Ich wollte gerade eine Karl Richter Thread eröffnen, der Richter "rehabilitiert" - aber wie ich sehe ist das gar nicht notwendig.
Er ist hier im Forum relativ beliebtr und anerkannt.
Richters "Tragik" bestand ja darin, daß er zu Lebzeiten als "zu forsch" und temperamentvoll in Sachen Bach galt, auch als respektlos und bald nach seinem Ableben als "zu romantisch und zu langweilig" eingstuft wurde - vorzugsweise von Leuten, die noch nie eine seiner Aufnahmen gehört haben. Eigentlich hat er "frischen Wind" in die "Bach-Szene gebracht, die ja teilweise derart von "Demut dem Komponisten gegenüber" geprägt war, daß seine Werke teilweise wie Trauermusik zelebriert wurde, oder man den "Ernst" der Musik betonen wollte - aber nicht wusste wie - oft einfach nur deshalb, weil man mit Bach nichts richtiges anzufangen wusste. Richte hingegen zelebrierte Bach nicht, sondern interpretierte ihn temperamtvoll - wobei er nie ins exzessive verfiel - zumindest nach heutigen Maßstäben nicht.
Richte suchte nach einer lebendigen Bach-Interpretation - das Historische war ihm nicht so wichtig.....
mfg aus Wien
Alfred