Frag nach bei Sixtus!

  • Zitat

    Zitat von LaRoche: Und in einen solchen "Traum" möchte ich auch flüchten, wenn ich ins Theater gehe. Probleme sehe und lese ich jeden Tag.

    Lieber LaRoche,


    ich will keinem sein "Traumschiff" nehmen. Ich selbst schaue höchstens einmal (endliche) Dokumentationsserien, wie etwa kürzlich "Der blaue Planet".
    Aber kannst du dir "Tristan und Isolde" auf dem "Traumschiff vorstellen??


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    das Traumschiff und Tristan sind für mich 2 verschiedene Bereiche. Das Traumschiff ist Unterhaltung in teilweise herrlichen Landschaftsbildern auf zugegeben wenig anspruchsvollem Niveau. Ich bin allerdings nicht willens, jeden Tag hohe Ansprüche zu erfüllen, deshalb ist auch mal das Traumschiff auf meinem Bildschirm. Genau wie Du mag ich auch Dokus wie z.B. Terra X, Leschs Kosmos uva. Und Western!!


    Tristan auf dem Traumschiff, das ist mir dann doch zu doof. Tristan ist wie vieles bei Wagner oder Strauss teilweise gehobener Anspruch. Anspruch an Sänger, an Orchester, an teilweise ungewohnte Akkorde usw. musikalischer Art. Nur eines will ich nicht, weder in Tristan noch in einer anderen Oper: Belehrt werden und mit neuer Weltanschauung konfrontiert werden, auch nicht mit einer neuen Sicht auf die Oper. Ich hatte ja schon bei den Bildern von Tscherniakow geschrieben, daß ich mir darunter eher vorstellen kann, wie Tristan und Isolde dasitzen und im TV die szenische Umsetzng sehen. Dabei kommen sie aus dem Lachen nicht heraus. Wems gefällt, dem sei es gegönnt.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Nur eines will ich nicht, weder in Tristan noch in einer anderen Oper: Belehrt werden und mit neuer Weltanschauung konfrontiert werden, auch nicht mit einer neuen Sicht auf die Oper.

    Bei allem Respekt für Dein Willen und Wollen, lieber La Roche, aber ist es nicht auch so, dass für die eine oder andere Oper eine neue Sicht auf die Welt der Oper - und vielleicht auch darüber hinaus - geradezu konstitutiv gewesen ist? Zu nennen seien nicht nur die prominentesten Beispiele, wie u.a. Monteverdi, ohne den es das Genre der Oper vielleicht garnicht (oder ganz anders) gäbe, Glucks Reformoper, Beethovens (einzige) "Revolutions"-Oper, Verdis "Freiheits"-Opern, Wagners Idee des Gesamtkunstwerkes usw. usf. - Es mag sein, dass man mit der Art, diese Aspekte heute in den Fokus einer Inszenierung zu rücken, nicht einverstanden ist. Aber die Oper auf ein anspruchsvolles (immerhinque!) Unterhaltungniveau zu "heben" heißt für mich, diese Kunstform zu auf eben dieses zu degradieren.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Leider darf an Karfreitag in NRW keine Opernaufführung stattfinden, da das ein besinnlicher und ruhiger Feiertag sein soll. Vor diesem Verbot war ich Karfreitag auch immer im Parsifal an der DOR. Häufig hat Wolfgang Schmidt den Parsifal gesungen.


    Lieber rodolfo39, gestern abend stand das ganze Orchester mit seinem Dirigenten, Herrn Barenboim, beim Schlußapplaus auf der Bühne. Wir sprachen neulich in einem anderen Thread darüber. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber rodolfo39, gestern abend stand das ganze Orchester mit seinem Dirigenten, Herrn Barenboim, beim Schlußapplaus auf der Bühne. Wir sprachen neulich in einem anderen Thread darüber. Es grüßt Hans


    Apropo Applaus! - Wurde nach dem ersten Aufzug applaudiert? - Es gab ja früher die (Un-)Sitte(?), beim Parsifal nach dem ersten Aufzug - insbesondere bei Aufführungen am Karfreitag - nicht zu applaudieren. Ich selber habe dies allerdings zuletzt an einem Karfreitag vor ca. 30 Jahren so erlebt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Apropo Applaus! - Wurde nach dem ersten Aufzug applaudiert? - Es gab ja früher die (Un-)Sitte(?), beim Parsifal nach dem ersten Aufzug - insbesondere bei Aufführungen am Karfreitag - nicht zu applaudieren. Ich selber habe dies allerdings zuletzt an einem Karfreitag vor ca. 30 Jahren so erlebt.


