Lautenlieder und Lautenmusik der Renaissance

  • Dann besitze ich noch diese schon ältere Aufnahme:



    Emma Kirkby macht ihrem Namen als `Grande Dame´der Alten Musik alle Ehre!
    Begleitet wird sie von Anthony Rooley auf der Laute, bzw. dem Orpharion.

    Audio ergo sum

  • Tach,


    folgende Neuerscheinung halte ich für absolut empfehlenswert:


    Monika Mauch und Nigel North "A musical banquet"



    Derzeit gibt es ja eine Renaissance der Renaissance-Musik. Vieles, was in den Schubladen welkte oder nur Eingeweihten bekannt war, wird hervorgeholt und neu eingespielt. Dazu gehören auch die Lautenlieder von Robert Dowland (1591 bis 1641) aus dem Jahre 1610. Robert Dowland war der Sohn des bekannten Komponisten John Dowland, wie sein Vater ein guter Lautenist und Komponist. Er folgte seinem Vater nach dessen Tod 1626 auf den Posten eines könglichen Lautenisten.


    Zur Einspielung: ich bin ja mit Klangbeschreibungen recht vorsichtig, weil mein Wortschatz zur Beschreibung meiner Eindrücke mangels musikalischer Ausbildung und Kenntnisse doch sehr beschränkt ist. Immerhin - ich mag mich täuschen - erinnert Mauchs Stimme mich an manchen Stellen an die große Emma Kirkby. Wie diese klingt die Stimme ein wenig androgyn; man kann sich statt einer Frau auch gut einen Knaben als Sänger vorstellen. Monika Mauch www.monika-mauch.de hat u.a. bereits mit dem Hilliard Ensemble zusammen gespielt und mehrere Aufnahmen als Solistin veröffentlicht. Nigel North (Eintrag bei Wikipedia) dürfte eigentlich jedem, der sich für diese Art von Musik interessiert ein Begriff sein. Sein Lautenspiel ist - wie eigentlich stets - tadellos. Auch klingt die Laute etwas wärmer, als auf anderen Aufnahmen (etwa seiner Einspielung der J. Dowland Stücke bei Naxos). Die Aufnahmequalität ist - wie von ECM gewohnt - überdurchschnittlich gut. Es bedarf aber mehr als eines Kofferradios, um die Räumlichkeit geniessen zu können.


    VG, Bernd

  • Tach,


    kann es sein, dass diese aussergewöhnliche Aufnahme von Renaissance Liedern noch gar keine Erwähnung gefunden hat ? Dass muss sich aber schnell ändern:


    Andreas Scholl, Concerto di viole "Crystal Tears - John Dowland and his Contemporaries"



    CD plus einer DVD (making of) in einer sehr ansprechenden Aufmachung. da ja bald Weihnachten ist, sollte sie unbedingt auf den Wunschzettel. Die Musik ist interpretatorisch und tontechnisch auf höchstem Niveau. Darf ich auf Besprechungen bei BR-Online und www.klassik.com hinweisen ? Da ist eigentlich alles gesagt.


    VG, Bernd

  • Guten Abend


    zwölf nur mit Theorbe, Chitaronne oder Guitare begleitete Stücke,
    quasi "Lautenlieder", enthält diese



    CD:


    "O felice morire - Firenze 1600"


    mit dem basso profondo & cantante Joel Frederiksen.
    Der Sänger begeistert mit einem
    flexiblen und kultivierten Gesang dieser italienischen Werke
    von Kapsberger, Falconieri, d'India,
    Dalla Casa, Landi, Marini, Caccini und Puliaschi um 1600.


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard


  • Hallo,


    ich fasse nun mal der Begriff Lautenlieder etwas weiter und verstehe darunter auch Lautenlieder ohne Text und menschliche Stimme (analog Lieder ohne Worte von Mendelsohn).
    Auch Laute erweitere ich um Theorbe... - und ein kleines Continuo (Viola da Gamba und/oder Truhenorgel/Cembalo) ist auch dabei.


    Die "Lautten Compagney" zu loben, hieße "Eulen nach Athen tragen".


    Die Musik dieser kurzweiligen Stücke von Bellerofonte Castaldi (1581-1649) könnte/sollte/müsste eigentlich Freude bereiten - das wünscht


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Hallo,


    in Wikipedia erfährt man nur einen Teil zu Castaldis Leben. Er war, wie die ganze männliche Familie, sehr streitbar; als in seiner Abwesenheit von seinem Heimatort wegen eines Nachbarschaftsstreites sein Bruder hinterrücks ermordet wurde, fuhr er sofort zum Familiensitz und lies den Mörder seines Bruders ermorden (Gesualdo mordete selbst); dies führte dazu, das er danach bei einer Schießerei am Fuß getroffen wurde und dann zeitlebens hinken musste.


