Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 in D-Dur, op. 73

  • Lieber Norbert,


    das mit der flexiblen Tempogestaltung klingt wirklich sehr interessant und ich kann es mir bei Brahms sehr gut vorstellen, also bleibt mir nichts anderes übrig als ihn auf den Wunschzettel zu setzen. :D


    Außerdem mag ich auch die beiden Zusatzstücke und bin gespannt auf Järvis Interpretation.

  • Zitat

    Norbert: ihr erwähnt zu recht Järvis Interpretationen der Beethoven- und Schumann Sinfonien, aber die von mir erwähnte interessante Flexibilität in der Tempogestaltung war dort nicht zu finden. Das waren z.T. sehr gelungene "straight forward" Aufnahmen, die sehr frisch klingen/klangen, aber dass Järvi dort auch mal im Tempo breiter wird, um inne zu halten, konnte ich dort nicht hören.


    Zumindest, was Beethoven betrifft, lieber Norbert, kann ich mich zu einer Stellungnahme bequemen. Bei Schumann müsste ich noch näher nachhören.
    Auffällig ist, das Beethoven nur in den frühen Symphonien bis einschließlich Nr. 4 wirklich langsame Sätze komponiert hat, wobei der in der ersten Symphonie ja auch "nur" ein "Andante cantabile con moto" ist, also nicht wirklich langsam. In der, wenn ich sie mal so nennen darf, "mittleren Periode, also von Nr. 5 bis 8, ist kein langsamer Satz dabei, auch nicht in Nr. 6 und 7, das eine ist ein Andante (6), das andere ein Allegretto (7). Die Sechste habe ich heute Abend noch im Konzert gehört. Bei der Siebten ist das Allegretto natürlich ein anderes als in der Achten, aber es ist eben ein Allegretto, also kein langsamer Satz, außer bei Böhm und Knappertsbusch.
    Erst in der Neunten kommt wieder ein langsamer Satz.
    Hier mal nur zum Genießen der langsame Satz aus der Nr. 2, einer meiner absoluten langsamen Lieblingssätze, bei 11:44:


    Und hier der langsame Satz aus Schumanns Nr. 2, hier mit der Staatskapelle Dresden, etwa bei 19:21 min. Bei "Schumann an Pier 2 ist das zeitlich ganz ähnlich, obwohl die Aufnahme etwa 7 Jahre nach der Dresdner Aufnahme entstanden:


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Die Zweite Schumann habe ich vor etlichen Jahren von ihm live gehört beim Schleswig-Holstein-Musikfestival in Kiel, wo er vor der Pause das Mendelssohn-Violinkonzert dirigiert hat mit Hillary Hahn und als Zugabe am Schluss des Konzerte das "Allegretto" aus der Achten Beethoven!!

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Lieber Norbert,


    in den sehr positiven Kritiken, habe ich auch schon wahrgenommen, das die Sinfonie Nr.2 "sehr stark" sein soll und wie Karajan (DG) oder Dorati (Newton), die das Werk absolut aus dem Dornröschenschlaf holen. Auch Swetlanow ist auf dieser spannenden Schiene unterwegs, genau wie Solti (Decca).
    :!: Ich bin Deiner dankenswerten Empfehlung gleich gefolgt und habe das kurzzeitig günstige Angebot bei der Sinfonie Nr.2 genutzt und die DG-CD gleich bestellt (zwar diesesmal für mehr Geld als die Dritte, aber das es ist es mir nach dem begeisternden Erfolg bei der Dritten incl Tragische Ouvertüre absolut wert).


    Ich bin auch gespannt, wie der Unterschied zum Chicagoer Brahms-Levine-Zyklus (RCA) ausfallen wird.
    :thumbsup: Nach den gelesenen Hörermeinungen muss der ebenso tempramentvoll sein !!! .... :angel: Das wird ein Fest zum Weihnachts-Fest !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    ich dachte mir, dass Du schnell zuschlagen würdest.


