Mein Weg zur Klassischen Musik

  • Lieber Günter Hämel,


    was von Dir bisher zu lesen war, hatte für mich durchaus Hand und Fuß und zeugt von großem Musikverständnis! Was ja wohl auch durch die vielen Theaterbesuche "rund um die Welt" begründet ist. Meine Hochachtung!


    Ich finde es bemerkenswert, daß der Name Franz Marszalek (wie auch der von Wilhelm Stephan) noch immer einen guten Ruf genießt. Ich erinnere mich nämlich an Aussagen in meiner Jugendzeit, da galten die Dirigenten der "leichten Muse" auch eben als "Leichtgewichte".

    .


    MUSIKWANDERER

  • In meinem Elternhaus wurde keine klassische Musik gehört. Allerdings liebte meine Mutter Operetten, die damals häufig im Fernsehen gesendet wurden und die ich mir mit Begeisterung mit ihr anschaute. Dadurch wurden mir Namen wie Anneliese Rothenberger, Ingeborg Hallstein, Rudolf Schock, Peter Minich usw. ein Begriff.
    Ein weiterer Baustein war ein klassisches Wunschkonzert, das ich regelmäßig hörte.


    Als ich neun Jahre alt war, wurde in unserem Dorf ein Akkordeonorchester gegründet und da uns zu Beginn die Instrumente geliehen wurden, durfte ich mich dort anmelden. Diesem Orchester blieb ich auch, so lange ich bei meinen Eltern lebte, treu. Es wurden in diesem Orchester auch Operettenmedleys oder Opernouvertüren gespielt.
    Nach zweijährigem Betteln schenkten mir meine Eltern zu meinem 13.Geburtstag ein gebrauchtes Klavier und bezahlten auch den Unterricht. Für meine Eltern bedeutete das ein großes Opfer. Dadurch lernte ich natürlich viele Komponisten kennen. Meine Lieblingskomponisten sind bis heute Chopin und Schubert geblieben, was Klaviermusik anbelangt.


    Während meiner Schulzeit sang ich neun Jahre in unserem Schulsonderchor, in dem auch anpruchsvollere Stücke gesungen wurden und anschließend auch im Studentenchor. Leider bin ich später nie wieder einem Chor beigetreten. Vielleicht bekommen ich die Kurve, wenn ich mal nicht mehr arbeite.


    Da ich auf dem Lande lebte, gab es zu dieser Zeit für mich keine Möglichkeit Konzerte oder Opernaufführungen zu besuchen. Allerdings kann ich mich an eine einzige „Fledermaus“ in einer weiter entfernten Stadt erinnern, die mein Vater mit mir besuchte.


    Mit 17 lernte ich meinen heutigen Mann kennen und kam damals zum ersten Mal (1970!!) mit einem Plattenspieler in Berührung. Meine Schwiegermutter besaß eine Klassikplatte, nämlich die 5. Sinfonie von Beethoven, die wir uns damals öfter anhörten.


    Eigentlich bahnbrechend wurde mein erster Opernbesuch in Berlin im Rahmen einer Klassenfahrt. Unser Lehrer liebte Opern und bot interessierten Schülern einen Besuch der Oper Fidelio in der DOB an. Wir waren damals zwanzig Schüler in der 13. Klasse und immerhin sechs gingen mit. Meine Begeisterung war grenzenlos.


    Mit 23 führte mich mein beruflicher Weg für sieben Jahre nach Berlin und ich war dann häufig Gast an der DOB. Eine Bücherei in meiner Nähe verlieh Opern-Gesamtaufnahmen (LPs) und dadurch konnte ich meinen Horizont ständig erweitern.


    Dass Opern und Gesangsstimmen einen derartig großen Raum in meinem Leben einnehmen, verdanke ich allerdings meinem ersten Live-Erlebnis 1988 mit Domingo. Da erst packte mich die Sammelwut.


    Natürlich mag ich auch sinfonische Werke, Klavierkonzerte, Violinkonzerte und vieles mehr. Allerdings hat die Vokalmusik bei mir einen derartig hohen Stellenwert, dass ich mich eigentlich verhältnismäßig wenig mit anderen Werken beschäftige.


    :hello:
    Jolanthe

  • Als "Neuling" in diesem Forum erlaube ich mir, meinen Weg zur Klassischen Musik zu schildern. Eines soviel vorab: Das Jahr 2006 hat mein Leben nachhaltig verändert und insbesondere mein Verständnis für Musik völlig auf den Kopf gestellt...


    Doch der Reihe nach:


    In meiner Heimatgemeinde (900 Einwohner) gabe es eine kleine Band, in der mein Vater als Schlagzeuger Unterhaltungsmusik spielte. Jene Schlager, Pop und Rocksongs aus den 70er und 80er Jahren waren es also, die bis zu meinem 16. Lebensjahr meine musikalische Welt bestimmten. Dann nahm ich Gitarrenstunden, die bei uns im Ort kostenlos angeboten wurden (ein herzliches Dankeschon an Hermann Fuchs an dieser Stelle) und entdeckte meine Leidenschaft fürs Singen. Denn im Gegensatz zur Gitarre konnte ich da problemlos alle Klänge erzeugen, die meine Finger nicht so richtig hinbekommen wollten.


