Carl Maria von Weber: Der Freischütz

  • Das ist mein derzeitiger Favorit als Max: Fritz Soot


    Ja, Harald, das kann ich verstehen nachdem ich mir diese Aufnahme mehrfach angehört habe. Mich beeindruckt vor allem, dass er diese wahnsinnige Angst vor dem Probeschuss an den entsprechenden Stellen in die Stimme legt. So ist das nach meinen Beobachtungen nie wieder gesungen worden. Ein richtiges Seelendrama.


    Danke und Gruß


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ja, Harald, das kann ich verstehen nachdem ich mir diese Aufnahme mehrfach angehört habe. Mich beeindruckt vor allem, dass er diese wahnsinnige Angst vor dem Probeschuss an den entsprechenden Stellen in die Stimme legt. So ist das nach meinen Beobachtungen nie wieder gesungen worden. Ein richtiges Seelendrama.


    Danke und Gruß


    Rheingold


    Ich kenne von Fritz Soot nur die Szenen unter Weigert. Das dürfte wohl nicht die Aufnahme sein, auf die Ihr Euch bezieht. Er klingt da wirklich nicht mehr frisch und im Timbre arg trocken. Die Aufnahme kam für ihn wohl doch etwas spät. Immerhin war er schon über 50 Jahre alt. Im Übrigen finde ich die Agathe der Aufnahme ganz interessant. Elfriede Marherr. Und ein richtiger Trumpf ist die sehr spektakuläre Wolfsschlucht!! - Meine Frage: gibt es von Soot noch eine andere Aufnahme? Eine frühere? Auf welche bezieht Ihr Euch?


    Einen wirklichen Favoriten für den Max habe ich eigentlich nicht. Die Interpreten, die mir am besten gefallen, kenne ich leider nur mit dem Rezitativ und der Arie aus dem ersen Akt. Dabei muss ich sagen dass ich unheimlich wichtig finde, wie er im Terzett mit Agathe und Ännchen im zweiten Akt und wie er im Finale singt. Dazu habe ich mich ja oben schon geäussert als es im Konya als Max ging!
    Carl Maria von Weber: Der Freischütz


    Wenn es aber nur um die Arie im ersten Akt geht, dann ist mein Favorit Richard Schubert. Fabelhaft in der Intonation und Artikulation! Wunderbar lyrisch und mit ganz zärtlichem Ton, wenn er von seiner Liebe zu Agathe singt, ganz leidenschaftlich in seiner Verzweiflung, die bei ihm nichts Vordergründiges hat sondern endlich einmal glaubhaft macht, dass da die Theodizee thematisiert wird! Wie weit sind da die Schocks und Kollos doch entfernt!


    Wenn man es übrigens gern so richtig extrovertiert mag, dann sollte man Helge Roswaenge hören! Spektakulärer und mit eindrucksvollerem Ton ist die Arie wohl kaum auf Platte gesungen worden. Irgendwie mag ich seine Aufnahme der Arie auch!! Aber wenn es um die Figur geht, dann wäre Roswaenge bei mir nicht im Blickfeld. Eher noch der leider fast ganz vergessene Horst Taubmann! Und, wie oben schon gesagt, natürlich Richard Tauber, Jacques Urlus - und mit Einschränkungen Franz Völker (Vorzüglich gesungen, sehr geradeaus und dynamisch überzeugend aber ein bisschen zu unkompliziert und ehrlich) und Peter Anders (herrlich lyrisch gesungen mit jugendlichem Charme aber ohne große gestalterische Eloquenz).


    Den idealen Max suche ich erst mal noch weiter! Wer hat Vorschläge?




    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wird uns wie ein 27-Cent-Ei aus Freilandhaltung angekündigt:


    Die Semperoper-Edition Nr. 3 - Carl Maria von Weber
    Erscheinungstermin: 25.5.2012

    Semperoper Edition Vol.3 - Weber, Der Freischütz

    (Gesamteinspielung aus 1951 zum 125. Weber Gedenkjahr, zugleich die 1000. Aufführung des Freischütz in Dresden]
    Künstler:
    Karl Paul, Werner Faulhaber, Elfride Trötschel, Kurt Böhme,
    Chor der Staatsoper Dresden,
    Staatskapelle Dresden,
    Dir.: Rudolf Kempe
    Profil , ADD/LA, 1951, 3 CDs


    Die Opernaufnahme als solche ist ein alter Hut, steht seit x Jahren bei mir im Schrank, einmal kurz 'reingehört, dann wegen der gequetschten Stimme von Aldenhoff wieder weggestellt. Vielleicht sollte man die wieder mal auflegen.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Harald!


