Es fehlt also noch eine Kollektion der Nicht-RCA-Aufnahmen von Arthur Rubinstein...
Nach meinem Dafürhalten fehlt nur diese Aufnahme von 1910, wobei es fraglich ist, ob sie überhaupt erhalten ist. Die nächsten Aufnahmen, die Rubinstein machte waren nach 1920 Rollen für Reproduktionsklavier. Ich müsste es zuhause nachschauen, bin mir aber sehr sicher, dass diese Aufnahmen in der Box enthalten sind. Der späte Beginn seiner Plattenklarriere erklärt sich sicherlich aus seiner Unszulänglichkeit als Pianist. Rubinstein war ein Bonvivant, der nicht viel vom Üben hielt und auch gerne Noten eigener Aussage zufolge unter den Tisch fallen ließ. Seine eigentliche Karriere begann mit seiner Heirat. das war Anfang der 1930er Jahre. Da war Rubinstein 45 Jahre alt.
Die RCA hat für die Box alles darangesetzt, den kompletten Rubinstein zu veröffentlichen, hat dazu auch eng mit der Familie Rubinsteins zusammengarbeitet (etwa bei den hier erstveröffentlichten Mitschnitten der Carnegie-Hall Konzerte). Für Aufnahmen, die bei der DECCA erschienen sind, hat sich das Unternehmen die Genehmigung der DECCA geholt.
Enzyklopädisch hat Rubinstein nie aufgenommen. Der ganze Beethoven? Gott bewahre. Der ganze Mozart? Oder Chopin? Fehlanzeige. Dem hat wohl seine Lebenslust entgegen gestanden. Mal ganz abgesehen davon, dass die Plattenindustrie der Zeit auch nicht enzyklopädisch dachte (wer hätte so was auch bezahlen sollen?). Dennoch sind die Aufnahmen Rubinsteins Kleinodien und es lohnt durchaus, sich etwa durch die verschiedenen Aufnahmen der Beethovenkonzerte zu hören.
Liebe Grüße vom Thomas