    Mit 18 bemühte ich mich dann um Gesangsunterricht in der Hoffnung, eines Tages als Sänger in einer Band Musik machen zu können. Doch der einzige Lehrer den ich fand, war ein Gesangspädagoge aus Nürnberg, der mich "klassisch" ausbilden wollte. In meinem Verständnis bedeutete dies damals soviel wie "Klassik=Oper=Pavarotti=Tenor".
    Und singen wie Pavarotti konnte ich definitiv nicht, schon alleine weil meine Stimme (tiefer Bariton) kaum Höhe hatte und ich mich deshalb beim Imitieren des guten Luciano stets heiser schrie. Dass es Stimmfächer wie Bariton und Bass gab, wusste ich nicht. Für mich war jeder klassische Sänger ein "Tenor" - kein Wunder, wenn man außer Pavarotti gerade noch Domingo und Carreras kennt


    Für mich stand jedenfalls fest: klassisch Singen kannst du nicht und deshalb brach ich mein Studium bereits nach der ersten Stunde ab - für mich heute immer noch die schlimmste Fehlentscheidung in meinem Leben, denn es sollten fast acht Jahre vergehen, bis ich einen neuen Anlauf wagte.


    Es war im Jahr 2006 als ich an einem launigen Samstagabend mir wieder mal meine „Die drei Tenöre“ CD anhörte und dabei im Internet über meinen Lieblingssänger Luciano Pavarotti stöberte. Irgendwann stieß ich auf ein Interview von ihm, in dem er einen "Fritz Wunderlich" als "größten Tenor des 20. Jahrhunderts" bezeichnete.


    "Fritz....wer? Nie gehört, schauen wir mal, wer das sein soll..." waren meine letzen Gedanken, kurz bevor meine Musikwelt vollständig zusammenbrechen und ein neues Universum für mich entstehen sollte. Ein paar Sekunden später strahlte „Granada“ aus meinen Lautsprechern und ich war vollkommen überwältigt und elektrisiert von diesem Gesang. Pavarotti sank für mich gefühlt ins Bodenlose und ich wollte alles über diesen Fritz Wunderlich herausfinden, dessen Sangeskunst mir fast übermenschlich erschien.


    Und so begann meine Reise in die Welt der klassischen Musik, die eigentlich eher eine Reise in die Welt des klassischen Gesangs darstellt. Wunderlichs Freundschaft mit Hermann Prey war es, die mein Verständnis für die anderen Stimmfächer weckte und mich 2007 ein zweites Mal zum Gesangsstudium führte, das inzwischen zu meiner liebsten Tätigkeit geworden ist. Inzwischen habe ich im Fach des Kavalierbariton erste Bühnenerfahrung sammeln dürfen und genieße jede Minute, mit der die klassische Musik mein Leben erfüllt und bereichert.


    Nach meinem „Wunderlich-Erlebnis“ in 2006 durfte ich drei Jahre später den nächsten Höhepunkt erleben, als mich Hans A. Hey, der Vizepräsident der Gottlob-Frick-Gesellschaft in Ölbronn zum Konzert und anschließendem Künstlermatinee einlud.
    Für einen jungen Gesangsstudenten wie mich war es ein unglaubliches Gefühl, auf einmal mit Sängergrößen wie Franz Crass, Ruth-Margret Pütz, Friedrich Lenz, Hans Sotin, Franz Mazura, Francisco Araiza und vielen anderen am Tisch zu sitzen und sich in entspannter Atmosphäre wie bei einem Familientreffen zu unterhalten.
    Insbesondere Franz Crass und seine liebenswürdige Gattin Hubertine haben sich an diesem Abend meiner angenommen und inzwischen ist eine freundschaftliche Beziehung entstanden, die ich als einen besonderen Glücksfall in meinem Leben ansehe.


    Als ich vor knapp fünf Jahren meine Reise in die Welt der klassischen Musik begann, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich nach den eher enttäuschenden Erlebnissen an vielen Theatern (aufgrund der bisweilen unsäglich entfremdeten Inszenierungen) mich im Kreise dieser Künstler wohl und „zu Hause“ fühlen würde, obwohl der Altersunterschied verständlicher Weise beachtlich ist.
    Und dennoch beschleicht mich oft der Wunsch, schon in den 50er Jahren gelebt zu haben. Dann hätte ich nämlich solche herausragenden Persönlichkeiten wie Gottlob Frick, Hans Hotter, Fritz Wunderlich, Erika Köth und wie sie alle heißen samt Wilhelm Furtwängler am Pult noch selber erleben können.


    Das sind die wenigen Momente in meinem Leben, wo ich meine Jugend sofort gegen das Alter eintauschen würde…


    Auf viele weitere Beiträge und „erlesene“ Stunden im Tamino-Forum freut sich,


    Stefan Löhr


    :jubel:

    "...du holde Kunst, ich danke dir!"

