet wird er von einem international zusammengewürfelten Orchester "Spirit of Europe" unter Martin Sieghart.
    Die Aufnahme kann mit 2 Besonderheiten aufwarten: Zum einen verwendet man im Violinkonzert Nr 5 KV 219 einen Hammerflügel als Begleitung, zum anderen spielt Irnberger Kadenzen und Eingänge von Paul Badura Skoda, der ja mit Irnberger schon zusammen Mozart-Aufnahmen für Gramola gemacht hat.
    Irnberger hat die erläuternden, eher ausführlichen und sehr informativen Texte im Beiheft selbst verfasst.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    http://www.thomas-albertus-irnberger.com/start.html


    In diese Aufnahme habe ich gerade hineingehört, und ich finde sie von den kurzen Ausschnitten her wirklich sehr vielversprechend, auch angenehm österreichisch übrigens, z.B. das "Rondeau: Andante grazioso-Allegro ma non troppo" aus dem A-Dur Konzert, KV 218.


    In Gestus, Tempo und Dynamik erinnert sie mich manchmal an diese sehr klangschöne Aufnahme mit Gidon Kremer, Harnoncourt und den Wiener Philharmonikern, mit der ich diese Werke vor langer Zeit kennenlernte. Das Andante grazioso.... ist hier allerdings noch etwas eleganter und flüssiger geraten, wenn man es direkt vergleicht.



    Irnbergers Aufnahme ist natürlich jetzt nicht irgendwie der Versuch der Wiederholung einer Interpretation, aber man merkt doch, dass den Ausführenden der neuen Einspielung die von mir genannte Aufnahme wahrscheinlich bekannt sein dürfte, und es schadet ja auch überhaupt nicht, wenn es da Elemente gab, die inspirierend gewirkt haben mögen.


    Gruß
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Ich habe diese Aufnahme der fünf mozartschen Violinkonzerte im Regal: Thomas Zehetmair, (mit Ruth Killius in Sinfonia concertante KV 364), Orchestra of the Age of Enlightenment, Frans Brüggen.


    Da ich keine anderen Aufnahmen der Konzerte besitze, kann ich sie nicht vergleichen. Ich setze sie hier, weil die Box noch nicht genannt wurde.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Zehetmair/Brüggen wollte ich auch gerade erwähnen. Die halte ich auch für außerordentlich gut.
    Allerdings habe ich auch nicht allzuviele Aufnahmen der Musik gehört (und außer der Sinfonia Concertante und dem 3. und 5. Konzert interessiert mich der Rest ehrlich gesagt nicht allzu sehr...). Ich habe noch komplett Grumiaux/Davis (Philips) und die ebenfalls relativ neue HIP-nahe Einspielung mit Carmignola/Abbado (DG), die mir ebenfalls beide soweit gut gefallen haben, sowie noch ein paar Einzel-Aufnahmen (zB Heifetz mit dem 5. und auch der Sinf. Concertante). Kremer/Harnoncourt hätte ich zwar auf dem Schirm (es gibt auch eine weitere, neuere Aufnahme Kremers, aber, glaube ich, ohne Sinf. Concertante), aber ich brauche hier wirklich keine Aufnahmen mehr, s.o.

