Kleine und größere Klavierstücke bekannter und unbekannter(?) Meister


  • Hier einige weitere Perlen aus der fast unendlichen Kette von Werken für Klavier Solo. Klavier war ein sehr beliebtes Instrument, da es sehr viele Ansprüche erfüllte, einerseits als Konzertinstrument zur Befriedigung der Selbstdarstelleung von Pianisten als Virtuose, aber gleichzeitig auch für den (gehobenen) Anspruch daheim. Klavierunterricht war besonders bei "höheren Töchtern" beinahe obligat, und so konnte man sich auch die bekanntesten Opernmelodien (und anderes natürlich auch) quasi im Taschenformat (gemeint ist hier der Klavierauszug, bzw die Transkription) ins Haus holen. etwas, das durch die Erfindung der Schallplatte weitgehend überflüssig geworden ist.
    Hier dann aber eine DoppelCD mit Klaviertranskriptionen von Moritz Moszkowski (1854-1925) Über Werke von Brahms, Mozart, Beethoven, Mendelssohn und Chopin, sowie auf CD 2 über bekannte Stellen aus berühmten Opern.

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Kate Loder hat das bei einigen von uns herrschende Vorurteil zerstört, wonach ALLE weiblichen Komponisten in "Reclams Komponistenlexikon" enthalten seien. Hier herrscht Fehlanzeige. UNERHÖRT !!
    Es gibt auch keinen deuschen WIKIPEDIA Eintrag, lediglich einen englischen und französischen.
    Irgendwann begann ich dann Verständnis für die Autoren zu entwcikeln, als ich in die CD hineinhörte. Wenn man den Lebenslauf der Komponisten liest, dan getraut man sich gar nicht irgendwelche Kritik zu äussern, die Familie der Loder schien ganz England musikalisch zu beherrschen, vergleichbar nur etwa in Deutschland mit Bach :hahahaha: In Beitrag 48 dieses Threads habe ich übrigens Edwad Loder vorgestellt, einen ebenfalls komponierenden Cousin der Komponistin und Pianistin, deren Kraft von Zeitgenossen gerühmt wurde. Hier widerspreche ich nicht, denn teilweise hört sich (für mich) ihre Musik an, wie ein Scarlatti des 19. Jahrhunderts, gepielt mit der Pranke eines Haudrauf-Virtuosen, alles in rasantem Tempo.
    Der geneigte Kenner wird sicher schon bemerkt haben, daß Frau Loder nicht den Vorzug geniesst sich in meiner Gunst zu sonnen. Aber das hat sie auch nicht nötig:
    Hier - auf dieser Seite - kann ihr Recht widerfahren, das ihr scheinbar von allen anderen Seiten versagt wird. Da wird dann auch sehr schnell der Eindruck zerstreut, die Loders wären eine einflußreiche Familie gewesen, die ihre Mitgliedern die besten Studienplätze ermöglicht hat, und auch anschliessend für diverse Professuren und Auftrittsmöglchkeiten gesorgt habe. Nein sie war einfach ein Naturgenie. Nur schade, daß man als Nachgeborener davon kaum was hören kann.


    http://www.sophie-drinker-inst…/cms/index.php/loder-kate


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Arenskys 5 Suiten für 2 Klaviere entstanden nich aus einem Guss, sen wurden zwischen 1890 und1903 komponiert. Ich gestehe, daß ich sie ursprünglich zwar für schöne Musik, aber ohne tiefere Bedeutung gehalten habe, aber nach längerm Hören, und vor allem beim Zweithören wurde mir klar, daß dies ein Fehlurteil war. Die Werke wurden auch von Zeitgenossen und Kollegen sehr geschätzt -es gibt auch eine Orchesterfassung davon...


