Ich wusste doch, lieber Wolfgang,
dass ich übner dieses Konzert in diesem Thread schon geschrieben hatte, und hier ist der Text (Beitrag Nr. 80, genau 5 Jahre und 1 Monat alt):
ZitatAlles anzeigenWilliam B.A. :
Dienstag, 5. Februar 2013, 20:48
Nun habe ich gerade das 1. Konzert mit Glenn Gould und der Columbia Symphony unter Vladimir Golschmann gehört. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch einmal eine Aufnahme Glenn Goulds so bejubeln würde wie dieses Konzert.
Meine ersten Erfahrungen mit Gould waren katastrophal. Es war der völlig verhunzte Variationensatz am Anfang der A-dur-Sonate KV 331 von Mozart und seine abfälligen Äußerungen über die Qualitäten Mozarts als Komponist. Ich machte daraufhin lange Zeit einen Bogen um Gould. Aber irgendwann hatte ich diese Phase, um aber dann noch einmal hineinzufallen mit der abschließenden Sonatentrias Ludwig van Beethovens. Doch als ich in diesem Thread die Elogen über Gould las, versuchte ich es noch einmal und kaufte die o.a. Box.
Diese Aufnahme fegte mich fast vom Hocker. Gould nahm das Konzert noch drängender als Leif Ove Andsnes und sein Spiel war noch eine Spur souveräner.
Auch die Klangtransparenz dieser fast 55 Jahre alten Aufnahme war frappierend, auch die orchestrale Akkuratesse und die Wucht der Columbia Symphony, die aber auch sicherlich in doppelter Mannschaftsstärke des Mahler Chamber Orchestra antreten konnte und so das Konzert noch eine Stufe „größer“ machte.
Am erstaunlichsten waren jedoch Goulds eigene Kadenzen, die im ersten Satz in mir die plötzliche Assoziation wachreifen: „So könnte Bach um 1800 geklungen haben“. Gould führte in kühnen dunklen Variationen weit von diesem fröhlichen C-dur-Konzert weg, und auch im dritten Satz setzt er einen kräftigen Kontrapunkt zu dem jubelnden sieghaften Finale.
Liebe Grüße
Willi
Noch Fragen?
Liebe Grüße
Willi