    Dessen ungeachtet war er ein sehr geschätzter Komponist (mehr noch Gesualdo) und überragender Virtuose auf der Theorbe. Er entwickelte auch die „tiorbino“, eine kleine Theorbe. Dieses Instrument hat einen wesentlich helleren Klang und liegt ca. 1 ½ Oktaven über der Theorbe; aufgrund der völlig anderen Bauart und Besaitung klingt die „tiorbino“ nicht wie eine Gitarre, nicht so hart wie diese, aber auch nicht so weich wie die Theorbe und mit kleinerem Tonumfang.



    Es handelt sich ausschließlich um Lieder über die Liebe, unterteilt in 3 Abschnitte: freudvolle Ausgelassenheit, den Kummer den die Liebe bereiten kann, die geistige Überhöhung.


    1. La follia – Arpeggien, Akkordbrechungen, Dissonanzen fast nur bei Durchgangsnoten (wie bei Gomberts Chorwerken); diese Kompositions“kniffe“ sind noch oft hörbar – und lassen auch die expressiven Klangmöglichkeiten der Theorbe deutlich werden.
    2. Capriccio bischizzoso – große und kleine Theorbe (nur die ersten 5-6 Akkorde assoziiere ich mit bairischer Volksmusik auf Zupfinstrumenten) – was für eine treffende Ergänzung im Tonumfang, ohne Veränderung des Klangcharakters (super!).
    3. Lusinghevole passeggio – nur Theorbe, der Tonumfang wird deutlich – die tiefen Töne entstehen durch die die freischwingenden, nicht greifbaren Saiten.
    4. Furiosa. Corrente – ein sehr lebhafter (furios) Tanz, der von der Theorbenspielerin das Spielen der Melodie und Akkorde verlangt (Tempo!).
    5. Fantasticaria detta Gioviale – keine reine Akkordkomposition, selbständige Stimmenergeben die Harmonik (polyphon), was der Theorbenspielerin viel Technik abverlangt.
    6. Cecchina. Corrente – der Tanz für Cecchina (kleine Francesca); hier gibt es Anspielungen auf Verzierungen (das wird bei Nr.14 unwahrscheinlich verfeinert).
    7. Florida. Corrente – große und kleine Theorbe, im Wettstreit wer bringt mehr Ausgelassenheit - die Verzierungen werden deutlicher.
    8. Arpesca. Galiarda – taktwechselnder Tanz (aber kein bairischer Zwiefacher), verlangt von den Tänzern/innen mehr Konzentration als von den Musikern.




    9. Capriccio detto Cerimonioso – dem Hof von Modena gewidmet, der ihm freundlich gesonnen war – die „Bälle des Liebeskummers“ werfen sich kleine und große Theorbe zu; solistische und homophone Passagen wechseln sich ab.
    10. Dunque Clorida - zur Charakterisierung der 1. Vers von 4
    „Nun denn, meine Clorida, so wird‘ in diesen Auen
    Ich deiner Schönheit Glanz wohl nicht mehr schauen.
    Und der geliebten Augen Strahlen
    Werden eine andere Brust, ein andres Herz versengen,
    Denn, muss ich an Euch denken,
    So wird die Seel zu Eis mir und das Herz zu kaltem Staub zerfallen.“
    Große und kleine Theorbe umspielen diesen (mit den Tatsachen abgefundenen?) Kummer.
    11. Ferita d’amore (Liebeswunden), Gagliarda – die reichen (schwierig auszuführenden) Verzierungen sind kein Zierrat – die so verlängerten Phrasen drücken den lang anhaltenden Liebeskummer aus.





    12, Capriccioso svegliatoio – ein sehr kunstvoll gesponnener Dialog zwischen kleiner und großer Theorbe. Melodieführung und Begleitung wechseln ebenso wie Echo-Wiederholungen zwischen beiden Instrumenten.
    13. Tasteggio soave – Solopassagen der Theorbe wechseln mit Akkordfolgen, das Alles in einem sehr getragenen Tempo.
    14. Sonata I – kleine und große Theorbe wetteifern, wer die reichen, sehr aufwändigen Verzierungen besser in den Melodiefluss einfügen kann – beachtenswert der Dynamikunterschied in den Verzierungen – herrlich, wenn beide Instrumente gleichzeitig verzieren.
    15. Vissi allor – der letzte von 4 Versen
    „Welches Sein kann man vergleichen
    Mit dem Zustand eines liebenden Herzens?
    Und welches Herz kann widerstreben
    Wenn Amors Ruf es erreicht?
    Wenn schöne Augen hahn solch Wertigkeit?“
    Erstaunlich welche Dynamikunterschiede auf kleinstem Raum der Tenor (kein Counter) vollbringt
    16. Mascherina, Canzone – „tiorba e tiorbino“ ein klanglich perfektes Duo eine Kanzone vortragend.