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  • Mit den Violinkonzerten von Mozart ist es so eine Sache. Die einen mögen sie nicht, die anderen (zu denen ich mich zähle) sind geradezu süchtig danach. Es gibt geradezu eine überbordende Menge an Aufnahmen - und von jeder Neuaufnahme behauptet die Kritik sie stelle alles bisher Dagewesene in den Schatten. Auch wenn man daran zweifeln mag, die Konzerte bleiben so für die Hörer interessant. Mein ganz persönlicher Favorit ist derzeit die Aufnahme mit der Geigerin Rachel Barton Pine, über die ich demnächst einen eigenen Thread eröffnen werde. Von ihr hatte ich vor einiger Zeit eine Doppel-CD mit 2 Violinkonzerten erworben. Eines davon war von Clement, das andere von Beethoven. Nun ist es ja so, daß ich von Beethoven Violinkonzert eine ganze Palette von Aufnahmen besitze, das Interesse daran hielt sich in Grenzen.Relativ unbekanntes Label, relativ unbekannte Geigerin (dazu mehr im geplanten speziellen Thread) Aber das Clement Violinkonzert musste ich haben. Sie spielte dieses historisch bedeutende, aber dennoch weitgehend unbekannte Konzert derart hinreissend - zudem mit einer eigenen Kadenz von beachtlicher Länge und - so meine ich - Originalität. So hörte ich noch am gleichen Abend das Beethoven-Violinkonzert. Auch hier war ich hingerissen. Es mag sein, daß man mir hier zustimmen wird - oder nicht. Ich war sehr überrascht und erfreut, als ich sah, daß es da eine Neuaufnahme aller authentischen Violinkonzerte von Mozart mit ihr gab - und zugleich fürchtete ich eine Enttäuschung. Denn allzu oft trügt die Erinnerung und die Erwartungen werden zu hoch geschraubt. Das war jedoch nicht der Fall. Der Klang ihrer Violine (Guarneri 'del Gesu' Cremona) ist einfach traumhaft schön, der Vortrag beispielhaft und die Kadenzen wunderbar, vielleicht nicht so ausführlich wie bei Beethoven und Clement - aber dennoch eine wunderbare Sache. Die Einspielung kommt meinen Vorstellungen von einer idealen Interpretation sehr nahe - nein es erfüllt sie. Auch das Orchester, die altbekannte Academy of St. Martin in the fields unter ihrem Gründer, Neville Marriner zeigen, daß Mozart auch heute noch mit "modernem" Orchester überzeugend gespielt werden kann.


    Dennoch gibt es auch andere Aufnahmen, die mein Interesse wecken, teilweise auch deshalb weil hier die "zweifelhaften" Konzerte - oder zumindest je eines davon zusätzlich enthalten sind - Teilweise, weil da auch Lieblingsinterpreten am Werk sind. Dazu mehr in absehbarer Zeit in diesem alterhrwürdigen Thread, der ja seit neuem erstaunliche Lebenszeichen von sich gibt....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Forianer und Freunde von Mozarts Violinkonzerten,


    ich besitze die Aufnahmen von Schneiderhan, Kremer/Harnoncourt, Manze, Grumiaux / Davis und Zimmermann. Meine favorisierte ist die von Kremer / Harnoncourt. Warum? Weil die beiden die unterschiedlichen Charaktere der drei Konzerte so herausarbeiten wie sonst keine mir bekannte Aufnahme. Nr. 3 kommt mit einem recht moderaten Tempo im Kopfsatz daher - und mit was für Akzenten! Da rumst es in den Bässen der Tutti manchmal richtig, das Ganze wogt und wiegt und hat eine gewisse Erdigkeit (nicht Behäbigkeit) die mich das Konzert ganz neu hören ließ. Ein klein wenig erinnert mich das an das G-Dur Violinkonzert von Haydn. Als Gegenpol und Weiterentwicklung dann Nr. 5 strahlend, deutlich glatter, stringenter, weniger kontrastreich, dafür mit Schmankerln wie einer Kadenz zwischen dem Adagio und dem Allegro Aperto, die das elegant-spielerische des Werks unterstreicht. Nr. 4 in der Mitte, vom Tempo und Stil. Das alles gefällt mir sehr gut und hat mir seinerzeit einen neuen Zugang zu den vielgehörten und -gespielten Werken eröffnet. Man kann sicherlich trefflich darüber streiten, ob die drei bekannten Konzerte tatsächlich einen so unterschiedlichen Charakter haben, oder ob das aufgesetzt ist. Ich finde das Konzept jedenfalls schlüssig. Allein die Tonarten und die Lagen, in denen der Solo-Part komponiert ist, unterscheiden sich drastisch - Nr. 3 liegt durchweg deutlich tiefer als Nr. 4 und 5.


    Die Mozart Violinkonzerte gelten ja gemeinhin als extrem heikel und sind mit gutem Grund die Vorspielstücke für die Aufnahme in sämtliche namhaften Orchester dieser Welt. Persönlich finde ich Nr. 3 besonders heikel: Es gibt wenig melodische Bögen, die Soli bestehen eher aus kurzen Phrasen und es findet ein beständiges Wechselspiel zwischen Tutti und Solo statt. Das zum Klingen zu bringen, ohne es künstlich zu glätten sehe ich als erhebliche Herausforderung (Beethoven stellt die Geiger mit vergleichbaren Mitteln vor eine ähnliche, wenn auch technisch deutlich größere Herausforderung). Manze hat das für meinen Geschmack auch sehr gut gelöst. Sein Orchester ist zwar HIP, aber es klingt und er setzt dem Solo-Part nichts auf, ordnet sich sehr schön in das Wechselspiel mit dem Orchester ein. Das muß man auch erst einmal können - um dann in Nr. 5 als Solist eine deutlich größere Bühne zu betreten. Überhaupt finde ich seinen HIP-Ansatz sehr organisch, da ist nichts gewollt oder historisierend - Orchester und Solist einfach auf alten Instrumenten, aber sie spielen Mozart statt "Originalklang zu produzieren".