    Neben der ersten Abbado-Aufnahme von 1971, neben Monteux, Böhm und seit neuestem auch Järvi gehört Levines Interpretation zu meinen liebsten.


    Leider habe ich die Zeitangaben nicht parat, da ich seinerzeit die CD bei JPC in Hamburg ohne Beiheft und rückseitige Informationen für einen "Apfel und ein Ei" kaufte.
    Aber ich denke, über Weihnachten werde ich mir die CD mal wieder anhören...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Inzwischen habe ich mir die CD wieder einmal angehört und bin und bleibe begeistert.


    Es hat für mich schon "Referenzcharakter", was Levine und die Wiener Philharmoniker musikalisch anzubieten haben.


    Die Tempi sind für mich ideal gewählt: 20'01'' ("Allegro non troppo"; ich mag wenig Aufnahmen, die, mit Wiederholung, 19 Minuten Spielzeit unterschreiten), 8'53'' (ein angenehm zügiges, unsentimentales "Adagio non troppo", das gerne einmal "verschleppt" wird), 5'18'' ("Allegretto grazioso (Quasi andantino) . Presto ma non assai", mit der richtigen Balance zwischen Anmut und "Biss") und 9'15'' (Allegro con spitito, das im Satzcharakter sehr gut getroffen wurde und, Wolfgang wird's freuen ;) , bei dem die prägnaten, aber nicht überpräsenten, Pauken auffallen).


    Über das Orchesterspiel viele Worte zu verlieren, ist hier überflüssig. Die Wiener Philharmoniker werden ihrem Ruf als eines der besten Orchester der Welt voll gerecht. Levine findet für mich eine sehr gute Synthese aus "schwelgerischer Romantik" der frühen Abbado-Aufnahme und der "klassizistischen Strenge" von Günter Wands Studio-Einspielung.


    Ich bin gespannt, lieber Wolfgang, ob Du meinem Urteil folgen wirst...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Norbert - :hello: frohes neues und musikalisches Jahr 2018 !


    Die Brahms-Sinfonien mit Levine / Chicago SO (RCA) und die Sinfonie Nr.2 mit Levine / Wiener PH (DG, 1995, DDD) habe ich dieser Tage aus Übersee erhalten.


    Ich kanns kurz machen:
    Deiner Begeisterung zu der DG-Aufnahme aus Wien kann ich soweit zustimmen. Meine Ausgabe (neu) ist Made in Japan ! Wenn sich Japaner solchen Aufnahmen annehmen hat das meist einen sehr sinnvollen und positiven Grund. Die Kalngqualität dieser frapierend natürlich und gehört zu den besten LIVE_Aufnahmen die ich überhaupt kenne.
    ** Einschränkungen hätte ich bei den etwas langen Spielzeiten zu machen ...
    1. Ich muss nicht unbedingt die Exposition im 1.Satz wiederholt haben - da kommen wir auf über 20Min für den ersten Satz, den ich z.Bsp. bei Dorati (Newton) und Solti (Decca) als noch gespannter Empfinde. Die 15:23, die Levine in seiner Chicago-Aufnahme ohne die Wdh hat und die stärkeren Kontraste ohne Blick auf ein zu romantisches Bild, finde ich besser !
    2. Der 4. Satz mit 9:15 ist schon recht lang (ich schätze unter 9Min !), aber er macht seine Sache verdammt gut ... aber in Chicago 1976 mit gleicher Spielzeit von 9:15 noch besser.
    Dort höre ich mehr Ecken und Kanten und obwohl das Klangbild etwas entfernter erscheint, und nicht so natürlich wie in Wien; :thumbup: so gefällt mir die Chicago SO-Aufnahme einfach noch besser.