    Über Bernd Aldenhoff möchte ich mit dir nicht streiten. So schlecht finde ich diesen Heldentenor nicht. Na, ja! Aber die anderen Solisten einschl. Irma Beilke sind doch wohl kaum zu übertreffen. Und die Dresdner unter Kempe sind wohl auch nicht schlecht. Nur der Preis stört mich noch. Ich werde mal nach einem preiswerteren Angebot Ausschau halten oder abwarten.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Ich werde mal nach einem preiswerteren Angebot Ausschau halten oder abwarten.


    Diese "Freischütz"-Aufnahme habe ich für fünf Euro bei irgendeinem Billiglabel gekauft, aber diese Luxus-Edition soll ja was Besonderes sein, da soll ja wohl auch eine DVD oder Bonus-CD mit Hochglanz-Beiheft dabei sein, daher der hohe Preis.


    LG


    8-)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Dieser Freischütz ist Teil einer sehr groß angelegten Edition in mehren Abteilungen aus dem Haus Hänssler. Die Edition will die große, ja legendäre Dresdener Musiktradition dokumentieren, in Ton und in Wort, mitunter sogar im Film. Diesem Freischütz liegt allerdings keine DVD bei. Er unterscheidet sich von den vielen Billigausgaben, die im Laufe der Jahre auf den Markt gekommen sind, dadurch, dass auf die Dialoge nicht verzichtet wurde. Und ich lege nun mal auf die Dialoge wert, so problematisch sind im Einzelnen auch sein mögen. Eine schlichte Aneinanderreihung der Musiknummern - und da ist Freischütz ja kein Einzelfall - ist immer ein bisschen wie Klassikradio. Der Zusammenhang zwischen Musik und Text erschließt sich nicht. Zugrunde liegen die sehr sorgsam restaurierten Originalbänder der Mitteldeutschen Rundfunks. Das Booklet hat dem Umfang eines kleinen Buches. Es trägt alles zusammen, was an Hintergrundinformationen zu dieser Aufnahme überliefert ist und das in ästhetisch sehr ansprechender Form. Ich bin ein ausgemachter Freund dieser Edition, und staune immer wieder, dass so etwas noch möglich ist in einer Zeit, die oft genug auf hübsche bunte Bilder und flüchtige Texte, in denen es nur so strotzt vor Fehlern, abonniert scheint. Hier wird noch ganz klassische Editionsarbeit geleistet, die das Prädikat wissenschaftlich nicht zu scheuen braucht. Dafür zahle ich gern etwas mehr, denn die Edition hat wirklich ihren Preis. Schließlich gibt es auch in der Literatur hinlänglich bekannte Werke, die in immer neuen Ausgaben veröffentlicht werden - mal als billiges Taschenbuch, nun auch als E-Book und schließlich wieder als Foliant mit Goldschnitt und in Leder. Nun also mal Freischütz mit Goldschnitt.


    Es grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo,


    ich möchte mich noch einmal in die Frage um den bestmöglichen Max einmischen. Tatsache scheint, meiner Meinung nach, zu sein, daß der hauptberufliche Mozarttenor mit der seelischen Gebrochenheit der Figur, die sich in dramatischer Expansionsfähigkeit in der Musik ausdrücken muß, genauso überfordert ist, wie der baritonale Heldentenor, der bereits hauptberuflich Wagner singt und deshalb über die liedhafte Kantabilität nicht mehr so verfügt. Der ideale Interpret des Max müßte deshalb ein überaus gefestigter Lyrischer Tenor sein, der zwar schon jugendlich-dramatische Partien singen kann, aber immer noch in der Lage ist, in sein ursprüngliches Fach zurückzukehren. Die schwere Erfüllbarkeit dieser Aufgabe ist an einigen discographischen Tatsachen aufzuzeigen: Drei der besten Mozarttenöre dieses Jahrhunderts, Gedda, Schreier, Araiza, haben sich an dem Jägerburschen schlicht verhoben, wenn man die Gesamtaufnahmen hört und die Kritiken in der Fachpresse liest. (Es dürfte Rudolf Schock über alle Maßen gefreut haben, daß er den berühmten Nicolai Gedda als Max in beiden Aufnahmen geschlagen hat, sowohl unter Keilberth 1958, wie unter Matacic 1967. Allerdings belegt Schock auch meine zweite These. Der Max muß auch zur Dramatik fähig sein, vermutlich weil Schock sich die auf der Bühne nicht zutraute, stand er nie als Jägerbusch auf den Brettern). Baritonale Tenöre wie Aldenhoff, Hopf, Kozub, King und Thomas sind, meines Erachtens mit der liedhaften Kantabilität überfordet. Es spricht für sich, daß die Plattenfirma 1985 ihre Freischütz-Gesamtaufnahme mit Francisco Araiza umsetzte und nicht mit Peter Hofmann, obwohl der an der Wiener Volksoper oft Max war und Eva Lind sogar meines Wissen neben ihm in der Oper debutierte. Auch Goldberg hatte zum Zeitpunkt seiner Aufnahme seine Stimme schon zu sehr in Wagners Feuer gestählt oder auch verbrannt. Die Tenöre wären der ideale Max, von denen wir leider keine Gesamtaufnahme haben: Schubert, Tauber, Völker, Anders, Wunderlich ! Meine Favoriten heute: Die Gesamtaufnahmen mit Schock, Seiffert und Pregardien. Hoffentlich hat eine Plattenfirma ein Herz und bannt bald eine Freischütz-Aufführung mit Klaus Florian Vogt auf Konserve !