    Was ist Eure Meinung?


    Herzlich aus Berlin
    Stefan

    “Music is enough for a lifetime, but a lifetime is not enough for music”
    Sergei Rachmaninov

  • Zur Frage nach Manzes Aufnahme der Mozart-Violinkonzerte kann ich derzeit leider nichts beitragen, denn ich besitze die Aufnahme nicht und ich habe im letzten halben Jahr DREI Aufnahmen von Mozarts Violinkonzerten erworben, zwei davon sind Gesamtaufnahmen. Drei weitere sind in Planung - danach werde ich mich mit Manze befassen - voraussichtlich Ende des Jahres.
    Derzeit bin ich mit meinen Neuerwerbungen beschäftigt, aktuell gerade jene mit jener von Shlomo Mintz und dem English Chamber Orchestra (für AVIE), die ja geradezu verschenkt wird.(Preissturz von 42.99 auf 6.99 Euro) Was mag hierfür der Grund sein ? Erstklassiges Kammerorchester, erstklassiger Solist und Partner (bei den Zusatzkonzerten) - Digitale Tontechnik von 2006 UND hervorragende Kritiken....

    Bei jpc finden sich zwei Zitate von Kritiken:

    Zitat

    Gramophone: "Es ist schwer, eine genialere Version der Mozart'schen Konzerte für Streichinstrumente zu finden. Die Freude am Musizieren ist unmittelbar zu spüren. Mintz hat ein wunderbares Feeling für Mozarts Stil, insbesondere in der Herausarbeitung der Details."


    Zitat

    Crescendo 04 / 2006: "An Klangschönheit ist diese Aufnahme kaum zu überbieten: Shlomo Mintz spielt als Solist und Dirigent mit dem English Chamber Orchestra zum Mozartjahr die fünf Violinkonzerte - und er tut dies mit einem solchen Schmelz, dass man sich im siebten Geigenhimmel wähnen möchte."


    Hier möchte ich jedem der beiden Statements beipflichten. Die Aufnahmen -non hip - sind Klangschönheit pur.


    Und das mag auch in den Augen (und Ohren) mancher Hörer, die auf schrillen Originalklang und Tempo konditioniert sind ein Manko sein. Hier wird nichts "entstaubt, neu gedeutet oder Geschwindigkeitsrekorde gebrochen - hier wird einfach ein wunderschöner Mozart zu Gehör gebracht. Die Tempi sind merkbar langsamer als bei Rachel Barton Pine oder Albertus Magnus Irnberger - und das im Falle von Barton Pine - bei annähernd gleichen Spielzeiten (VK4-1. Satz) Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das Geheimnis gelöst hatte: Die Kadenzen von Rachel Barton Pine sind ausführlicher und kaschieren daher die schnelleren Tempi- zumindest am Booklet....


    Manche heute am Markt gebrachten Gesamtaufnahmen locken mit einem Zusatzbonus. So werden gelegentlich Mozarts unauthoriisertes 6. oder 7. Violinkonzert mit eingespielt (darüber gibt es einen eigenen Thread !!) oder aber kunstvolle Kadenzen aus eigener Schöpfung geboten. Bei der hier gezeigten Aufnahme wird zusätzlich zur Sinfonia concertante KV364 auch noch das Concertone für 2 Violinen und Orchester KV 190 mitgeliefert.