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Heute habe ich mir die Klaviersonate in E-dur von Guido Alberto Fano (1875 –1961), einem italienischen Pianisten, Dirigenten und Komponisten angehört, die sich auch der abgebildeten CD befindet. der (subjektive) Eindruck war zwiespältig. Das Werk ist handwerklich sicher gut gemacht, ist farbenfroh und dynamisch weit gesteckt, sowie recht angenehm zu hören. Aber trotz eingängiger Adagio-Stellen und an (gemässigten) Liszt erinnernde Presto-Attacken, so will sich bei mir nicht das einstellen was man als "beeindruckend" oder "unverwechselbar" bezeichnen könnte - Es will sich kein bleibender Höreindruck einstellen. Man hört - und vergisst.
    Das Gesamtwerk des Komponisten ist von der Breite her gesehen eher kunterbunt, bei der Kammermusik jeweils maximal ein Werk pro Gattung, viele Gelegenheitswerke, kein großes Konzert, keine Sinfonie....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nach zweijährger Pause setze ich diesen Thread nun fort. Francesco Cilieo ist den meistn -öediglich als Opernkomponist bekannt. Seine Musik für Klavier solo kennen indes nur wenige. Die verdienstvolle Edition aller Klavierwerke (von BRILLIANT CLASSICS) wird das vermutlich auch nicht ändern, wenngleich die kleinen Kostbarkeiten hier mit viel Delikatesse gespielt und durch die Tontechnik wunderbat eingefangen wurden.

    Die Einflüsse anderer komponisten mögen spürbar sein, sie sind teilweise vom jeweiligen Zeitpunkt der Komposition abhangig - aber alles in allem hat Cilea seinen Eigenen - sich stets wandelnden Stil.

    Es handelt sich hier um 52 kleine - mit Titeln versehene - KlavierStücke quer durch das Leben des Komponisten, die auch stilistisch durchaus vershieden sind. Gemeinsam ist ihnen die gute Eingängigkeit, der Einfallsreichtum und die Eleganz.

    Dank der Preispolitik von BRILLIANT CLASSICS ist die DOPPEL CD (9.99 Euro) für jedermann erschwinglich


    mfg aus wien

    Alfred

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    Heute möchte ich hier einen russischen Pianisten und Komponisten vorstellen, der bei uns kaum bekannt ist, in Russland aber sehr geschätzt wurde:

    Anatoly Alexandrov (1888-1982), ein Schüler von Nikolai Medtner, mit dem er auch befreundet war,

    und der ihn teilweise auch stilistisch beeinflusste. Aber auch Tanejew war hier mit im Spiel und auch Erinnerungen an Scriabin werden wach. Sein Stil war indes auch einem Wandel unterworfen, weil er sich etwa ab 1932 dem politischen Zeitgeschmack der Sowejunim anpasste und rein tonal schrieb, ein Kritiker meinte, seine Musik sei weder heiss noch kalt, sondern lauwarm, Dies mag aus der Sicht eines Progressiven vielleicht zutreffend sein, ich empfand das was ich gehört habe eher als vorsichtig modern, und sehr wirkungsvoll

    Auf der gezeigten CD ist lediglich eine der insgesamt 14 Klaviersonaten enthalten, der Rest sind eher kleine Klavierstücke zu Zyklen zusammengefasst, quasi kleine "Erzählingen, ähnlich wie einst bei Schumann und Heller.

    Die CD ist an sich bereits gestrichen, ebenso wie die Folge II (die ich jetzt dennoch über Marketplace bestellen werde.

    Der Mangel an Bekanntheit ist sicher teilweise der als sehr introvertiert beschriebenen Persönlichkeit des Komponisten geschuldet...

    In seinem 94 Jahre dauerndem Leben hat er über 110 Stücke mit Opuszahl geschrieben, die ihrer Entdeckung harren - und die es Wert wären veröffentlicht zu werden. Weiter unten findet Ihr ein Sample von "Echos of Thge Theatre" op 60 , das nicht datiert ist, aber aus der Mitte der 40 jahre stammt.