    Allen ein schönes Pfingstfest !


    Antalwin

  • Zitat

    Hoffentlich hat eine Plattenfirma ein Herz und bannt bald eine Freischütz-Aufführung mit Klaus Florian Vogt auf Konserve !


    Hallo, Antalwin!


    Hoffentlich nicht! Jedenfalls nicht für mich. Es gibt genügend gute Freischütz-Aufnahmen mit erstklassigen Sängern des MAX. Natürlich war Rudolf Schock zu seiner besten Zeit ein darstellerisch und auch sängerisch guter MAX. Aber Richard Tauber wäre mit dieser Partie sicherlich überfordert gewesen. Die Partie des MAX sollte ein jugendlicher, kraftvoller Jäger sein, nicht ein weichlicher Forst-Eleve. Meine Favoriten sind neben dem jugendlichen Schock Hans Hopf und Ernst Kozub.



    Gruß


    Wolfgang

    W.S.

  • 9079wolfgang

    Aber Richard Tauber wäre mit dieser Partie sicherlich überfordert gewesen.

    Lieber Wolfgang,


    das sehe ich völlig anders (vgl. Beiträge 186, 187).


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Hallo, Manfred!


    Deine Meinung sei dir unbenommen. Ich gehe bei Tauber ja nicht von nur einer Arie aus, die er zweifelsohne korrekt und glaubhaft singt, sondern von der Gesamtpartie aus. Ebenso waren Peter Anders und Richard Holm als lyrische Tenöre in der Rolle des MAX wirklich gut. Nur habe ich persönlich ganz andere Vorstellungen von dieser Rolle. Da kamen mir Sänger wie Hans Hopf oder Ernst Kozub doch meinem Ideal deutlich näher.



    Gruß


    Wolfgang

    W.S.

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  • Hallo 9079Wolfgang,


    damit wir uns richtig verstehen: Wer meine Beiträge hier verfolgt, dem wird klar, daß ich ein Fan baritonaler Heldentenöre bin, ich bin auch ein Fan von Hopf und Kozub ! Beim Max bin ich aber der Meinung, daß beide der Partie nicht ganz gerecht werden würden. Bezogen auf Richard Tauber habe ich von einer Gesamtaufnahme gesprochen, nicht darüber, daß Tauber die Partie auf der Bühne hätte ganz durchstehen können. Auch ich war ein starker Kritiker von Klaus Florian Vogt, mußte mich dann aber nach der Bewertung seines Gesanges im Rahmen der TV-Doku eines Besseren belehren lassen. Ich glaube nicht, daß beispielsweise Jonas Kaufmann in gegenwärtiger Form und Stimmfarbe noch ein guter Max wäre, er war es vor 5 Jahren, mittlerweile hat der Verismo seine Stimme zu stark gestählt ! Der Max braucht einen jugendlich-dramatischen Tenor am Beginn seiner Karriere, keinen Mozarttenor, keinen Tannhäuser/Tristan/Siegfried-erfahrenen Ritter und keinen Spinto, der schon durch das Feuer Otellos, Andrea Cheniers oder Calafs ging !


    Gruß,


    Antalwin

  • Nach zeitgenössischen Kritiken soll Tauber 1914 als Max auf der Zoppoter Walbühne hinreisend gewesen sein - wohlgemerkt auf einer Freilichtbühne, die allerdings auch eine gute Akustik gehabt haben soll.


