Eigentlich gibst Du ja zu, dass die Professoren ihre Schüler gehirnwaschen - denn Professoren sollten gar keine Stile lehren! Sie sollten verstehen, welche Ziele der Student mit welchen Mitteln erreichen will, ihn dazu bringen, das zu reflektieren und in seinem Sinne bestmöglich umzusetzen. Dass Gehirnwäsche keine Novität ist, weiß ich auch ...
Sicher ist es wünschenswert, dass ein Lehrer seinen Schülern eine breite stilistische Vielfalt anbietet und sie auf diese Weise zu geistiger bzw. künstlerischer Autonomie erzieht. Trotzdem erwarte ich sowohl von einem angehenden Künstler als auch von einem angehenden Geisteswissenschaftler die Fähigkeit zum selbstständigen Denken, was auch beinhaltet, dass man nicht alles glaubt und nachbetet, was einem an der Uni so erzählt wird. Viele große Künstler haben doch beweisen, dass es möglich ist, das akademische Denken ihrer Zeit zu überwinden und jenseits des an den Akademien gelehrten Mainstreams auf ihre Kunst aufmerksam zu machen. Wie gesagt: Die Ausbildung ist das eine, was ein Künstler aus dem an einer Hochschule erworbenen Wissen macht, das andere.