  • Lieber Stefan,


    wie schön, dass Du jetzt bei uns im Tamino-Klassik-Forum bist und Dich und Deinen Weg zur klassischen Musik auch gleich auf diese offen, sympathische Art vorstellst. Ich hoffe, dass Du Dich in unserem Kreise wohlfühlst und wir oft und engagiert mit Dir diskutieren können.
    Gerne und ermutigt durch Dich stelle ich das Programm des diesjährigen Künstlertreffens im Thread von Gottlob-Frick ein. Vorher planen wir am 2./3. Oktober noch ein spezielles Tamino-Treffen in Ölbronn. Wäre schön, wenn Du da auch dabei sein könntest. Anmeldungen bitte an Siegfried unter Tamino-Treff im Schwabenland.
    Alle guten Wünsche für Deine weitere Gesangsausbildung.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Operus,


    dankeschön die wohlwollenden Zeilen und Einladung zum Tamino-Treff, die ich gerne annehme!


    Herzliche Grüße,


    SL

    "...du holde Kunst, ich danke dir!"

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  • Hallo Stefan,


    manchmal braucht es eben Jahre um dann endlich das zu tun, was eigentlich schon lange in einem schlummert. Du bist wach geworden und hast gefunden, was dir heute am Herzen liegt. Wenn du fleißig bist, kannst du noch viel erreichen. :hello:

  • Hallo Stefan,


    schön über Deinen Weg zur Klassik zu lesen. Aber gräm Dich nicht, dass Du noch so jung bist und die "grossen" der Fünfziger/sechziger nicht mehr direkt erleben konntest. Du wirst sehen, auch heute gibt es wunderbare Sänger, die Du -auch durch Deine Gesangsausübung - noch kennenlernen wirst und die Dir Freude bereiten werden, davon bin ich überzeugt. Trotzdem freut es mich, dass auch junge Leute -vor allen Dingen , wenn sie vom "Fach" sind, die Idole meiner Jugend noch kennen und lieben gelernt haben !

  • Lieber Stefan!


    In diesem Zusammhang möchte ich dir empfehlen sofern du es noch nicht gemacht haben solltest, dich auch mit den Aufnahmen von:
    Pavel Lisitsian ( Verdi ), Ivan Koslovsky ( 2 Myto Recitel ), Jussi Björling ( Verdi Requiem, Romeo ( Sayao), Faust, Rigoletto, Adelaide ( Beethoven ), David Devries ( Arie aus La Dame blanche ), Tito Schipa, Ferruccio Tagliavini ( frühe Aufnahmen ), Axel Schiötz ( Lieder ), Gerard Souzay ( Schubert-Lieder ), Karl Erb, Julius Patzak, Ernestin Schumann-Heink, Sigrid Onegin, Irene Mingini-Cattaneo, Elisabeth Rethberg ( Aida Auszüge auf Pearl ), Tiana Lemnitz ( Agathe ), Franz Völker ( Wagner ), Lauritz Melchoir ( Siegmund & Tristan ), Helge Rossvaenge, Raucheisen-Edition, Angelo Manzotti ( Rossini Arien ), Marilyn Horn, Ewa Podles um jetzt für den Anfang nur ein paar wenige herauszugreifen, vertraut zu machen.
    Ein Hörerlebnis das dir glaube ich gefallen dürfte.


    Gruß


    Sven

  • Bei uns daheim wurden um 1980 herum fast nur Schlager gehört - Udo Jürgens, Roy Black etc. Meine Mutter stand drauf...
    Mein Opa war Hardcore-Klassiker und hätte sich in diesem Forum wohlgefühlt, wenn er bis zu seinem Tod Mitte der 80er nicht eine Aversion gegen jedweden privaten Computer gehabt hätte (nur privat - im Institut als Mathematiker hatte er natürlich Großrechner zur Verfügung).
    Außerdem hatte ich (Heim-)Orgelunterricht, in dem auch nur seichtes Zeug gedudelt wurde - das befriedigte mich nicht recht.


    Irgendwan Anfang der 80er bekam ich zwei Platten in die Hand: DG Archiv - zwei Haydn-Symphonien (96 und 103 - welche sonst) und Bachs Brandenburgische Konzerte 2,3 und 5.


    Und dann wars passiert.


    Kurz darauf kam die Serie 'Große Komponisten' raus - alle zwei Wochen eine MC oder LP (damals hörte ich noch MCs) und ein Heft mit Hintergrundinformationen.


    Man mag dazu stehen wie man will: für einen Teenager die ideale Einstiegsdroge: ich lernte zahlreiche auch unbekanntere Komponisten mit ihren Hauptwerken kennen und lieben.


    Als ich dann 1988 meinen ersten CD-Player bekam, begann ich mit meiner Sammlung. Meine erste CD habe ich noch.


    Nebenbei habe ich dann noch Instrumente gelernt und mich immer mehr damit befaßt.


    Aber mein Weg war eigentlich die Heimorgel, die permanente seichte Musikbeschallung und die Entdeckung, dass die Welt der Musik da allenfalls losgeht und noch so unendlich weit ist.


    Seitdem bin ich ein Außenseiter. Aber das gehört jetzt nicht mehr hierher...