    Mit Interesse lese ich die Beiträge zum Freischütz. Antalwin, Dich kann ich gut verstehen - auch wenn ich wie Wolfgang den Kozub wahnsinnlich gern höre. Das hat aber mehr mit Kozub zu tun und weniger mit der Rolle. Und dann werde ich mir mal wieder den Film von Loriot ansehen mit Uwe Heilmann als Max. Den habe ich in guter Erinnerung. Heilmann war keine dreißig, was für die Figur ein großer Vorteil ist. Max ist ein junger Mann, voller Ängste, Unsicherheiten und kein gestandener Haudegen. Aber er hat nun mal auch einige Heldentenortöne zu singen, was es Lyrikern schwierig macht. Dennoch: Bis heute ist mir in einer Gesamtaufnahme der Oper noch kein idealer Max begegnet. Schock kommt allerdings in seiner frühen Aufnahme unter Keilberth meinem Idel nahe. Interessant finde ich auch die alternativen französischen Interpretationen in der Berlioz-Bearbeitung, die es konzertant aus Paris unter Eschenbach im Radio gab und von Vanzo.


    Es grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • ....in die Frage um den bestmöglichen Max einmischen. Tatsache scheint, meiner Meinung nach, zu sein, daß der hauptberufliche Mozarttenor mit der seelischen Gebrochenheit der Figur, die sich in dramatischer Expansionsfähigkeit in der Musik ausdrücken muß, genauso überfordert ist, wie der baritonale Heldentenor, der bereits hauptberuflich Wagner singt und deshalb über die liedhafte Kantabilität nicht mehr so verfügt. Der ideale Interpret des Max müßte deshalb ein überaus gefestigter Lyrischer Tenor sein, der zwar schon jugendlich-dramatische Partien singen kann, aber immer noch in der Lage ist, in sein ursprüngliches Fach zurückzukehren. Die schwere Erfüllbarkeit dieser Aufgabe ist an einigen discographischen Tatsachen aufzuzeigen: .........


    Besten Dank, für diese überzeugenden Überlegungen. Ich stimme voll und ganz zu.


    Auch was Du, Antalvin, dann über die verschiedenen Tenöre sagst, von denen es Gesamtaufnahmen gibt, ist stimmig und wohlbegründet!


    Es ist sicher sinnvoll, den Max mit einem " jugendlich-dramatischen Tenor am Beginn seiner Karriere (zu besetzen - und) keinen Mozarttenor, keinen Tannhäuser/Tristan/Siegfried-erfahrenen Ritter und keinen Spinto, der schon durch das Feuer Otellos, Andrea Cheniers oder Calafs ging" (Antalvin in seinem Beitrag 221) dafür einzusetzen!
    Deshalb ist wirklich bedauerlich, dass der junge Sandor Konya und der jünge Reiner Goldberg nicht die Möglichkeit hatten, ihre Interpretation in einer guten Produktion des Werkes zu verewigen! Und ebenso bedauerlich ist es, dass man nicht auf die Idee kam, Alberto Remedios für den Max, den er ja mit riesigem Erfolg in London in einer englischen Übersetzung gesungen hat, einzusetzen. Er war schließlich ein Sänger, der akzentfrei deutsch sang und auch den Sinn der Worte zu erfassen und zu deuten verstand!


    Noch ein Wort zu Tauber, für dessen Max ich mich oben ja auch - wie Manfred in seinen Beiträgen 186, 187 - besonders stark gemacht habe!
    Er hat nach allen Berichten, die ich davon kenne - Rheingold verweist darauf zu Recht - in der Zoppoter Waldbühne als Max voll überzeugt.
    In den Annalen der Berliner Staatsoper ist verzeichnet, dass er auch Anfang der 20er Jahre noch den Max gesungen hat und ich erinnere mich an alte Opernhasen in Berlin, die davon noch in den 50er Jahren geschwärmt haben!


    Und wie gut er nicht nur in der Arie war, belegen doch die Ausschnitte aus dem Freischütz mit Tauber und Rethberg auf das Glänzendste. (Vgl. meine Beiträge 177 und 183).
    Wer hätte das denn wirklich besser gesungen???? Leider gibt es allerdings kein Tondokument, das Tauber in der Wolfsschlucht dokumentiert. Aber was wäre da verlangt, das man ihm nicht zutrauen könnte?


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es wird niemanden hier wundern, dass ich sehr glücklich wäre, wenn es eine Gesamtaufnahme mit dem jungen Windgassen (der ja diese Partie sehr häufig gesungen hat) hätte. Er hätte vielleicht die diversen Aspekte der Figur vereinigen können; schliesslich ist auch die erhältliche Arie recht gut gelungen!