    Die ausführenden Künstler/inn verstehen ihr Fach ausgezeichnet – ich kann die CD sehr empfehlen. Auch das Booklet ist von überraschender Güte.
    Leider gibt es bei YouTube keine komplette Einspielung und die wenigen Einzelstücke sind gesperrt.


    Viele Grüße
    zweiterbass

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  • Die Erweiterung auf Theorbe finde ich eine gute Idee, weil der Thread dadurch an Farbe gewinnt, Die CD von Beitrag Nr 37 ist soeben auf meiner Bestelliste gelandet. Ich selbst besitze seit ca 1 oder 2 Jahren eine weitere Castaldi-CD, mit Theorbenliedern, allerdings auch mit Gesang. Das Ensemble "Il Furioso" beinhaltet die Protagonisten dieser CD, die den Titel "Battaglia d. Amore trägt und bei TOCCATA CLASSICS erschienen ist.
    Im Booklet wird Bellerofonte Castaldi als "Bob Dylan" seiner Zeit bezeichnet, eine etwas gewagte und flappsige Behauptung - aber meinetwegen. Wie schon der Titel sagt, handelt es sich auch bei dieser Liedersammlung um Liebeslieder. Diese sind aber nicht immer lyrisch, sondern oft auch verzweifelt, kämpferisch aggressiv. Die begleitung erfolgt oft durch mehrere Instrumente. wie Theorbe,Thiorbino, Laute, Fagott und Cembalo. Die Texte dieser 15 Lieder sind teilweise von Castaldi selbst verfasst, es gibt aber einige darunter, die mit einem Vermerk versehen sien, aus dem man glaubt, schliessen zu können, daß der Text aus einer anderen Quelle stammt. Diese Sammlung ist weniger lyrisch als jene die uns im vorigen Beitrag gezeigt wurde, sondern eher temperamentvoller, was in keinem Fall eine Wertung darstellen soll. Bemerkens- und erwähnenswert ist, daß beide Aufnahmen - sie sind grundverschieden und überschneiden sich trotz gleicher Thematik nicht - sehr angenehm zu hören sind, ich würde sagen hierin Monteverdi ähnlich. Die Musik ist anspringen und kann IMO auch einen Hörer des 21. Jahrhundert gut erreichen und erfreuen.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    PS: Für alle Interessenten: Die CD ist derzeit für 7.99 im Angebot

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt, lieber Zweiterbass


    Vielen Dank für den Hinweis auf die Castaldi-Aufnahme mit Theorben- bzw. Theorbino-Begleitung. Der Kreis der Liebhaber dieses Repertoires ist im Forum eher klein. Umso mehr freut es mich, dass diese Kleinodien eine Erwähnung finden.

    Ich gestatte mir eine Erwähnung dieser Einspielung mit Laute: Emma Kirkby und Antony Rooley haben 2004 beim Label BIS eine SACD mit Lautenliedern John Dowlands herausgebracht, welche ihre ältere Aufnahme in ihrem Ausdruck steigert.


    lg moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Seit März 2016 ist die Wiederauflage eines "Klassikers" mit Lautenliedern von Robert Johnson (ca 1582-1633) erhältlich. Das Original dürfte in den späten 90erJahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden sein. Robert Johnson ist einer der letzten Vertreter der "goldenen Ära" englischer Lautenkomposition, schon sein Vater, John Johnson (1540-1594) war Lautenist in Diensten Elisabeth I. Robert stand unter anderem in Diensten von Jakob I. und seinem Nachfolger Karl I. Er war von 1610-1617 Mitglied der Theathergruppe "The kings men" (Ursprünglicher Name: "Lord Chamberlain's Men") der auch William Shakespeare angehörte.
    Robert Johnson schrieb zahlreiche Stücke für Shakespeares Dramen (und anderer zeitgenössischer Dichter), welche die Wirksamkeit der Theaterstücke verbessern sollte. Stimmungen, Ereignisse und Charaktereigenschaften konnten auf diese Weise hervorgehoben werden. Deshalb sind die Stücke oft nicht auf Klangschönheit, sondern auf Vermittlung dramatischer und derber, aber auch melancholischer Inhalte optimiert und eigentlich nur im Context mit dem entsprechenden Theaterstück verständlich. Das Booklet der CD gibt detailliertere Information.
    Die Besetzung ist ideal: Die göttliche Emma Kirkby und David Thomas bestreiten den Vokalpart, an der Laute finden wir Anthony Rooley.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Man sollte es nicht glauben, aber das Thema ist schier unerschöpflich. Man sollte gar nicht glauben wie viel damals für Laute komponiert wurde - und wieviel davon unbeschadet die Zeiten überlebt hat. Dass dann zahlreiche Aufnahmen entstanden ist ein Wunder, daß man sie noch immer - oder schon wieder - kaufen kann - ist ein weiteres.
    Auf dieser CD derAustralischen DECCA Eloquence Serie finden wir 20 Lautenlieder von John Danyel (1565-ca 1626) Sie wurden 1606 unter dem Namen ""Songs for the Lute, Viol and Voice" veröffentlicht.
    Danyel komponierte ausschliesslich Lautenlieder, teilweise auf Teste seines Bruders Samuel Danyel (1562-1619), welcher lu Lebzeiten ein geschätzter Dichter war.
    Die Interpreten der CD sind vom Feinsten: The Consort of Musicke spielt unter Anthony Rooley, unter den Sängern befindet sich z.B. Emma Kirkby.....
    mfg aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Zahlreiche Aufnahmen an Lautenliedern und kurzen Instrumentalstücken sind (noch) am Markt.
    Leider war man nicht zimperlich und hat zahlreiche Kompilationen auf den Markt geworfen ,immer wieder dieselben Aufnahmen immer wieder unter anderen Labeln. Man muß also aufpassen, damit man nicht allzuviele Doubletten einkauft. Ganz vermeiden wird es sich vermutlich nicht lassen. Besonders die hier gezeigte Box ist ein wahrer Born an hochkarätigen Aufnahmen mit bekannten Interpreten. Sie hat sich den Übertitel "The Sound of Shakespeare" gegeben und ist im März 2016 anlässlich des 400 Todestages von William Shakespeare erschienen. Neu ist lediglich die Zusammenstellung, nicht die Aufnahmen an sich, die meist um 1989 herum eingespielt wurden - in erstklassiger Tonqualität übrigens. Wir finden hier Lautenlieder, kurze Instrumentalwerke und Musik, die in Shakespeares Stücken verwendet wurden......
    Der Preis für diese, 3 CDs enthaltende Faltbox ist derzeit 13.99 Euro........

