Ja, das ist auch ein Problem, was aber nicht so klar und absehbar war wie heute. Es ging damals nach Kriegsende im zerstörten Deutschland darum, ein anderes, besseres Deutschland aufzubauen. Dass dies gelingen muss und kann, davon waren die Deutschen in Ost- und Westdeutschland überzeugt. Und auf beiden Seiten diktierten die jeweiligen Alliierten, wie dieses neue Deutschland in ihrem jeweiligen Herrschaftsbereich auszusehen habe. In Westdeutschland setzt man eine Demokratie nach dem Vorbild der Westalliierten durch - obwohl man mit den alten Eliten und auch sehr vielen Nazis zusammenarbeitete. In Ostdeutschland stülpte die UdSSR ihr System über - mit der Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln, die einen Bruch mit der Herrschaft der alten Eliten bedeuteten, aber mit vielen Maßnahmen, die in der Tat ebenfalls undemokratisch und diktatorisch waren und letztlich die Hoffnung auf eine neue und gerechtere Gesellschaftsordnung zerstörten. Deshalb ist die DDR auch zu Recht untergegangen. Aber der Versuch, etwas neues und besseres aufzubauen als der Mörderreich davor, noch dazu unter den schwierigen Bedingungen des Diktats aus Moskau, war erst einmal nicht ehrenrührig. Letztlich hat die Geschichte gelehrt, dass der westliche Weg doch der bessere Weg war, auch wenn dort wie gesagt auch nicht alles ganz koscher war. Aber so schlimm das Unrecht in der DDR teilweise auch war - man kann es nicht mit dem Nationalsozialismus vergleichen, der die halbe Welt mit Krieg überzogen hat und eine ganze "Rasse", Millionen Juden, systematisch auszurotten versuchte. Jede diesbezügliche Gleichsetzung DDR-Nazis ist eine bewusste Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus!
Da fehlen mir die Worte