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  • Es wird niemanden hier wundern, dass ich sehr glücklich wäre, wenn es eine Gesamtaufnahme mit dem jungen Windgassen (der ja diese Partie sehr häufig gesungen hat) hätte. Er hätte vielleicht die diversen Aspekte der Figur vereinigen können; schliesslich ist auch die erhältliche Arie recht gut gelungen!


    Lieber M.Joho!


    Deinen Wunsch kann ich verstehen. Das wäre dann wohl ein Max mit Bachelor (Forstingenieur) und Master (Forstwirtschaft).
    Läge mir auch eher als ein Haudraff, der mit purer Kraft protzt (Namen nenne ich lieber nicht, weil ja viele hier im Forum für Tenöre schwärmen, die sich ganz auf kraftvolle Stimmentfaltung verlassen, und ich nicht schon wieder deren Aufschrei provozieren will).


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Der wundersame Schluss der Oper ist bei nährem Hinsehen und Hinhören keine glückliche Lösung. Wie soll das Probejahr gelingen mit der Leiche Kaspar im Keller?


    Nun, mich stört es nicht. Meine romantische Seele sieht in der Handlung den Kampf zwischen Gut und Böse mit einem reuigen Sünder mittendrin.


    Und der Schluss? Na, wer pflegt denn wohl bei solchen Anlässen zu siegen? Von heutigen Hollywood-Produktionen mal abgesehen.
    Um den verdammten Kaspar weint niemand mehr, er war schließlich von je ein Bösewicht. Deswegen liegt seine Leiche nicht im Keller sondern in der Wolfsschlucht.


    Beste Grüße
    hami1799

  • Und der Schluss? Na, wer pflegt denn wohl bei solchen Anlässen zu siegen? Von heutigen Hollywood-Produktionen mal abgesehen.
    Um den verdammten Kaspar weint niemand mehr, er war schließlich von je ein Bösewicht. Deswegen liegt seine Leiche nicht im Keller sondern in der Wolfsschlucht.


    Beste Grüße
    hami1799


    Und bei Marthaler wäre das eine riesige Müllhalde oder die Schrotthalde der Brüder Ludolf!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Und bei Marthaler wäre das eine riesige Müllhalde oder die Schrotthalde der Brüder Ludolf!


    Lieber dr. Pingel,


    zum Thema Marthaler auszugsweise ein Artikel bei Spiegel-Online.


    Bayreuther FestspieleLiebe lieber nicht


    Von Werner Theurich, Bayreuth


    Nach der Schlingensief-Hysterie im vergangenen Jahr setzte Bayreuth nun auf den wortkargen Avantgardisten Christoph Marthaler. Dessen statische Version von "Tristan und Isolde" wurde Wagners Liebesapotheose jedoch nicht gerecht. Brillant war nur der Widerstand der Sänger gegen die öde Inszenierung ......................



    Eigentlich sollte "Tristan und Isolde" bei dem erfahrenen Theatermann Marthaler, der bereits in Wien, Salzburg und Berlin erfolgreich Opern inszenierte, in besten Händen sein, doch der schien der Gefühlsmacht in Richard Wagners Musik entscheiden zu misstrauen. So trieb er mit brachial statischer Personenregie und tristem Bühnenbild dem Geschehen sämtliches Überirdische, alle emotionale Gewalt gründlich aus. Liebe kann so bös sein, hüten wir uns also davor.Die Musik freilich kann auch ein Marthaler nicht ändern. So ergab sich das immerhin interessante Paradoxon einer brodelnden Soundmaschinerie gegen eine dröge, gepresste Wändewelt, die die Gefühle des Liebespaares nicht zulassen wollte .........................

    Heftige Buhs gab es hingegen für das Regie- und Ausstattungs-Duo Christoph Marthaler und Anna Viebrock, das einen vehement unterkühlten "Tristan" abgeliefert hatte. Man hätte der begnadeten Nina Stemme ein stärkeres Ambiente gewünscht. So wirkte ihr Liebestod im Kuschelbett wie ein Betriebsunfall. Liebe kann bös enden. Zu wenig Erkenntnis nach vier Stunden.