    Lieber MSchenk, der Beifall nach dem ersten Akt war sehr schütter, weil sich der Vorhang nicht hob und kein Sänger sich zeigte. Außerdem rührte etwa die Hälfte des Publikums nicht die Hände. Dafür zeigten sich Struckmann, Stemme u. Schager nach dem zweiten. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*


  • Apropo Applaus! - Wurde nach dem ersten Aufzug applaudiert? - Es gab ja früher die (Un-)Sitte(?), beim Parsifal nach dem ersten Aufzug - insbesondere bei Aufführungen am Karfreitag - nicht zu applaudieren. Ich selber habe dies allerdings zuletzt an einem Karfreitag vor ca. 30 Jahren so erlebt.

    Ich gehe seit 27 Jahren in "Parsifal" und habe noch nie erlebt, dass nach dem 1. Akt nicht geklatscht wurde. In Berlin wird eigentlich immer geklatscht.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich gehe seit 1955 in den Parsifal und selbst damals war es an der Städtischen Oper Berlin üblich, nach dem ersten Akt zu klatschen. Aber es gab eigentlich nicht solche Beifallsstürme wie etwa nach dem ersten Akt des Tristan , wenn die Mödl gesungen hat.
    In München aber habe ich in den 60er Jahren erlebt, dass aufkommender Beifall niedergezischt wurde.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Aber der Gurnemanz hat im 1. Akt "Parsifal" nicht weniger zu leisten als die Isolde im 1. Akt. Ich finde, der hat auch seinen Applaus verdient!
    Klar, die "Primadonna" hat im 1. Akt "Parsifal" noch nicht so viel zu singen - kein Vergleich zum "Tristan"!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich kenne es nur aus Bayreuth, dass nach dem 1. Akt nicht geklatscht wird, ein paar zaghafte Versuche von Besuchern, die das offenbar nicht wussten, wurden niedergezischt. Allerdings liegt mein letzter Parsifal in Bayreuth auch schon so ungefähr 15 Jahre zurück, ob das heute noch so ist, weiß ich nicht. Geht diese Tradition nicht auf die erste Bayreuther Parsifal-Aufführung zurück, wo die Besucher nach dem 1. Akt vom Leiden des Amfortas so ergriffen waren, dass niemand geklatscht hat? Die Wagner-Experten werden es wissen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Es gibt eine Äußerung Wagners, dass das „ruhige Verklingen“ des ersten Aufzuges einen Beifall ausschließen würde. Ich habe es in Wien und Bayreuth häufig erlebt, dass es nach dem ersten Aufzug keinen Applaus gab.

  • Gurnemanz war natürlich immer Greindl. Der wurde nach dem 3.Akt auch immer mächtig gefeiert. Nach dem 1. Akt sind vielleicht die meisten Besucher noch zu stark beeindruckt. Beifall kann je auch die Stimmung zerstören.


    In dem Zusammenhang eine Anekdote, die Rysanek erzählt hat: nach der berliner Premiere des Maskenball (Eberts Inszenierung) fiel der Vorhang und es rührte sich ziemlich lange keine Hand im Publikum. Darauf schlug Sandor Konya, der den Richard gesungen hatte, die Hände vors Gesicht und sagte „Verloren!“. Sie antwortete ihm : „Dummkopf, gewonnen gewonnen gewonnen!“

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • In Cosimas Tagebuch vom 26.7.1882, dem Tag der "Parsifal"-Uraufführung, liest sich die Wurzel dieses Nichtapplaus-Missverständnisses so:


    Zitat

    Der erste Akt geht noch so ziemlich nach seinem Wunsch, nur das viele »Komödiantische« ist ihm zuwider. Wie nach dem zweiten Akt stark gelärmt und gerufen wird, tritt R. an die Brüstung, sagt, daß die Beifallsbezeugungen seinen Künstlern und ihm zwar sehr willkommen, daß sie aber übereingekommen seien, sich, um den Eindruck nicht zu stören, nicht zu zeigen, also das »sogenannte Herausrufen« fände nicht statt. Nachdem wir gespeist haben, sind R. und ich zusammen in der Loge! Große Rührung überkommt uns. Doch am Schluß ärgert R. das stumme Publikum, welches ihn mißverstanden hat, er redet es noch einmal von der Galerie an, und wie darauf der Beifall sich entladet und immer wieder gerufen wird, tritt R. vor den Vorhang und erklärt, er habe seine Künstler versammeln wollen, aber diese seien schon halb entkleidet. Die Heimfahrt, mit diesem Thema erfüllt, ist ärgerlich. Gar lange Zeit bedarf es auch zu Hause, um R. zu beruhigen, da die allerverschiedenartigsten Eindrücke sich bei ihm kreuzen.
    [Cosima Wagner: Die Tagebücher: Band II, S. 3305. Digitale Bibliothek Band 107: Richard Wagner: Werke, Schriften und Briefe, S. 40996 (vgl. Cosima-Tagebücher 2, S. 984)]


