Neulich hat jemand im Forum bedauert dass Johann Strauß kein einziges "ernstes Stück" geschrieben habe.
Ich bedaure das nicht, denn das was er hinterlassen hat ist ohnedies nicht genügend gewürdigt, darüber kann auch das alljährliche Wiener Neujahrzkonzert und das "Johann Strauß Orchester" eines selbsternannten "Walzerkönigs" aus den Niederlanden nicht hinwegtäuschen.
Daher habe ich mich entschlossen diesen Komponisten und seine Werke - unter hoher Berücksichtigung der Gelegenheitswerke - in wenig in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stellen.
Der WIKIPEDIA Beitrag ist ja nicht besonders ausführlich, enthält aber ein paar Informationen, die mir selbst nicht bekannt waren, wie beispielsweise, warum Strauß gegen den Willen seines gleichnamigen Vaters (Johann Strauß Vater) Musiker werden konnte:
Aus Rache für "eheliche Untreue" von Johann Strauss Vater unterstützte die Mutter seine musikalische Ausbildung bei Joseph Drechsler (1782-1852) massiv.
Der Vater sah zu rechte einen kommenden Konkurrenten heranwachsen. Vorerst aber starb einer von ihnen: Joseph Lanner (18011-1843)
Aber schon 1844 trat der Sohn (Johann Strauß Sohn. dem unser Thread gewidmet ist) erstmals 1844 im Casino *Dommayer in Hietzing auf.
Dort konnte der 19 jährige sich einem interessierten Publikum präsentieren. Das sensationshungrige Wiener Publikum kann in Massen, tanzen war vorgesehen, aber es waren zu viele Leue da
Ich verlinke an dieser Stell zu op.1 "Sinngedichte"- So begann eine Weltkarriere.
Hören wir den Walter heute, so werden wir sagen: "Ganz nett"
Unter den Werken von Strauss finden wir prägnanteres - auch unter den "Gelegenheitswerken"
Und deren gibt es etliche, Strauß wollte immer aktuell sein, quasi ein musikalischer Chronist der zeit.
Für das zeitgenössische Publikum war der Walter indes eine Sensation. Begeistert stellte man fest, daß der Sohn ebensogut komponieren konnte wie der Vater......
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
*) nicht identisch mit dem heutigen Cafe Dommayer