Aber warum waren dann in der DDR die Inszenierungen konservativ?
Eine sicherlich interessante Frage, die vermutlich auch schon vielfach aufgearbeitet wurde und sich generell auf diktatorische Staatsformen ausweiten läßt. Bezieht sich dieser vermeintliche Widerspruch doch nicht nur auf Theater- und Operninszenierungen, sondern allgemeiner darauf, warum ein Staat, der sich hier - überspitzt formuliert - die sozialistische Weltrevolution auf die Fahne geschrieben hat (wobei man die DDR wohl kaum als linksliberales Staatsgebilde sehen konnte und auch das Intellektuelle eher argwöhnisch betrachtet wurde), im kulturellen Bereich eher "konservativ" tickt. Ein möglicher Aspekt sicherlich, dass kritische Formen der Kunstausübung eher unerwünscht sind.