    [Cosima Wagner: Die Tagebücher: Band II, S. 3304. Digitale Bibliothek Band 107: Richard Wagner: Werke, Schriften und Briefe, S. 40995 (vgl. Cosima-Tagebücher 2, S. 984)]

    Wagner wollte also, dass die Mitwirkenden erst nach dem 3. Akt vor das Publikum treten, nicht aber, dass das Publikum nach den Akten nicht klatscht.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die entsprechende Äußerung, die Wagner in den Mund gelegt wird, kann man hier nachlesen:


    Wagner Applaus


    Ob es sie so stattgefunden hat, weiß man nicht. Ich habe sie jedenfalls abgedruckt bereits in Programmheften der Bayreuther Festspiele und der Wiener Staatsoper gelesen.

  • Ich habe gerade gelesen, dass die MET lange Zeit der Bayreuther Tradition des Nicht-Klatschens nach dem 1. Akt gefolgt ist und sogar einen entsprechenden Hinweis in den Programmbüchern abdruckte. In neueren Produktionen soll man davon abgerückt sein.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Als ich diesen Thread angestoßen habe, hatte ich im Sinn, einen Frageplatz oder Informationsstand für neuere Teilnehmer zu installieren, die über bestimmte Fragen Klarheit erlangen oder Wissenslücken schließen wollen.
    Doch das war wohl eher ein Schuss in den Ofen. Stattdessen tummeln sich jetzt hier Experten und solche, die sich dafür halten, um sich - und da staune ich nochmals: um sich darüber zu unterhalten, ob Operninszenierungen mit Fernsehserien Gemeinsamkeiten haben (dürfen) - oder ob, wann, wo, wie lange nach dem 1.Akt Parsifal geklatscht wurde.
    Ich denke, dass wir uns darüber einig sind, dass Opern und Fernsehserien von zwei verschiedenen Welten kommen. Und was den Applaus betrifft, da dürfen wir doch als bekannt voraussetzen, dass das Applausverbot bei Parsifal auf ein Dogma von Cosima zurückgeht, die nicht frei von Bigotterie war. Wagner hätte darüber nur gelacht. Schließlich war er ganz und gar Theatermensch.
    Was mir wichtig erscheint: Es gibt Arien, deren effektvoller Schluss nach Applaus schreit (z.B. Beethovens Arie der Leonore) und andere, deren Nachspiel im Nichts versinkt (wie die von Florestan), wo Applaus eher unpassend wäre - und auch meistens unterbleibt.
    Ich hoffe, dass diese Bemerkungen nicht als Gängelung empfunden werden. Aber mir scheint es nicht unwesentlich in einer Diskussion, dass wir Wichtiges und Unwichtiges auseinanderhalten.
    Herzliche Grüße von Sixtus

  • stattdessen tummeln sich jetzt hier Experten und solche, die sich dafür halten

    Die kann man doch problemlos auseinanderhalten, denn die Experten können in der Regel ihre Quellen und Belege für ihre Behauptungen angeben - und die, die sich nur dafür halten, in der Regel nicht. ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • ........
    Ich hoffe, dass diese Bemerkungen nicht als Gängelung empfunden werden. Aber mir scheint es nicht unwesentlich in einer Diskussion, dass wir Wichtiges und Unwichtiges auseinanderhalten.
    Herzliche Grüße von Sixtus

    .


    Lieber Sixtus!


    Und warum überraschst du dann mit so banalen Antworten zu Applaus-Verhalten des Publikums?


    Aber: was der Sinn dieses Threads sein sollte, hatte sich mir bisher auch nicht erschlossen. Schön, dass Du jetzt klargestellt hast, wer hier fragen soll und was.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Da gibt es Wichtigeres. Die Aufführung war einfach im Ganzen gelungen, lieber Christian, wenn ich dich richtig verstanden habe. Mit der kritischen Erwähnung des Stuhles hast du unnötigerweise schlafende Hunde geweckt - und zwar auf beiden Seiten des RT-Schützengrabens. (Womit ich weder die Verfechter der einen noch die der anderen Seite als Hunde bezeichnen will). Aber du hast, sicher ungewollt, eine Debatte losgetreten, die wieder unsachliche Angriffe hervorgerufen hat. Dabei glaube iich herausgelesen zu haben, dass dir die Aufführung einfach gefallen hat.

