Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Heute möchte ich eine NEUE STIMME vorstellen, die sicher die Freunde der Barockmusik besonders interessieren wird - aber gewiß nicht nur die, denn er singt auch viel Moderne Musik.


    Es ist der junge polnische Countertenor


    Jakub Józef Orliński



    Zu Stimme und Gesangstechnik


    Ich kann noch gar nicht viel über ihn berichten, aber mich hat die Stimme einfach bezaubert.
    Er verfügt über ein helles, besonders schön leuchtendes und ungemein markantes Timbre. Seine Technik mag noch nicht perfekt sein. In den schnellen Koloraturen gibt es Aspirierungen und manche besonders komplizierten Passagen klingen auch ein wenig ungelenk. Aber gibt es das nicht bei Jarousski nicht auch?
    Bestechend ist auf jeden Fall seine stilistische Meisterschaft.


    Ich habe ihn bisher an der Oper in Frankfurt als als Rinaldo in Händels "Rinaldo" und mit Liedern von John Dowland und Benjamin Britten gehört!
    Zudem bin ich ihm beim Bertelsmann Wettlewerb Neue Stimmen begegnet!


    Corinna da Fonseca-Wollheim von der New York Times hat über ihn gesagt:

    Zitat

    The Polish countertenor Jakub Józef Orliński combined beauty of tone and an uncommon unity of color and polish across his range in selections by Britten and Handel.”


    Ich bin gespannt ob Bertarido oder Dottore Pingel sich auch für diesen jungen Counternor begeistern werden. Er ist übrigens nicht nur Countertenor sondern auch ausgebildeter Balletttänzer!
    Neben seiner Karriere auf den Opernbühnen ist Jakub Józef Orliński ein preisgekrönter Breakdancer, der in Werbefilmen internationaler Konzerne wie CROPP, Levi’s, Nike, Turbokolor, Samsung, Mercedes-Benz, MAC Cosmetics, Danon und Algida auftrat.
    Das kann man hier sehen:



    Da braucht man eigentlich gar nicht mehr zu betonen, dass er eine glänzende Präsenz auf der Bühne besitzt und viel Ausstrahlung!



    Zur Biografie


    Jakub Józef Orliński hat an der Fryderyk Chopin University of Music in Warschau sein Master absolviert. Gleichzeitig war er 2012 Mitglied des Young Artists Programme an der Nationaloper Teatr Wielki in Warschau. Jakub sammelte Bühnenerfahrung als Zweite Hexe in Dido and Aeneas und als Ariel in The Tempest am Collegium Nobilium Theatre in Warschau. Seit 2015 studiert Jakub an der Juilliard School in New York und gewann den 1. Preis beim Marcella Sembrich International Voice Competition in New York. 2016 gewann er den 1. Preis am Oratorio Society of New York Solo Competition in New York und wurde Finalist bei den Metropolitan Opera Council Audition.


    Ein paar Hörbeispiele


    Vivaldi: "Fara la mia spada" aus Il Tigrane
    https://www.youtube.com/watch?v=3jGruEhVoes


    Vivaldi : Giustino: "Vedro con mio diletto"
    https://www.youtube.com/watch?v=yF4YXv6ZIuE


    F. Cavalli - Lucidissima face
    https://www.youtube.com/watch?…ist=RD8seGeDNwJvE&index=9


    Handel, Tamerlano: "A dispetto d'un volto ingrato"
    https://www.youtube.com/watch?v=5jDCE2_RAAE


    Es wäre wunderbar, wenn wir uns über den jungen Künstler intensiver austauschen würden.
    Ich bin ja nun wirklich kein Spezialist für Barock-Opern und würde gerne hören, wie er bei denen ankommt, die mehr von dem Repertoire verstehen!


    Herzliche Grüsse


    Caruso41


    P.S.:


    Auch im Konzertsaal kann es mit Jakub Józef Orliński Überraschungen geben!
    Sogar in New Yorks berühmter Carnegie Hall:



    Das soll wohl - vor dem Messias von Händel - seine Begeisterung zeigen, in dem berühmten Saal zu singen.
    Hat doch was!


    :jubel::jubel::jubel:

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich hatte geschreiben, Jakub Józef Orliński sänge auch viel moderne Musik.
    Da will ich denn auch zwei Links einstellen, onwohl ich befürchte, dass kaum jemand dafür Interesse hat:


    Britten: A Midsummer Nights Dream: I know a bank
    https://www.youtube.com/watch?v=n1GVIrYVSYs


    K. Szymanowski - U Jeziorecka
    https://www.youtube.com/watch?v=2tevWP6ZoMU


    Und noch eine besonders bestrickende Aufnahme:
    G.F. Händel: Duetto Arcane & Clizia: "Addio, mio caro bene" aus der Oper "Teseo"
    https://www.youtube.com/watch?v=DFX9MlxM2a0


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Hallo Caruso41, ich habe den Jakub Józef Orliński auch am 24.9. In Frankfurt als Rinaldo gesehen und gehört, einfach phänomenal dieser junge Mann hier seine Homepage auf der man weitere Ausschnitte hören und sehen kann, w.z.B. "He was despised" aus dem Messias!
    Wir haben uns hinterher sehr ausgetauscht über den jungen Counter mit dem prachtvollen Material das er sehr gut und gekonnt zum klingen bringt. Er hört sich auch in allen Lagen brillant an, spielt mit allen Facetten seiner Ausdrucksmöglichkeiten und man hat auch immer das Gefühl das er weiß was er singt, bei mir Begeisterung pur! Na ja ein guter Countertenor rennt bei mir immer offene Türen ein, und ich wünsche mir sofort nach dem ersten hören im Rinaldo sofort :love:;) eine CD von ihm!
    Du hast das Cover ja eingestellt aber ich habe nirgends etwas gefunden! ?(


    Ich hoffe und wünsche ihn nochmals Live zu hören, denn für mich ist es eben nicht mehr so einfach irgendwo hinzureisen wenn mich nicht mal eben jemand mitnimmt! Frankfurt geht immer mal!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco!