    Du schreibst es selber zu der DG-Aufnahme :"bei dem die prägnaten, aber nicht überpräsenten, Pauken auffallen" - ja, die Pauken sind in Wien astrein und prägnant, aber etwas eingebettet --- auch in dem Punkt gibts in Chicago noch prägnateres, wenn auch das famose DG-Klangbild trotz dem 24Bit-Remastering bei RCA nicht ganz so erreicht wird, aber es ist auch sehr gut.


    :!: Als Fazit muss ich für die Sinfonie Nr.2 insgesamt feststellen, dass bei aller Bewunderung für seine tolle DG-Aufnahme, die aus Chicago insgesamt noch spannender und kontrastreicher geraten ist - eben einfach besser.


    Hier auch die Abb der Chicago-Aufnahme(n):



    RCA, 1975-76, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    auch für Dich ein schönes neues Jahr mit vielen neuen musikalischen Eindrücken. :)


    Es freut mich, dass Du meine positiven Eindrücke zur Wiener Aufnahme teilst.


    Für mich ist die Wiederholung der Exposition zwar nicht essentiell wichtig, aber ich lege schon wert darauf, sie zu hören. Zum einen wird sich Brahms etwas dabei gedacht haben, sie spielen lassen zu wollen und zum anderen gehört für mich der erste Satz der zweiten Sinfonie mit zu den schönsten Sätzen, die er jemals geschrieben hat, und da höre ich lieber vier, fünf Minuten länger zu... ;)


    Dass Du die Aufnahme aus Chicago noch höher einschätzt, überrascht mich, denn meine Höreindrücke waren andere. Ich habe allerdings in die RCA-Box lange nicht mehr reingehört und denke, ich sollte dieses demnächst mal wieder ändern...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Inzwischen wird eine neue Zweite angeboten – allerdings in »Schmalspur«:




    Die Kritiken sind teilweise unterschiedlich – aber zumindest der Herr Hurwitz hat doch bestimmt den rechten Durchblick:


    http://www.classicstoday.com/r…nteresting-brahms-second/


    Hat schon jemand damit Bekanntschaft gemacht/reingehört?


    NS. Bitte nicht vergessen, das letzte Zeichen des Links zu löschen, sonst klappts nicht …


    Inzwischen klappt's doch... ;) Norbert als Moderator

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • "That old bore!", pflegte Sir Thomas Beecham (1879-1961) zu sagen, wenn die Rede auf Johannes Brahms kam. Das hielt den schrulligen Engländer aber nicht davon ab, seine Musik immer wieder aufzuführen, und sogar aufzunehmen.
    Ein bemerkenswertes Beispiel, wie sehr Beecham den alten Langweiler zu Klingen bringen konnte, ist hier zu hören:

    Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 73 mit dem Royal Philharmonic Orchestra (Aufnahme: 1958/59 Abbey Road Studios, London, Stereo).
    Beecham geht das Werk mit Frische und viel Klangsinn an, seine Tempi sind recht lebhaft (1. 14.13 / 2. 8.59 / 3. 5.43 / 4. 8.46 Min.). Die Aufnahme mag alles mögliche sein, langweilig ist sie jedenfalls nicht!
    Als Zugabe gibt es noch die Akademische Festouvertüre op. 80, die Brahms der Universität Breslau widmete, als Dank für die ihm verliehene Ehrendoktorwürde (aufgenommen 1956, Stereo) und außerdem als Kuriosum noch das Schicksalslied op. 54, hier "Song of Destiny" betitelt, denn es wird von der Beecham Choral Society, wie das RPO eine Gründung Beechams, in englischer Sprache gesungen. Nun ja, eine willkommene Beigabe, aber (für mich) kein Ersatz für Aufnahmen in der Originalsprache.
    Ob Beecham nur die Zweite im Repertoire hatte, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls finde ich keine Aufnahmen von Nr. 1, 3 & 4. Das Violinkonzert hat er allerdings häufig, mit wechselnden Solisten, aufgeführt.