    Mein Gott, wie weit sind wir denn schon, wenn empfohlen wird aus lauter Vorsicht, dass eine Debatte losgetreten werden könnte, bestimmte Meinungen nicht mehr zu äußern. Chrissy hat sich dankenswerter Weise über eine "La Bohème"- Aufführung in Liberec (Reichenberg) geäußert, weil ihn eine Regieidee störte. Es sollte doch dem Schreiber vorbehalten sein, was er für wichtig und erwähnenswert hält und was nicht. Wem das nicht passt kann dagegen argumentieren. Muss bei Diskussionen im Tamino Klassik Forum künftig jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden, weil sich jemand auf den Schlips getreten fühlen könnte. Die Diskussion lebt doch geradezu aus der Auseinandersetzung über verschiedene Betrachtungen, Meinungen, Ansichten, Standpunkte. " Diskussion = These und Antithese, um so weit wie möglich eine Synthese zu erreichen" (Definition im "Großen Buch der Rhetorik" von Peter Ebeling.) Wenn wir mit gebremsten Schaum agumentieren und Diskussionen nur noch mit Samthandschuhen führen, weil wir mimosenhaft fürchten müssen, dass jemand gereizt werden könnte, dann berauben wir ein Diskussionsforum seiner Seele. Die Herausforderung und das Problem ist, kontroverse Diskussionen sachlich zu führen, nicht sie zu vermeiden.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Worum es mir in meinem Beitrag 106 ging:
    Ich halte es für wichtig, dass wir uns nicht in Einzelheiten und Nebensächlichkeiten verzetteln, sondern das Grundsätzliche und Wesentliche im Auge behalten. Das habe ich am Beispiel Applaus deutlich zu machen versucht - mehr nicht.
    Wem diese Haltung nicht zusagt, braucht ja an meinem Thread nicht telzunehmen.


    Jetzt werde ich erst mal an der dafür vorgesehenen Stelle meinen akustischen Eindruck vom Berliner Tristan wiedergeben. Später dann hier mehr zum Thema.
    Sixtus

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  • Lieber Hans,


    wenn Du wüßtest, wie sehr Du mir mit Deinem Beitrag 109 aus dem Herzen gesprochen hast!! Es macht nur noch wenig Spaß, hier zu schreiben, wenn man für seine Meinung beschimpft und diskriminiert wird. Man hat den Eindruck, daß ein Teil der Forumsteilnehmer am liebsten unter sich wäre.


    Dabei ist gerade die Möglichkeit des Lernens, aber auch des Informationsaustausches über Hör- und Sehgewohnheiten ein Grund für Viele, sich hier zu betätigen. Die Bereitschaft, den anderen zu verstehen, ist aber geringer geworden.


    Wir beide wissen ja, daß ein reger Informationsaustausch auch auf anderen Ebenen stattfinden kann. Das ist aber nicht die Lösung für das Forum.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Muss bei Diskussionen im Tamino Klassik Forum künftig jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden


    Hallo,
    was Du ja bei weitem auch nicht tust.


    Aber bei sachlich argumentieren kommt es schon auf die passende/richtige Wortwahl an und hat mit "jedes Wort.." nichts gemein.
    VG
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler


  • Genau ! Du gibst von dir - als User - ein authentisches Bild.
    Deine Nutzung der Ignor-Funktion beweist, dass du bloss unter deinesgleichen kommunizieren gewillt bist.
    Gleichfalls bist du überhaupt nicht an einen Austausch bzw. Lernen über Hör- und Sehgewohnheiten interessiert, denn einige Postings zuvor dokumentierst du sehr deutlich deine rigorose Ablehnung von "Belehrung", von Konfrontation mit "neuer Weltanschauung" und einer "neuen Sicht" auf die Oper.