    Es freut mich zu hören, dass noch jemand bei Tamino Jakub Orliński gehört hat und auch von ihm und seiner Stimme ganz angetan ist!
    Übrigens: er ist 1990 geboren. Ich würde ja gerne für William und seinen Jubilar-Thread auch das Datum nennen, weiss es aber leider nicht!


    Die Homepage hatte ich natürlich auch schon gefunden, aber sonderbarerweise nicht die AUDIO-Einstellungen angehört! Irgendwie war ich auf VIDEOS fixiert! Es gibt ja bei Youtube eine ganze Menge und die meisten klingen wirklich so gut, dass einen substantiierten Eindruck von der Stimme bekommen kann!


    Die CD mit Händel ist bei Ëvoe Records erschienen und hier vermutlich nicht einfach zu bekommen.
    Vielleicht versuchst Du es mal über:


    Beste Grüße


    Caruso41


    PS::

    Ich hoffe und wünsche ihn nochmals Live zu hören, denn für mich ist es eben nicht mehr so einfach irgendwo hinzureisen wenn mich nicht mal eben jemand mitnimmt! Frankfurt geht immer mal!


    Wo wohnst Du denn? gibt es dort keinen Bahnanschluss?

    ;) - ;) - ;)


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  • Liebe Benutzer und Leser dieses Threads!


    .



    Genau. Hat aber gedauert, die erste, wenn auch versteckte Werbung für deine Rubrik "Neue Stimmen" im neuen Jahr! Da komme ich immer zwei Mal aus dem Staunen nicht heraus, wenn ich diese verfolge: Erst lese ich fast immer Superlative (könnte die jeweilige Agentur nicht besser formulieren), die von den armen jungen Leuten kaum einzulösen sind - und dann staune ich über diese Beschreibung noch ein zweites Mal, wenn ich das Video anhöre...


    Da dieser Thread im Forum frontal attackiert und meine Beiträge in diesem Thread pauschal kritisiert wurden, ist es mir ein besonderes Anliegen, ausdrücklich zu erklären, dass ich mich nicht zurückziehen werde:
    Ich werde auch weiterhin hier im Forum NEUE STIMMEN vorstellen - und damit vornehmlich junge Sänger, die mitunter noch nicht fertig sind, meiner Meinung nach aber auf jeden Fall schon jetzt die Aufmerksamkeit von Opernaficionados und Melomanen verdienen.


    Natürlich kann Jeder und Jede seine Meinung zu den Vorstellungen freimütig äußern. Wenn ich in meiner Freude über eine Entdeckung die Stimme oder die Gesangsleistung zu euphorisch oder enthusiastisch gepriesen habe, sollte man mir einfach widersprechen oder darauf aufmerksam machen, dass die Videos einen weniger positiven Eindruck vermitteln. Damit kann ich umgehen!


    Außerdem werde ich auch weiterhin für Sängerinnen und Sänger, die hier als NEUE STIMMEN vorgestellt wurden, eigene Threads einrichten, wenn ihre Karriere inzwischen so weit Fahrt aufgenommen hat, dass es viel über sie zu berichten gibt - und vielleicht auch zu diskutieren!
    Wer das Geschehen in der Welt der Oper aufmerksam verfolgt, wird sicher immer wieder auf Namen stoßen, die hier in diesem Thread als "Entdeckungen" vorgestellten wurden und jetzt bereits an hervorragenden Opernhäusern und auf internationalen Festival reüssieren. Das ist eigentlich für mich genug Ermutigung, meine besondere Aufmerksamkeit der nachwachsenden Sänger-Generation zu widmen!


    Wer den Weg mitgehen will, ist weiterhin ganz herzlich dazu eingeladen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Hallo lieber Caruso41,

    Zitat

    Wo wohnst Du denn? gibt es dort keinen Bahnanschluss?

    den gibt es aber ich bin nicht mehr sehr gut auf den Beinen nach 53 Jahren im stehenden Beruf! ?(
    Aber es gibt ab und an noch nette Mitmenschen die mich mitnehmen in ein Opernhaus!


    LG Fiesco


    PS: Ich bin div. Links wegen der CD mal durgegangen aber nichts erreicht, solltest du oder andere etwas über die Vivaldi CD mit Jakub Józef Orliński erfahren BITTE ich hier im Thread um Nachricht, Danke!

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Diese CD würde mich natürlich auch interessieren, lieber Caruso. Also werde ich mich ebenfalls auf die Suche machen. Mit Jakub Józef Orliński bist Du bei Deiner faszinierenden Suche nach neuen Stimmen wieder auf eine Goldmine gestoßen. :) Ich muss es so pathetisch ausdrücken, damit ich mich verständlich machen kann. Ich habe mir alle Klangbeispiele mehrfach angehört. Dem ersten Hören folgt auch eine gewisse Ernüchterung. Das soll keine Kritik sein. Im Gegenteil. Ich bin froh, dass noch nicht alles perfekt ist. Man ahnt noch mehr das große Talent, als dass man es mit fertigen Leistungen zu tun hat. Das halte ich in der Karriere von Sängern für den spannendsten Moment. Er macht zuviel Deko - und noch zu wenig Kunst. Unbedingt muss er an seiner Technik weiterarbeiten, weniger an den artistischen Darbietungen, die natülich Eindruck machen und ihn sehr sympathisch herünberbringen.




    Ich würde den Sänger sehr gern mal live erleben. Demnäst bin ich wieder in Rom. Vielleicht sehe ich ihn dort. ;) Es freut mich, dass er mit Christina Pluhar arbeitet. Das halte ich für eine gute Schule. Sie lässt die Sänger einerseits an der langen Leine, andererseits ermuntert sie zu musikalischer Präzision. Ich schätze sie sehr und liebe auch jene Aufnahmen von Philippe Jaroussky, in denen er unter ihren Fittichen steht.


    Danke für diesen Thread, der auch Optimusmus verbreitet. Wir müssen uns wohl um die Zukunft keine Sorgen machen. Unsere Zeit ist reich an Begabungen. Man muss sie nur finden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • https://www.youtube.com/watch?v=iTghVaO9aTw


    Nachdem bereits Jolante in Beitrag 525 den Sänger kurz vorstellte und von ihr und Caruso auch Klanbeispiele beigesteurt wurden, möchte ich noch ein paar Bemerkungen nachlegen. Der Tenor Ilker Arcayürek wurde in Istanbul geboren. Aufgewachsen ist er in Wien, wo angehende Sänger sozusagen an der Quelle sitzen. Erste Erfahrungen sammelte er beim Knabenchor der Stadt und als Mitglied des Arnold Schönberg Chores. Studiert hat er bei dem 1942 geborenen Wiener Tenor Sead Buljubasic, der aus Bosnien stammt und neben der Italienischen, französischen und slawischen Oper auch den Liedgesang pflegte. Seit 2015 ist Arcayürek Ensemblemitglied an Staatstheater Nürnberg. Auftritte hatte er auch am Salzburger Landestheater, in Zürich, im Concertgebouw Amsterdam und in Luzern. Er singt Rodolfo, Don Ottavio, Ferrando, Tamino, Nadir und den Alfred in der Fledermaus. In der Dresdner Keuzkirche machte er als Evangelist in Bachs Matthäuspassion von sich Reden. Am Teatro Real in Madrid ist er als Claudio in Wagners Liebesverbot aufgetreten, wovon es auch eine DVD bei Opus Arte gibt.


    Bei den vorhährigen Salzburger Festspielen gab er bei einer konzertanten Aufführung von Donizettis Lucrezia Borgia den Vitellozzo. Kritiker rühmen seinen hellen, strahlenden Tenor, stellen seine Natürlichkeit heraus, seinen geschulten Umgang mit dem Wort und lassen auch sein gutes Ansehen nicht unerwähnt. Diesem Urteil schließe ich mich gern an. Inzwischen hat Ilker Arcayürek seine erste Lieder-CD vorgelegt. Sie ist bei Champs Hill Records London erschienen, wo auch schon andere junge Sänger, die sich mit Liedern erproben wollen, großzügige Starthilfe auf Tonträgern bekamen. Einer von ihnen war der deutsche Bariton Benjamin Appl, den inzwischen Sony unter Vertrag genommen hat.
    Die neue CD heißt Franz Schubert: Der Einsame. Dafür gibt es im Werk des Komponisten reichlich Stoff und Anhaltpunkte. Es ist erfreulich – und ich erwähnte das bereits an anderer Stelle - dass junge Sänger keinerlei Scheu haben, offen mit ihren Gefühlen umzugehen und das auch mit ihren Programmen deutlich machen. Sie suchen in Werken, zu denen sie sich hingezogen fühlen, den Bezug zum eigenen Leben, zu ihren Träumen, Hoffnungen oder auch der eigenen Einsamkeit, der sie mit Hilfe der Kunst auf den Grund kommen wollen. Sie verschließen das eigenen Ich nicht vor der Öffentlichkeit, geben preis, was die Generation vor ihnen noch verschloss und mit Kunst sublimierte. Macht sich die Wirkung von Social Media auch auf diese Weise bemerkbar? Wenn ja, wäre das nicht schlechteste Erfahrung unserer Zeit. Arcayürek im Booklet: "Franz Schuberts Musik und auch die Einsamkeit begleiten mich seit meiner Kindheit. Einsamkeit kann aus meiner Sicht durch viele Begebenheiten entstehen – durch Liebeskummer, einen Verlust, aber auch durch Umzug in ein neues Land." Die Vielfalt in Schuberts Gefühlswelt und seiner Musik hätten ihn "schon früh in ihren Bann gezogen". Und weiter schreibt er in seinem Text über die Aufnahmen der Lieder: "Die Einsamkeit auszufüllen gelingt mir besonders gut, wenn ich selbst musiziere." "Frühlingsgaube", "Schäfers Klagelied", "Der Schiffer", "Drei Gesänge des Harfners", "Nacht und Träume", "An den Mond", "Wandrers Nachtlied" II sind – den Harfner dreifach gezählt – neun Titel von insgesamt dreiundzwanzig. Für zehn Minuten wäre noch Platz gewesen auf der CD. Warum aber einen Gedanken auswalzen. Bei der Programmauswahl wird also größtenteils auf Bewährtes zurückgegriffen. Das ist dem Sänger insofern hoch anzurechnen, weil er den Vergleich mit der übermächtigen Konkurrenz nicht scheut. Muss er auch nicht. Was gehen ihn Fischer-Dieskau, Prey oder Wunderlich an? Ich bin fest davon überzeugt, dass er die Kollegen, die den Jahren nach seine Großväter hätten sein können, gut studiert hat. Wenn er etwas von ihnen lernte, dann sein starkes Bemühen, die Texte deutlich herüberzubringen. Ohne diesen Genauigkeitsfanatismus braucht ein Liedsänger gar nicht erst ins Studio oder vor das Publikum zu gehen. Arcayürek, der gar nicht so jung klingt wie er aussieht, ist noch längst nicht am Ende seiner stimmlichen Möglichkeiten. Er hat einen schier endlosen Atem. Bestimmte Phasen kommen viel stärker zur Geltung, wenn sie nicht unterbrochen werden müssen, um Luft zu holen. Gleich im zweiten Lied, dem "Nachtstück" bringt er diese Fähigkeit wunderbar zur Geltung. Die Stimme fließt ruhig dahin. Er weiß, was Legato ist.


    Lieber Caruso, Du wirst es mir nachsehen müssen, dass ich hier einen Text einstelle, den ich so ähnlich bereits an anderer Stelle verbreitete. Es haben sich seither aber keine neuen Gesichtspunkte für mich ergeben. Nach wie vor halte ich Arcayürek für eine der interessantesten neuen Stimme, die ich zuletzt kennenlernen durfte.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Rheingold!


    Ich finde es wunderbar, dass Du Dich so intensiv auf Jakub Józef Orliński eingelassen hast. Er steht ja wirklich erst ganz am Anfang seiner Karriere. Ist noch nicht mal 28 Jahre alt!
    Aber "jedem Anfang wohnt ein Zauber inne". Etwas davon zu spüren und daran teilzuhaben ist für mich und offenbar auch für Dich etwas ganz Besonders!

    Man ahnt noch mehr das große Talent, als dass man es mit fertigen Leistungen zu tun hat. Das halte ich in der Karriere von Sängern für den spannendsten Moment.


    Trotzdem muss man natürlich auch sagen,was dem jungen Mann noch not tut, um ein großer Künstler zu werden. Das habe ich ja bei der Vorstellung auch schon angedeutet. Du hast es besonders trefflich ausgedrückt:

    Unbedingt muss er an seiner Technik weiterarbeiten, weniger an den artistischen Darbietungen, die natülich Eindruck machen und ihn sehr sympathisch herünberbringen.

    Er macht zuviel Deko - und noch zu wenig Kunst.


    Diese Pointierung finde ich ganz bildhaft. Dabei fasziniert mich gerade das Zirzensische bei ihm! Man kann nur hoffen, dass ihm Kunst gelingt ohne dass ihm das Zirzensische ausgetrieben wird. Manche Countertenöre erreichen mich nicht, weil ich sie einfach zu anämisch finde. Das ist Orliński wirklich nicht. Ich finde übrigens auch aufregend, wie er in der Tiefe seinem Counter einen leichten Baritonschimmer beimischt - oft nur ganz kurz bei einem Ton. Das hat was!


    Hast Du den Text des Beitrages, mit dem Orliński im "Opernglas" vorgestellt wurde? Ich lese die Zeitung eigentlich nur an Bahnhofskiosken, wenn ich längere Umsteigezeiten habe. Aber der Text würde mich doch interessieren. Da hat er es sogar schon aufs Titelbild geschafft. Vermutlich eher wegen seiner Breakdance-Begabung als wegen seiner Gesangskunst. Aber egal!!


    Heute werde ich es leider nicht schaffen, noch mal auf Deinen Beitrag über den Tenor Ilker Arcayürek einzugehen. Vermutlich erst übermorgen?


    Bis dahin liebe Grüße


    Carsuo41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich bin div. Links wegen der CD mal durgegangen aber nichts erreicht,


    Diese CD würde mich natürlich auch interessieren, lieber Caruso.


    In Polen gibt es sie schon.
    Eine Veröffentlichung auf dem deutschen Markt könnte wohl noch dauern. Deshalb hatte ich oben die Kontaktmöglichkeit angegeben!


    Zur Sicherheit noch mal:

    Zitat


    Ëvoe Records
    WORLDWIDE DISTRIBUTION
    New Arts International
    Mario Morese
    mario.morese@newartsint.com


    Die Seite des Labels:
    http://www.evoerecords.com/about-2/


    Ankündigung der Veröffentlichung
    http://www.evoerecords.com/eve…love-official-cd-release/


    Hoffentlich hilft das?


    Die BILD-Zeitun hat sich auch für Jakub Józef Orliński interessiert, nicht weil er Opern singt sondern weil er als Opernsänger auch Breakdancer ist. Bericht mit Video:


    http://www.bild.de/regional/fr…aenger-53212000.bild.html





    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Rheingold!


    Nun will ich denn doch noch auf Deinen Beitrag über Ilker Arcayürek zurückkommen.


    Es ist sehr nützlich und interessant, wie sorgfältig Du Informationen über ihn zusammengestellt hast. Vor allem aber haben mir Deine Beschreibungen der Stimme und der Gesangskunst dieses jungen Tenors geholfen, ein klareres Bild von seinen Qualitäten zu gewinnen. Ich werde mir die CD mit Schubert-Liedern wohl besorgen müssen, wenn ich mit ihm weiter kommen will. Die schon eingestellte Aufnahme von "Nacht und Träume" hatte mich irgendwie nicht so recht überzeugen können. Aber da steht mir einfach die von mir hochgeschätze Aufnahme von Wolfgang Holzmair im Wege (unbedingt auf der CD hören. Geht auf Youtube gar nicht!!!!)!
    Vermutlich wird er ja Arcayürek gegenüber der Cardiff-Singer-of-the-World-Aufführung weiter an Technik und Interpretation gearbeitet haben für die CD. Ich bin gespannt!


    Auch auf den Link, den WoKa eingestellt hat, habe ich noch nicht zugegriffen. Ich habe also noch einige Hausaufgaben zu erledigen, ehe ich zu Ilker Arcayürek wirklich mehr sagen kann als ich im Beitrag #526 schon gesagt habe!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zitat

    Caruso41
    Aber da steht mir einfach die von mir hochgeschätze Aufnahme von Wolfgang Holzmair im Wege (unbedingt auf der CD hören. Geht auf Youtube gar nicht!!!!)!


    Lieber Caruso41, dafür gibt es auch von mir die höchste Punktzahl! :love::thumbsup::hail:


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat

    Caruso41: Ich würde ja gerne für William und seinen Jubilar-Thread auch das Datum nennen, weiss es aber leider nicht!