  • Einigaben es bereits bemerkt, ich grabe alte Themen aus, von denen ich der Meinung bin, soe könnte noch interessieren, Das wird vermutlich bei Langzeitmitliedern weniger der Fall sein, als bei "Neuzugängen". Ich habe das Wort "Neuzugänge bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn dieser Threasd ruht seit Sommer 2010, also seit über 7 Jahren. Wenn da (als Beispiel) jemand zwei Jahre später Mitglied bei Tamino wurde, also 2012, so ist er jetzt gute 5 Jahre mit dabei. An diesem Thread hat er nicht mitgeschrieben, aber als "Neuzugang" kann man ihn auch nicht betrachten.....


    beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich weiß nicht, ob es jemanden interessiert, aber für mich war es interessant, mal selberzu überlegen, wie bin ich denn eigentlich dazu gekommen, dass ich jetzt fast jeden Abend in meinem Sessel sitze und klassische Musik höre.


    Als Kind und Jugendlicher habe ich Beatles und später ACDC gehört, beides mit Begeisterung. Meine Schwester hat Pop und Folkmusik gehört. Ansonsten hat bei uns niemand Musik gehört. Weder in der engeren noch in der weiteren Verwandtschaft. Mit 15 habe ich wieder mit Begeisterung und Einsatz von sehr viel Zeit, versucht Gitarre zu spielen.


    Mein Erweckungserlebnis war aber eigentlich das Kino. Ich war mit ein paar Kumpels im Film, der Club der toten Dichter. Und ich war begeistert, total angefixt. Ich habe hinterher angefangen Klassiker zu lesen, ganz viel von Theodor Storm, Dostojewsky und so weiter. Und eben die Neunte von Beethoven, die in dem Film als Untermalung bei einer Schlüsselszene lief..... und von da bin ich zu anderen Klassikern der Klassik und Romantik gekommen. Alle Symphonien von Beethoven, Tschaikowsky, Brahms, alles was fetzig und emotional war. Brahms war lange Zeit meine Aufräummusik. In meiner WG habe ich immer die ungarischen Tänze beim Aufräumen gehört. :D


    Und dann war es aber viele Jahre wiedervöllig vorbei mit klassischer Musik. Ich habe bestimmt 20 Jahre keine klassische Musik mehr gehört. Die Cds, es waren so 30-40 wanderten in den Keller.


    Und jetzt vor drei Jahren habe ich mir neue Boxen gekauft, nix großartiges aber deutlich besser als die alten. Dann wollte ich auch neue Musik, weil ich keine Lust auf die alten CDs hatte, die ich schon seit dreißig Jahren höre. Was aber im Pop Bereich gar nicht so einfach war.


    Und dann war es erst mal wieder der olle Beethoven....mit den neuen Boxen klang es nämlich echt cool. Ich habe mir also auch einmal eine neue Beethoven-Box gekauft. Und dann den Brahms in neu.... und so weiter... und dann war ich hier im Forum und habe plötzlich festgestellt, es gibt ganz tolle neue Musik..... die ganz toll klingt und ich habe festgestellt klassische Musik erdet mich und ich kann herrlich entspannen und in der Musik versinken.... gerade weil niemand singt und mir damit eine inhaltliche Richtung vor gibt.


    Ja so war das und jetzt gucke ich mal wie es weiter geht.... ;(

  • Nachdem ich jahrelang ziemlich schlechten und belanglosen Musikunterricht ertragen mußte, bekam ich in der elften Klasse endlich eine sehr gute Musiklehrerin, die mit uns Bach und Wagner behandelte. Ihr Mann spielte im örtlichen Kasseler Staatsorchester Geige, wir gingen zusammen in die Oper, und ich entdeckte zunehmend verschiedene Werke, angefangen beim "Rheingold". Mit "Heini Weber" gab es in Kassel auch noch ein richtiges Klassik-Fachgeschäft mit eigenem Klassik-Tiefgeschoß, Auswahl und Beratung. Ich war oft dort. Das waren schöne Zeiten.
    Außerdem habe ich Flöte und Trompete erlernt und gespielt. Das hat mir natürlich auch den Weg zur klassischen Musik eröffnet.
    Mein Vater hatte nur wenige, aber gute Klassik-LPs, so unter anderem die Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten mit Gulda, die er geliebt hat. Ansonsten hörte er Jazz, Rock/Pop der 60er. Eben das, womit er aufgewachsen ist. Meine Mutter hatte irgendwie immer eine Affinität zu Mahler. Ich weiß gar nicht, woher das eigentlich kam. Adam Fischer gründete zu seinen Zeiten das "Gustav-Mahler-Fest Kassel" und führte zahlreiche Sinfonien auf. Wir gingen da öfter hin und meine Mutter war begeistert. Das färbte dann irgendwie auf mich ab. Zuhause stand dann auf einmal die Denon-Aufnahme der Fünften mit Inbal und RSO Frankfurt.
    Mitte der Neunziger gab es in der Kasseler Stadthalle noch sog. "Meisterkonzerte", zu denen dann internationale Musiker wie Maazel, Svetlanov, I Musici usw. kamen. Da hatte ich ein Abo.
    Die ganze CD-Sammelei fing dann so richtig mit meiner Bekanntschaft zu einem passionierten Sammler an, der mich auch auf JPC aufmerksam machte, mein Interesse an Gielen entfachte, Bruckner, Beethoven, Mozart. Das war alles noch vor Internet-Zeiten.

  • Mein Interesse an der Musik begann im Elternhaus. Mein Vater war Mitglied eines "Schrammelquartetts", sie hatten die Wiener Besetzung mit 2 Gitarren (keine elektrischen, eher Klampfen), einer Geige und einem Baß. Außerdem spielte er in einem Mandolinenorchester und war ein leidlich guter Tenor. Ich wurde so frühzeitig an Hausmusik gewöhnt.