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Dieser Doppel CD- mit Klavierwerken von Hermann Goetz (1840-1876) habe ich seinerzeit einen eigenen Thread spendiert - der allerdings noch nicht weit gediehen ist, Wollen mal sehen was wir dort weiterbringen. Auf jeden Fall aber gehört diese Edition aller Klavierwerke hier erwähnt....


    GOETZ Hermann - Sämtliche Werke für Klavier Solo


    Ich finde generell daß dieser (unterschätzte ?) wenig frequentierte Thread geradezu ein Schatzkästlein für Klavierminiaturen ist, viele der genannten Komponisten und ihre Stücke halten dem Vergleich mit Schumann und Schubert durchaus stand und bieten willkommene Abwechslung.

    Ich finde, daß die Zeit der "freiwilligen Selbstisolierung" ein idealer Zeitpunkt ist, sich mit - zumindest einigen - Werken auseinanderzusetzen, bzw sie zu geniessen.

    Ich - für meine Person - bin damit ganz gut eingedeckt...


    mfg aus Wien


    Alfred

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  • Hier ist ja von bekannten und unbekannten Meistern die Rede, da fällt mir spontan diese CD ein:

    Nicholas Rimmer - Acht Sauschneider und andere Improvisationen

    Zuallererst möchte ich hier das Titelstück von Joseph Haydn hervorheben, das ich aus meinem Klavierunterricht gut kenne und das sich auch sehr gut anhört. Ich denke, es ist ein wenig bekanntes Stück eines bekannten Komponisten. Dazu gesellen sich noch eine ganze Reihe diverse Stücke und Stückchen von Beethoven, Byrd, Mozart, Poulenc, Finnissey, Bartók, Fauré und Grainger. Eine tolle Zusammenstellung und sehr beherzt gespielt, teils deftig, teils kantabel und zart und immer mit einem klaren Gestaltungsdrang. Auch tontechnisch präsent und plastisch geht es auf eine kurzweilige musikalische Reise.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Eigentlich wäre die Präsentation dieser CD in diesem Thread schon längst fällig gewesen- wurde von mir aber schinbar übersehen- bzw vergessen, weil ich weiß , daß ich es vorgehabt habe. Nicht schlechtes wo nicht irgendwo was Gutes dabei wäre: jpc verkauft diese CD um 2.99 Euro ab. Das Interesse an "exotischen" ist ja - wie wir aus dem Forum wissen - eher moderat:P - was ein zweischneidiges Schwert ist: Zum einen besteht stets die Gefahr, daß mei schlechten Verkaufszahlen solches Repertoir aus kaufmännischen Erwägungen nicht mehr aufgenommen wird - zum anderen profitiert der Sammler solcher Schätze oft vom günstigen Abverkaufspreis.

    Kommen wir zu Ignaz Brüll (1846-1907):

    Er war zu Lebzeiten vor allem als Opernkomponist bekannt

    Ursprünglich stammte er aus Mähren aus Mähren, wo er in eine jüdische musikaffine Familie (Vater: Bariton, Mutter: Pianistin) hineingeboren wurde. Er selbst debütierte bereits mit 14 in Wien als Pianist, wandte sich aber immer mehr dem Komponieren zu und lebte aber durch seine Einküfte durch den Unterricht.

    Interessanterweise findet sich bei Wikipedia in deutsch kaum ein wirklicher Hinweis auf sein Kompositorisaches Schaffen ausserhalb der Oper, FDie französische Wikipedia ist hier - wie zumeist - wesentlich genauer. Aber auch dort wird nur erwähnt dass es "Stücke für Klavier" von ihm gibt. weder wie viele und welche.

    Brüll war mit Johannes Brahms und Carl Reinecke befreundet, der Stil seiner Klavierstücke ist indes Robert Schumann und Felix Mendelssson-Bartholdy verpflichtet, weshalb er sich den Ruf eintrug "rückwärtsgewandt zu sein"

    Ich finde, daß er sich hinter Schuman und Mendelssohn nicht zu verstecken braucht.