    Das ist sehr nett, lieber Caruso, dass du jedoch die Daten nicht in Erfahrung bringen kannst, ist leider ein Zeichen der Zeit, oft auch bei jüngeren deutschen Künstlern. Ich weiß gar nicht, was sie zu verbergen haben. :D


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hier möchte ich einen Tenor vorstellen, der mich am Sonntag Abend beim Radio hören begeistert hat. Auf France musique habe ich la Cenerentola aus Lyon gehört und dieser Tenor Cyrille Dubois hat mich sofort mit seiner flexiblen Stimme für sich eingenommen. Er besitzt für meinen Geschmack einen vollen Tenor und weiß auch mit den hohen Lagen gut umzugehen. Leider hab ich nur etwas zu seiner Person auf der Homepage der Opera Lyon gefunden, wo er den Don Ramiro in La Cenerentola singt,


    Formation et débuts : Cyrille Dubois commence le chant enfant au sein de la Maîtrise de Caen. Après des études scientifiques, il entre au Conservatoire national supérieur de musique et danse de Paris, où il se forme auprès d’Alain Buet. Il intègre en 2010 l’Atelier lyrique de l’Opéra national de Paris, au sein duquel il se produit dans Street Scene de Kurt Weill, La Resurrezione de Haendel, La Finta Giardiniera de Mozart, etc.
    Répertoire et scènes : il incarne Nathanaël dans Les Contes d’Hoffmann (Offenbach) à la Scala de Milan et à l’Opéra national de Paris, Azor dans La Dispute (Mernier) à la Monnaie de Bruxelles, Brighella dans Ariane à Naxos (R. Strauss) à l’Opéra national de Paris et au Théâtre de l’Athénée, Almaviva dans Le Barbier de Séville (Rossini) au Théâtre des Champs-Élysées, St-Phar dans La Caravane du Caire (Grétry) à l’Opéra royal de Versailles, Gérald dans Lakmé (Delibes) à l’Opéra de Saint-Étienne, Gonzalve dans l’Heure espagnole (Ravel) au Festival de Glydebourne, les quatre Serviteurs dans Les Contes d’Hoffmann à l’Opéra de Lyon et au Japon ; il chante dans Le Saphir (David) au Palazetto Bru Zane et au Théâtre des Bouffes du Nord, Mithridate, roi du Pont (Mozart) au Théâtre des Champs-Elysées et à l’Opéra de Dijon, L’Enlèvement au sérail (Mozart) à l’Opéra de Lyon, Alcina (Haendel), Le Roi Arthus (Chausson) et Trompe la mort (Francesconi) à l’Opéra national deParis, Les Troyens (Berlioz) avec l’Orchestre philharmonique de Strasbourg, etc.
    Concerts : il se produit en récital avec Anne Le Bozec, Jeff Cohen, Michel Dalberto et Nicolas Stavy, et forme avec Tristan Raës le duo Contraste, lauréat du concours Lili et Nadia Boulanger et triple lauréat du Concours de musique de chambre de Lyon en 2013. Ensemble, ils ont enregistré Clairières dans le ciel, disque consacré aux musiciens de la Grande Guerre paru en 2014, et se produisent partout en Europe.
    Prix : il est nommé Révélation artiste lyrique de l’année aux 22e Victoires de la musique (2015).


    https://www.youtube.com/watch?v=HMAv7iQQNTc Perlenfischer Arie des Nadir


    https://www.youtube.com/watch?v=wuCFTUj3-64 Duett Perlenfischer diesmal mit Julie Fuchs


    https://youtu.be/J4A28tQnodc?l…067bCU66u2Dz4YYD_o1fVe3Vx Offenbach la belle Helene


    https://youtu.be/y-gzeQPmSEw Perlenfischer Duett Zungria und Nadir

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  • Cyrille Dubois


    Hier seine Homepage, leider auch nur auf französisch!


    Auf der neuen Aufnahme von "Les Troyens" singt er den Iopas! Eine sehr schöne und ansprechende Tenorstimme!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Rodolfo!


    Ich finde es ganz toll, dass Du wieder einen Sänger vorstellst und noch dazu einen so guten!
    Hab vielmals Dank!



    Ich habe schon hier im Forum verschiedentlich auf Cyrille Dubois hingewiesen. Zuletzt in dem Thread über "Les Troyens" von John Nelson:


    Das ist wirklich eine vielversprechende Besetzung. Da darf man gespannt sein!......
    ......Wer singt denn Hylas? Das ist meine Lieblingspartie in der Oper.
    Vielleicht singt den auch Cyrille Dubois? Das ist ein wunderbar vielversprechender Tenor!


    Er ist auch auf meiner Liste von Neuen Stimmen, die man hier vorstellen könnte. Nun kann ich ihn auf der Liste streichen. Aber zu ihm etwas sagen will ich doch! Nur nicht mehr heute.

    Vielleicht ist es hilfreich, doch auch eine deutschsprachige biografische Information zu geben, da wohl nicht allegewohnt sind, französische Texte zu lesen. Er wurde von Theater an der Wien veröffentlicht:


    Zitat

    Der Tenor Cyrille Dubois begann bereits als Kind im Kirchenchor von Caen zu singen. Später studierte er am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse sowie bei Helmut Deutsch. 2010 wurde er in das Atelier Lyrique der Opéra National de Paris aufgenommen, in dessen Rahmen er bereits in größeren Partien wie etwa als Belfiore in Mozarts La finta giardiniera zu sehen war. Bis heute ist er dem Haus verbunden und wird dort im Jänner als Ferrando in Mozarts Così fan tutte zurückkehren.


    Es folgten Auftritte in Offenbachs Les contes d’Hoffmann an der Mailänder Scala und in Lyon, am La Monnaie in Brüssel und sein Debüt als Gérald in Delibes Lakmé in Saint Etienne. Unter Roger Norrington sang er Almaviva in Rossinis Il barbiere di Siviglia im Théâtre des Champs-Elysées, wo er seither regelmäßig zu Gast ist, zuletzt mit Lullys Persée und Mozarts Mitridate, demnächst mit Bizets Les pêcheurs de perles. Er war beim Glyndebourne Festival in Ravels L’heure espagnole zu hören und im Palazetto Bru Zane in Venedig mit der Rarität Le Saphir von Félicien David. Zu seinem Repertoire zählen aber auch Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, den er soeben erst in Lyon gesungen hat, der Tanzmeister in R. Strauss’ Ariadne auf Naxos, Pâris in Offenbachs La belle Hélène oder Coelio in Les caprices de Marianne von Henri Sauguet.


