Was an einem typisch christlichen Sujet, nämlich durch die Gnade Gottes aus der Finsternis ans Licht geführt zu werden, bigott, also heuchlerisch oder scheinheilig, sein soll, erschließt sich mir nicht ganz.
Meiner Ansicht nach ist eine solche Kombination aus originalen und paraphrasierten Bibeltexten, Choralstrophe und einigen wenigen freien Zwischentexten ziemlich ähnlich wie bei Bach oder anderer (nicht nur) protestantischer Kirchenmusik, also überhaupt nicht ungewöhnlich
Hallo,
da kommt es für mich sehr auf den sprachlichen Ausdruck an, den ich auch bei den von Bach usw. vertonten Texten oft nicht gut getroffen sehe, weshalb ich z. B. nicht alle Bachkantaten als "den großen Wurf" sehe, sondern eher als Pflichterfüllungen gegenüber dem Dienstherrn. Wie schon geschrieben: Oft gelingt es mir, den Text rational auszublenden und der Musik zum Recht zu verhelfen - aber eben nicht immer.
Auch halte ich sehr viel von dem Wort im NT: "Ihr sollt nicht plappern wie die Heiden, euer Wort sei aber Ja, Ja - Nein, Nein.
Dabei bemühe ich mich (hoffentlich erfolgreich) sehr, auch im NT zu unterscheiden, was wörtlich zu nehmen ist und was eine gleichnishafte Sprache ist.
Ein Blick in "Evangelisches Gesangbuch", beim "Gotteslob" kenne ich mich nicht aus, bestätigt meine Meinung, dass viele Texte im Sprachausdruck total veraltet und überholt sind und wenn noch "hinterm Ofen vorlockt"? Ich kenne Gemeinden, die sehr wohl zur EKD gehören, in denen meist Lieder mit Texten - nicht übersetzt! - aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum gesungen werden, was ich für noch weitaus größeren Unsinn halte.
Viele Grüße
zweiterbass
Nachsatz: Ich bin gespannt, wie lange die Forenleitung diesen Diskurs aushält und toleriert? Oder ist, eingedenk des heutigen Feiertages (wessen Religion?), die Forenleitung "gnädig" gestimmt?