    ************************


    Schön, dass das Publikum doch nicht auf jeden Schmäh hereinfällt.


    hami1799

  • Vor einiger Zeit hat Rheingold mir liebenswürdiger Weise die von Hector Berlioz arrangierte und ins Französische übertragende Version des "Freischütz" übereignet.
    Die gesprochenen Dialoge im Deutschen werden hier als Rezitative behandelt und musikalisch demfolgend begleitet. Außer den Rezitativen gibt es außerdem ein Ballett als Entracte. Dafür diente Webers Aufforderung zum Tanz, das, von Berlioz arrangiert und orchestriert, als L’invitation à la valse dazu kam.
    Hier mal kurz die Daten des Radio-Mitschnitts :


    Carl Maria von Weber / Hector Berlioz
    DER FREISCHÜTZ
    [Sung in French, 1841 version]


    Paris, Salle Pleyel
    16.02.2002


    Max - Clifton Forbis
    Agathe - Michaela Kaune
    Annette - Annick Massis
    Gaspard - José van Dam
    Kouno - Jean-Philippe Courtis
    Ottokar - Marc Barrard
    L'Ermite - Carsten Stabell


    Choeur et Orchestre de Paris


    Conductor - Christoph Eschenbach


    Nun bin ich weder eine große Kennerin des Freischütz (er gehört nicht zu meinen favorisierten Opern), noch von Berlioz, insofern ist der Vergleich, den ich anstelle nicht sonderlich fundiert.
    Was mir sofort aufgefallen ist, war die relative Holprigkeit der Sprache. Nun ist ja Französisch alles andere als holprig, aber gepresst in Webers Musik, wirkt sie arg eckig. Das ist besonders bei den Arien zu spüren, die ich ja noch vom Deutschen her im Ohr habe. Man merkt wie sehr Webers Musik auf den deutsche Sprachrhythmus und die Sprachmelodie abgestimmt ist (was letztlich wohl für alle Opern egal welcher Sprache gilt, aber auffallen tut es einem dann erst so richtig in solchen Fällen), in dem Sinne mag sie sehr "deutsch" klingen...(wahrscheinlich hört es sich für Italiener so an, wenn sie deutschsprachige Aufnahmen von Verdi hören :D ) So wirkt der Gesang manchmal gehetzt, weil die vielen französischen Silben in eine "deutsche" Phrase gepresst werden müssen. Wobei gesagt werden muss, dass die Sänger an sich keinesfalls schlecht sind, an ihrem Gesang als solches habe ich nichts auszusetzen.
    Die gesungenen Dialoge haben dagegen schon ihren Reiz (hier fällt natürlich die Diskrepanz auch nicht so auf), das Werk wirkt dadurch teils dramatischer, wenn sie einem an der ein oder anderen Stelle aber auch etwas lang vorkommen können.
    Es kommt wohl auch darauf an, wie sehr man den originalen "Freischütz" verinnerlicht hat.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

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  • Ich habe mich in der letzten Zeit das erste Mal intensiver mit dieser Oper beschäftigt und in dem Zusammenhang in folgende Aufnahmen zumindest auszugsweise hineingehört:


    - Keilberth (1958)
    - Jochum (1959)
    - Matacic (1967)
    - Heger (1968)
    - Böhm (1972)
    - Kleiber (1973)
    - Kubelík (1979)
    - Davis I (1990)
    - Davis II (2012)


    Ich möchte nun zwar nicht allgemein ins Detail eingehen, aber in dem Zusammenhang mal besonders die Sprechrolle des Samiel beleuchten, die mir doch ganz zentral erscheint. Die Wolfsschluchtszene ist für mich auch der eigentliche Höhepunkt dieser Oper.



    Nach einigem Vergleichshören und zuletzt auch einem Live-Erlebnis (Wiener Staatsoper vor wenigen Tagen unter Netopil; Inszenierung übrigens bei weitem nicht so schlimm, wie befürchtet) meine ich, dass es schon eines sehr guten Sprechers bedarf, um dem Samiel die notwendige diabolische Eindringlichkeit zu verleihen. Und mein Favorit ist eigentlich bei weitem Ernst Ginsberg unter Eugen Jochum. Mir scheint diese Einspielung allgemein zu Unrecht im Schatten zu stehen. Wie bereits erwähnt, habe ich bisher keinen teuflischeren und unheimlicheren Samiel gehört. Aber auch Kurt Böhme als Kaspar ist eine Pracht. Richard Holm kann als Max durchaus gut bestehen. Die Frauenstimmen mögen etwas abfallen, wenngleich genauso prominent besetzt (Irmgard Seefried, Rita Streich). Luxuriös Eberhard Waechter als Ottokar. Den Eremiten übernimmt schließlich der bewährte Walter Kreppel, den Kilian Paul Kuen. Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beweisen bereits in den 50er Jahren, dass sie zur Spitze gehören. Jochums Dirigat ist romantisch und stellenweise feurig.



    Ebenfalls sehr gut empfand ich den grandiosen Rolf Boysen unter Kubelík, eine genauso übersehene Aufnahme, die gerne unter den Tisch fällt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Joseph II: Und mein Favorit ist eigentlich bei weitem Ernst Ginsberg unter Eugen Jochum.