    Und er war bei der freiwilligen Feuerwehr und meldete sich freiwillig zum Dienst am Theater. Danach erzahlte er mir von den Meistersingern, von der lustigen Witwe uva. Im Radio hörten wir neben Hörspielen Musik, besonders Operetten und Opern. Ich wuchs auf mit den Sängern, die in den 50-ern dominierten, mit Gigli, Schock, Anders, Rosvaenge, Metternich, Schlusnus, Maragrethe Klose, Köth, Berger usw. In der 8. Klasse hatten wir im Musikunterricht Herrn Robert Hanell als Musiklehrer, den Vater des später als Komponist und Dirigent doch recht berühmten gleichnamigen Sohnes. Er spielte uns am Klavier Schubert und Schumann vor, und er veranlaßte mcih, schon mit 14 Jahren in die Oper zu gehen. Ich lernte - wie damals fast üblich - auch ein Instrument. Ein Klavier konnten wir uns nicht leisten, und an meines Vaters Musikbegeisterung anknüpfend lernte ich Zither. Ich hatte fast 5 Jahre Unterricht, war bei den "jungen Talenten" sehr erfolgreich und gewann Preise bis hin zum bezirksbesten Instrumentalsolisten. Mit wachsendem Interesse für das andere Geschlecht bemerkte ich aber, daß ich mit Zitherspielen wenig Anerkennung fand. Als Student war aber ein Vorteil, daß ich Notelesen kannte, denn unser Studentenorchester war infolge natürlicher Abgänge auf einmal ohne Saxophonisten. ich lies mir die Tonleiter zeigen und übte tagelang abends in der Mensa. Nach etwa 9 Monaten stand unser Tanzorchester, und ich machte Musik. Elvis, Peter Kraus, Ted Herold, Rony u.a. waren unsere Vorbilder.


    Aber nebenbei stand ich immer auf Oper. Und was für herrlcieh Inszenierungen sah ich. Meine erste Oper war 1956 ausgerechnet der Holländer, danach hörte ich den Manrico usw. Als Höhepunkt von 1957 bis 1960 in 4 verschiedenen Opern Helge Rosvaenge in Gera (Manrico, Bajazzo, Herzog und Maskenball). Seitdem lebte ich Oper. Die herrlichen Kulissen, die authentischen Kostüme, die mitreißende Musik, das war meine Welt. In Gera gastierten auch Walter Ludwig und Peter Wieland (Musical) uva. Bis nach der Wende sich alles veränderte. In Gera gastierten keine Spitzensänger mehr, die Bühnenbilder waren nicht mehr meine Bühnenbilder. Erst war ich nur sauer und dachte an eine vorübergehende Erscheinung. Irrtum. Ich begann Oper nicht mehr zu besuchen und ging ins Konzert, und dabei ist es bis heute (fast) geblieben. Leider. Wie gerne würde ich wieder einen Bajazzo sehen wie früher. Aber das ist vorbei. Der neuen RT-Masche kann ich gar nichts abgewinnen, jetzt tröstet mich das Internet und DVD´s. Ich sehne mich danach, im Parkett zu sitzen, eine Oper zu sehen wie früher, bei toller Inszenierung, und dann die Bodenhaftung zu verlieren, zu schweben, alles zu vergessen. Aber das wird wohl niemals wiederkommen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich habe es zwar schon mal erzählt beim Einstieg, ist aber auch schon fast 5 Jahre her:


    Ich bin mit der Musik der Beatles, Stones, Who, Hendrix etc gross geworden. Schon da war Musik für mich essentieller Bestandteil meines Lebens. Bis Mitte der 70er galt meine große Liebe der progressiven Rockmusik: Yes, Genesis, King Crimson und so. Als denen nichts anderes mehr einfiel als auch hitparadenfähige Musik zu machen, war der Zeitpunkt zum Wechsel gekommen und über einen älteren Freund und einen schrägen Film bin ich zu Gustav Mahler und damit zur Klassik gekommen (im elterlichen Musikschrank standen natürlich auch ein paar Platten und als sechsjähriger hatte ich schon einen Klassikplatte, von der ich nicht genug bekommen konnte: Wagner-Chöre aus Bayreuth. Viele werden die alte DG-Scheibe kennen). Die Rockplatten wurden teilweise abgestossen und durch Klassikplatten ersetzt, mein täglicher Weg zur Mensa führte direkt am 2001 Laden vorbei, wo ich regelmäßig nach neuen Schnäppchen Ausschau hielt. Durch Studienkollegen bin ich dann auch zur Oper gekommen und war während der Doktorarbeit Stammgast in der Hamburger Staatsoper und in der Laeiszhalle (Ära Wand). Mein beruflicher Weg hat mich dann für fast vier Jahre nach New York geführt und damit in die Nähe der MET und der Avery-Fisher-Hall, zu einer Zeit als Domingo, Pavarotti und Kraus dort ein-und ausgingen und auch ein Carlos Kleiber gelegentlich dirigierte.
    Noch wichtiger aber war für mich, dass Lenny noch lebte und gerade seinen zweiten Mahlerzyklus einspielte (bei 2 + 3 saß ich mit glühenden Ohren im Auditorium). Auch war es mir vergönnt, wenige Wochen vor seinem Tod Karajan einmal dirigieren zu sehen, mit Bruckner 8 und den Wienern. Dort vertiefte sich auch mein Interesse für Kammermusik und ich war regelmäßiger Gast bei Konzerten der Juilliards und der Guarneris.
    Nach der Rückkehr nach Deutschland lebte ich 10 Jahre in Aachen, wodurch es natürlich einen ziemlichen Einbruch was Live-Konzerte und Opern anging gab. Der Wechsel nach Stuttgart besserte diese Situation erheblich und hier habe ich ein Abo für die Kammermusikreihe und besuche gelegentlich Symphoniekonzerte und Opern. Als nächstes steht im Januar Don Giovanni auf dem Programm.
    Ab und an höre ich auch gerne noch die progressive Rockmusik meiner Jugend sowie einige neuere Vertreter des Genres.