    Beim Ahören der kpc Kostproben mag sich jeder sein Urteil bilden....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Weiter gehts mit diesm doch recht einsamen Thread. Diesmal stelle ich eine CD mit Werken des kubanischen Komponisten José COMELLAS (1842-1888) vor. Geboren in Matanzas, ca 100 km von Havanna entfernt erhielt er den ersten Unterricht von seinem Vater, der Pianist, Geiger und Dirigent etc. war.

    Später ging Comellas nach Lepzig, wo er von Ferdinand David (Violine) und Ignaz Moscheles (Klavier) unterrichtet wurde. Er ging Nach Baltimor, wo er am Peabody Konservatorium unterrichtete und Konzerte gab später übersiedelte er nach New York jund gab dort Privatunterricht. Gestorben ist er in Havanna. Seine Werke sind mehrheitlich der Salonmusik zuzuordnen, mit mit Einflüssen von Frederik Chopin und Louis Moreau Gottschalk.

    Die CD enthält einige dieser Stücke, die mit Namen versehen sind.

    Sie sind sehr eingängig und trotz Reminiszenzen an andere Komponisten durchaus eigenständig.

    Darunter befindet sich ein Grand Valse pour Piano, op 4 mit Namen "Vienne"

    Ich finde- aus Wiener Sicht - daß er hier den Wiener Tonfall recht gut triff, natürlich mit leichtem "Akzent" :)

    Auch seine Klaviersonate "Sonate Brilliante" op 21 (1876) ist auf der CD enthalten.

    Über die Lebensumstände und jene seines Todes ist nur wenig bekannt, es gibt nur einen einzigen WIKIPEDIA Beitrag - und der ist in französischer Sprache. Sieht man sich sein Oeuvre an, dann wird klar, warum er in Vergessenheit geraten ist: Es umfasst ausschliesslich Musik für Klavier solo und dürfte die Opuszahl 26 nicht überschreiten...


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Es wird allmählich immer schwieriger nachzusehen ob da jemand schon genannt wurde - und ob nicht. Daher werden auch die Intervalle zwischen den Beiträgen immer länger. Aber ganz zum Erliegen kommt der (beinahe) Einmann-Thread deswegen doch nicht.

    Daher hier eine wundervolle Aufnahme mit 12 Klavierstücken von Fanny HENSEL "für Felix" und 4 "römischen Klavierstücken"

    Die Pianistin Solveig Wikman interpretiert mit Ausdruck - und macht Eindruck.

    Hier kann man einemal mehr einen Flügel von Bechstein hören.... (Grand Piano Bechstein E)

    IMO können diese Charakterstücke von Fanny Hensel locker mit denen ihres Bruders mithalten..

    Auch die Aufnahmetechnik des Labels STERLING ist bei dieser Aufnahme hervorragend.

    Wer Stücke für Klaviermusik solo liebt, der sollte diese Aufnahme besitzen.


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Anton Rubinstein war als Pianist hochberühmt und wurde mit Franz Liszt auf einer Stufe gesehen. Seine Kompositionen wurden indes wegen ihrer "westlich orientierten Art " teilweise kritisch gesehen, vor allem von der Gruppe um Balakirew.("Das mächtige Häuflein") Das von mir heit teilweise gehörte Werk "Le Bal" op 14 gilt als weniger bedeutend. Und in der Tat, es konnte mich nicht überzeugen: Einerseits überladen und auf oberflächlichen Effekt getrimmt (der sich mir nich positiv vermittelte), andrerseit ohn wirklich eingängige oder prägnante Themen. Man mag Lisszt als Vorbild heraushören, aber ich bin leider auch kein besonderer Verehrer von Liszt.....


