Was ich nicht verstehen kann, ist die Aussage >zu sopranig <, sie ist doch ein Mezzosopran, und du schreibst bei den meisten Stimmen das sie dir zu dunkel und schwer sind, hier ist mal ein Mezzo mit einem schönem angenehmen jugendlichen Timbre.
Die Aussagen in dem Zitat stammen nicht von mir, sondern aus der Rezension, falls ich deine Antwort jetzt richtig verstanden habe.
Ich kann mir gut vorstellen das die Stimme dir gefallen würde.
Deswegen finde ich es immer gut, wenn man Klangbeispiele hat, die einem sehr gut gefallen, damit andere das nachvollziehen können. Begriffe wie "hell", "dunkel", "samtig" usw. werden doch so unterschiedlich ausgelegt, dass sie letztendlich auch nicht wirklich viel bringen, wenn sie für sich allein da stehen. Ich habe schon öfter in Kritiken gelesen, dass eine Sängerin eine "jugendliche" Stimme habe, oder eine "glockenhelle" - und dann war die Stimme für meine Begriffe viel zu schwer und zu tief.
Wenn man aber ein Klangbeispiel hat, und sagt, dass man mit DIESEM Klang die Wörter "hell", "jugendlich" etc. verbindet, dann kann sich jeder ein genaues Bild davon machen; wenn ich in einer Kritik dann schreibe, dass ich eine Stimme angenehm hell finde, dann kann er sich schon denken, dass es ungefähr so wie in dem Klangbeispiel klingt, dass es in diese Richtung geht.
Ich möchte gerne, weil es mir doch ein Anliegen ist in diesem Thread, so ein Klangbeispiel liefern. Es ist KEIN Cherubino, sondern ein Hänsel, aber es geht ja hier um Stimmen und ihre Bewertung und Beschreibung in Kritiken.
In dieser Live-Aufführung singt mein momentaner Lieblingshänsel, den ich - bis auf die schlechte deutsche Aussprache - ideal finde. Nichts davon, was ich da höre, gibt mir Anlass zur Kritik.
Meine Bitte wäre, dass du dir zwei kurze Stellen anhörst. Einmal bei 10:10, wenn Hänsel seine Strophe von "Suse, liebe Suse" singt. Wie gesagt, die deutsche Aussprache ist mangelhaft, aber höre mal auf die Stimme und den Gesang. Der hat für mich genau diese Mischung aus burschikos und weiblich, diese etwas dunklere, aber immer noch jugendliche Färbung in der Stimme. Dazu das Vibrato, das sehr fein ist und hauptsächlich am Ende von länger ausgehaltenen Tönen angebracht wird (etwa auf "Floh").
Hier singt der Hänsel alleine, aber es hieß auch, dass sich Cherubino stimmlich von Susanna und der Gräfin unterscheiden soll. Auch dazu ein Beispiel aus diesem Video, und zwar wenn du auf 55:50 gehst, da hörst du den "Abendsegen", ein Duett mit Gretel. Achte bitte hier auf die unterschiedlichen Timbres der beiden: die Gretel - die hier auch sehr gut ausgewählt wurde - klingt deutlich heller und "weiblicher" als der Hänsel, der wiederum im Vergleich dazu etwas dunkler klingt. Beide Stimmen klingen hell und jung, aber dennoch kann man sie deutlich auseinander halten, eben weil der Hänsel diese leicht burschikose Farbe in der Stimme hat.
Etwa so eine Stimme wäre für mich auch für den Cherubino super. Wenn ich also im Zusammenhang mit dieser Rolle von "hell", "leicht", "burschikos", "dunkle Farbe in der Stimme" oder "jugendlich" spreche, dann denke ich an so eine Stimme wie hier im Video, das ist meine Referenz, auf die ich mich dabei beziehe. Und umgekehrt, wenn ich schreibe, dass mir eine Stimme zu "alt", zu schwer oder zu tief klingt, dann klingt sie NICHT ungefähr so wie in dem Video.
LG,
Hosenrolle1