  • Es lässt sich offenbar nicht vermeiden, dass man beim Austausch von Meinungen und Argumenten aneinander vorbeiredet.
    Das lässt sich nur zum Teil durch neue Beiträge aus der Welt schaffen - und wenn es dann auch noch mit Begriffsstutzigkeit oder gar Bosheit angereichert ist, dann ist der Frust komplett, und es vergeht einem die Lust weiterzumachen.
    Es ist ja sicher nicht verborgen geblieben, dass sich zur Zeit mindestens ein halbes Dutzend Teilnehmer zurückgezogen haben und nur noch untereinander per Mail kommunizieren. Ich weiß das deshalb, weil ich diese Mails auch bekomme. Ich lese sie alle. Aber ich bitte diese Teilnehmer um Verständnis, wenn ich nicht reagiere. Mir ist das alles zuviel, und ich habe auch noch ein Privatleben außerhalb der Oper.


    Ein aktuelles Ereignis möchte ich hier gern erörtern, ohne damit in den dafür vorgesehenen Thread zu gehen, weil mir dazu die Informationen nicht ausreichen - und weil ich auch etwas persönlich Erlebtes, aber Grundsätzliches ansprechen will:


    Die gestrige Salzburger Fernseh-Tosca habe ich ja dem Berliner Rundfunk-Tristan geopfert. Zunächst schweren Herzens, doch dann konnte ich nicht widerstehen und arrangierte mich so: Ich nahm den Tristan in meinem Zimmer auf - und überredete meine Frau, im anderen Fernseher (im Wohhnzimmer) einigemale von ihrem Spielfilm auf die 3Sat-Tosca umzuschalten. Als Resultat gelangen mir folgende Treffer:
    Am Ende des 2.Akts hangelt sich der tote Scarpia an seinem Schreibtisch wieder hoch, bevor der Vorhang fällt. Ich dachte: Aha, ein neues Stück!
    Zu Beginn des 3.Akts erblicke ich einen bewachten Knaben-Schlafsaal u.a. mit dem Hirtennaben, der da zu singen hat. Ich vermutete: Kndesmissbrauch! Das stimmte zwar, aber anders, als ich dachte. Denn am Schluss waren es Kindersoldaten, die im Schlafsaal bewacht wurden, und sie wurden als Erschießungskommando eingesetzt. Und Thielemann hat das nicht verhindert!
    Spätestens jetzt wird verständlich, warum ich seit dem Ende meiner Merker-Rezensionen letzten Sommer um Opernaufführungen einen Bogen mache...
    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Es ist ja sicher nicht verborgen geblieben, dass sich zur Zeit mindestens ein halbes Dutzend Teilnehmer zurückgezogen haben und nur noch untereinander per Mail kommunizieren.

    Diese Mail-Mafia ist ja seit Jahren bekannt, auch dem Forenbetreiber...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • [...] Und Thielemann hat das nicht verhindert!

    Natürlich nicht, er war ja auch der Dirigent und nicht der Regiesseur ?(

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • In solchen Fällen sollte der Dirigent das Recht haben, den Regisseur aus dem Haus zu weisen! Oder es einfach tun!

    Ich ergänze: "[...] und nicht der Regisseur und auch nicht der Hausherr ?( ". Sorry, aber sowohl den Regisseur, als auch den Dirigenten wird die Intendanz verpflichtet haben und jeder wird im Laufe der Vorbereitung zur Produktion genug Gelegenheit gehabt haben, seinen Unmut zu äußern. Ist aber anscheinend nicht passiert!? - Im übrigen gilt glücklicherweise nach wie vor, das sich juristisches Recht (Vertragsrecht, Hausrecht, Recht auf künstlerischen Freiheit im gesetzlichen Rahmen (der hier wohl nicht überschritten wurde) usw. usf.) nicht um unsere persönliche Meinung zum Wollen oder Sollen schert.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Nachdem die üblichen Verdächtigen sich wieder empören, bin ich neugierig auf diese Aufführung geworden und lade sie mir gerade aus der 3sat-Mediathek herunter. :D Die - durchweg positiven - Kritiken hören sich sehr vielversprechend an.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Diese Mail-Mafia ist ja seit Jahren bekannt, auch dem Forenbetreiber...

    Mafia???? Ich bin entsetzt!!! Hier, in Deutschland???? Das ist doch kriminell!! Wer ist erschossen worden?? Wer verschiebt schwarzgebrannten Schnaps??? Wer betreibt illegale Bordells?? Wo werden Steuern hinterzogen!! Wo wird nach Mafiaart sonstwas gemacht?????


    Ich kann nur sagen, daß das eine Sache für die Polizei ist. Sollten Dir, teurer Stimmenliebhaber, solche kriminellen und verbrecherischen Aktivitäten bekannt sein, ist genau das Deine Pflicht!! Solchen Verbrechern muß das Handwerk gelegt werden!!!!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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