    Cyrille Dubois musizierte u.a. mit Dirigenten wie Emmanuelle Haïm, Philippe Jordan, Christophe Rousset, Hervé Niquet, Claude Schnitzler Michael Schønwandt oder Robin Ticciati. Er bildet mit Tristan Raës das „Duo Contraste“ und ist auch als Kammermusiker überaus erfolgreich und gewann den Lauréats du Concours Lili et Nadia Boulanger bzw. Lauréats du Concours de Musique de Chambre de Lyon. Am Theater an der Wien ist er erstmals zu Gast.


    Im Theater an der Wien hat er den Curiace in "Les Horace" von von Antonio Salieri gesungen. Es musizierten Les Talens Lyriques unter Christophe Rousset!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Dadurch das ich Amazon music Unlimited habe, hab ich mir grade die CD von Les Troyens kostenlos auf mein Notebook runter geladen und werde mir diese die Woche mal anhören.

  • Cyrille Dubois singt also auf Les Troyens von John Nelson 'nur' den Iopas, also die Partie des Sängers am Hofe der Dido dessen Stanzen in schwindelerregende Höhen führen. Spannend! Den Hylas singt Stanislas de Barbeyrac!
    Wahrhaft eine tolle Besetzung - der Eine wie der Andere!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe Cyrille Dubois mehrfach live gehört. In sehr verschiedenen Partien: Als Nadir in "Les Pêcheures de Perle", als Dichter Gonzalve in Ravels "L’Heure Espagnole" und als Laboureur in Chaussons "Le Roi Arthus". Ein paar Eindrücke davon, will ich heute gern wiedergeben.


    Begeistert hat mich vor allem immer wieder sein ganz unforcierter strahlender Tenor. In den "Pêcheures" überzeugten schon im Duett mit Zurga die Klangschönheit, Musikalität und Eleganz seines Singens ungemein. Er hatte in den herrlichen Bögen so viel hellen Glanz und lyrischen Zauber, wie ich es schon lange bei keinem Nadir mehr gehört habe! Das Liebesduett mit Leila sang er dann sehr zurückhaltend und sanft. Seine weiche, geschmeidige Stimme entwickelte einen hönigsüßen, berückenden Klang, der seine Hingabe und Liebe in all ihren Schattierungen und in ihrer ganzen Ernsthaftigkeit aufs Schönste ausdrückte .
    Er hatte aber auch das Volumen, die Strahlkraft und Brillanz, um sich in den großen Ensembles zu behaupten, sie auch - wo es nötig ist ist - zu überstrahlen.


    Als Gonzalve in "L’Heure Espagnole" überzeugte er durch eine feine Rollengestaltung des unglücklich Verliebten. Seine sorgfältig ziselierte und ungemein idiomatische Interpretation konnte sich neben der saftigen und wahrhaft hollyroodreifen Gestaltung der Concepción von Danielle de Niese voll behaupten.


    Die erstaunlichste Leistung brachte er als Le Laboureur in Chausson "Le Roi Arthus". Es war eigentlich ein Abend der sehr unerfreulich war. Keiner der Solisten (Sophie Koch, Roberto Alagna und Thomas Hampson) hatte in seiner Rolle überzeugen können. Irgendwie war es der Abend der Fehlbesetzungen und ausgesungenen Stars. Im Gedächnis haften bleibt schließlich aber Cyrille Dubois als Bauer. Ihm gelang es, mit seinem kleinen Lied das riesige Haus der Bastille mit Enthusiasmus, Schwärmerei und Glanz zu erfüllen. Da ahnte man, wie großartig diese Oper sein könnte, wenn sie gut besetzt wäre!


    Ich freue mich jedenfalls auf jede weitere Begegnung mit diesem Tenor!
    Nächsten Monat singt er am Théâtre Royal de Liège den Horace in Aubers "Le domino noir" . Anne-Catherine Gillet ist die Angèle! Mal sehen, ob ich es schaffe, dort hin zu fahren.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Eben erhielt ich eine E-Mail mit einem Hinweis den ich einfach weitergeben möchte:




    Noch habe ich die CD nicht gehört, aber ich bin sehr gespannt!


    Nähere Informationen:
    http://www.editionshortus.com/…gue_fiche.php?prod_id=137


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Jakub Józef Orliński

    Lieber Caruso,
    bei dem jungen Counter-Tenor besticht die Farbe der Stimme, der freie natürliche Fluss und vor allem die die Differenzierungen und Schattierungen, die er seiner Stimme geben kann, daher ist der gesamte Vortrag ausdrucksvoll. Er hat noch geringe Schwierigkeiten bei den Koloraturen, und klingt manchmal im Pianobereich leicht verhaucht. Wir haben ihn beim DEBUT Gesangswettbewerb gehört und waren so angetan, dass wir ihn für ein Konzert beim Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschat engagierten. Auch hier kam er sehr gut an. Ist vor allem ein sehr gewinnender, erfrischend jugendlicher Typ.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus!


    ....bei dem jungen Counter-Tenor besticht die Farbe der Stimme, der freie natürliche Fluss und vor allem die die Differenzierungen und Schattierungen, die er seiner Stimme geben kann, daher ist der gesamte Vortrag ausdrucksvoll.....


    Ein schönes Lob aus berufenem Munde!
    Ja, es macht einfach Freude, Jakub Józef Orliński zu hören. Mit vielen Countertenören kann ich nicht so viel anfangen. Ich bewundere ihre Technik und ihre Musikalität, aber die Stimme ist mir oft einfach zu blutleer. Das ist bei Jakub Józef Orliński definitiv anders. Darum war sein Rinaldo in Frankfurt für mich eine höchst erfreuliche Entdeckung!


    für ein Konzert beim Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschat engagierten. Auch hier kam er sehr gut an. Ist vor allem ein sehr gewinnender, erfrischend jugendlicher Typ.