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

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  • Ein sehr schönes Konzert mit Lautenliedern an der Nahtstelle zwischen Renaissance und Barock ist dieses hier:



    Es spielt das Ensemble L´Arpeggiata mit der Lautenistin Christina Pluhar, die das Ensemble gegründet hat und leitet, sowie dem Kontratenor Philippe Jaroussky.


    Zudem wird der Monteverdi: Ohime, ch’io cado (letztes Stück vor den Zugaben) mitreißend als Jazz-Stück intoniert!

  • Hallo m-mueller


    eine emotional sehr ansprechende Musik in einer für YouTube ungewöhnlich guten Aufnahmetechnik.


    Frage: Wie kommst Du auf die Bezeichnung „Lautenlieder“?


    Das mögen im Original tatsächlich Lautenlieder sein. Allerdings ist Pluhar bekannt dafür, sehr gute Bearbeitungen/Arrangements zu veröffentlichen. Zupfinstrumente sind tatsächlich sehr gut vertreten; Theorbe, Chitarrone, Barock-Knickhalslaute, Gitarre. In Lautenliedern haben allerdings Kontrabass, Violine, Zink u. ä. nichts zu suchen.


    Das Alles mindert aber nicht die klanglich sehr eingängige Musik, die interpretatorisch (nach dem Verständnis von Pluhar) und von der Spieltechnik der Interpreten sehr gut ist (bekannter Pluhar-Standard!). Jaroussky hat in dieser Aufnahme seine Stimme noch besser im Griff.


    Viele Grüße
    zweiterbass


    Ich werde mir die Aufnahme bestimmt noch mehr als 1x anhören.

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  • Hallo zweiterbass,


    ich vermute stark, daß diese Lieder ursprünglich mit der Laute begleitet worden sind - daß jetzt ein ganzes Ensemble begleitet, ist wohl eine, wie Du schon schreibst, Bearbeitung, allerdings eine sehr erfreuliche.

  • Eigentlich befinden wir uns mit einigen der genannten Tiel schon an der Schwelle zum Frühbarock. Zumindest den Jahreszahlen nach. So auch hier-
    Tobias Hume lebte von etwa 1575(?)-1645 und sogar das Geburtshahr beruht auf einer Annahme.


    Die deutsche Wikipedia schreibt:

    Zitat

    Über Tobias Humes Leben ist wenig bekannt. Als Geburtsjahr wird 1569 vermutet, da er 1629 in Londons Charterhouse aufgenommen wurde; Voraussetzung für die Aufnahme in dieses Armenhaus, war ein Alter von 60 Jahren.


    Die englische Wikipedia schreibt

    Zitat

    Little is known of his life. Some have suggested that he was born in 1579 because he was admitted to the London Charterhouse in 1629, a prerequisite to which was being at least 50 years old, though there is no certainty over this


    das Label Naxos ist hier einen Kompromiss eingegangen und hat das Jahr 1575 mit Fragezeichen gewählt.


    Hume war ein schottischer Soldat und Gambenspieler. Sein Ouver ist nicht groß, soweit ich es herausfinden konnte beschränkt es sich auf


    The First Part of Ayres (auch Musicall Humors, 1605)
    und
    Captain Humes Poeticall Musicke (1607).


    Die Werke verwenden abwechselnd Laute und Gambe, und sind teilweise mit Singstimme versehen.
    Ich empfand die Werke "gröber" und "kerniger" als die seiner Zeitgenossen mit ähnlichem Repertoire.
    Interessante Werk für Liebhaber dieser Musikrichtung



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich nehme nochmals Bezug auf den letzen Artikel. Inzwischen habe ich beide Lesarten von Tobias Hume gehört und mir eine Bild gemacht. Dabei hatte ich einen ganz bestimmten Eindruck, den ich an Hand eines auf beiden Editionen vorhandenen Stückes überprüft habe (Die Inhalte sind nicht allgemein identisch, weil die Naxos Einspielung eine Gesamtaufnahme (zumindest glaube ich das ) von Captapn Humes Poeticall Musicke (1607) eauf 2 CDs verteilt enthält, die DELPHIAN CD indes auch Werke von 1605 beinhaltet.
    Die Naxos Aufnahme ist git, vielleicht auch sehr gut, aber die IMO hervorragende Aufnahme mir "Concerto Caledonia" bleibt unerreicht.
    Subjektiv möchte ich es vielleicht so ausdrücken. Beide Aufnahmen enthalten Stücke von große emotioneller Bandbreite, die Naxos Aufnahme ist indes ein wenig "akademischer", die Konkurrenzaufnahme bringt mehr Emotion, reisst (mich) stellenweise sogar mit


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !





  • Seit heute hat dieser Thread einen neuen Titel, bzw, wurde er erweitert auf Lautenlieder UND Lautenmusik der Renaissance


    Eigentlich hatte ich - angeregt durch die links oben abgebildete CD mir Musik von Marco Dall' Aquila (c 1480-nch 1538)
    einen eigenen Thread über die italienische Lautenmusik der Renaissance zu starten, aber das wäre schon tollkühn gewesen - wenn ich mir die Beteiluigung an ähnlichen Threads betrachte.

    Wärend ich diesen Beitrag verfasse und das Bild per Verlinkung einfügen will mache ich zwei Entdeckungen

    .

    1) die linke CD ist bereits aus dem Programm genommen

    2) BRILLIANT hat einen zweiten - noch lieferbaren - Teil herausgebrach

    So weise ich auf die klangschöne und überraschenderweise abwechslungsreiche Lautenmusik des Komponisten Marco Dall Aquila (ca 1480- nach 1538) hin. Die meiste Zeit seines Lebens arbeitete er in Venedig. Historische Quellen sind dürftig. Sie meisten seiner Werke sind nur handschriftlich überliefert.
    Die italienische WIKIPEDIA weist (im Gegensatz zur deutschen) glücklicherweise auf zahlreiche Werke hin


    • Ricercar No.16, for lute
    • Ricercar No.33, for lute
    • Ricercar
    • Il est Bel et Bon
    • Ricervar Lautre Jour, No 101
    • Nous Bergiers
    • La Traditora, No 3
    • La Traditora, No 2
    • La Battaglia (after Janequin)
    • La cara cosa, for lute (No 36f)
    • Ricercar/Fantasia for lute
    • Ricercar for lute (No 24)
    • Ricercar for lute (No 16)
    • La traditora, for lute (No 38)
    • Priambolo for lute (No 71)
    • Amy souffrez, for lute (No 62)
    • Ricercar for lute (No 19)
    • Ricercar for lute (No 101)
    • Ricercar/Fantasia for lute (No.26)
    • Ricercar for lute (No 28)
    • Ricercar for lute (No 70)
    • Ricercar for lute (No 22)
    • Ricercar for lute (No 18)
    • Ricercar for lute (No 15)
    • Ricercar/Fantasia for lute
    • Ricercar for lute (No.26)
    • Ricercar for lute (No.17)
    • Ricercar for lute (No.13)
    • Ricercar for lute (No.20)
    • Fantasia for lute (No.27)
    • Ricercar for lute (No.6)
    • Fantasia for lute (No.9)
    • Pioverin, for lute
    • Il Marchese di Saluzzo, for lute
    • Fantasia for lute (No.28)
    • Ricercar for lute (No.4)
    • Ricercar for lute (No.2)
    • Ricercar for lute (No.5)
    • Pomo, for lute
    • Pavana for lute
    • Piva for lute
    • Tocha tocha la canella, for lute
    • Fantasia for lute (No.7)
    • Carnalesca, for lute

    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Joachim VAN DEN HOVE: Florida


    Und nun eine zusätzliche Erweiterung.

    Das Booklet der hier gezeigten CD mit Lautenwerken von Joachim Van den Hove (ca 1567-1620) weist darauf hin , da0 es im ersten Drittel des 17. Jahhunderts auch in den Niederlanden eine kurze aber fruchtbare (so steht es im Booklet) Phase der Lautenkultur gegeben hat, wo Joachim van den Hove einen erheblichen Anteil daran hatte. Liest man seine Biographie, so verlief srin Leben nicht sehr glücklich. Zuerst floh er mit seiner Familie vor den Schchern Phollips II, am Ende des Lebens vor seinen Gläubigern. Sein Haus wurde 1618 versteigert - aber da hatte er längst die Stadt verlassen...



    Hier die veröffentlichten Werke:


    • Florida, sive cantiones (Utrecht, 1601)
    • Delitiae Musicae (Utrecht, 1612)
    • Praeludia testudinis (Leiden, 1616)

    Auf der gezeigten CD von BRILLIAN CLASSICS befindet sich die Sammling "Floride" aus dem Jahre 1601.

    Ob auszugsweisr oder komplett - das entzieht sich meiner Kenntnis - ich vermute das Letztere...


    Lautenmusik ist in meinen Augen (Ohren) eine zwielspältige Sache

    Sie ist ohne scharfe Kontraste oder dramatische Aussage

    Sie hat meist einen melancholischen Unterton

    Dennoch empfinde ich sie als entspannend .

    und paradoxerweise stimmt sie mich nichrt depressiv (was zu erwarten wäre)

    sondern erzeugt in mir ein Gefühl der Zufriedenheit und Entspanntheit.....


    Das böse Ende kommt am Schluss:

    Die CD ist bereits gestrichen.

    Da mag es ein Trost sein, daß das Interesse an diesm Genre generell ohndies gering ist....:(


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Sehr geehrter Alfred Schmidt


    Wenn dem so wäre, dass das Interesse Zitat "generell ohnehin gering ist", warum veröffentlicht das Label Brilliant classics" in steter Folge Werke mit Lautenmusik, deren Komponisten-Namen nur in einem gut edierten Musiklexikon zu finden sind? Die Verantwortlichen werden auf die Absatzzahlen achten. Ein Verlustgeschäft, nehme ich an, wird mit Lautenmusik nicht gemacht.


    Du wirst die Besucher-Statistik der Lauten-Threads im Blick haben, was dich zum resignierten Urteil bewogen hat.


    Die Musik ist alles andere als einfach anzuhören (und zu spielen), auch wenn sie im Gewand zur Zeit der Entstehung beliebter Tänze erscheint.


    Erfreuen wir Kenner und Liebhaber uns an der Lautenmusik vergangener Zeiten, die uns auf Tonträgern zugänglich ist.


    Seit 36 Jahren hat Hyperion in seiner Midprice Linie Helios eine Aufnahme mit Lautenliedern englischer Komponisten im Katalog. Emma Kirkby und der Lautenist Anthony Rooley tragen Lautenlieder von Dowland, Campion, Ford, Handford, Danyel, Ferrabosco, Rosseter, Lawes und eines anonymen Musikers vor.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato,

    MICH braucht man von der Lautenmusik nicht zu überzeugen, d meine rege Beteiligung an diesem Thread soll dies bezeugen.


    Die Verantwortlichen werden auf die Absatzzahlen achten. Ein Verlustgeschäft, nehme ich an, wird mit Lautenmusik nicht gemacht.

    Wahrscheinlich nicht - Aber vermutlich auch kein Gewinn


    Ich vermute zwei Dinge: Zum einen sitzen in den Direktionsetagen einiger Firmen selbst Bewunderer diese Generes.

    Zum anderen halte ich es für nicht unwahrscheinlich, daß einige Inerpreten mehr oder weniger ohne Honorar spielen, weil sie ihre Begesiterung für diese Musik weitertragen wollen und ausserdem auf einen höheren Bekanntheitsgrad für ihre Live-Konzerte hoffen (wo sie dann gege Gage spielen)

    Genau wird man es nie erfahren...

    Seine wir froh, daß das Angebot so vielfältig und hochwertig ist...

    In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts gabe es viel weniger Auswahle, einige Platzhirschen beackerten das Terrain, teilweise sogar mit Gitarre stat Laute...


    Bleiben wir am Ball

    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Lieber Alfred Schmidt


    Bei Brilliant classics fällt auf, dass es eine Vielzahl von Aufnahmen mit Zupfinstrumenten im Katalog führt oder herausgegeben hatte. Gegenwärtig sind es beim Werbepartner wenige, früher gab es mehr. Es wird auf eher unbekannte Namen gesetzt. Man kauft bei anderen Labels die Einspielungen ein oder produziert gleich selbst. Deiner Vermutung, dass in der Chefetage Liebhaber dieser Musik das Sagen haben, pflichte ich bei. Das könnte der Grund sein, weshalb abwegiges und unbekanntes Repertoire vermarktet wird.


    Ehrlich gesagt, ich wäre gerne einmal zugegen, wie solche Entscheide zustande kommen. Man will ja auch Kasse machen und Geld mit den Aufnahmen verdienen. Brilliant classics vermarktet Aufnahmen in Lizenz. Die Produktionskosten der Aufnahmen fallen weg. Inzwischen ist es aber auch so, dass das Unternehmen solistische Musik selber im Studio aufnimmt. Die Interpreten werden wohl eher gering entlohnt. Sie stehen am Beginn ihrer Karriere.


    Eine aktuelle CD wird beim Werbepartner als Neuheit geführt: Katalanische Lieder für Gesang, Laute und Violen. Es interpretiert das Canigo Early Music Ensemble.


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  • Joachim Held spielt Werke für Laute italienischer Komponisten der Renaissance. Carsten Lhoff unterstützt ihn an der Orgel. Ein stimmiges Programm.


    Alessandro Piccinini (1566-1639), Giovanni Kapsberger (1580-1651), Bellerofonte Castaldi (1581-1649), Michelangelo Galilei (1575-1631)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Unbemerkt ist diese Aufnahme geblieben. Sie verdient es, dass man auf sie hinweist und die Musik gehört wird.


    Zum Komponisten Giacomo Gorzanis konnte ich diese Angaben ermitteln: Er wurde um 1520 / 1525 in der Region Apulien geboren, gestorben ist er zwischen 1575 und 1579 wahrscheinlich in Triest. Gorzanis gab an, er sei blind geboren. Um 1557 reiste er in die Herzogtümer Kärnten und Krain. Später liess er sich in Triest nieder, wo er vor 1567 die Bürgerschaft erhielt. Gorzanis war einer der produktivsten Lautenkomponisten Italiens und veröffentlichte sechs Lautenbücher, die zum Teil hochvirtuose Stücke enthalten.


    Er hat mit Libro de Intavolatura di Liuto im Jahr 1567 etwas Bedeutendes in der Musikgeschichte geschaffen, denn Zitat aus der Produktinformation


    "es ist der erste bekannte Nachweis von Musik, die auf jedem Halbton der Oktave komponiert wurde. Ein Zyklus von 48 Tänzen, der das gesamte Griffbrett erkundet und dabei Modi der Renaissance sowie einfache Kadenz- und Diminutionsformeln verwendet. Dem Zyklus folgen einige "napolitana" (in Form von Lautentabulatur) und ein "ricercare". Das Album, das als Klangbild des Manuskripts konzipiert ist, wird zum ersten Mal in seiner Gesamtheit aufgenommen und behält die genaue Reihenfolge der Lieder bei."


    Passemezzi antice Nr. 1-12;

    Passemezzi moderne Nr. 1-12;

    Se io vegio o dormo sempre penso a tene; Duca ve voio dir una novella; Tre giorni fa che mi dicesti Vieni vieni; Da mo fallano son gia stato morto; Bella che tieni li capelli d'oro; Recercar; Donna io te amo non mi far morire


    Michele Carreca macht mit dem Spiel auf seiner Laute diese Musik zugänglich. Die Aufnahme kam im Frühjahr dieses Jahr heraus. Sie erweitert das spärliche Angebot von Tonträgern, die es mit Musik des Komponisten und Lautenisten Giacomo Gorzanis gibt.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • italienische Lautenlieder der Renaissance sind auf dieser CD des Labels Naxos, die seit 1993 im Katalog ist. Sie steht bei mir unter L wie Laute im Regal, wenn verschiedene Komponisten auf einer Scheibe vertreten sind.


    Shirley Rumsey singt und spielt in Personalunion. Da ist nichts gekünstelt.


    Ein buntes Potpourri von Komponisten, die für Zupfinstrumente (Laute, Viola da Mano, Renaissance Gitarre, Cittern) und Gesang komponiert haben.


    Jacob (Jacques) Arcadelt (1507-1568), Francesco Canova da Milano (1497-1543), Joan Ambrosio Dalza (fl. 1508), Vincenzo Capirola (1474-1548), Adrian Willaert (1490-1562), Bartolomeo Tromboncino (1470-1535), Marco dall' Aquila (1480-1538), Marchetto Cara (1470-1525), Pietro Paolo Borrono (1490-1563), Josquin Desprez (1440-1521), Giovanni Domenico da Nola (1510-1592)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Das Heidelberger Lautenbuch, genauer das Tabulaturbuch des Sebastian Ochsenkun (1521-1574), vereinigt Lautenstücke und Lautenlieder der Renaissance, lateinische Motetten (Ersteinspielungen!), deutsche Psalmen und Lieder, sowie italienische und französische Stücke. Das sind die Namen der vertretenen Komponisten der 1558 entstandenen Sammlung:


    Caspar Glanner (1515-1577), Caspar Othmayr (1515-1553), Nicolas Gombert (1495-1560), Thomas Crecquillon (1505-1557), Josquin Desprez (1440-1521), Jean Mouton (1459-1522), Gregor Petschin (1500-1547), Ludwig Senfl (1486-1543), Stephan Mahu (1485-1541), Stephan Zirler (ca. 1520-1568)


    Das Label cpo hat dieser wenig bekannten Musik eine CD gewidmet, die 2021 Jahr herausgekommen ist.


    Andreas Arend leitet von der Laute aus und bildet mit den beiden Gambisten Niklas Trüstedt und Matthias Müller ein kleines Instrumentalensemble. Die Vokalsolisten sind die Sopranistin Dorothee Mields und der Tenor Jan Kobow.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Theorben-Lieder verschiedener Komponisten der Zeit nach Elisabeth I in England aus einem Manuskript der Lambeth Palace Library London sind auf dieser Scheibe. (Lawes, Lanier, Lambert, Chancy, Cambefort, Colman und einem Anonymus) . Der Countertenor Johannes Reichert singt.


    Die Theorbe ist das Bassinstrument aus der Lautenfamilie. Deshalb habe ich die CD hier gesetzt.


    Zwischen den Stücken sind als Kontrast Intermezzi der in den Songs begleitenden Lautenistin Christiane Riessner.


    Ein originelles und aussagekräftiges Cover.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • 32 Jahre alt ist die hier gezeigte Doppel CD nun alt - und DDD war damals schon lange Standard.Ex-Mitglied "Draugur" hat sie schon im November 2006 positiv erwähnt. Bei mir liegt sie schon einge Jahre bei den Ungehörten. Auf der Suche nach einem geeigneten Cover für under Cover-Rätsel glaubte ich, das geeignete gefunden zuhaben, aber leider kam dieses Cover bereits vor etlichen Jahren zum Einsatz.So acke ich die Gelegenheit beim Schopf und höre vorerst mal die Cd Nr 1 mit Werken von John Dowland (ca 1563 -1626) der wohl der berühmteste Lautenist seiner Zeit war. Lautenlieder dieser Epoche versetzen mich in eine eigenartige Stimmung von "melancholischer Zufriedenheit" Und ausserdem fühle ich mich ein wenig in diese Zeit zurückversetzt, notaben weil ich dann oft angeregt bin mir die berühmtren Zeitgenossen vor Augen zu führen, Dichter, Könige , Päpste, Maler und angehörige des Adels, aber auch Wissenschafter und Eroberer. Die hier enthaltenen Lieder für Laute und Singstimme, vorzüglich dargeboten von Emma Kirkby und Anthony Rooley stammen aus verschiedenen Liedsammlungen


    The First Book of Songs or Ayres

    The Second Book of Songs or Ayres

    The Third and Last Book of Songs or Ayres

    A Pilgrim's Solace


    Im Booklet wird die These vertreten, daß diese Sammlungen (auf der CD sind nur Ausschnitte davon zu hören)

    die verschiedenen Menschenalter darstellen.

    Das zweite Liederbuch ist der Gräfin Lucy Russel von Bedford gewidmet.

    im Booklet wird sie als eine "junge höfische Schönheit" geschildert, die einen Kreis von bildenden Künstlern, Musikern und Dichter um sich versammelte, deren Leitthema "Düsternis" war. Der Maler sah das aber anders :stumm::untertauch:, wobei es sich sicher um eine sehr gebildete und interessante Persönlichkeit gehandelt haben muß, die auch - vor allen in der Ära von Jakob I. auch politsch einflußreich war...


    Die Doppel CD ist noch immer lieferbar - zum Spottpreis von derzeit 9.99

    Auf CD 2 befinden sich Lautenlieder von Robert Jones (ca 1570-1615)



    mfg aus Wien

    Alfred


    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Diese CD kam bereits in Beitrag 7 vor. Gegenwärtig ist Lagerräumung beim Werbepartner.


    Sting, der Sänger von The Police, einer Band aus den 70er/80er Jahren, geht dem nach, was ihn interessiert. "Fragile" ist eines meiner Lieblingslieder Sparte Popsongs. Ein Bandmitglieder hatte ihm eine Laute geschenkt. An der Schola Cantorum hat er Stunden im Lautenspiel genommen und bei der Deutschen Grammophon eine CD mit Lautenliedern von John Downland herausgegeben. »Songs From The Labyrinth« ist der Titel.


    Er singt, spielt die Laute und liest aus Dowlands Briefen. Der Lautenist Edin Karamazov begleitet ihn. Sting setzt seine Stimme wie ein Popsänger ein. Wer seine markante Stimme mag, ist mit dieser Scheibe gut bedient.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wie schon weiter oben bezüglich Sting gesagt wurde, hat er nicht die richtige Stimme für die Lautenlieder, nicht geschmeidig genug, zu rauh.


    John Dowland - Come again



    Eines meiner Lieblingelautenlieder, sicherlich aber nicht in dieser Version.

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