  • Ich kann sagen, daß erst mit der Verbesserung der HiFi Technik innerhalb der letzten 2-3 Jahre und einem akustisch passenden Hörraum mir der Zugang zur Klassik gelungen ist.


    Solange Instrumente und Stimmen nicht natürlich er-/klingen, was bei der Digitalwiedergabe leider immer noch oft der Fall ist, konnte ich ein- bzw. auflegen was ich wollte, es hat mich nicht berührt.


    Das Ein- und Ausschwingen der Töne muss zeitrichtig erfolgen, ferner braucht es eine räumliche Staffelung in der Tiefe wie Breite, welche die Töne atmen läßt.


    Wenn es paßt, hat man keines dieser anspringenden Klangbilder, die einem nach kurzer Zeit erschöpfen oder nervös machen.


    Die Musik drängt sich nicht auf, sie geht ganz leicht ins Ohr und man lernt zu genießen.

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  • Die Reanimation des Themas scheint gelungen (wie kange?).Ich möchte berichten, dass auch wir Forianer außer dem eigenen Nachwuchs Freunde und Bekannte anregen können und sollten, sich klassischer Musik zuzuwenden. Mir gelang dies einmal per Zufall: Ich hatte Karten für ein Konzert eines Streichquartetts gekauft und war plötzlich verhindert Ich überredete einen Freund, der mit klassischer Musik nichts am Hut hatte, an meiner Stelle hinzugehen. Er kam begeistert vom Konzert und drängte mich in der Folgezeit, ihn zu Konzerten mitzunehmen. Hat geklappt.

  • Meine Sammelleidenschaft fing in der 11. Klasse ein, als wir in einer Kursarbeit die Johannespassion analysieren mussten. Die gefiel mir so gut, dass ich meinen Lehrer nach einer Aufnahme fragte. Er empfohl mir Koopman:


    Den Eingangschor Analyse Eingangschor Johannespassion BWV 245 habe ich mir beim ersten Hören gleich fünfmal angehört, weil er mir so gut gefallen hat.

  • Das wesentliche Schlüsselerlebnis war wohl die Tatsache, dass das Spiel Anno 1602 eine klassiche Untermalung hatte (mit diesem bin ich aufgewachsen).


    Ab einem gewissen Punkt, war die Musik, die ich sonst so höre (Melodic Death Metal überwiegend), nicht mehr tiefgehend genug und dann fing ich an klassische Musik zu hören bzw. immer öfters.


    Der Unterschied macht sich auch in der Art und Weise bemerkbar, wie ich diese Musik höre. Nur selten als Hintergrundmusik, eher voller Konzentration und genießend.


    Allerdings habe ich auch gemerkt, dass man mit diesem Interesse, bei gleichaltrigen, ein wenig aus der Reihe tanzt. Im Nachhinein fand ich es schade, dass im Musikunterricht nichts dergleichen gelehrt wurde. Erst mit dem Studium traf ich auf Personen, die klassische Musik hörten und mich wieder etwas mehr an das Thema heranführten.

  • Als neues Mitglied bei Tamino möchte ich als erstes berichten, wie ich Klassikhörer geworden bin.


    Meine Eltern waren beide Chorsänger und zuhause lief ständig das Radio mit klassischer Musik, meist das blecherne Küchenradio mit schrillem Operngesang. Als Kind habe ich bei meinem Grossvater, der auch Hobby-Organist war, Klavierunterricht bekommen. Trotzdem habe ich als Jugendlicher eher Interesse für Rockmusik, z.B. BAP und Spliff entwickelt und mich auch für elektronische Musik interessiert. Neben Kraftwerk waren das damals Tangerine Dream, Klaus Schulze, Jean-Michel Jarre, etc. Irgendwann habe ich eine LP in die Hände bekommen mit dem Titel "The electric V". Das war eine elektronische Bearbeitung der 4 Jahreszeiten von Vivaldi. Ich habe beim Hören bemerkt, dass mir die Passagen mit akustischen Instrumenten am besten gefielen und irgenwann verstanden, dass dies die originale Musik von Vivaldi war. Also habe ich mir eine Cassette mit den 4 Jahreszeiten besorgt und später dann weitere mit Orchestermusik von Bach.


