Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Lieber WolfgangZ


    Schwierig schwierig. Abstrakte Bilder zuzuordnen sind immer eine Sache. Man hat viel Recherchierarbeit zu leisten, weil ein Bildthema nicht zuzuordnen ist. Hartnäckigkeit führt hier nur zum Ziel. Im vorliegenden Fall hat es mehrere Stunden über drei Tage verteilt abverlangt.


    Mittlerweile kenne ich Portale und Künstler dieser Kunstrichtung. Der Komponist Harald Genzmer lebte von 1909 - 2007 in Deutschland. Er lehrte unter anderem an der Hochschule für Musik in München bis 1974.


    Ich habe Ende 50er, 60er Jahre vermutet. Es gibt Sammlungen, in denen Bilder dieser Kunstrichtung vertreten sind. Für die Internetrecherche habe ich mich zunächst im deutschen Raum entschieden, in der Hoffnung der Grafiker hat sich an an Zeit und Raum gehalten. Zunächst hatte ich angenommen, dass der Komponist das Coverbild gemalt haben könnte. Das erwies sich als Holzweg.


    Ich habe kombiniert und Steinchen um Steinchen für das Mosaik der Suche zusammengetragen. München war so ein Teil. Siehe oben.


    Günter Franke (1900 -1978), ein Münchner Galerist, der der Münchner Staatsgalerie 29 Gemälde von Max Beckmann stiftete, fiel mir neben anderen Sammlern ein. Die Bildrecherche ist aufwändig, wenn man viele Bilder unter verschiedenen Namen durchsehen muss.


    Gibt man Günther Franke ein, führt der Weg der Google Suche zur Nennung, wo Bilder in Einzelausstellungen gezeigt wurden.


    München 1962: Galerie Günther Franke, Kat. Nr. 14; Hamburg 1964: Kunstverein; Karlsruhe 1964: Badischer Kunstverein = Frankfurt a. M. 1965: Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus, Kat. Nr. 35, Ft. 15; München 1973: Galerie Günther Franke, Kat. Nr. 11


    Aha, sagte ich mir. Mal gucken, was für ein Bild dahintersteckt. Bingo!


    Das führte zum Gemälde und seinem Urheber, den Maler Ernst Wilhelm Nay (1902-1968) und zu diesem Link


    "http://www.ewnay.de/werkverzeichnis.html?view=detail&product=1028&imagetype=1&prev_view=category&page=43&epoche=1954-1962"


    Der Name des Bildes lautet "Motion".


    Weil die Bildrechte bei den Erben liegen, lasse ich es, das Bild hier zu zeigen.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Werter moderato!


    Ärgern wollte ich Dich natürlich nicht - ich ahne auch, dass Du die Stunden gerne investiert hast. Deine Recherche-Hinweise waren auch für mich sehr interessant, der ich im Augenblick besonders gerne Musik von Harald Genzmer höre.


    In jedem Fall liegst Du mit der Lösung goldrichtig und möchtest uns vermutlich ein neues Rätsel stellen.


    Beste Grüße,


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Liebe Rätselfreunde


    Neues Rätsel, neue Herausforderung


    Wie heisst der polnische Maler, der diese grausliche Szene gemalt hat?

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    In dieser reizenden Familie aus einer Fernsehserie der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zählt der Grossvater zum an der Decke hängenden fliegenden Teil der Spezies, die sich im Coverbild am Hals des Mannes zu schaffen macht. Es gibt noch eine zweibeinige, den aufrechten Gang pflegende Art. Beiden sind markante Eckzähne gemeinsam.


    (Das Frankenstein-Monster ist zugeheiratet und die blonde Tochter hebt sich deutlich vom Rest der Familie ab. Sie scheint aus der Art geschlagen.)



    Alles klar?


    Der gesuchte Künstler hatte diese Spezies mehrmals in seinen Gemälden verewigt. In den Bildtiteln taucht der Name dieses Wesens auf.


    Weiterhin viel Erfolg wünscht euch


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Vor- und Familienname haben den gleichen Anfangsbuchstaben.