    Über Böhm wurde hier schon gesprochen. Von ihm gibt es in meiner LP-Sammlung eine Aufnahme, die kurz nach seinem Wechsel zur DGG (1953) entstanden ist. Sie ist inzwischen auch auf CD überspielt worden:

    Wie die Überspielung ausgefallen ist, weiß ich nicht. Natürlich ist es noch keine Stereoproduktion, aber musikalisch ist es ein interessantes Böhm-Dokument.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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    }

    Kein verträumtes Wörthersee-Idyll die 2., auch hier leidenschaftliche Erregung, Größe. Die Durchführung des 1.Satzes wird mit wildem Streicherfugato zu fast brucknerischen Ausbrüchen gesteigert, ohne die Eigenheiten der Brahmsschen Instrumentation zu verfälschen, die ja nicht im Blechbläserblock besteht, trotzdem in der 2. Symphonie doch Posaunen und Tuba wichtige Aufgaben zuweist. Kein sanftes Zurücklehnen im düsteren 2.Satz und das Finale dann nur noch sprachlos machend.

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

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  • Hallo Siamak und alle Brahms-Freunde,


    ich freue mich, dass bei Dir gerade die Karajan-Aufnahme (DG, 1963) bei Dir vor den beiden Anderen hervorsticht. Ich habe alle drei Karajan - Aufnahmen (DG), die ich alle drei schätze. Die aus DG-1977 vielleicht sogar noch etwas höher, was auch an klanglichen Aspekten liegen mag.


    Ich hatte mir im Februar die Brahms-Sinfonien-GA mit Sawallisch / LSO (EMI, 1989-91, DDD) zugelegt. Die war gerade für einen Geschenktpreis für wenige Euro zu haben und hatte gute Kritiken.

    Warscheinlich bin ich mit meinen :thumbup:favorisierten Aufnahmen Levine, Szell, Bernstein, Solti, Dorati und Karajan schon zu verwöhnt, oder anders geprägt.

    :| Auch wenn bei Sawallisch alles lupenrein und topsauber klingt, aber so richtig warm werde ich mit der Zweiten und auch mit der ganzen Sawallisch GA nicht. Das ist mir zu nüchtern, trocken und wirkt auf mich teils emotionslos.

    8) Nicht dass sie auch nur im mindesten schlecht wäre, aber die wird nicht in meiner Sammlung verbleiben ...


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    EMI, 1989-91, DDD



    ^^ Man sieht, dass man älter wird. ^^

    Gerade sehe ich beim Einstellen des Covers, dass ich entsprechende Brillant - Ausgabe dieser Sawallisch - Aufnahmen vor Jahren auch schon mal hatte und wegen der gleichen Eindrücke damals auch eliminiert hatte ... die Warner und Brillant-GA sind heuer für 1-3 € zu haben ... ;) das wird seinen Grund haben !?!

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitat von teleton

    Hallo Siamak und alle Brahms-Freunde,


    ich freue mich, dass bei Dir gerade die Karajan-Aufnahme (DG, 1963) bei Dir vor den beiden Anderen hervorsticht. Ich habe alle drei Karajan - Aufnahmen (DG), die ich alle drei schätze. Die aus DG-1977 vielleicht sogar noch etwas höher, was auch an klanglichen Aspekten liegen mag.

    Es war, wenn ich mich recht entsinne, lieber Wolfgang, tatsächlich in 1963, als ich Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker live in der vollbesetzten Halle Münsterland erlebt habe. Nach der Don Juan-Ouvertüre von Richard Strauss dirigierte Karajan das D-dur-Violinkonzert op. 77 von Johannes Brahms. Solist war Henryk Szeryng. Nach der Pause dirigierte Karajan dann die D-dur-Sinfonie.

    Das Konzert hat sich unauslöschlich in mein Gedächtnis und in mein Herz eingegraben. So bald ich sie bei meinem damaligen Schallplattenhändler entdeckte, habe ich die Aufnahme dann angeschafft. Auch für mich ist die 1963er Aufnahme heute noch Referenz. Das ist ebenso wie die in dem Jahr erschienenen Beethoven-Sinfonien. Aber natürlich haben Bernstein und Wand auch ihre Meriten.