    Mit 17 oder 18 bin ich in den Kirchenchor von meinem Vater gegangen, in dem ich dann 10 Jahre gesungen habe. Dabei habe ich sehr viel Chormusik aus verschiedenen Epochen kennen gelernt.


    Ich glaube, es war im Jahr 1986, als ich meinen ersten CD-Player gebraucht gekauft habe. Das war in Berlin-Steglitz und ich bin gleich noch zum nahen Karstadt, und habe 4 CDs gekauft, die ersten meiner heutigen Sammlung. Ich weiss noch, es waren die Triosonaten für Orgel von Bach gespielt von Holm Vogel, die 4. von Mahler von Karajan, Concerti Grossi von Händel mit Pinnock und die vierte weiss ich nicht mehr. Hinzu kam bald darauf der Messias von Gardiner als Geschenk von meiner Mutter. Diese Aufnahme hat mit die Ohren geöffnet für die historische Aufführungspraxis von barocker Musik, die ich in den folgenden Jahren mit grossem Interesse verfolgt habe. Seitdem sind über 30 Jahre viele CDs hinzugekommen, ich habe sie nie gezählt aber es sind so einige.

  • Hallo Dsieb,


    Du scheinst ja eine Verstärkung für die Barock-Fraktion hier zu sein. Das wäre sehr willkommen. Und mit dem Hintergrund von Rock und Pop aus der Jugend bist Du hier auch beileibe nicht allein.


    Auf baldigen Gedankenaustausch! (Es fehlt hier der smiley mit dem Bier zum Anstoßen)

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  • Danke, m-mueller, für die freundliche Begrüßung.

    In der Tat bin ich der Barockmusik immer treu geblieben, wenn sich auch andere Bereiche für mich neu erschlossen haben.

    Denk Dir bitte einen Biersmiley aus der anderen Richtung kommend!

  • Nachdem ich viele Jahre Leserin hier im Forum war, habe ich mich zugegebenermaßen etwas unfreiwillig angemeldet, da es zeitweise nicht mehr möglich war, die Beiträge zu lesen. Aber nun etwas dazu, wie ich zur klassischen Musik kam:


    Ich fing bereits mit etwa 10 Jahren an, hauptsächlich klassische Musik zu hören, wieso das so war, weiß ich eigentlich gar nicht so genau, meine drei anderen Geschwister haben für diese Musik auch heute noch nichts übrig. Allerdings hörte mein Vater immer am Sonntag Musik von J. S. Bach (Kantaten, Orgelmusik), die, so glaub ich, aus der Thomaskirche Leipzig übertragen wurde. Vielleicht wurde Bach somit unbewusst zu einem meiner Lieblingskomponisten des Barock (Darüber habe ich schon an anderer Stelle geschrieben).


    Parallel entwickelte sich bei mir die Liebe zur Oper, die typischen Anfängeropern wie Carmen, La Traviata, Il Trovatore, Tosca, Turandot u.v.a.. Im Radio kam am Nachmittag immer eine Sendung, in der Ausschnitte aus Opern zu hören waren, die ich jahrelang hörte und mir dadurch einen ziemlich guten Überblick über das gängige Repertoire aneignen konnte. Wie es kam, dass schon in jungen Jahren „Tristan und Isolde“ sowie „Die Meistersinger“ zu meinen Lieblingsopernn wurde, kann ich ebenso nicht sagen, ich hatte von vielen Opern Schallplattenaufnahmen (meist Querschnitte, Gesamtaufnahmen waren rar und für mich als Schülerin noch zu teuer), die auf- und heruntergenudelt wurden.


    Danach kamen Studium, Familie und Beruf, so dass ich meiner Musikliebe nicht ganz so folgen konnte, wie ich es gewünscht hätte. Positiv war allerdings, dass ich sowohl als Schülerin als auch später in der Firma die Möglichkeit zu Konzert- und Schauspielabonemments hatte. So konnte ich als Schülerin in Leipzig Konzerte des Gewandhauses (Kurt Masur), Oper und Schauspielhaus und später in Dresden Konzerte der Staatskapelle, der Philharmonie, Oper, Schauspiel usw. besuchen.


    Etwas kurios ist vielleicht, dass ich speziell zur Musik von Gustav Mahler und Franz Schubert (dort insbesondere die Kammer- und Klaviermusik) über das Ballett gekommen bin: In den 90ern gab es etliche Gastspiele bzw. Inszenierungen von John Neumeier (Hamburg), dessen Balletten u. a. Sinfonien und Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Mahler zugrunde lagen. Ein weiteres Ballett (anderer Choreograph) war „Die Wahlverwandschaften“ (nach Goethe), welches auf verschiedener Kammer- und Klaviermusik Franz Schuberts‘ beruhte, die live gespielt wurde. Es war für mich sozusagen ein „Erweckungserlebnis“, danach kaufte ich mir so ziemlich alles von Mahler und Schubert.


    Insgesamt kann ich sagen, dass mein Interesse sehr breit gefächert ist, was natürlich auch ein Problem darstellt, da ich das Gefühl habe, mich nicht intensiv genug um die einzelnen Bereiche kümmern zu können. Ich liebe aber eben Oper, Sinfonik, Kammermusik, Liedgesang, Barockmusik, Sakralmusik, Cembalomusik. Meine CD- und DVD – Sammlung ist mir schon etwas über den Kopf gewachsen, ebenso meine Büchersammlung. Ich kann nur jetzt im Vorruhestand versuchen, das alles etwas intesniver und systematischer anzuhören. Dazu kommen noch unsere Konzert- und Opern - Abos in der Semperoper, Staatskapelle Dresden, Kreuz- und Frauenkirche.