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Und weiter gehts. Und zwar mit Louis Vierne (1870-1937). Eigentlich ein Berühmter Komponist - allerdings in Sachen Orgel. Seine Klaviermusik - wenngleich sehr interessant - ist bislang eher unbekannt, was sich jetzt eventuell ändern könnte. Die hier gezeigte, erst Ende 2021 veröffentlichte Naxos-CD ist der erste Tel einer auf 2 Folgen geplanten Edition, welche dann das gesamte Genre abdeckt. Ich kam übrigens durch einen "Zufall zu dieser CD: Sie fiel mir auf, als ich in einem meiner Pianistenthreads Sergio Monteira vorstellte. So schlug ich eben 2 Fliegen mit einer Klappe: Ein neuer Pianist und ein neuer Komponist in meiner Sammlung. Auf CD Nr 1 sind Werke zwischen 1893 und 1918 enthalten.

    Die Musik ist eingängig, zeitweise von Mendelssohn beeinflusst, aber später auch französisch-impressionistisch gefärbt.


    Das umfangreichste ist die aus 7 Sätzen bestehende "Suite bourguignonne" op 17 (1899), also eher ein Frühwerk. Wie alle Werke auf dieser CD ist auch hier jeder Satz mit einem individuellen Namen versehen.

    Die Musik ist eingängig, zeitweise von Mendelssohn beeinflusst, aber später auch französisch-impressionistisch gefärbt.

    1. Aubade
    2. Idylle
    3. Divertissement
    4. Légende
    5. Angelus du soir
    6. Danse rustique
    7. Clair de lune

    -----------------------------------------------------------------------------

    Hier nun - als Kostprobe - "Aubade"


    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 26.000

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  • Weiter geht es nit Anatol Liadov (1855-1914)

    Liadov stammt aus einer Musikalischen Familie. Erster Klavierunterricht beim Vater, anschliessend am Konservatorium St. Petersburg. Schüler von Rimsky-Korsakoff. später Lehrer von Prokofjew und Mjaskowski. Er hinterliess etwa 67 Werke mit Opuszahl, darunter zahlreiche Klavierstücke, von denen einige auch für Orchester bearbeitet wurden.

    Die Hier vorliegende CD ist IM keine Sternstunde der Schllplattengeschichte. Eher robust und derb interpretiert Monique Duphil hier Klavierstücke aus diversen Zyklen.

    Mag sein, daß das den Intentionen des Komponisten entspricht - mich hat das jedenfalls nicht wirklich überzeugt.

    Vielleicht ist dies auch die Einzige Möglichkeit den Werken Profil zu verleihen, denn manches empfand ich als belang- und farblos (?)



    Die CD ist bereits gestrichen


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Ein großer Unbekannter, der ein paar kleinere reizvolle romantische Musikstücke geschrieben hat, ist der öffentlichkeitsscheue Adolph Henselt gewesen. Er gehört mit Alkan wahrscheinlich zu den großen Virtuosen des 19. Jahrhunderts, die sehr selten aufgetreten sind. Bei Henselt wird da häufig das Lampenfieber als Ursache genannt.


    Henselt hat ein gewaltiges Klavierkonzert geschrieben, das u.a. von Marc-André Hamelin eingespielt wurde. Auch Ponti und Lewenthal haben das meines Wissens gemacht. Es gibt daneben aber reizvolle Etüden, eine Barcarole, ein Gondellied und vieles kleine mehr, was der Anhörung wert ist.


    Ich habe alte Platten von Rüdiger Steinfatt


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    und eine schöne CD


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    Henselt hat den Großteil seines Lebens am russischen Zarenhof verbracht und nahm dort immensen Einfluss auf die sogenannte russische Pianistenschule. Das berühmte Wiegenlied Op. 45 aus dem Jahr 1840 ist der Tochter Nikolaus' I. gewidmet.