    Hier noch einmal Karajan 1963:



    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Johannes Brahms

    Sinfonie Nr.2 D-Dur Op.73

    1 20:15-20:22

    2. 8:36- 8:44

    3.4:55- 5:01

    4.8:57- 9:17

    Takashi Asahina

    Osaka Philharmonic Orchestra

    Live: Osaka Festival Hall,26.10.1978

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    Kein verträumtes Wörthersee-Idyll die 2., auch hier leidenschaftliche Erregung, Größe. Die Durchführung des 1.Satzes wird mit wildem Streicherfugato zu fast brucknerischen Ausbrüchen gesteigert, ohne die Eigenheiten der Brahmsschen Instrumentation zu verfälschen, die ja nicht im Blechbläserblock besteht, trotzdem in der 2. Symphonie doch Posaunen und Tuba wichtige Aufgaben zuweist. Kein sanftes Zurücklehnen im düsteren 2.Satz und das Finale dann nur noch sprachlos machend.

    Liebe Grüße

    Patrik


    https://tower.jp/item/2438085/大フィル-サンデーコンサート-Vol-1-朝比奈隆生誕100年-ブラームス:交響曲第2番

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    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Brahms: Sinfonie Nr. 2 mit Karajan / Berliner PH (DG - 1973 LIVE)


    Ich schätze ja Karajan als Brahms - Dirigenten sehr, nachdem ich zuvor viele Andere "abgegrasst" habe.

    Seine 3 Aufnahmen der Zweiten bei DG (1963 - 1977/78 - 1986) liegen mir auf CD in den jeweilen Sinfonien - GA vor. Aber auch hier bei Brahms habe ich wieder einmal den Eindruck, als wenn Karajan LIVE noch mehraus sich heraus geht.

    Jedenfalls ist die Zweite in der unbekannteren Sinfonien - GA von 1973 LIVE aus der Berliner PH der Hammer. Wie packend er die "quasi ruhigste Brahms - Sinfonie" aus dem Dornröschenschlaf holt und den 4.Satz Allegro con spirito zu einem Tanz auf dem Vulkan macht, wird von wenigen so TOP erreicht und übertrifft deutlich seine anderen Aufnahmen auf CD.


    :angel: Eine ganz grosse DVD im DTS - Dolby Surround Sound mit den 4 Brahms Sinfonien:


    71o1mwZ7C3L._SL300_.jpg

    DG, 1973, DTS 5.1



    Nun etwas, wo ich wahrscheinlich nicht von allen Zuspruch bekomme:

    Ich finde es bei Karajan, Szell, Levine, Bernstein u.v.a volkommen OK, dass die Exposition im 1.Satz nicht wiederholt wird. So kommt der Satz auf um die 15Minuten, was ich insgesamt ansprechender empfinde, als wenn der Satz mit Wdh auf über 20Min kommt. Ich schätze auch die Solti-Aufnahme, aber die 20Min im 1.Satz mit Wdh halte ich für nicht unbedingt nötig.


    :?: Wie denkt ihr darüber ?

    :?: Wer kennt diesen Hammer von 1973 LIVE ?



    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich bin der Meinung, sie sollten gespielt werden, da z.B die Expositionswiederholung oft hilft das weitere besser zu verstehen, weil es sich so auch besser einprägt, insgesamt besser bei der Orientierung im Satz hilft. Außerdem hat Beethoven z.B mal Wiederholungen vorgesehen und mal nicht, mal sogar die Wiederholung von Durchführung und Reprise hat sich also Gedanken dazu gemacht und seine Gründe für die Wiederholungen, weshalb sie auch gespielt werden sollte, wenn nicht ist auch nicht schlimm. Die neunte Sinfonie D944 ohne Wiederholungen klingt gruselig<X

    Sonnige Grüße

    Patrik

    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)