    Hervorragende Mozart-Aufnahme für Genusshörer...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Wenn ich richtig gesehen habe, fehlt hier noch eine Aufnahme der Mozart-Violinkonzerte, die ich ungeheuer klangschön und beeindruckend finde und die meiner Meinung nach hier nicht fehlen darf.
    Viktoria Mullova und das Orchestra of the Age of the Enlightenment spielen mit großer Klarheit, Serenität und Sensibilität diese Konzerte. Auch die Klangqualität ist sehr gut, die Instrumente stehen klar und differenziert im Raum. Sie entlockt ihrer Stradivari aus dem Jahr 1723 einen warmen, poetischen, sinnlichen Klang, der bezaubernd ist. Die Balance und Ausgewogenheit zwischen Solistin und Orchester ist beispielhaft. Für mich eine sehr gelungene Aufnahme, die für mich eine herausragende Stellung einnimmt.

  • Wenn ich richtig gesehen habe, fehlt hier noch eine Aufnahme der Mozart-Violinkonzerte, die ich ungeheuer klangschön und beeindruckend finde und die meiner Meinung nach hier nicht fehlen darf.


    Victoria Mullovas Einspielung dieser drei Violinkonzerte ist eine der besten die ich kenne. Leidere fehlen die Konzerte Nr.2 und Nr.5,
    Schade! Schade! Schade!


    John Doe :(

  • Auf der gezeigten Aufnahme "alla Turca" mit Hauptwerk Andreas Rombergs 4. Sinfonie, befindet sich auch Das Violinkonzert in A-dur KV 219
    Aus meiner Sicht eine eher unauffällige Aufnahme, aber ich räume ein, daß ich vielleicht schon zu viele Versionen des Werkes kenne um mich von einer neuen begeistern zu lassen, kann aber auch sein, daß ich nach der sehr farbigen Interpretation der Rombergschen Sinfonie ein wenig von deren Klang geblendet war.
    Das ist eben das Los heutiger Interpreten, daß sie im Konzertsaal durchaus rennomieren könne, aber auf Tonträger immer den Vergleich mit vergangenen Größen verglichen werden, was in den seltensten Fällen positiv für sie ausgeht, Aber das wäre schon fast wieder ein eigener Thread...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da ich heute wieder den wunderbaren Violinkonzerten von Mozart gelauscht habe und entzückt war von diesen OPI Einspielungen, die hier leider noch nicht genannt wurden ......


    AD July - August 1990


    .....die Aufnahme mit The Academy of Ancient Music mit dem 2014 verstorbenen Christoper Hogwood.

    Violine: Simon Standage spielt einen Nachbau von David Rubio 1987 nach "The Dancla" , Antonio Stradivarius von 1703.

    Simon Standage zu seiner Interpretation:

    Die für diese Aufnahme benutzte Spielvorlage war die Neue Mozart Ausgabe. Es ist die die erste moderne Edition, die Mozarts Originale ohne redaktionelle Einmischung getreu wiedergibt, und sie ist ungewöhnlich genau, Wenn es um die Wiedergabe von Mozarts Artikulationssymbolen geht.


    Es ist seit langem meine pers.liebste Aufnahme, vor allem das ungekünstelte Spiel von Standage ist sehr beeindruckend!


    Simon Standage


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wenn wir und diesen Thread hier durchlesen und die Menge an Empfehlungen, dann können wir zu dem Schluss kommen, daß Mozarts Violinkonzert eeinfach "unverwüstlich" sind - soll heissen die vertragen vielerlei Interpreteationen ohne daß das Wesentliche verloren geht.

    Die Kritiken der einzelnen Einspielungen, betonen von jeder Aufnahme, daß sie "besser sei" als alle verfügbaren anderen.

    Ich bin soeben draufgekommen, da0 ich die Aunahme Perlman/Levine nicht komplett habe, es fehlen Nr 2 und 4

    Das hatte ich ganz vergessen. Um1983/85 herum waren cds verhältnismäßig teuer und ich hab sie einzeln gekauft. Damals habe ich dann mit Riccardo Muti und Anne Sophie Mutter ergänzt - ich wollte möglichst viel Interpreten in der Sammlung haben - aber nicht stets als Gesamtaufnahen....

    Ich habe jetzt bei der Recherche diese CD gefunden,die lei Konzerte Nr 3-5 enthölt

    der Preis ist niedrig, der Klang durchsichtig und schön. Ich besitze sie nicht, steht aber jetzt auf meiner Lister - Allerdings wird mir allmählich der Platz zu eng


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred, für ein paar Kröten mehr gibt es von Leonidas Kavakos die Gesamtaufnahme, es lohnt :) und hat quasi nichts mit dem Platz zu tun! ;)



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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