    Bei dem DEBUT-Gesangswettbewerb hat er ja 2014 teilgenommen. Wann habt Ihr ihn denn zum Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft eingeladen? Ich habe zumindest hier im Forum darüber keinen Bericht gefunden!


    Beste Grüße
    Caruso41

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  • Bei dem DEBUT-Gesangswettbewerb hat er ja 2014 teilgenommen. Wann habt Ihr ihn denn zum Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft eingeladen? Ich habe zumindest hier im Forum darüber keinen Bericht gefunden!

    Lieber Caruso,


    Jakub Orlinski sang am 19. Oktober 2013 in einem Konzert "Festival Junger Stimmen" bei der Gottlob Frick Gesellschaft und am Abend darauf - dem 20. Oktober 2013 - beim Heilbronner Sinfonie Orchester das gleiche Programm. In beiden Konzerten mit anerkanntem Erfolg. Gesangssolisten waren ausschließlich Preisträger des DEBUT Gesangswettbewerbs. Wenn ich richtig informiert bin nahm Orlinski an 2 DEBUT Gesangswettbewerben teil. Wahrscheinlich habe ich über die Konzerte keinen Bericht geschrieben. Ich fühle mich bei Veranstaltungen, die Gottlob Frick gewidmet sind und die ich organisiert habe nicht genügend neutral.
    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Operus!


    Jakub Orlinski sang am 19. Oktober 2013 in einem Konzert "Festival Junger Stimmen" bei der Gottlob Frick Gesellschaft und am Abend darauf - dem 20. Oktober 2013 - beim Heilbronner Sinfonie Orchester das gleiche Programm. In beiden Konzerten mit anerkanntem Erfolg.


    Da war er ja wirklich noch ganz jung, hatte noch nicht mal sein Studium abgeschlossen!
    Wenn man sich Aufnahmen von Jakub Józef Orliński aus verschiedenen Jahren anhört, dann ist es geradezu eklatant hörbar, wie schnell er gelernt und sich künstlerisch entwickelt hat.

    Wahrscheinlich habe ich über die Konzerte keinen Bericht geschrieben. Ich fühle mich bei Veranstaltungen, die Gottlob Frick gewidmet sind und die ich organisiert habe nicht genügend neutral.


    Das kann ich sehr gut verstehen und ichfinde es auch absolut richtig!



    Übrigens noch ein Nachtrag zu Cyrille Dubois:
    Rodolfo hat zwar Links zu ein paar seiner Aufnahmen eingestellt aber leider ohne Vorschau.
    Deshalb möchte ich heute noch zwei Videos nachliefern.

    Zunächst das bekannteste und vielleicht auch schönste Lied von Gabriel Fauré:
    "Après un rêve"
    https://www.youtube.com/watch?v=AQytD4CxutQ


    Dann noch aus "Les Pêcheurs de perles" die Arie des Nadir "Je crois entendre encore"
    (Diesmal mit Orchesterbegleitung!)
    https://www.youtube.com/watch?v=bgubiaV3Fw4


    Mir scheint die Aufnahme noch sublimer als die mit Klavierbegleitung, die Rodolfo uns eingestellt hatte.
    Das ist schon wirklich große französische Gesangskunst. Man könnte allenfalls einwenden, dass die Stimme in der tiefen Lage nicht genügend Farbe und Fülle hat.


    Und dann stelle ich einfach noch einmal das faszinierend gesungene Duett aus "Les Pêcheurs de perles" ein, auf das Rodolfo schon hingewiesen hat - diesmal mit Vorschau. Vielleicht wird es dann ofter gehört.
    Ich wäre ja interessiert, mal zu hören, wie diese Interpretation gefällt.
    Bisher hat sich leider niemand dazu geäußert!
    Es singen Cyrille Dubois und Florian Sempey, "Les Pêcheurs de perles".
    Sempey ist übrigens ein Bariton, der auch schon als Entdeckung hier im Thread vorgestellt wurde!
    https://www.youtube.com/watch?v=y-gzeQPmSEw


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Ich sehe gerade, es gibt schon einen Thread zu dieser Sängerin. Bitte dort anhängen.


    In diesem Moment bei der Live-Übertragung (Ö1) von "La fille du regiment" aus der Wiener Staatsoper als Marie zu hören. Sensationell.


    https://www.wiener-staatsoper.…ist/814-devieilhe-sabine/

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Lieber Melot1967!
    Verschieben kann ich nichts.
    Aber Du kannst natürlich Deinen Eindruck von der Aufführung , in der Du Sabine Devieilhe "Sensationell" fandest, gerne in dem Thread einstellen, der inzwischen für Sabine Devieilhe eingerichtet wurde!


    Mich freut auf jeden fall, dass sie Dir gefallen hat. Ich konnte die Übertragung nicht hören, da ich in der Oper war: Premiere der "Zauberflöte" in der Staatsoper Hannover!


    Beste Grüße
    Caruso41

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  • Hab mir auch die Übertragung angehört und war auch begeistert. Leider kam die Aufführung erst im zweiten Akt so richtig in Fahrt. Die Koleraturen saßen perfekt. Nur meine ich das Frau Devieilhe bei den hohen Tönen etwas zitrig und nervös wirkte zu mindestens im ersten Akt. Das kann aber auch der Nervosität geschuldet sein , wegen der Live Übertragung.


  • Heute möchte ich einen jungen Bariton vorstellen, den ich inzwischen in verschiedenen Partien an der Deutschen Oper Berlin hören konnte:


    John Chest

    John Chest ist in Greenville / South Carolina aufgewachsen, studierte an der dortigen Bob Jones University sowie in Chicago. Er war Teilnehmer des Apprentice Singer Programs der Santa Fe Opera und des Merola Opera Programs der San Francisco Opera. Als Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper hatte er bereits Bühnenerfahrung gesammelt.


    Der junge Bariton ist seit 2014 Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin und hat sich schnell die großen Partien seines Faches erobert. So begeisterte er u. a. als Papageno, Ford (Falstaff), Valentin (Faust), Figaro (Il Barbiere de Sevilla), Graf Almaviva (Le nozze di Figaro), Guglielmo (Cosi fan tutte) und vor allem in der Titelpartie von Brittens "Billy Budd".


    Dieses Jahr war er beim Cardiff Singer of the Year im Finale des Lieder-Wettbewerbs. Gewonnen hat er nicht, aber das muss ihn nicht grämen, denn seine Karriere scheint gut bergauf zu gehen. Schon im Sommer 2018 wird er beim Glyndebourne Festival in einer Neuproduktion des Pelleas (Pelleas et Melisande) singen. Er ist verheiratet mit der Sopranistin Layla Claire.


    Die Stimme von John Chest ist warm und rund, sie klingt ausgesprochen jugendlich und hat eine enorme Spannkraft und Energie. Es fehlen dunklere Farben. Probleme in der Tiefe hat er allerdings keine. Selbst in der Arie des Almaviva klingt die Tiefe voll und rund, sie hat jedoch kein Gewicht und überhaupt keine bassige Schattierung. Das mag wohl die weitere Entwicklung noch bringen!
    Die Gesangstechnik ist eigentlich sehr gut: Vorzüglich saubere Intonation, tadellose Verblendung der Register, ein lückenloses Legato und eine schöne Fähigkeit den Ton anschwellen oder abschwellen, sogar verklingen zu lassen.
    Nur bei sehr raschen Passagen, zumal bei vertrackten Koloraturen klingt sein Gesang etwas schwergängig. Beim Presto in Guglielmos 'Donne mie, la fate a tanti' in "Cosi fan tutte" kam er sogar an Grenzen. Da dürften ihm andere Baritöner, die hier vorgestellt wurden, doch überlegen sein.
    Seine Stärke liegt in der Unmittelbarkeit, mit der er Stimmungen und Gemütsbewegungen, Gefühle und Leidenschaften ausdrücken kann. Wenn er etwa als Silvio im Duett mit Nedda seinen lyrischen Überschwang und seine feurige Liebesglut in herrlich weite Bögen aussingt, dann ist er großartig! Oder eben auch als Billy Budd, in dem er das ganze weite Feld unterschiedlicher Gefühlszustände, die der junge Matrose durchlebt, ausgesprochen ungekünstelt darzustellen, ja nachzuempfinden weiss.


    Ein fertiger Bariton ist John Chest noch nicht. Zum Glück lernt er noch und entwickelt er sich weiter. Das ist allein schon an den Aufnahmen abzulesen, die ich hier als Hörproben einstellen kann. Die frühsten stammen aus dem Jahr 2012, die neusten sind beim Cardiff-Singer-of-the-Year-Competion 2017 aufgenommen! Es lohnt sich, die einen wie die anderen anzuhören. Leider gibt es keine Aufnahmen mit Opernausschnitten aus dem letzten Jahr. Eine Szene aus "Billy Budd" wäre natürlich gut geeignet, all das, was ich über ihn geschrieben habe, zu überprüfen. Sonderbarerweise aber werden kaum Aufnahmen von Sängern der Deutschen Oper Berlin ins Netz gestellt. Behelfen wir uns also mit den Aufnahmen, die es von John Chest bisher gibt!


    Korngold: Die Tote Stadt - Mein Sehnen, mein Wähnen
    https://www.youtube.com/watch?v=L5vWJCnIKFY


    Mozart: Le Nozze di Figaro: Hai già vinta la causa!
    https://www.youtube.com/watch?v=mJBa6kSzHn4


    Schubert: Nacht und Träume
    http://www.bbc.co.uk/programmes/p0569z6z
    http://www.bbc.co.uk/programmes/p0569z6z


    Schumann: Lieder, die er in Cardiff gesungen hat.


    http://www.bbc.co.uk/programmes/p056k4yc
    http://www.bbc.co.uk/programmes/p056k4yc


    https://www.youtube.com/watch?v=sB5wXlEz0ZM


    Ich bin gespannt auf Eure Höreindrücke und Urteile!
    Sicher wird ihn der Eine oder die Andere schon live gehört haben und kann noch ergänzen oder korrigieren, was ich geschrieben habe!


    Beste Grüße
    Caruso41

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  • Lieber Caruso41,


    schön, dass Du John Chest hier vorgestellt hast. Ich habe ihn im Oktober letzten Jahres in München als Guglielmo in "Cosi fan tutte" gesehen und war von diesem Sänger sehr angetan. Das nicht gerade kleine Münchner Opernhaus hat er akustisch mit Leichtigkeit gefüllt.


    Einen kurzen Eindruck hatte ich hier wiedergegeben: http://www.tamino-klassikforum…age=Thread&threadID=20044.
    Deine Einschätzungen zu Stimme, Technik und Stärke kann ich sehr gut nachvollziehen und dem nur beipflichten. Auf Grund des doch sehr schleppenden Dirigates in der damaligen Vorstellung habe ich die von Dir erwähnten Schwierigkeiten bei schnellen Passagen/Koloraturen nicht feststellen können. Den youtube Ausschnitt vom Cardiff-Singer-of-the-World-Wettbewerb finde ich am wenigsten überzeugend. Ich habe das Gefühl, dass die Stimme hier ein paar zu sehr nach hinten in die Kehle rutscht und der Klang dadurch etwas knödelig wird. Das mag der Wettbewerbssituation geschuldet sein, möglicherweise überfordert aber auch noch das spezielle Lied... Im Live-Eindruck ist mir derartiges nicht aufgefallen.


    Lt. Programm der Cosi-Vorstellung führten ihn Gastspiele bereits an zahlreiche Bühnen: Luxemburg, Dresden, Paris, Nantes und Washington... der Weg scheint geebnet. Alles in allem ein sehr interessanter junger Sänger, den man im Auge behalten sollte.


    viele Grüße,
    orsini

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

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