    Dem kann ich nur voll beipflichten, lieber Joseph. Abgesehen davon, dass er mein erster Samiel war, habe ich nie einen diabolischeren gehört: "Bei den Pforten der Hölle - eeeer oder duuuu!!!"


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • mein Favorit ist eigentlich bei weitem Ernst Ginsberg unter Eugen Jochum.

    Auch von mir volle Zustimmung, lieber Joseph II.


    Ich besaß die Aufnahme bereits auf LP, heute habe ich folgende CD-Ausgabe, die mit Deiner identisch ist:

    Die Sängerschar ist ebenfalls in Ordnung, leider hatte Irmgard Seefried zum Zeitpunkt der Aufnahme (1959) ihren Zenit überschritten, kann aber mit ihrer Gesangstechnik manche Schwäche gut kaschieren. Kurt Böhme singt prachtvoll, nur seine außermusikalischen Effekte stören (mich) ein bißchen. Die wären auf der Bühne m.E. wirkungsvoller. Jochum ist gut, aber an manchen Stellen etwas behäbig, da ziehe ich Keilberth (EMI) vor. Die legendäre Aufnahme mit Carlos Kleiber (DGG) ist mir tempomäßig etwas extrem, bietet aber eine prächtige Klangkulisse.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Also mein favorisierte Samiel ist ganz klar Ekkehard Schall unter Nikolaus Harnoncourt - und das nicht nur, weil ich bei zwei der vier konzertanten Aufführungen im Herbst 1995 in der Berliner Philharmonie, aus denen diese Aufnahme entstand, live im Saal anwesend war:

    Sängerisch ragen Luba Orgonasova als Agathe und Matti Salminen als Kaspar heraus - leider sang nicht wie mal geplant Peter Seiffert den Max, sondern Endrik Wottrich, damals noch ein Hänfling. Auch einige Nebenrollen sind nicht optimal besetzt, selbst Kurt Moll war damals nicht optimal disponiert, aber die Chöre, das Orchester, das Dirigat und nicht zuletzt auch Ekkehard Schall als Samiel waren ein wirkliches Ereignis!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe zwar auch einen Freischütz mit Nikolaus Harnoncourt, aber diesen:



    von 1999 aus Zürich, ebenfalls mit Matti Salminen, aber hier auch mit Peter Seiffert als Max. Auf die sinistre Inszenierung von Ruth Berghaus muss man sich einlassen, wenn man die DVD ganz genießen will. Das ist mir seinerzeit spätestens beim zweiten Ansehen ganz gelungen, weil mich einfach die Protagonisten auf der Bühne und im Orchestergraben überzeugt haben. Einzig Raphael Clamer als Samiel sticht in meiner Erinnerung nicht hervor.
    Warum ich die Berliner Aufnahme nicht habe, die du hier vorgestellt hast, lieber Stimmenliebhaber, ist mir jetzt auch ein Rätsel. Aber damit muss ich ja nicht immer leben. Deshalb habe ich sie eben auf meinern Einkaufszettel geschrieben., zumal mich deine Eindrücke wirklich neugierig gemacht haben.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • ZUM JUBILÄUMSJAHR EINE HOMMAGE, ABER AN BERLIOZ

    EIN „FREYSCHUTZ“ FRANCAIS


    Operalounge

    Sehr interessant!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • In sehr guter Erinnerung habe ich die Aufführung in Stuttgart,


    heute höre ich einmal die Keilberth Aufnahme die ich auch nur loben kann ( gefällt mir besser als Kleiber und Kubelik ). Aber da ich die Harnoncourt GA gebraucht für unter 8€ ( gebraucht, mit Versand ) gesehen habe konnte ich nicht widerstehen......


    Wünsche einen schönen Samstag Abend !


    Kalli

  • Ein idealer Max ist schwer zu finden

    .... schrieb Alfred Schmidt in seiner Einführung im Jahr 2004.


    Was die (mir bekannten) Gesamtaufnahmen betrifft, so muß ich ihm auch heute, fast 20 Jahre später, Recht geben.


    Mir liegen die folgenden vor:


    Otto Ackermann (Decca, ca. 1953) Max: Hans Hopf

    Joseph Keilberth (Electrola, 1958) Max: Rudolf Schock

    Eugen Jochum (DGG, 1960) Max: Richard Holm

    Robert Heger (EMI, 1968) Max: Nicolai Gedda

    Carlos Kleiber (DGG, 1974) Max: Peter Schreier


    Meine Charakterisierung sieht so aus:

    Hans Hopf: grobschlächtig und laut, von Gesangskultur kaum eine Spur

    Rudolf Schock: darstellerisch gut, sängerisch akzeptabel, kehlig und angestrengt in der Höhe

    Richard Holm: anämisch, kein glaubhafter Jägerbursche

    Nicolai Gedda: gesanglich einwandfrei, aber kühl und unbeteiligt, kein Jägerbursche, eher ein Graf auf der Jagd

    Peter Schreier: gesanglich gut, aber als Max eine halbe Portion, nicht überzeugend.


    Viel besser sind mir in der Rolle des Max Peter Anders und Helge Rosvaenge in Erinnerung; beide bekamen aber nicht die Gelegenheit, in einer GA mitzuwirken, was sehr schade ist, weil ihre diversen Aufnahmen der großen Arie aus dem 1. Akt (Durch die Wälder, durch die Auen) großartig gelungen sind.


    Rudolf Schock wird häufig als herausragender Max genannt; in der Keilberth-GA zeigt er eine durchgehend gute Leistung, kann sich aber m.E. nicht gegen Peter Anders oder Rosvaenge behaupten. Im Jahr der Aufnahme, 1958, hatte er seinen Zenit schon überschritten, was man bei den hohen Tönen besonders schmerzhaft hört, weil er sie nur mit Anstrengung bewältigen kann.


    Für mich hat es nur einen idealen Max gegeben, und das war der legendäre Richard Tauber. Ich habe mich mit diesem Ausnahmekünstler in letzter Zeit wieder einmal eingehend beschäftigt. Er wird heutzutage, völlig zu Unrecht, wenn auch nicht ganz ohne eigenes Zutun, als Operettensänger abgestempelt. Völlig daneben: Er war nicht nur ein Mozart-Interpret von einzigartiger Kultur, sondern einer der geschmackvollsten und künstlerisch glänzender Opernsänger, was viele seiner zum Glück noch heute erhältlichen Aufnahmen bezeugen. Die große Arie "Nein, länger trag' ich nicht die Qualen - Durch die Wälder, durch die Auen" hat er noch in seiner Spätzeit, im August 1946 (anderthalb Jahre vor seinem Tod) geradezu exemplarisch gesungen, wie hier zu hören ist:


    The Legendary Richard Tauber Lebendige Vergangenheit - Richard Tauber (Aufnahmen 1928-1946)


    Wer Tauber nur als Opernsänger möchte, dem sei zu der PREISER-CD geraten, das zuerst gezeigte 2 CD-Album von EMI bringt auf der zweiten CD Höhepunkte aus seiner Operetten-Karriere.


    Zu Taubers Interpetretation der Freischütz-Arie schrieb unser inaktives Mitglied "Antracis" im November 2007:

    Großartig auch die große Arie des Max aus dem Freischütz (Version 1946). Taubers Legato imponiert hier (nicht nur gebundene Töne, sondern auch die verbundene Dynamik und der wunderbare Übergang zwischen den Klangfarben), aber auch die klangliche Vielfalt, und wieder einmal sein unbeschreiblicher Sinn für das richtige Tempo, die richtige Phrasierung, das Rubato zur rechten Zeit. Wieder einmal lohnt der Blick ins Detail, wie einfühlsam - und klangreich - Tauber im Mittelteil der Arie die Stelle


    "Wenn sich rauschend Blätter regen,
    Wähnt sie wohl, es sei mein Fuss;
    Hüpft vor Freuden, winkt entgegen -
    Nur dem Laub, nur dem Laub den Liebesgruss."


    singt. Es ist die schönste Version die ich kenne. Die Bemerkung von Steane, dass irgendwo hinter den 7 Bergen eine noch bessere Liveaufnahme der Arie aus den 30er Jahren existiere, grenzt wegen der beim Leser augenblicklich ausgelösten Gier an Körperverletzung.

    Die alte Aufnahme ist übrigens glänzend restauriert worden und klingt für ihr Alter wirklich hervorragend.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die habe ich mir jetzt als Bluray für unter 8€ gebraucht bestellt, merkwürdigerweise steht Der Freischütz auf dem Cover, also nicht mehr englisch....ist aber der gleich Film...


    Wünsche noch ein schönes Wochenende.


    Kalli

  • Von der Handlung ausgehend ist Max als "halbe Portion" vielleicht gar nicht so schlecht getroffen... :)


    Den Film habe ich vor Jahren mal auf DVD gesehen. Naja. Die junge Schweizerin als Ännchen ist herausragend und passt perfekt sowohl darstellerisch als auch stimmlich. Den Rest habe ich eher als durchwachsen in Erinnerung.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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