    Hier spielt es ein anderer Virtuose ein. Leopold Godowsky spielt Adolph Henselt Op. 45



    und hier noch zwölf charakteristische Etüden Op. 2 aus dem Jahre 1838. Es spielt die Pianistin Esther Budiardjo


    1. 0:13 . "Orage, tu ne saurais m'abattre!" D minor

    2. 2:33 . "Pensez un peu à moi, qui pense toujours à vous!" Db major
    3. 6:03 . "Exauce mes vœux!" B minor

    4. 9:23 . "Repos d’amour" (Duo) Bb major

    5. 11:24 . "Vie orageuse" C# minor

    6. 13:59 . "Si oiseau j’étais, à toi je volerais!" F# major

    7. 16:21 . "C’est la jeunesse, qui a des ailes dorées!" D major

    8. 19:43 . "Tu m’attires, m’entraînes, m’engloutis!" Eb minor

    9. 21:50 . "Jeunesse d’amour, plaisir céleste, ah tu t'enfuis! mais la mémoire nous reste" F major

    10. 24:27 . "Comme le ruisseau dans la mer se répand, ainsi, ma chère, mon cœur t'attend" E minor

    11. 26:40 . "Dors tu, ma vie?" Eb major

    12. 29:31 . "Plein de soupirs, de souvenirs, inquiet, hélas! Le cœur me bat" Bb minor




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  • Eigentlich gibt es schon einige Beiträge und auch Threads über Werke von Albeniz. Hier fehlt er aber
    Daher sollen am Beispiel der Folge 5 der entsprechenden Naxos Edition einige seiner Frühwerke in Erinnerung gerufen werden. Sein Stil ist durch das spanische Element unverwechselbar. Sein Leben war abenteuerlich und abwechslungsreich. Er begann als Wunderkind, ging schon als 12 jähriger illegal auf "tournee, reistein seiner Kinheit als Blinder Passagier, fiel durch "Unreife" auf, (schlechtes Benehmen) aber auch durch sein exzellentes Klavierspiel, perfektionierte sein Klavierspiel bei Franz Liszt, lebte teilweise in Armut und schlechter Gesellschaft. Man hätte dem auf Bildern eigentlich recht bieder wirkenden Albeniz sowas gar nicht zugetraut.

    Wenngleich er "medial" nicht unbedingt im Vordergrund steht, so ist er bei Tamino doch sehr geschätzt und präsent, ebenso bei diversen Plattenfirmen

    Hier ein Kostprobe aus der lobenswerten "Naxos Edition", bei der in jeder Folge ein anderer Pianist zum Zuge kommt...



    Hauptthread über die Klaviermusik von Albéniz ist hier:

    Klaviermusik des Isaac Albeniz & Co.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Fast 8 Jahre hat der Thread nun schon überlebt. Und immer wieder gibt es CD die erwähnt werden sollten. Oft allerdings - so wie heute - dauert es zu lang,l bis eine CD vorgestellt wird - da ist sie bereits gestrichen. Im konkreten Fall ist das meine Schuld, denn ich habe lange gezögert, diese CD zu hören. Ich fürchtete, sie könn mir nicht gefallen, oder mich langweilen. Heute hab ich mich aufgerafft - und war mehr als angenehm überrascht. Die Charakterstücke sind einerseit spätromantisch, haben aber auch Elemente der "echten" Romantik in sich. Einige davon sind in Zyklen zusammengefasst, so wie der eher leichtfüssige "Ländliche Tänze" op 1. Es folgen 4 Balladen (reine Klavierstücke) von denen 3 mit Namen bekannter Balladen versehen sind:


    1) Archibald Douglas

    2) Der König von Thule

    3) Der Wassermann

    4) Intermezzo


    Des weiteren finden wir Fantasien über Gedichte von Richard Dehmel op.9

    1) Stimme des Abends

    2) Waldseligkeit

    3) Liebe

    4) Käferlied


    Dann drei kleinere Einzelstücke

    Albumblatt (Erinnerungen aus Wien)

    Skizze

    Menuett (aus "Das gläserne Herz)


    Und zum Abschluss das titelgebende Stück der CD:

    Ein Lichtstrahl


    Es spielt Emanuele Torquati - die Tonqualität ist ausgezeichnest


    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Der russische Komponist Seymon BARMOTIN (1877-1939) , hauptsächlich von Werken für Klavier Solo, Schüler von Balakirew und Rimsky- Korsakoff war langezeit unbekannt und schien in keinem Musiklexikon auf. Erst durch eine Aufnahme einige seiner Werke (2019) wurde man auf ihn aufmerksam und man reagierte positiv.

    Bei WIKIPEDIA findet sich dies Bemerkung:

    Bezug nehmend auf die 20 Präludien op. 12, schrieb ein Kommentator: "Als Zuhörer fällt auf, wie gut verarbeitet und entzückend diese kleinen Werke sind... wie um alles in der Welt haben sie erst jetzt ihre Weltpremierenaufnahme?"

    Es handelt sich offensichtlich um Folge 1 der hier gezeigten Aufnahmen für GRAND PIANO: Scheinbar durch den Erfolg angespornt erschienen in den Folgejahren zwei weitere CDS dieser Serie.



    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 33.000

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dieser Thread ist eine Fundgrube an Musik für Solo-Klavierstücke. Und nicht umzubringen - weil ich ZÄH bin :)

    Aber auch die Einschaltquote kann sich erfreulicherweise sehen lassen.


    Heute 18 interessanteCharakterstücke der heute heute eher unbekannten französischen Komponistin Maria Jaëll (1846-1925) mit einem generellen Programm - in 3 Teile unterteilt.


    "Was man in der Hölle hört"

    "Was man im Fegefeuer hört"

    "Was man im Paradies hört"


    Insbesondere Franz Liszt war von JaëllsMusik begeistert.

    Er schreibt: "Der Name eines Mannes auf ihrer Musik und sie wird auf jedem Klavier gespielt werden"


    Die Pianistin dieser Aufnahme ist Viviane Goergen, welch sich für anspruchsvolles Nischenrepertoire und für Musik von Komponistinnen einsetzt.



    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 33.000 !!!!

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Joseph Houston spielt von Michael Zev Gordon (*1963) Diary Pieces.


    Nach Jahren geordnet sind es kurze musikalische Gedanken zu Tagesereignissen. Für jedes Jahr sieben Stücke.


    Es sind die Jahre 2016, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022. Das Jahr 2017 fehlt.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Zur Zeit beschäftigen mich die Boulangers. Beide Schwestern haben nur wenige Stücke für Klavier komponiert, die zudem wenig bekannt sind.


    KLA124couv-low.jpg

    KLA124back-low.jpg


    https://music.youtube.com/play…TLYgy1q7AViPGV19Fu-HXWgZQ


    Lili BOULANGER (1893-1918)

    1. Prélude en ré bémol

    2. Prélude en si

    3. Thème et variations

    4. D’un vieux jardin

    5. D’un jardin clair

    6. Cortège

    1-3 sind drei strenge, wenn nicht düstere Stücke, welche die seit Kinderjahren kränkelnde und früh verstorbene Lili komponiert hat.

    D’un vieux Jardin ist melancholisch,

    D’un Jardin Clair und ist sehr farbig

    Cortège ist frisch und fast lustig


    Nadia BOULANGER (1887-1979)

    7. Pièce pour deux pianos

    8-10. Petites Pièces pour piano

    11. Morceau de concours pour le Conservatoire

    12. Vers la vie nouvelle

    Das drängende Stück für 2 Klaviere von Nadia Boulanger hat der Pianist Johan Farjot allein aufgenommen, zuerst den ersten, danach den zweiten Part. Es folgen die sehr einfachen und unbekümmerten Petites Pièces, das Morceau pour l’entrée dans la classe de piano femmes du Conservatoire de Paris sowie das nach dem Tod ihres Mentors Raoul Pugno ausdrucksvoll steigernde Vers la vie nouvelle.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo