Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail

  • Ohne Zweifel war Schüchter ein wichtiger, bedeutender Dirigent mit einer ganz großen Zahl von Aufnahmen besonders bei der EMI. Interessant ist auch der Hinweis, dass im Forum ein Schüchter-Thread exixtiert. Ich hatte dies schon vergessen, obwohl ich einen Beitrag eingestellt habe. Wieder ein Beweis welches Informationswissen, ja welche Schätze uns im Tamino-Klassik-Forum geliefert werden.
    Sind wir uns immer bewußt aus welcher reichen Quelle wir hier schöpfen können?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich möchte doch eben meinen kurzen Bericht über diese m.E. referenzwürdige Live-Aufnahme der Entführung aus dem Jahre 1978 aus der Bayerischen Staatsoper abgeben. Ein 84jähriger Dirigent mit einem bestens aufgelegten Staatsorchester fetzt schon in der Ouvertüre derart los, dass man unwillkürlich gerade sitzt und eine Gänsehaut bekommt. Und da man weiß, dass August Everding Regie führt, droht aus dieser Richtung auch keine Gefahr, sondern macht sich Wohlbehagen breit.
    Nun kommen wir zu dem Sängerensemble, in dem der großartige Martti Talvela ein würdiger Nachfolger von Gottlob Frick ist und nicht nur gesanglich, sondern auch schauspielerisch das Geschehen beherrscht. Überhaupt herrscht ja in dieser Oper eine eindeutige Geometrie, in der das eine beinahe gleichseitige Dreieck mit den Eckpunkten Osmin, Blondchen und Pedrillo das andere, eher unregelmäßige Dreiech mit den Eckpunkten Belmonte, Konstanze und Bassa Selim eindeutig geherrscht. Überhaupt Bassa Selim (Thomas Holtzmann) schleicht als dauertrauriges Fragezeichen durch die ganze Oper, als "Prinz von Homburg" hat er mir weiland besser gefallen. Auch Konstanze und Belmonte sind würdige Eckpunkte dieses traurig-ernsten unregelmäßigen Dreiecks. Sie stechen aber wegen ihrer musikalischen Leistung heraus und überzeugen durchaus in ihren Partien. Auf diesem Gebiet kann sich der 'Bassa Selim ja keine Meriten verdienen.
    Reri Grist und Norbert Orth jedoch wirbeln über die Bühne und verbreiten Witz und heitere Laune, dass es eine wahre Freude ist. Reri Grist ist auch als Blondchen in der 6 Jahre älteren Böhm-Aufnahme aus Dresden vertreten.
    Über allem (n) thront jedoch Martti Talvela, allein schon wegen seiner imposanten Körpergröße, die mich schon in den 60er Jahren als Großinquisitor im Don Carlos begeisterte. In dieser Rolle habe ich ihn auch auf CD mit Solti, sowie als Sarastro mit Solti und Levine, als König Marke im Tristan mit Böhm, als Don Fernando im Fidelio mit Böhm und als Pimen in Boris Godunov mit Karajan.
    Hier bringt er neben dem Stimmlichen auch das Darstellerische vor allem in Szenen, wo der Zuschauer weiß, dass er von Anfcang an verloren hat ("..ich hab' auch Verstand..") überzeugend rüber. Und der arme Tropf hat es ja gleich mit zwei (ihm auf ihre Art überlegenen) Gegner zu tun, Blondchen und Pedrillo. So muss er am Ende verlieren, aber nicht, ohne noch einmal das furchterregende "Erst geköpft, dann gehangen" hinauszuschleudern.
    Dieser großartige Bass verstarb leider schon allzu früh, neun Jahre nach dieser Aufnahme, am 22. Juli 1989 im Alter von nur 54 Jahren.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Mit einer Entführung aus dem Serail in Berlin an der Deutschen Oper Berlin bin ich groß geworden.Fast immer am Pult war KARL BÖHM.
    Erika Köth, Lisa Otto, Josef Greindl, Ernst Haefliger, Martin Vantin.
    Alternativ sangen Bella Jasper, Peter Lagger, Donald Grobe, Karl-Ernst Merker.
    Die Inszenierung war von Gustav Rudolf Sellner.
    Später dann bei den Salzburger Festspielen die unübertroffene Inszenierung von Giorgio Strehler mit Anneliese Rothenberger und Fritz Wunderlich.


    mucaxel

  • Die "Entführung" ist halt eine der genialsten, unsterblichen Opern und deshalb sehr häufig und mit den besten Sängern der jeweiligen Generation aufgenommen worden. Sehr interessant und anregend sind die geometrischen Überlegungen von den Dreiecksbeziehungen in diesem Werk so habe ich das noch nicht gesehen. Danke - lieber Wiilam B. A - für diese "Erleuchtung." Wenn man dann noch weiter überlegt, dass das Dreieck in der Ideologie der Freimaurer auch eine Rolle spielt, dann kann man weiter ins philosophieren kommen. Es ist aber ein Merkmal großer Schöpfungen, dass sie immer neue Facetten erkennen lassen, die Fantasie anregen und vielleicht sogar Geheimnisse in sich bergen.


    Herzlichst
    Operus

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  • Ja, lieber Hans, dieses Dreiecksgleichnis ist mir auch erst jetzt aufgegangen, obwohl ich die Oper ja schon Jahrzehnte kenne. In den nächsten Tagen muss die Aufnahme mit Gottlob Frick und Leopold Simoneau unter Sir Thomas Beecham eintreffen. Dann kann ich mich ganz auf die Musik konzentrieren.


    Liebe Grüße


    Willi :)

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  • Seit einigen Tagen ist eine neue "Entführung aus dem Hause "Deutsche Grammophon" am Markt. Das Mitglied Manfred erwähnte diese Einspielung in Beitrag Nr 8 des Franz Joseph Selig Threads. Interessant sich wenigstens die Soundsamples bei jpc anzuhören. Die Aufnahme hat sich ja einer gewaltigen Konkurrenz aus der Vergangenheit zu stellen. Wird sie dem Vergleich standhalten? Ich habe mir ein paar Samples angehört und ein erstes Urteil gebildet.
    Kann man sich überhaupt durch kurzes Hineinhören von Klangproben ein Urteil bilden? - Ich meine, das geht schon - vor allem dann wenn man das Werk gut kennt und einige Vergleichsaufnahmen im Kopf hat. Allerdinga ist es eben ein "erster Eindruck", der nur ein grobes Bild der Qualität oder allfälliger Schwächen zeichnen kann. Wobei "Schwächen" nicht immer solche sein müssen - es mag auch in manchen Fällen nur ein gewisser Widerspruch zu Hörgewohnheiten und Hörvorlieben sein. Junge, unerfahrene (man kann hier auch "unverdorbene" oder "noch nicht geprägte") Hörer werden möglicherweise zu einem anderen Ergebnis kommen, als "Alte Hasen". Ich lade daher alle interessierten Opernfreunde mit Mozartaffinität ein, ein wenig in die einzelnen Arien hineinzuhören, und hier dann in kurzer Form ihren Eindruck wiederzugeben.
    Sollte diese "Technik auf Interesse stossen werde ich diese "Linie" weiterverfolgen....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mein erster Eindruck bei diesen "Soundsamples" ist aufkeimender Ärger über die langen Vorspiele, denn oft ist das Tonbeispiel zu Ende, bevor der Gesang recht beginnt. Das ist sicher so gewollt.
    Wofür die Schnipsel bei Alfreds Beispiel jedoch völlig ausreichen, ist die Feststellung, dass Rolando Villazón zwar passabel deutsch sprechen, aber äußerst mangelhaft deutsch singen kann. Weiteren Hör-Ärger will ich mir ersparen.
    Von der Damrau gibt es ja schon Konstanzen und wenn ich einen richtig bassigen Osmin hören will, dann nicht von Herrn Selig! Franz-Josef hin oder her.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Siegfried hat recht, die Klangproben geben nur einen sehr begrenzten und daher unbefriedigenden Eindruck von Qualität und Güte dieser Neuaufnahme. Beim Osmin, eine der Hauptpartien dieser Oper, kann man jedoch bereits bei kurzem Eindruck feststellen, dass Franz Selig, trotz schönem Stimmmaterial, mit den großen Rollenvertretern, wie Greindl, Frick, Moll, Talvela nicht konkurrieren kann. Es fehlt die Schwärze, der satte Klang bei den Tiefen und das hintergründig Gefährliche in seiner Interpretation des Haremswächters.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Diese ENTFÜHRUNG von 2014 aus Baden-Baden habe mich mir heute mal angehört, nichts sehr intensiv aber hintereinander weg. Wenn ich es richtig verstanden habe, handelt es sich nicht um einen Mitschnitt sondern um eine nachträglich im Festspielhaus entstandene Aufnahme - sozusagen als eine Art Studioproduktion, ohne dass das Ensemble in ein echte Studio gegangen ist. Der Klang ist relativ hart und sehr pointiert. So gar nicht fröhlich, unterhaltsam und lustig. Das finde ich schon mal sehr gut. Es gibt ein Klavier im Orchester, was diesen Eindruck noch verstärkt. Man glaubt, diese Oper doch sehr gut zu kennen und wird mit musikalischen Lösungen und Angeboten überrascht, die ich so nicht kannte. Nach meinem Eindruck ist der Dirigent Yannick Nézet-Séguin aus Kanada der heimliche Star dieser Neuerscheinung. Sängerisch ist mein Eindruck, der noch ein ziemlich oberflächlicher ist, sehr gemischt. Rolando Villazon, der sogar die so genannte Baumeisterarie (was er besser nicht hätte tun sollen) singt, hat als Belmonte nichts von Belang beizusteuern. Manches klingt ungewöhnlich, als ob er andere Fassungen, die ich nicht kenne, sänge. Kleine veristische Ausrutscher, die bei Mozart völlig fehl am Platz sind, wirken billig. Die Koloraturen sind unsauber. Die Stimme ist und bleibt defizitär. In einer Bühnenaufführung, die auch noch die optische Ergänzung hat, mag das alles noch durchgehen, auf einer CD nicht. Auch die Damen Diana Damrau (Konstanze) und Anna Prohaska (Blonde) lassen erste Verschleißerscheinungen erkennen. Sie singen offenkundig zu viel. Die mitunter penetranten Höhen der Damrau sind nicht mehr leicht und frei. Und bei bei der Prohaska ist er jugendliche Zauber, den sie so stark verinnerlicht hatte und den ich so an ihr liebte, etwas verflogen. Die Zeit vergeht. Den dreißigjährigen Paul Schweinester als Pedrillo finde ich ausgezeichnet. Er bringt ungemein viel Spielfreude und Frisch ein. Manches könnte musikalisch noch genauer ausfallen. Sein jugendliches Temperament und sein helles, jungenhaftes Timbre gleichen Schwachpunkte aus. Eine Lanze möchte ich für den Osmin von Franz-Josef Selig schlagen. In der Rückschau liefert der vielleicht sogar die beste Leistung als Sänger ab. Er ist nicht der behäbige und verschlagene Dickwanst, auf den diese Figur über Jahrzehnte zugeschnitten war. Ich meinte da Töne zu hören, mit denen sich auch bei ihm Sehnsüchte ein Einsamkeit ausdrücken. Selig gibt einen gebrochenen und zwiespältigen Charakter ohne jede Routine. Der Osmin ist ja nicht als Bösewicht geboren. Selig scheint mir die Frage zu stellen, warum er geworden ist wie er ist. Rein mit Mitteln des Gesangs, also ohne, dass man ihn sieht, erweitert er das Spektrum des Osmin für mein Dafürhalten ganz enorm. Er ist - wenn man so will - die modernste Erscheinung in dieser Produktion. Allein seinetwegen würde ich mir die szenische Aufführung einmal anschauen wollen.


    Bei Osmin sind die großen Namen der Vergangenheit nicht weit. Sie sind auch schon gefallen. Operus nennt Greindl, Frick, Moll, Talvela. Ihre Stärken sind uns allen bekannt. Sie gegen Selig anzuführen, finde ich nicht so ganz glücklich, wenn nicht gar ungerecht. Mich bringen solche Vergleiche nicht weiter. Ich versuche, sie innerlich loszuwerden. Ich lebe jetzt und hier. Greindl - um nur ein Beispiel zu nennen - hat den Osmin schon vor mehr als sechzig Jahren gesungen und unter Fricsay 1949 eingespielt. Und er singt ihn eben auch wie vor einem halben Jahrhundert. Ich höre ihn wirklich sehr gern, aber ich höre ihn auch aus einer Zeit herüber, in der ich noch nicht bewusst gelebt habe, die mit sehr fern ist und die mich nur unter historischen Gesichtspunkten interessiert. Bei allen Einschränkungen macht diese neue ENTFÜHRUNG deutlich, dass Oper nicht nur Museum sondern ein sehr lebendig Ding ist. Gern lese ich, dass auch Manfred im Thread über Selig Freude an diesem Osmin hat.


    Danke, lieber Alfred, dass Du die Diskussion angestoßen hast. Hörproben wie bei jpc reichen natürlich nicht für ein Urteil über diese Aufnahme, das natürlich nur ein ganz persönliches sein kann. Sie könnten allenfalls dazu verleiten, dass wir alte Vorurteile pflegen und bestätigt finden. Das aber fände ich verheerend.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Kurz dazu wie es zu diesem Thread kam - und eine kurze Einschätzung der Aufnahme - von der ich nur einige Ausschnitte gehört habe - und weitere Gedanken, die diesen Beitrag vielleicht etwas lang werden lassen, welche aber auch für weitere Threads in ähnllicher Form Gültigkeit haben sollen. Dazu gehört unter anderem , wie brauchbar die Aufnahme ABSOLUT gesehen ist - ohne Vergleiche von "Referenzaufnahmen" Man vergleiche 20 gute Weine miteinander - man wird als Kenner zu brauchbaren Urteilen kommen - richtig geniessen wird man keinen können.
    Im Gegensatz zu sonstigen Berichten aus meiner Feder beginne ich hier mit den positiven Seiten, dazu gehört ohne Zweifel Dirigent und Orchester. Die Ouvertüre hat Biss - ohne indes an Schönheit des Klanges einzubüssen. Nebstbei ein Lob an die Aufnahmetechnik, welche hier eine ausgezeichnete Durchhörbarkeit realisieren konnte...


    Ebenfalls positiv vermerkt werden sollte, dass die Textstellen nicht so akademisch nüchtern daherkommen, wie bei manch älterer Aufnahme. Zuerst habe ich mir Franz Josef-Seligs Osmin angehört, der ja eigentlich der Anlass zur Befassung mit dieser Neuaufnahme war, weil ihn Manfred ja empfohlen hat. Zuerst war ich enttäuscht, weil er in punkto Bassfundament mit vielen seiner verstorbenen Kollegen nicht mithalten kann (Das ist halt der Fluch der Schallplatte an sich). Aber es gab bereits mehrere Aufnahmen mit "schlankeren" Osmins. Die weiblichen Hauptrollen empfand ich als mittelmässig, sie störten mich nicht, konnten mich aber auch nicht wirklich begeistern. Paul Schweinester als Pedrillo ist schon weiter oben positiv erwähnt worden - hier pflichte ich ohne wenn und aber bei. Rolando Villazon - ich war nie ein Fan seines Timbres - halte ich für ein Fehlbesetzung. Die Stimme hat eine für mich unangenehme Färbung und klingt (bei Mozart!) angestrengt. Man muß nicht unbedingt Fritz Wunderlich zum Vergleich heranziehen um die Probleme zu hören. Vermutlich eine Aufnahme die das "Publikum von heute" zufriedenstellen wird - für Begeisterungsstürme wirds aber nicht reichen. Und die "alten Hasen" werden traurig den Kopf schütteln und die Löffel hängen lassen .....
    Weitere Stellungnahme sind gern gesehen...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Beim Osmin, eine der Hauptpartien dieser Oper, kann man jedoch bereits bei kurzem Eindruck feststellen, dass Franz Selig, trotz schönem Stimmmaterial, mit den großen Rollenvertretern, wie Greindl, Frick, Moll, Talvela nicht konkurrieren kann.


    Mich hat Herr Selig live nie besonders überzeugt, Tiefpunkt war ein König Marke in der Deutschen Oper Berlin, wo man ihn an einigen lauten Stellen des 3. Aktes nur gesehen, aber nicht gehört hat.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Mein erster Eindruck bei diesen "Soundsamples" ist aufkeimender Ärger über die langen Vorspiele, denn oft ist das Tonbeispiel zu Ende, bevor der Gesang recht beginnt. Das ist sicher so gewollt.


    Das scheint bei JPC generell so zu sein, dass Tonbeispiele am Beginn starten. Ich würde da eher die Soundsamples bei Amazon heranziehen, da diese meist mittendrin ansetzen und man somit eigentlich auch immer den Gesang "probehören" kann.
    Im Falle dieser Entführung braucht man bei Amazon überhaupt nur einmal klicken, da automatisch alle Samples nacheinander abgespielt werden.


    Was den Mitschnitt betrifft erinnere ich mich an Kritiken zur Aufführung in Baden-Baden. Die waren schon allgemein eher mau. Villazon sollen ja damals mehrfach die Töne weggebrochen sein und hat sich als wenig mozarttauglich erwiesen.


    Im übrigen gibt es auch dieses Jahr in Baden-Baden einen Mozart. Le nozze di Figaro ist mit Hampson, Pisaroni und Yoncheva prominent besetzt. Auch trifft man Villazon hier wieder. Er singt den Basilio. Und auch dieser Figaro soll dann 2016 auf CD veröffentlicht werden.


    Gregor

  • Um Rolando Villazon wird man bei dieser Aufnahmeserie kaum herumkommen, soll er doch - gemeinsam mit Yannick Nézet-Séguin das Projekt initiiert haben(?). Ich habe mir vorerst die Frage gestellt, warum schon wieder eine Neuaufnahme von Mozart Opern gemacht wird, die mehrfach in mustergültigen Einspielungen vorliegen, wenn man sich mit dafür ungeeigneten Sängern begnügen muß. Bei längerem Nachdenken habe ich mich dann daran erinnert, daß viele der heute als mustergültig dastehenden Einspielungen, bei ihrem Erscheinen durchaus nicht als makellos empfunden wurden. Teilweise wurden Sänger als "ungeeignet" empfunden, dann wieder wurde moniert, daß die Sprechstellen von Schauspielern vorgestellt wurden, oder aber, daß diese generell weggelassen wurden um dem "hölzernen" Gesamteindruck zu entgehen, der leicht eintreten kann, wenn der optische Aspekt wegfällt. In Sachen Osmin wurde immer wieder beanstandet, daß das Gefährliche an dieser Figur unterbelichtet dargestellt wurde, zugunsten einer "lustigen" und tölpelhaften Darstellung (wenngleich ich der Auffassung bin, daß dieses den Intentionen des Librettisten und auch Mozarts entspricht. Diesen Aspekt kann man im übrigens heute oder morgen zu startenden neuen "Entführungs-Thread" aus der Serie "Opern unter der Lupe" näher analysieren. HIER soll es - wie schon in der Vergangenheit - ausschliesslich um den musikalischen Aspiekt von Aufnahmen dieser Oper (oder Singspiel) gehen.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sagitt meint: Im Oktober kommt die Entführung von Jacobs dirigiert. Man kann sie aber jetzt schon kompett hören: http://www.dailymotion.com/vid…m-september-20-2014_music


    Wieder höchstes Niveau,orchestral herrlich,aber die SängerInnen sind auch alle beachtlich.


    Inzwischen gibt es doch einige Interpreten, die einen wieder hinhören lassen, auch bei Stücken, die man seit Ewigkeiten kennt.
    Ob Currentzis, Jacobs oder auch Rhorer, heute Abend beim Musikfest Bremen mit der Entführung.

  • Wieder höchstes Niveau,orchestral herrlich,aber die SängerInnen sind auch alle beachtlich.


    Wolfgang Amadeus Mozart
    DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL


    Amsterdam, Concertgebouw
    September 20, 2014


    Konstanze : Robin Johannsen
    Belmonte : Maximilian Schmitt
    Blonde : Mari Eriksmoen
    Pedrillo : Julian Prégardien
    Osmin : Dimitry Ivashchenko
    Bassa Selim : Cornelius Obonya


    Akademie für Alte Musik Berlin
    Cappella Amsterdam
    Conductor : René Jacobs

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Ich habe die Aufnahme

    mit Peter Schreier.


    Am besten gefällt mir das Rezitativ/Arie "Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele"/"Traurigkeit ward mir zum Lose" der Konstanze.

  • ich sehe den Osmin-Part auch als die wichtigste Besetzung an.


    Dem würde ich zustimmen.


    Es ist vielleicht komisch, aber für mich ist Josef Greindl seit meiner Jugend der ideale Osmin. Er hat eine unendlich schwarze Tiefe. Er hat diese hintergründige grantige Stimme, die für mich den Osmin ausmacht.
    Der Osmin ist kein Belcantosänger.


    Kann ich gut nachvollziehen, mir geht es nämlich genauso. Ich bin quasi mit Greindl in dieser Rolle aufgewachsen. Es gibt mindestens drei Gesamtaufnahmen mit ihm: Unter Fricsay 1949 (Audite) und 1954 (DG) und unter Böhm 1956 in Franfurt (Walhall). Ich würde unbedingt zur frühesten raten. In der bekannteren DG-Aufnahme klingt er (tontechnisch bedingt?) viel heller.




    Obwohl Frick als Osmin mehrfach in Gesamtaufnahmen den Haremswächter singt, ist dies seine beste Aufnahme. Neben den stimmlichen Qualitäten fasziniert vor allem die darstellerische Variabilität, vom racheschäumenden Choleriker bis hin zu einem ganz sensiblen, weich gefühligen. drolligen Verliebten. Eine ganz große singschauspierische Leistung.


    Dem muss ich ebenfalls zustimmen. Operus bezieht sich auf die Einspielung unter Sir Thomas Beecham von 1956, die ich erst kürzlich für mich entdeckt habe. Großartig, wie Beecham bei "O, wie will ich triumphieren" ein getragenes Zeitmaß anschlägt.



    Summa summarum also die besten Osmins für mich Frick und Greindl, knapp dahinter Talvela und Salminen. Moll ist mir in der Rolle, bei aller stimmlicher Virtuosität, etwas zu balsamisch angehaucht und klingt einen Tick zu nett.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zwei alte Aufnahmen, bezeichnenderweise bei aus Wien, sind in diesem Thread nach meinem Empfinden entschieden zu kurz gekommen. Zunächst diese hier:

    Wilma Lipp (Konstanze), Emmy Loose (Blonde), Walther Ludwig (Belmonte), Endre Koreh (Osmin), Peter Klein (Pedrillo),
    Chor der Wiener Staatsoper und Wiener Philharmoniker, Dirigent: Josef Krips (Aufnahme: DECCA, 1950).
    Es handelt sich hier um die allererste für die damals neue Langspielplatte aufgenommene Oper überhaupt. Trotzdem ist sie klanglich durchaus akzeptabel, natürlich mono. Sie wartet mit einer hervorragenden Besetzung auf, das damals einmalige Wiener Mozart-Ensemble ist hier noch voll intakt. Neben den frischen Frauenstimmen von Lipp und Loose bietet sie mit Walther Ludwig einen erfahrenen Mozart-Tenor und mit Peter Klein einen guten Buffo für den Pedrillo. Trotz der großartigen Bässe Gottlob Frick und Josef Greindl (die damals im deutschen Sprachraum als Osmin dominierten) gestehe ich gerne, daß mir Endre Koreh in dieser Rolle ganz besonders sympathisch ist. Er bietet einen Osmin, der bei all seinen finsteren Absichten mit seinem nicht sonderlich großen, aber umso salbungsvolleren Bass einen echten Kontrast zu den überzeugenden Bösewichtern Frick und Greindl bietet. Er stellt nicht die Bösartigkeit der Rolle in den Vordergrund, sondern seine ideale Mischung von verhaltenem Ärger und Weinseligkeit gibt dieser Figur aus viel Bauch, wenig Geist und bösem Blut einen Rest von Menschlichkeit, die ihn weniger zu einem reinen Schurken als zu einer tragikomischen Gestalt werden läßt. Die alte Aufnahme besitzt eine Spontaneität und eine Frische, die späteren Produktionen ganz einfach abgeht. Das mag entscheidend damit zusammenhängen, daß die Mitwirkenden, angefangen beim Dirigenten (der 1966 für EMI eine weitere Aufnahme in Stereo gemacht hat), noch von keiner Routine angekratzt sind und damit eine betont jugendliche Frische und Ursprünglichkeit in ihre Darstellungen bringen.


    Weiters ist noch eine historische Aufnahme der Erinnerung wert, die in der allerersten Nachkriegszeit, im Sommer 1945, unter z.T. recht chaotischen Verhältnissen aufgezeichnet wurde:



    mit der jungen Elisabeth Schwarzkopf als Konstanze (aus heute schwer nachvollziehbaren Gründen wurde lange Maria Cebotari an ihrer Stelle genannt; Elisabeth Schwarzkopf bekam von den Siegermächten wegen ihrer Mitgliedschaft in der NSDAP Auftrittsverbot, deshalb mußte eine andere Sängerin ihren Namen "ausleihen", und später wurde die Falschangabe jahrelang bedenkenlos abgeschrieben).
    Die übrigen Mitwirkenden: Emmy Loose (Blonde), Peter Klein (Pedrillo), Anton Dermota (Belmonte) und Herbert Alsen (Osmin),
    der Wiener Rundfunkchor und das Orchester des ORF (vormals: Reichssenders) Wien, Dirigent: Rudolf Moralt.
    Loose und Klein wirken an gleicher Stelle auch in der 1950er Krips-Aufnahme mit, Anton Dermota war ein herausragender Tenor der Wiener Oper, und Herbert Alsen sang einen sehr guten Osmin.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Zitat

    Trotz der großartigen Bässe Gottlob Frick und Josef Greindl (die damals im deutschen Sprachraum als Osmin dominierten) gestehe ich gerne, daß mir Endre Koreh in dieser Rolle ganz besonders sympathisch ist. Er bietet einen Osmin, der bei all seinen finsteren Absichten mit seinem nicht sonderlich großen, aber umso salbungsvolleren Bass einen echten Kontrast zu den überzeugenden Bösewichtern Frick und Greindl bietet. Er stellt nicht die Bösartigkeit der Rolle in den Vordergrund, sondern seine ideale Mischung von verhaltenem Ärger und Weinseligkeit gibt dieser Figur aus viel Bauch, wenig Geist und bösem Blut einen Rest von Menschlichkeit, die ihn weniger zu einem reinen Schurken als zu einer tragikomischen Gestalt werden läßt.



    Lieber Nemorino,


    wie schön, dass Du an den zu Unrecht fast vergessenen Bassisten Edre Koreh erinnerst. Von Ludwig Weber und Gottlob Frick waren er und Herbert Alsen die führenden Bässe an der Wiener Staatsoper. Allerdings singt auch Frick den Osmin nicht eindimensional böse. In den Szenen mit Blonchen schwingt viel Herz und Gemüt mit.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Im Eifer des Gefechts hätte ich als großartigen Osmin beinahe Kurt Böhme unterschlagen. Eigentlich fast unverzeihlich, zumal gerade diese Rolle dem Gemüt des Dresdner Bassisten sehr entgegengekommen sein dürfte. Verewigt ist er in dieser Partie in der 1965er Einspielung unter Eugen Jochum. Manch einem mag seine Darstellung gar zu weit gehen, aber das ist sicherlich Geschmackssache.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • wie schön, dass Du an den zu Unrecht fast vergessenen Bassisten Edre Koreh erinnerst.


    Hallo Operus,


    das habe ich gerne getan! Und gleichzeitig bedauert, daß dieser so früh von uns gegangene Künstler auf CD kaum vertreten ist. Ich bewundere die großen Bässe Frick, Greindl, Moll, die tolle Porträts des Osmin hinterlassen haben, aber keine Interpretation berührt mich so sehr wie die von Endre Koréh. Seine balsamische Stimme nimmt der Figur des Osmin das abgrundtief Böse, das zweifellos in ihr angelegt ist, und läßt ganz unangebrachte Sympathien für diesen verschlagenen Haremswächter aufkommen.
    Ich habe noch eine Aufnahme mit Endre Koréh im Internet gefunden, die aber nicht in meiner Sammlung ist:

    Es ist eine Produktion aus dem Jahr 1955, mit Judith Hellwig und dem Dirigenten Walter Süsskind.
    Wie gesagt, ich kenne sie nicht, aber vielleicht ist sie für den einen oder anderen von Interesse. Koreh gehörte ja seit dem Kriegsende bis zu seinem Tod 1960 zum festen Ensemble der Wiener Staatsoper. Seinen letzten Auftritt hatte er einen Tag vor seinem unzeitigen Tod als Falstaff in Nicolais "Die lustigen Weiber von Windsor". Bestimmt eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschrieben war.


    Liebe Grüße :hello: Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Unbedingt empfehlenswert! Die Einspielung ist erst 2017 neu aufgelegt worden:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die Entführung aus Herzog Blaubarts Burg?

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die Entführung aus Herzog Blaubarts Burg?


    Klar, der Eintrag gehört nicht hierher, wollte nur Operus kurz antworten. Ich würde vorschlagen, ihn in den Thread "Berühmte Stimmen" zu übernehmen, da ist Endre Koréh bisher gar nicht vertreten.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Obwohl Sir Thomas Beecham musikalische Umstellungen wagt, ist diese "Entführung" vor allem wegen der Solisten Leopold Simoneau; Belmonte, Gerhard Unger, Pedrillo und Gottlob Frick, Osmin eine der Refernz-Aufnahmen dieser populären, oft eingespielten Oper.


    Diese Umstellungen, lieber Operus, habe ich auch nie ganz verstanden. Du? Offenbar sollte durch die Verschiebung der Marten-Arie (das ist nur eine Veränderung) zum Schluss mehr Dramatik hineinkommen. Gesungen wird durchgehend betörend schön. Das gilt aus meiner Siucht auch - und vor allem - für Lois Marshall (foto) als Konstanze.



    Schade, dass die so genannte Baumeisterarie fehlt. In der offiziellen CD-Ausgabe ist sie wenigsten als Bonus, allerding nicht unter Beecham, beigefügt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Diese Umstellungen, lieber Operus, habe ich auch nie ganz verstanden.


    Hallo Rheingold1876,


    man sollte sie unter "künstlerische Freiheiten" einsortieren, von denen Sir Thomas Beecham zeitlebens gerne und ausgiebig Gebrauch gemacht hat.


    Im Booklet zur ersten CD-Ausgabe gibt der englische Musikologe Alan Blyth über Beechams Intentionen einige Auskünfte, die ich hier (gekürzt) wiedergeben möchte: "Wo Beecham Anlaß zur Kontroverse geben könnte, ist seine Vorliebe, Partituren nach Belieben umzugestalten, bis sie seinen eigenen Ideen entsprachen. ...... Seine Umstellung einiger Nummern dieser Oper ist wenigstens teilweise sinnvoll. Beecham war der Ansicht, daß seine lange Erfahrung mit dem Werk (er dirigierte es über 200 x im Theater) ihn davon überzeugte, daß >eine kleine Umarbeitung von Szenen und Nummern< nützlich wäre. Er glaubte, daß die Tatsache, daß Konstanze im 2. Akt zwei große Arien >Traurigkeit ward mir zum Lose< und >Martern aller Arten< direkt nacheinander zu singen hatte, >absurd bugaboo< sei ("totaler Schwachsinn" kommt dieser unnachahmlichen Wortschöpfung am nächsten), und versetzte die Martern-Arie in die 2. Szene des zweiten Aktes, wo sie sich, dramaturgisch gesehen, nicht besonders heimisch fühlt. Dann transferierte Beecham Belmontes dritte Arie, >Wenn der Freude Tränen<, aus dem zweiten zum Anfang des dritten Aktes, wo sie die Baumeister-Arie ersetzt, die, wie Beecham meint, >Mozart kaum in seinem besten Licht zeigt<."


    Durch diese "Aufklärung" werden Beechams Eingriffe in Mozarts Oper zwar nicht wirklich plausibler, aber sie zeigen m.E., daß der Dirigent sie nicht willkürlich, sondern erst nach eingehenden Überlegungen vorgenommen hat. Ob er das Werk dadurch verständlicher oder aber "verschlimmbessert" hat, muß jeder Hörer für sich entscheiden.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Liebe Taminos,


    vielleicht gibt es für meine Ankündigung einen passenderen Thread als diesen. Dennoch möchte ich euch eine Radioübertragung am kommenden Sonntag, 17. März um 20:03 Uhr nicht vorenthalten:


    SWR2 Oper Wolfgang Amadeus Mozart: "Die Entführung aus dem Serail"

    Komisches Singspiel in 3 Akten KV 384

    Konstanze: Erika Köth

    Belmonte: Fritz Wunderlich

    Blonde: Lotte Schädle

    Pedrillo: Friedrich Lenz

    Osmin: Kurt Böhme

    Bassa Selim: Rolf Boysen

    Chor der Bayerischen Staatsoper

    Bayerisches Staatsorchester

    Leitung: Eugen Jochum


    "Diese Aufnahme vom Dezember 1965 ist ein Klassiker. Mit Fritz Wunderlich und Erika Köth stand eine Traumbesetzung für Belmonte und Konstanze zur Verfügung. Für die anderen Rollen griff man auf idealtypische Stimmen zurück, auch die Partie der sprechenden Bassa Selim wurde mit einem bedeutenden Charakterdarsteller besetzt. Der Dirigent Eugen Jochum überrascht als Mozartdirigent."

    Soweit der Programmtext.


    Ich freue mich, dass alle 4 Belmonte-Arien zu hören sind, wenngleich die Studio-Aufnahme bei mir einen etwas sterilen Eindruck hinterlässt. Live ist eben nicht zu toppen.

    Freundliche Grüße Siegfried