  • Liebe "Ramona1956",


    sei herzlich willkommen hier!


    So konnte ich als Schülerin in Leipzig Konzerte des Gewandhauses (Kurt Masur), Oper und Schauspielhaus und später in Dresden Konzerte der Staatskapelle, der Philharmonie, Oper, Schauspiel usw. besuchen.

    Das finde ich interessant. Weißt du noch, welche Opern du als Schülerin (frühe 1970er?) in Leipzig erlebt hast, gar, wer gesungen hat? Hast du vielleicht sogar die Besetzungszettel noch? :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • An "Stimmenliebhaber"


    Leider habe ich irgendwann vor einem Umzug meine 3 Kisten mit Programmzetteln rigoros entsorgt, was ich schon viele Male bitter bereut habe, so weiß ich leider nicht mehr die Sängerbesetzungen. Aber in den 70ern war ich in Leipzig in folgenden Opern: Freischütz, Fidelio, Figaro, Othello, La Traviata, Tosca, Zauberflöte, Turandot, Il Trovatore, Barbier von Sevilla, Eugen Onegin, mehrere Ballette, Operetten u. a., in der Regel mehrmals. Die Kartenpreise waren sehr moderat, ich weiß nicht mehr, ob es Ermäßigungen für Schüler gab, in Dresden dann Falstaff (Verdi), Tristan und Isolde, Moses und Aron (1976) in der legendären Inszenierung. Dann ging es erstmal nach Jena, ehe wir später wieder nach Dresden zurückgezogen sind. Meine gesamten Opern- und Konzertbesuche habe ich in einer Datenbank erfasst, aber eben leider ohne die genauen Besetzungen.

  • In Ergänzung zumeinem Beitrag Nr. 84 fallen mir noch der „Fliegende Holländer“ und „Pelléas et Mélisande“ in der Inszenierung von Harry Kupfer (beides 1978) ein. Insgesamt kann ich mich nicht erinnern, dass ich mich in meinen frühen Opernbesuchen über Inszenierung oder Bühnenbild habe ärgern müssen. Sie scheinen im allgemeinen doch sehr ansprechend gewesen zu sein. Leider kann ich das von meinen Opernbesuchen in der Semperoper in den letzten Jahren nicht unbedingt behaupten, die letzte Enttäuschung war „Figaros Hochzeit in einer Neuinszenierung, die uns überhaupt nicht gefallen hat, dabei hatte die Semperoper eine sehr ansprechende Inszenierung gehabt, die ich seit 1991 mehrere Male sehen konnte.

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  • An Stimmenliebhaber,


    lt.meiner Datenbank war es Oktober 1975, also hatte ich ja das Glück, entsprechend deiner Angaben, sogar die Premiere zu sehen, was mir nicht mehr bewusst war. Ich weiß nur, dass die Aufführung äußerst beeindruckend war und bei mir eine Art Sogwirkung erzeugt hat, das war aber bei dieser Oper bei mir schon lange der Fall. Im zweiten Akt wurde der gesamte Bühnenboden während des Duetts Tristan / Isolde schräg angehoben, was mit einigen ziemlich knarrenden, quietschenden Geräuschen verbunden war. Solche Nebensachen merkt man sich kurioserweise auch.

  • Dann herzlich willkommen im Forum. Als ehemaliger Fan der Semperoper, des Opernhauses Leipzig und der Oper Chemnitz hatten wir ja die gleichen Stammhäuser. Ich hoffe auf spannende Diskussionen.


    Herzlichst La Roche - der aus der Stadt kommt, welches als Avatarbild eingestellt ist.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • lt.meiner Datenbank war es Oktober 1975, also hatte ich jadas Glück, entsprechend deiner Angaben, sogar die Premiere zu sehen, was mirnicht mehr bewusst war.

    Liebe "Ramona1956",


    es könnte natürlich auch die zweite Vorstellung am 26.10. 1975 gewesen sein - vermutlich wahrscheinlicher, denn Schülergruppen in Premieren? Außerdem hast du gestern bei deinen Erinnerungen an Theo Adam diesen nicht als König Marke 1975 erwähnt - er sang die Premiere, die zweite Vorstellung sang Fred Teschler.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • An Stimmliebhaber


    Es wird bestimmt so gewesen sein (nicht die Premiere), allerdings war ich da nicht mehr Schüler, sondern seit einem Jahr in Dresden als Student. Tristan und Isolde hatte ich im Oktober 1975 gesehen, aber leider nicht mit Theo Adam.


    An La Roche


    Danke für die Begrüßung. Leipziger Oper ist leider auch etwas vorbei für uns, da wir keinerlei Verwandschaft mehr in Leipzig haben. Früher konnten wir uns gegenseitig besuchen, ich habe Veranstaltungen hier in Dresden besorgt und umgekehrt sind wir in Leipzig ins Gewandhaus oder in die Oper gegangen. Tempi passati !

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