    Es grüss euch herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die Lösung:


    Boleslas Biegas: Der Kuss des Vampirs (1877-1954)


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Deine Lösung stimmt. Der gebürtige Pole


    Boleslaw Biegas, der in Paris lebte hat den Kuss des Vampirs gemalt. Da die Rechte bei den Erben liegen, werde ich das Gemälde nicht zeigen.


    Du hast die Ehre uns das nächste knifflige Coverbild Rätsel stellen.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderat - Liebe Rätselfreunde
    Wenn ich vor etwas Angst habe, dann ist es das Einstellen eines neuen Rätsels. Meine Bestände mit brauchbaren Covern neigen sich rasant dem Ende zu. Da 80% meiner Neukäufe jpc Aufnahmen sind, die sich auf Grund der am Cover angebrachten Lösung nicht eignen ist hier Abhilfe nicht in Sicht. Andere Labels schreiben überhaupt nicht, welches Gemälde als Cover verwendtet wurde. Glück im Unglück: Bei der letzten Lieferung war immerhin EINE CD dabei die für unser Rätsel geeignet ist.
    Und das stelle ich nun freudestrahlend ein und hoffe, daß ihr an der Auflösung einige Zeit zu beissen haben werdet.


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Hab Dank für das Stellen dieses schönen Rätsels, weil ein musikalischer Inhalt dargestellt ist: Ein vom Künstler genau beobachtetes Hauskonzert, das zu den Klaviertrios des Franzosen Theodore Goudy ausgezeichnet passt. Ich nehme an, dass der Grafiker sich bei Malern des französischen Sprachraums (Frankreich, Schweiz, Belgien) umgeschaut hat.


    So kommt man aufgrund der Intimität der Szene und des Malstils schnell auf Eugène Antoine Durenne. Diese Gemälde ist wohl im gleichen Salon entstanden wie das Coverbild.



    Der Künstler lebte von 1860 bis 1944. In verschiedenen französischen Museen sind seine Werke ausgestellt. 1933 hatte er einen schweren Unfall, nachdem er gelähmt war.



    Unter diesem Link erfährt man in französischer Sprache mehr über Leben und Werk dieses postimpressionistischen Malers.


    "https://durenne.jimdo.com"


    Grüsse aus der sonnigen Schweiz ins frühsommerliche Österreich sendet dir


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber moderato


    Wie zumeist hast Du auch diesmal das Rätsel virtuos gelöst und Die fällt die ehrenvolle Aufgabe zu ein neues zu erstellen.
    "Frühsommerliches Wien"? Ha Ha, wir haben hier beinahe subtropische Temperaturen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Rätselfreunde


    Zu den subtropischen Temperaturen habe ich ein tropisches Coverbild.


    Wer hat's gemalt? Ich vermute, die Suche wird nicht allzu schweisstreibend sein.


    Es grüsst von der Terrasse


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber WolfgangZ



    Passend zur Vollmondnacht und den warmen Temperaturen habe ich dieses knifflige Coverbildrätsel gestellt.


    Bravo! Mit deiner Vermutung hast du voll ins Schwarze getroffen. Du hast die stilistischen Merkmale des Zöllners Henri Rousseau erkannt. Leicht war das Rätsel nicht. Das Coverbild weicht farblich vom Original stark ab. Es handelt sich um einen Ausschnitt, was die Lösung zu finden nicht erleichtert. Das Gemälde trägt den Titel "Das Mahl des Löwen".


    Du hast die Ehre uns das nächste Rätsel stellen.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wie gesagt, werter moderato - es war quasi Stilvermutung. Das Gemälde habe ich gar nicht erst gesucht, da Du nicht danach gefragt hast; insofern hat mich die Farbverzerrung auch nicht irritiert.


    Ein neues Rätsel stelle ich gerne. Der Maler ist gar nicht so unbekannt. Ob ich ihn am Stil erkannt hätte, sei allerdings dahingestellt.


    Wer hat auf dem Cover dieses meines Neuerwerbs das Bild gemalt?


    51Razn5G3yL._SX300_.jpg


    Herzliche Grüße,


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Lieber WolfgangZ


    Dann vermute ich, dass Arnold Böcklin der Maler dieses Bildes sein könnte. Ich habe das Gemälde schon im Original gesehen.


    So ist es auch. Im Kunstmuseum Bern hängt das Bild Frühlingstag aus dem Jahr 1883. Das Coverbild ist seitenverkehrt wiedergegeben, eine Unart der Grafiker. :(



    Es grüsst zu später Stunde


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Sehr schön, werter moderato! Für Dich wohl zu leicht!


    So bist Du nun wieder an der Reihe!


    Nochmals beste Grüße!


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Lieber WolfgangZ


    Arnold Böcklin zählt mit seinen symbolistischen Bildern nicht zu meinen Lieblingsmalern. Leicht ist das Rätsel nie.


    Dann werde ich dafür sorgen, ein neues Coverbild als Rätsel zu stellen.


    Nächtliche Grüsse sendet


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Ausschnitte aus Gemälden bringen mich manchmal an den Rand der Verzweiflung. Wie soll man nur die Lösung finden? Dann ist systematisches Vorgehen verlangt. Zu welcher Zeit trug man eine dargestellte Kleidung?


    Das Label alpha wird vom Werbepartner jpc als Haute Couture Label angepriesen. Auf den Cover der Hüllen sind fast ausnahmslos Ausschnitte wiedergegeben.


    Wer hat diesen Ausschnitt gemalt?


    Viel Glück wünsch ich euch


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato
    Die Lösung ist: Jan Vermeeer van Delft (1832-1675): Ansicht von Delft.
    Fast beinahe eine "Impossible Mission"
    Nur wer das ganze Bild sieht wird verstehen was ich damit meine.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Alfred Schmidt, liebe Rätselfreunde


    Bravissimo! :jubel:


    Das war wirklich ein Rätsel nur für Kenner! Alfred Schmidt, du hast als Verehrer der Kunst Jan Vermeers diese Mission impossible, dieses sehr kniffflige Coverbildrätsel, souverän gelöst.


    Das sehr kleine Detail stammt aus der Stadtansicht von Delft, die Jan Vermeer 1660 von seiner Heimatstadt gemalt hat. Von den 37 erhaltenen diesem Maler zugeschriebenen Gemälden zeigen nur zwei eine Aussenansicht. Die Sicht aus dem Fenster des Ateliers kam bereits in diesem Thread vor.


    Unter diesem Link erfährt man ausführlich alles, was es zu diesem Gemälde zu sagen gibt. Den Link zwischen den Anführungszeichen kopieren.


    https://kalden.home.xs4all.nl/…/Vermeer_Delft_haupt.html


    Ist es für dich eine Ehre oder ein Fluch? Dir sind die Coverbilder, die sich in deiner Sammlung befinden ausgegangen, wie du uns mitgeteilt hast. Du wirst uns das nächste Rätsel stellen dürfen oder müssen!


    Aus der schönen Schweiz sende ich dir herzliche Grüsse in das schöne Österreich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderator und Rest der Ratefüchse

    Mit Müh und ach hab ich jetzt das Bild dier nicht mehr wirklich lieferbaren CD eingefügt: Wie immer ist der Name des Künstlers und auch was dargestellt ist gefragt.


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt, liebe Rätselfreunde


    Das ist eine schöne Herausforderung, wenn ein Stich das Cover ziert. In diesem Fall ein koloriertes Exemplar.


    Was sieht man? Ein Fachwerkhaus ist im Vordergrund, das von zwei gestutzten, hohen Hecken eingefasst wird. Sollen sie vor dem Wind schützen? Davor erkennt man zwei Männer, der linke hat etwas geschultert. Was es genau ist, kann ich nur erraten. Der rechte Mann im grünen Rock spricht mit ihm. Das Haus liegt erhöht. Der Blick geht auf das Wasser, eine Meeresbucht, eine Flussmündung oder einen breiten Fluss. Man erkennt am gegenüberliegenden Ufer ein Dorf mit einem Hafen. Eine Landzunge scheint vorgelagert zu sein. Am Horizont sind weit entfernte Berge. Es sind mindestens 20 Schiffe auf der Wasserfläche auszumachen. Der Wind weht von links nach rechts, was die Segel und wehenden Banner verraten. Im Mittelgrund ist ein Dreimaster, an dessen Heck Pulverdampf aufsteigt. Ist es eine Seeschlacht oder ein friedlicher Salut? An der Beflaggung erkennt man nicht, um welche Nation es sich handelt.
    C. P. E. Bach wirkte in Hamburg.


    Mal schauen, ob meine Beobachtungen für die Lösung hilfreich sind.


    Gruss an alle


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Sehr genau beschrieben, lieber moderato. Ich habe Alfreds Cover in einer etwas größeren Darstellung gefunden (auf der JPC-Seite draufklicken!) und meine, rechts eine bewaffnete Person zu erkennen, während die linke, die etwas geschultert hat, eindeutig zivilen Ursprungs ist. Ihr scheint der Weg verstellt zu werden. Ich fühle mich an eine Zollstation erinnert, worauf ja auch das große Wasser mit den Schiffen hindeuten könnte. So schmal und hoch waren einst auch Zollhäuser. Die strenge Hecke sieht ehr wie eine Absperrung aus, was meinen Eindruck verstärkt, dass hier ein hoheitliches Amt vollzogen und nicht gelustwandelt wird.


    Ich melde mich hier auch deshalb mal wieder, weil ich noch mindestens zwei CDs gefunden habe, die sich für ein Rätsel eignen würden - wenn ich denn in die Verlegenheit käme, eines stellen zu müssen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Alfred Schmidt


    Du wirst bemerkt haben, es hat gedauert, bis ich die Lösung gefunden habe. Es war die härteste Knacknuss seit langem.


    Kupferstiche zählen nicht zu meinem bevorzugten Gebiet der künstlerischen Betätigungen. So war die Suche ein hartes Brot. Einige Namen waren mir von anderen Coverbildrätsel ein Begriff, aber zu dem Gezeigten passten die im Internet auffindbaren Kupferstiche nicht. Dann habe ich nach den Namen von Kupferstechern in verschiedenen Sprachen gesucht: Die englische Bezeichnung "copperplate engraver" führte mich zu einigen Namen, die ich systematisch im Internet recherchiert habe.


    Balthasar Friedrich Leizel oder Leizelt hat einen etwas grobschlächtigen Stil. Das gesuchte Bild fand ich zunächst nicht. Auf einer Webseite "Second Hand Hamburg Altona Vintage" war der gesuchte Kupferstich unter seinem Namen sichtbar. (10. Zeile, 2. Spalte) Auf "https://www.kunstkopie.de/a/leizel/hamburg-altona.html" ist der Stich in seiner ganzen Grösse.



    Uf! Endlich. :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:


    Balthasar Friedrich Leizel oder Leizelt ist der gesuchte Kupferstecher, der colorierte Kupferstich zeigt Hamburg Altona. Er war von 1750 bis 1800 in Augsburg aktiv und stellte Kupferstiche von Ansichten in ganz Europa und Amerika her.

    Diese beiden Landkarten (nicht von Leizels Hand) aus den Jahren 1745 bzw.1780 zeigen Hamburg Altona. Irgendwo darauf ist das Haus mit den beiden Hecken zu finden. Vorschläge, um welches es sich handeln könnte, nehme ich gerne entgegen. 8-)




    In der Recherche habe ich erfahren, dass Leizels Ansichten für Zograscope benutzt wurden. Was ist denn das, habe ich mich gefragt. Das optische Gerät sieht so aus:



    Im Lexikon der Filmbegriffen habe ich diese Beschreibung gefunden:


    "Ein Zograscope ist ein Bildbetrachtungsgerät, das man auf den Tisch stellt. Es enthält einen Spiegel und eine – meist gerahmte – Linse, durch die man das Bild betrachtet, das auf den Tisch gelegt wird. Die Bilder nannten sich perspective views (frz.: vue d‘optiques); sie zeigten fremde Häfen und Landschaften, Reisemalereien und dergleichen mehr, vor allem aber Ansichten der europäischen Hauptstädte. Spiegelschrift, die Überbetonung der Linearperspektive, aber auch die leuchtende Kolorisierung der Drucke deutet auf ihre Verwendung: Bei der Betrachtung, bei der oft ein Spiegel verwendet wurde, erzeugte die Linse eine Verzerrung, die einen 3D-Effekt erzeugte, so dass die ‚perspective views‘ wie stereoskopische Darstellungen angesehen werden konnten. Derartige Bilder wurden in den Großstädten im Strassenverkauf vertrieben, oft gesammelt. Das Zograscope entstand um 1740, war in der zweiten Jahrhunderthälfte ein beliebtes optisches Spielzeug und wurde im 19. Jahrhundert durch das Stereoskop abgelöst."


    Die im Artikel erwähnte Linearperspektive benutzte Leizel bei der Wiedergabe der Hecken, die beim Fachwerkhaus stehen.


    Wikipedia weiss dazu: "Jeder kennt das Beispiel der Eisenbahnschienen oder einer Strasse, die sich scheinbar am Horizont zu einem Punkt vereinigen. Dieser Effekt der stürzenden Linien zeigt sich bei allen geraden Kanten und Grenzen von Körpern, die räumlich parallel zueinander liegen. Wir wissen, dass sie parallel verlaufen, und kommen nicht in Versuchung tatsächlich anzunehmen, dass sie sich am Horizont vereinigen – stattdessen lesen wir auch deren Abbild als das einer räumlichen Situation."


    Es grüsst dich ins schöne Wien aus der schönen Schweiz


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato


    Perfekt wie immer. Es war mir allerdings nicht bewusst, dass ich solch ein schwieriges Rätsel zustande gebracht hatte. Im Gegenteil, ich hatte befürchtet, daß man an Hand der erkennbaren Stadt, sehr schnell zur Lösung kommen sollte.
    Wie dem auch esi: Das Rätsel wurde meisterlich gelöst und der Artikel über das Zograscope war (für mich) sehr interessant.
    Dir wird die Ehre zuteil ein neues Rätsel auszuknobeln


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Rätselfreunde


    Auf der Suche nach einem passenden Cover kann man leicht verzweifeln. Entweder das Rätsel ist zu einfach, weil der Maler sofort erkannt werden wird. So geschehen beim Cover der neuen Aufnahme der Klaviersonate D. 960 von Franz Schubert realisiert durch Marc André Hamlin. Egon Schieles Herbstbäume zieren die Hülle. Oder die Angaben zum Bild stehen sichtbar auf der abgebildeten Rückseite. Die Label cpo oder Naxox nennen so den Urheber.


    Allzu leicht ist dieses neue Rätsel nicht und leserlich sind die Angaben auf der Rückseite auch nicht. Ideal für das neue knifflige Coverbildrätsel. Ich überrasche euch mit der Frage wohl wenig:
    Wer hat's gemalt?


    Viel Glück! wünscht moderato.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Hinweise sind nötig, denn ohne sie ist das Lösen des Rätsels unmöglich. Das ist das erste Paket der Hilfestellung, die sich mit den Vornamen beschäftigt.


    a) Der Vater war ebenfalls Maler.
    b) Der Gesuchte besitzt zwei Vornamen, der erste ist die Übersetzung des Vornamens des Vaters in der Sprache des Landes, wohin der Vater ausgewandert war.
    c) Der zweite, weibliche Vorname stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet in der Landessprache "Freude" und ist heute wenig gebräuchlich. Es ist der Zusammenzug zweier altgriechischer Wörter, die für "gut" und "Rede" stehen.


    Es grüsst


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Mein zweiter Hinweis: Der gesuchte Maler wurde 18 Jahre nach dem Komponisten der Violinsonaten geboren und ist 48 Jahre nach dem Tod des Musikers verstorben.


    Es grüsst euch herzlich


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Liebe Rätselfreunde


    Ein Hinweis bezieht sich auf das Gemälde bzw. die Fotografie des Gemäldes. Ich bin auf zwei Bilder im Internet gestossen, die ein Querformat zeigen: eines entspricht der Darstellung wie auf dem Cover abgebildet und das andere ist seitenverkehrt wiedergegeben. Welches dem Original entspricht, kann ich nicht sagen.


    Es ermuntert euch zur Recherche


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose